Wissenschaft – Wege in die Zukunft Ereignisreiche Monate liegen hinter uns, die Feiertage und das Jahr 2016 vor uns. In diesem PS-Newsletter berichten wir erneut von der erfolgreichen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in nutzbare Innovationen. Wir erfahren beispielsweise, wie moderne Lösungspolymerisation verbesserte Reifen ermöglicht. Verkehr und Transport – Mobilität ist eine große tägliche gesellschaftliche Herausforderung. Für diese Auftragsforschung arbeiteten das Fraunhofer IAP Potsdam-Golm und das Fraunhofer IWM Halle zusammen im Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum in Schkopau. Anwendungsorientierte Forschung und vielfältige Austauschprozesse sind eben ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit des Standortes. Das bestätigt einmal mehr Friedrich W. Winskowski, der in Auswertung der vergleichenden Analyse Wege in die Zukunft zeigt. Unermüdlich verweist der Geschäftsführer des Standortmanagements darauf, dass es u.a. einer bedarfsgerechten Infrastruktur und einer ausreichenden Finanzierung bedarf, um die Attraktivität des Wissenschaftsparks Golm zu erhöhen. Weitere Flächen müssen erschlossen werden. Eine anspruchsvolle, aber lösbare Aufgabe, an der sich das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam langfristig unterstützend beteiligen müssen. Dann ergeben sich Zukunftsprojekte, die Auf der Schwelle zur Gravitationswellenastronomie Schwarze Löcher und Neutronensterne im Visier: Hochgenaue Wellenformmodelle, Hochleistungslaser und DatenanalyseMethoden vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik für die Datenaufnahme Während die Messung von Gravitationswellen im Weltall mit einer Testmission vorbereitet wird, hat mit advanced LIGO, einem internationalen Großprojekt in den USA, die Datenaufnahme bereits begonnen. An beiden Projekten ist das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik maßgeblich beteiligt. Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen wird ein neues Fenster zur sonst unsichtbaren „dunklen“ Seite des Universums öffnen und den Beginn der Gravitationswellen-Astronomie markieren. Gravitationswellen sind Kräuselungen der Raumzeit, die bei kosmischen Großereignissen ausgesendet werden – beispielsweise von explodierenden Sternen, verschmelzenden schwarzen Löchern oder Neutronensternen und schnell rotierenden, kompakten Sternresten. Albert Einstein sagte die Existenz dieser Wellen bereits im Jahr 1916 vorher, doch sie wurden bislang noch nie direkt beobachtet. Im Mai 2015 weihte die LIGO Scientific Collaboration mit advanced LIGO die neue Generation der Gravitationswellen-Observatorien ein, zu denen Forscher des Max-Planck-Insti- Der LIGO-Gravitationswellendetektor in Hanford, USA Foto: LIGO Laboratory auch regionalwirtschaftliche Effekte haben. Die Verankerung der Wissenschaft in der Gesellschaft sollte aber bereits im Kindesalter beginnen. Und so bereiten die Forscher aus den Instituten des Wissenschaftsparks jährlich einen spannenden Tag für interessierte Schüler und Schülerinnen. Beim Hightech-Transfertag sind es dann schon Gründer, Studierende, Unternehmer, Wissenschaftler und Wirtschaftsförderer, die wichtige Kontakte knüpfen. Wir hoffen, dass dieser Newsletter viele Aha-Effekte und Anregungen zum Weiterlesen gibt. Diese neue Möglichkeit der vertiefenden Erkenntnisse gibt es auf der Internetseite www.wisspark.de über die Linkliste. Ihnen allen geruhsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr! ¢ Ellen Fehlow tuts für Gravitationsphysik in Hannover und Potsdam entscheidende Beiträge geleistet haben: Sie steuerten die für die Präzisionsmessung erforderlichen maßgeschneiderten Hochleistungslaser, effiziente Datenanalyse-Methoden und ihre Implementierung auf leistungsfähigen Computerclustern sowie genaue Modelle der Signalwellenformen zur Gravitationswellen-Detektion und Messung astrophysikalischer Eigenschaften bei. Am 18. September wurde mit der wissenschaftlichen Datenaufnahme begonnen. Nun wird es spannend: Die advanced LIGO-Instrumente sollen in den nächsten