Experimente im Psychologieunterricht

Experimente im Psychologieunterricht
Material zum Referat über die Gustatorische Wahrnehmung
1. „Kurz und Bündig„ Informationen zur Gustatorischen Wahrnehmung
Als Geschmackssinn bezeichnet man die chemischen Sinnesreize, die den Sinneseindruck des
Geschmacks vermitteln. Die Aufnahme erfolgt über Rezeptoren auf den Geschmacksknospen,
welche sich wiederum auf Papillen befinden, diese sind auf der Oberseite der Zunge, Teilen des
Kehlkopfes und dem weichen Gaumen (bei Babys und Kleinkindern auch auf dem harten
Gaumen, den Lippen und der Wangenschleimhaut). Die Anzahl der Papillen bzw.
Geschmacksknospen, die der Mensch besitzt, sinkt im Alter (durchschnittlich sind es 2000).
Der Mensch nimmt nach derzeitigen Erkenntnissen 6 Geschmacksrichtungen wahr:
- süß (Kohlenhydraten oder Süßstoffen)
- salzig (mineralische Verbindungen wie Salz)
- sauer (niedriger PH-Wert)
- bitter (Bitterstoffe)
- umami (wurde Anfang des 20.Jh entdeckt, ist für besonders eiweißreiche Nahrung und bei
Glutamat)
- fett (ist seit 2005 eine eigene Geschmacksrichtung, durch Glucoprotein CD36 getestet)
Diese Signale von Reaktionsspektren werden an den Thalamus gesendet, wo sie mit taktilen,
thermischen und olfaktorischen Informationen an eine Kortexregion geleitet werden.
Ageusie nennt man den Ausfall der Geschmacksknospen.
Die Elektronische Zunge: Sie kopiert biologische Signale und setzt diese elektronisch um.
Die EZ besteht aus ionensensitiven Elektroden, die auf eine Vielzahl von Ionen reagieren.
Ihr Nutzungsfeld ist weit, z.B. wird sie in der Umweltanalytik zum Überwachen von Abwässern
oder in der Klinischen Analytik bei der Urinanalyse gebraucht.
2. Die Auswahl der Informationen
Die 6 Geschmacksrichtungen sollten ausführlich erklärt sein da sie für das Experiment benötigt
werden. Die Elektronische Zunge ist interessant, weil sie die Möglichkeit bietet, biologische
Sinne mit objektiven chemischen Daten zu vergleichen.
3. Das Experiment
Beschreibung: Es wird ein Fragebogen ausgeteilt (s.u.) und erklärt, dass in diesem Experiment
etwas verkostet wird und die Schüler nachher den Bogen ausfüllen sollen. Die Klasse wird in 2
möglichst gleich große Gruppen geteilt (A, B) wobei eine Gruppe die Augen
verbunden/geschlossen haben sollte. Jeder (aus A und B) bekommt eine Physalis zu kosten,
anschließend füllen die Schüler den Fragebogen aus, der eingesammelt wird.
Es wird erklärt, dass die eben verkostete Frucht Physalis heißt und dass der Sinn und Zweck
dieses Experimentes der Einfluss der visuellen Wahrnehmung auf die gustatorische
Wahrnehmung ist. In der nächsten Stunde bekommen die Schüler die Resultate ausgeteilt(bzw.
online gestellt).
Was zu beachten ist (bzw. Störvariablen): Es sollte (muss aber nicht) eine seltene Frucht sein,
damit möglichst wenige Konnotationen Einfluss auf das Ergebnis nehmen. Es sollte vorher
geprüft werden, dass es keine Allergien auf die Frucht gibt. Man kann nicht wissen, ob alle
Früchte tatsächlich gleich schmecken. Die Schüler ohne Augenbinden sollten den anderen nicht
mitteilen, welche Frucht es ist, und sollten keine Kommentare abgeben. Die Schüler kreuzen
möglicherweise die Felder nicht richtig oder gar nicht an.
Ergebnisse des Fragebogens: Gruppe A (verbundene Augen): bei 9 Testpersonen
Trifft zu
„Mittel„
=1
5
Trifft eher
zu
=2
3
Sauer
1
2
1
Bitter
1
2
4
Süß
=3
Trifft eher Trifft nicht
nicht zu
zu
=4
=5
1
2
Salzig
2
Unami
1
Fett
1
3
3
1
Gut
1
4
3
Durchschnitt
1.78
3
3.44
2
3
4
4.22
7
4.75
5
4.44
2.44
Ergebnisse des Fragebogens: Gruppe B (nicht verbundene Augen) bei 10 Testpersonen
Trifft zu
„Mittel„
Süß
=1
1
Trifft eher
zu
=2
4
Sauer
2
3
3
Bitter
1
5
Salzig
=3
1
Trifft eher Trifft nicht
nicht zu
zu
=4
=5
3
1
2
1
2
1
Durchschnitt
2.9
2.5
3
3
7
4.2
Unami
4
6
4.6
Fett
1
9
4.9
2
1
2.7
Gut
2
3
2
Hier noch ein Diagramm zum Vergleich:
5
4
3
2
1
0
Süß
Sauer
Bitter
Salzig
GruppeA(verbunden)
Umami
GruppeBnicht verbun
Fett
Gut