Limousin – gewachsen in Sachsen Der Bundesverband Deutscher Limousin-Züchter e. V. hatte sein Jahrestreffen 2015 am 04. Und 05. September im Freistaat Sachsen. Auf Einladung der Betriebe Kerstin und Heiko Fischer in Wiedemar, Michael Klemm in Hartmannsdorf-Reichenau, der Agrozucht Burkersdorf sowie dem Betrieb Manfred Göpfert beide in Frauenstein erlebten die Freunde des „besten“ Fleischrindes ein ereignisreiches, informatives, harmonisches Limousin-Meeting. Die Zuchtstätten waren bestens auf den Besuch vorbereitet und hatten unterstützt durch den Zuchtleiter für Fleischrinder in Sachsen Clemens Braschos ein rundes Tagungsprogramm abgesteckt. Häufige Erfolgsgaranten für gelungene Fleischrinderveranstaltungen sind interessante Tiere und eine „leckere“ Versorgung des leiblichen Wohls. Hier kamen die Besucher aus allen Teilen Deutschlands sowie aus dem angrenzenden Nachbarland in Sachsen voll auf ihre Kosten. Auch der „Wettergott“ hatte hier ein Einsehen und ließ durch seinen Auftritt die Stimmung nicht „verhageln“. Freitag, 04. September 2015 Los ging es am Freitag, 04. September 2015 um die Mittagszeit auf dem Betrieb von Kerstin und Heiko Fischer. Der Standort Wiedemar liegt im Landkreis Nordsachsen und gehört von der Bodenqualität zu den Regionen in denen in der Regel eine Missernte nur durch Vergessen der Aussaat herbeizuführen ist – und dann Mutterkühe? Spätestens bei der Vorstellung der Tiere durch das Ehepaar Fischer wurde deutlich, dass hier neben dem Interesse an der Rinderzucht auch die Leidenschaft für die Rasse brennt. Eine vielschichtige Genetik mit dem zunehmenden Blick auf die natürliche Hornlosigkeit steht hier im Fokus. Das Augenmerk liegt klar auf dem Verkauf von wertvollen Zuchttieren. Die untere Verkaufspreisgrenze der Zuchttiere wird durch eine exzellente Direktvermarktung festgelegt. Hier macht die Familie Fischer keinen Kompromiss. Das Mittagessen „Färsenfleisch“ mit einem RZF von 113 war fantastisch. Danach ging es mit bei Limousin Sachsentour 2015 in das gut 150 km weitergelegene Hartmannsdorf-Reichenau im Erzgebirge. Die Gemeinde liegt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge einer Region, so kann man es auch aus dem Namen ableiten, die Grünland geprägt ist und damit auch ein idealer Standort für Mutterkühe. Eingeladen hatte hier der nicht nur in Deutschland gut bekannte Zuchtbetrieb Michael Klemm. Nach einer leckeren, kulinarischen Kaffeepause präsentierte der Betrieb verschiedene Bullenlinien und der Betriebsleiter erläuterte Abstammung, die Vorteile unterschiedlichen „Zuchtprodukte“ sowie deren seiner Meinung nach bestmögliche Einsatz der Tiere. Über die guten Qualitäten der vorgestellten Tiere muss an dieser Stelle nicht weitereingegangen werden, dafür ist der Betrieb zu aktiv auf nationalen und internationalen Schauen. Züchterisch äußerst interessant und sehr gut ist die Haltung von vielen Gemeinschaftsbullen des Betriebes Klemm mit anderen in Deutschland bzw. darüber hinaus gelegen Zuchtstätten. Hierdurch wird schnell unter verschiedenen Umwelt- und GenetikEinflüssen der individuelle, bereinigte Zuchtwert des Tieres bzw. der Tiere sichtbar. Den Abend verbrachte die Limousin-Karawane in dem Tagungshotel „Zum Fürstenthal“, Kleinbobritzsch, bei einem zünftigen Züchterabend. Hier wurden die Gäste aus Nah und Fern noch einmal durch den 1. Beigeordneten im Landkreis Herrn Dr. Beier herzlichst von offizieller Seite begrüßt. BDL Generalversammlung In dem Tagungshotel fand auch am Samstagmorgen (05. September) die 25. Generalversammlung des BDL‘s statt. Die Vorsitzende Frau Christine Blank, Düsseldorf, begrüßte die zahlreichen Anwesenden und leitet die Versammlung durch die Tagesordnung. Nach den üblichen Regularien wie den Geschäfts- und Kassenbericht, etc. erfolgten Wahlen zum Beirat. Da die Mitglieder Klaus Hinrichs und Manfred Göpfert satzungsgemäß nicht wiedergewählt werden konnten, standen hier echte Neuwahlen an. Frau Ute Lucanus, Schleswig-Holstein, und Heiko Fischer, Sachsen, werden zukünftig dem Beirat angehören. Nachdem Clemens Braschos die Situation der Fleischrinderhaltung in Sachsen erläutert hatte, referierte Dr. Olaf Steinhöfel, LfULG, zu dem für die Mutterkuhhaltung alles entscheidenden Thema „Mehr Fleisch aus Gras“. Die Versammlungsteilnehmer einigten sich für das Jahrestreffen 2016 auf die Region Berlin-Brandenburg. Da im nächsten Jahr der ILC in Irland stattfindet, bietet der BDL erst wieder eine Fahrt für das Jahr 2017 an Zielregion: Baltische Staaten. Samstag, 05. September 2015 Für diejenigen die nicht an der Generalversammlung teilnehmen wollten, wurde die Möglichkeit geboten das nahe gelegene Besucherbergwerk und Mineralogische Museum zu besuchen. Organisiert hatte dieses interessante Alternativprogramm die Agrozucht Burkersdorf, Frauenstein. Die Limousinherden der Agrozucht wurden dann am frühen Nachmittag des zweiten Tages des Jahrestreffens besichtigt. Verschiedene Herden in unterschiedlichen Leistungsstadien konnten in Augenschein genommen. Unterstütz wurden die Erläuterungen zu den Tieren, die überwiegend durch den Betriebsleiter Dr. Martin erfolgten, durch ein Heftchen in dem die Informationen wie die durchschnittlichen Laktationen, das EKA sowie die ZKZ der Herden aufgeführt waren. Der Betrieb hält insgesamt 350 Mutterkühe der Rassen Limousin, Charolais, Fleckvieh und Blonde d’Aquitaine. In einer geschätzt über 2 km langen Autoschlange ging es dann zu der kleinen aber feinen Zuchtherde des langjährigen BDL-Beiratsmitgliedes Manfred Göpfert. Manfred Göpfert ist seit Jahren sowohl in der Limousin- als auch Blonde d’Aquitaine-Zucht in Deutschland geschätzt und bekannt. Im Innenhof seiner Betriebsstätte hatte der Betriebsleiter ein großes Festzelt aufgestellt und die Jahrestagung fand hier bei einer großen umfangreichen sächsischen herzhaften, süßen Kaffeetafel ein sehr würdiges Ende. Allen bleibt mit Sicherheit die enorme Gastfreundlichkeit der einladenden Betriebe des BDL-Jahrestreffens 2015 in Erinnerung. Darüber hinaus konnte man über beste Limousintiere „gewachsen in Sachsen“ vortrefflich fachsimpeln. JD
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