Jahren jährlich mehrere GravitationswellenEreignisse nachweisen. PS Park’n’Science Der Newsletter für den WISSENSCHAFTSPARK POTSDAM-GOLM · Ausgabe 15 · Dezember 2015 Wege in die Zukunft Schwarze Löcher im Visier Zuckerketten aus dem Automaten Zucker im Windkanal Gestressten Pflanzen helfen Optimierung in Serie Nachwuchswissenschaftler-Preis an Nina Fechler Millionen für die Pflanzenforschung Die Innovationskraft des Wissenschaftsparks „Plants and People“Konferenz Neues Haus für die Inklusionspädagogik Termine Antrittsvorlesungen Die ESA-Mission LISA Pathfinder ist ein Technologiedemonstrator für ein Gravitationswellen-Observatorium im All und hob am 3. Dezember vom Weltraumbahnhof in Kourou/Französisch-Guayana ab. An Bord: das optische Präzisionsmesssystem, das unter der Federführung und mit maßgeblicher Beteiligung des AEI in Hannover entwickelt und gebaut wurde. LISA Pathfinder wird im Weltraum neuartige Technologien erproben und den Weg für das Gravitationswellen-Observatorium eLISA ebnen, dessen Start für 2034 vorgesehen ist. Observatorien wie eLISA werden Gravitationswellen mit Frequenzen im Millihertz-Bereich messen. So ergänzen sie irdische Detektoren wie GEO600, advanced LIGO und Virgo, die bei höheren Frequenzen (im Audiobereich) messen. eLISA soll beispielsweise beobachten, wie massereiche schwarze Löcher entstehen, wachsen und miteinander verschmelzen. ¢ Dr. Elke Müller Der LISA Pathfinder-Satellit der ESA startete Anfang Dezember 2015 vom Weltraumbahnhof in Kourou/ Französisch-Guayana. Bild: ESA–D. Durchs Zuckerketten aus dem Automaten Prof. Dr. Peter H. Seeberger will mithilfe von Zuckern wirksamere Medikamente und Impfstoffe entwickeln. Davon sollen vor allem ärmere Länder profitieren. Er hat eigentlich einen Platz in der Medizingeschichte verdient – der Syntheseautomat von Peter Seeberger. Seit 2009 leitet Seeberger die Abteilung Biomolekulare Systeme am Max-Planck-Institut für Kolloidund Grenzflächenforschung in Golm. Er ist einer der Protagonisten auf dem Gebiet der Glykomforschung – einer Forschungsrichtung also, welche die Gesamtheit aller natürlichen Zuckermoleküle ergründen will. Von diesen in der Fachsprache auch Glykane genannten Molekülen will der Forscher zum Beispiel lernen, wie Zellen miteinander kommunizieren. Seine erste Maschine für die automatische Synthese von den hochkomplexen Zuckermolekülen hat er bereits Ende der 90er Jahre während seiner Forschungstätigkeit in Cambridge gebaut. Mit dem Syntheseautomaten verkürzte sich die Arbeitszeit von Monaten auf Stunden. Das Golmer Team um Seeberger hat die Methode inzwischen weiter verfeinert und mehr als fünfzig unterschiedliche Zuckerbausteine für die Maschine hergestellt. Jeder Zyklus, jedes neue Kettenglied, dauert rund drei Stunden. Mit Ketten aus dreißig Zuckerbausteinen halten die Forscher derzeit den Weltrekord. Mit Seebergers inzwischen mehr als 600 verschiedene Glykane umfassender Zuckerbibliothek arbeiten Forscher weltweit. Sechs Zucker-Syntheseautomaten gibt es bisher weltweit, vier davon stehen bei Seeberger. Sein Team setzt sie für unterschiedliche Zwecke ein. Zu den 75 Mitarbeitern gehören neben Chemikern, Biochemikern und Ingenieuren auch Immunologen und Parasitologen, denn ein Schwerpunkt von Seebergers Forschung sind Impfstoffe aus Glykanen. von vier Mäusen eine anschließende Malariainfektion.“ Die Wirksamkeit des weiter verbesserten Impfstoffkandidaten konnte im Tierversuch auf nahezu 100 Prozent gesteigert werden. Auch die Technik, den Impfstoff in großen Mengen zu produzieren, stand bereit. Seit 2007 liegt der Impfstoff auf Eis, weil den beteiligten Firmen das Risiko zu hoch war, die immensen Entwicklungskosten wieder zu erwirtschaften. „Die Industrie fördert eben vorrangig Projekte zu Krankheiten, die in den Industrienationen auftreten, denn damit ist später gutes Geld zu verdienen. Von Patienten aus ärmeren Ländern ist dagegen kaum Profit zu erwarten“, sagt Seeberger. Die Konsequenz: Jede Minute stirbt auf der Welt ein Kind an Malaria. Dabei wären nur 4,5 Kilogramm Glykan für die Impfung der 65 Millionen Kinder nötig, die jedes Jahr in Malariagebieten geboren werden, hat Seeberger ausgerechnet. „Eine Impfung würde pro Kind nur wenige Cent kosten.“ Aufgegeben hat er den Impfstoff trotz allem nicht, sondern er wirbt um neue Gelder, um diesen weiterzuentwickeln. Selber klinische Studien zu betreiben ist aber weder finanzierbar noch mit dem Auftrag der Max-Planck-Gesellschaft zu vereinen. Forschungsresultate möglichst nah an den Markt zu bringen aber schon. Auch einige Firmen sind aus der Forschung in Seebergers Abteilung bereits hervorgegangen. ¢ mpg ¢ Details: www.wisspark.de/news Zucker im Windkanal Auch Pflanzen können gestresst sein Berliner und Potsdamer Wissenschaftler entwickelten ein Verfahren für die schnelle und einfache Bestimmung von komplexen Zuckerbausteinen Forscherteam um Dr. Staffan Persson am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie identifizierte hilfreiche Proteine gegen Salzstress bei Pflanzen In der Natur gibt es mehr als 100 Zuckerbausteine - damit sind Kohlenhydrate wesentlich komplizierter aufgebaut als die DNA oder Proteine. Zudem können Zucker auch Verzweigungen und räumlich unterschiedliche Anordnungen bilden. Komplexe Gebilde also, deren Struktur bislang schwer und nur aufwändig zu analysieren war. Einen Durchbruch konnte ein Berliner Forscherteam um Prof. Dr. Kevin Pagel von der Freien Universität Berlin und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft und Peter Seeberger vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und der Freien Universität Berlin vermelden. Mit dem neuen Verfahren können komplexe Zucker jetzt auch sequenziert werden. So können geringste Verunreinigungen erkannt und damit die Qualitätskontrolle von synthetisch hergestellten Kohlenhydraten ermöglicht werden. Das Verfahren ist wichtig für die Entwicklung neuartiger Impfstoffe, Wirkstoffe und Diagnostik. Für die Glykobiologie ist dies ein ähnlicher Durchbruch wie die DNA-Sequenzierung für die Genetik. Umweltbedingungen wie Trockenheit, Kälte oder hoher Salzgehalt von Böden verursachen Stress bei Pflanzen. Bei Kulturpflanzen sind Ertragsverluste die Folge, im schlimmsten Fall sterben die Pflanzen ab. Schätzungsweise gehen bis zu 50 Prozent der Ernten durch solche Umwelteinflüsse verloren. Zudem nimmt die Versalzung von Flächen dramatisch zu. Dem Team um Dr. Staffan Persson, bis Januar 2015 Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie und nun Professor an der Universität Melbourne in Australien, ist es gelungen, zwei bislang unbekannte Proteine zu identifizieren, die dem Ertragsverlust bei Salzstress entgegenwirken könnten. Das könnte die Züchtung salztoleranter Nutzpflanzen ein ganzes Stück voranbringen. Die beiden Proteine wurden von den Forschern „Companion of Cellulose synthase (CC)“ getauft. Nach dem Beweis, dass die CC-Proteine an dem für den Zellulosaufbau zuständigen Enzymkomplex beteiligt sind, stellten die Forscher fest, dass eine erhöhte Salzkonzentration zu einer vermehrten Produktion der beiden Proteine CC1 und CC2 führte. Dies ließ die Wissenschaftler vermuten, dass diese beiden Begleit-Proteine etwas mit der Salztoleranz zu tun haben könnten und möglicherweise über sie die Salzsensibilität von Pflanzen geregelt wird. Um das zu überprüfen, schalteten die Forscher bei der Modellpflanze Arabidospsis thaliana (Ackerschmalwand) diejenigen Gene aus, die für die Herstellung der CC-Proteine verantwortlich sind und kultivierten sie auf einem salzhaltigem Wachstumsmedium. Das Ergebnis war, dass diese Pflanzen weniger gut wuchsen als die Kontrollpflanzen, bei denen diese Gene nicht ausgeschaltet waren. Nachgewiesen wurde im Folgenden, dass bei den Pflanzen mit CC-Proteinen zwar die zellskelettfestigenden Mikrotubuli-Strukturfilamente zunächst bei Salzstress abgebaut werden, jedoch bei weiter andauerndem Stress wieder neu aufgebaut werden. Bei Pflanzen ohne CC-Proteine wurden die Miktrotubuli nicht neu aufgebaut. Der Verlust der Mikrotubuli ist dabei begleitet vom Abbau der Zellulose-Synthase, was dazu führt, dass keine neuen Zellwände aufgebaut werden können und die Pflanzen demzufolge auch nicht wachsen. ¢ Dr. Ulrike Glaubitz ¢ Details: www.wisspark.de/news Automatisierte Zuckersynthese: Der Synthetisierer bringt die Reaktionspartner zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge zusammen. Foto: David Ausserhofer Bisher werden die Glykane von gezüchteten Bakterien erzeugt, das macht die Herstellung kompliziert und in vielen Fällen unmöglich. Seeberger möchte die Impfstoffe künftig komplett chemisch herstellen. Damit lassen sich neue Impfstoffe auch gegen Bakterien herstellen, die nicht gezüchtet oder deren Zucker nicht isoliert werden können. Seebergers Team arbeitet an Impfungen gegen verschiedene Erkrankungen, darunter die Tropenkrankheiten Leishmaniose und Malaria sowie gegen Neisseria meningitidis – Bakterien, die vor allem in Schwellenländern Hirnhautentzündung hervorrufen. Das Interesse der Pharmaindustrie an der Glykomik war anfänglich gering, wie Seeberger erfahren musste, als er an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Malaria arbeitete. 2002 gelang der Nachweis, dass ein Glykan ein lange gesuchtes Toxin des Malariaerregers ist. „Als wir es daraufhin nachgebaut und Mäuse damit geimpft haben, überlebten drei Die Wissenschaftler nutzen für ihre Methode die unterschiedliche Form der Moleküle. Die unterschiedlichen Formen erzeugen in einem gasgefüllten Raum, durch den die Moleküle geschickt werden, unterschiedlich starken Widerstand, vergleichbar mit dem sogenannten CW-Wert in einem Windkanal. Pagel und seine Kollegen kombinierten diese Messung der Ionenmobilität mit einer Messung der Molekülmassen. Dann glichen sie beide Informationen gegeneinander ab, um Unterschiede in der Komposition, Konnektivität und Konfiguration zu finden. Große Moleküle werden dabei in Bestandteile zerlegt, die Form der Bestandteile wird durch die Aufspaltung jedoch nicht verändert, so dass die Summe der Eigenschaften der Bestandteile das große Molekül genau beschreibt. Kombiniert mit einer Datenbank, die derzeit erstellt und auch von anderen Wissenschaftlern bestückt werden soll, lässt sich das Analyseverfahren so auf eine immer größere Anzahl von Molekülen anwenden. Ist ein Molekül einmal systematisch identifiziert worden, kann es in Zukunft auch durch automatisierte Verfahren erkannt werden. ¢ DP/HR ¢ Details: www.wisspark.de/news Prof. Dr. Kevin Pagel mit dem Ionenmobilitäts-Massenspektrometer Foto: Sven Jungtow Optimierung in Serie Moderne Lösungspolymerisation am Fraunhofer PAZ ermöglicht verbesserte Reifen Das EU-Reifenlabel hat für die Verbraucher die Wahl des richtigen Reifens vereinfacht. Für die Reifenhersteller bringt das Label allerdings noch höhere Anforderungen und entsprechende Entwicklungskosten mit sich. Das Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung PAZ in Schkopau, eine Gemeinschaftsanlage des Fraunhofer IAP in Potsdam-Golm und des Fraunhofer IWM in Halle, entwickelt Kautschuke für diese optimierten Reifen in moderner Lösungspolymerisation und überträgt sie mithilfe von Skalierungsprozessen in die Serienreife. Die Auftragsforschung bringt nicht nur Vorteile für die Kunden, sondern auch für die Umwelt. Denn moderne Mobilität und Umweltschutz müssen sich nicht ausschließen. Im Gegenteil: Besonders im Bereich von Pkw-Reifen ergänzen sie sich gegenseitig. Die Einsparpotenziale optimierter Reifen unterstreicht auch der Abteilungsteiler Polymersynthese am PAZ, Dr. Ulrich Wendler: „Bekannte Umweltschützer wie Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe gehen hierzulande von einer Reduktion der verkehrsbedingten CO2Emissionen von jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen durch verbesserte Reifen aus.“ In moderner Auftragsforschung nimmt sich das Fraunhofer PAZ deshalb dieses Zukunftsthemas an. Hier werden für namhafte Unternehmen Kautschuke für Laufflächenmischungen in moderner Lösungspolymerisation hergestellt. Dabei gibt es zwei Spielarten: den koordinativen Mechanismus sowie die anionische Initiierung. Beide Formen haben sich in den vergangenen Jahren technologisch und kommerziell stark entwickelt. Heute werden moderne Hochleistungsreifen nahezu ausschließlich in diesen Verfahren hergestellt. Ziel dabei ist die Verbesserung der Eigenschaften der Reifen innerhalb des magischen Dreiecks aus Nassgriff, Rollwiderstand und Abrieb. Den Forschern am Fraunhofer PAZ ist es gelungen, Nassgriff und Rollwiderstand zu optimieren, ohne den Abrieb negativ zu beeinflussen. Dies ist die Grundlage für ein Reifenlabeling der Effizienzklasse A und B, das die enormen Einsparungen bei Kraftstoffverbrauch und Emissionen unter Beibehaltung der Langlebigkeit belegt. Zusätzlich wurde durch eine Verbesserung der Bremseigenschaften des Reifens die Sicherheit für den Autofahrer erhöht. Die Materialentwicklung ist dabei nur eine Fragestellung. Ein ebenso wichtiger Schritt bei der Herstellung eines optimierten Kautschuks ist dessen Überführung in die Produktion. Das PAZ hilft dabei, neue Rezepturen in den industrienahen Maßstab zu übertragen. Als Partner der Kautschukindustrie optimieren die Forscher in Schkopau das konkrete Verfahren auch unter Kostenaspekten. Durch diese Pilotierung von neuen Prozessen wird das spätere Prozessrisiko für die Industrie deutlich verringert. ¢ Dr. Sandra Mehlhase ¢ Details: www.wisspark.de/news Stark, schwarz, sicher. Das Fraunhofer PAZ unterstützt Reifenhersteller bei der Entwicklung und Optimierung von Kautschuken und bringt die Prozesse zur Serienreife. Foto: low Wissenschaft – Wege in die Zukunft Ereignisreiche Monate liegen hinter uns, die Feiertage und das Jahr 2016 vor uns. In diesem PS-Newsletter berichten wir erneut von der erfolgreichen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in nutzbare Innovationen. Wir erfahren beispielsweise, wie moderne Lösungspolymerisation verbesserte Reifen ermöglicht. Verkehr und Transport – Mobilität ist eine große tägliche gesellschaftliche Herausforderung. Für diese Auftragsforschung arbeiteten das Fraunhofer IAP Potsdam-Golm und das Fraunhofer IWM Halle zusammen im Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum in Schkopau. Anwendungsorientierte Forschung und vielfältige Austauschprozesse sind eben ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit des Standortes. Das bestätigt einmal mehr Friedrich W. Winskowski, der in Auswertung der vergleichenden Analyse Wege in die Zukunft zeigt. Unermüdlich verweist der Geschäftsführer des Standortmanagements darauf, dass es u.a. einer bedarfsgerechten Infrastruktur und einer ausreichenden Finanzierung bedarf, um die Attraktivität des Wissenschaftsparks Golm zu erhöhen. Weitere Flächen müssen erschlossen werden. Eine anspruchsvolle, aber lösbare Aufgabe, an der sich das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam langfristig unterstützend beteiligen müssen. Dann ergeben sich Zukunftsprojekte, die Auf der Schwelle zur Gravitationswellenastronomie Schwarze Löcher und Neutronensterne im Visier: Hochgenaue Wellenformmodelle, Hochleistungslaser und DatenanalyseMethoden vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik für die Datenaufnahme Während die Messung von Gravitationswellen im Weltall mit einer Testmission vorbereitet wird, hat mit advanced LIGO, einem internationalen Großprojekt in den USA, die Datenaufnahme bereits begonnen. An beiden Projekten ist das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik maßgeblich beteiligt. Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen wird ein neues Fenster zur sonst unsichtbaren „dunklen“ Seite des Universums öffnen und den Beginn der Gravitationswellen-Astronomie markieren. Gravitationswellen sind Kräuselungen der Raumzeit, die bei kosmischen Großereignissen ausgesendet werden – beispielsweise von explodierenden Sternen, verschmelzenden schwarzen Löchern oder Neutronensternen und schnell rotierenden, kompakten Sternresten. Albert Einstein sagte die Existenz dieser Wellen bereits im Jahr 1916 vorher, doch sie wurden bislang noch nie direkt beobachtet. Im Mai 2015 weihte die LIGO Scientific Collaboration mit advanced LIGO die neue Generation der Gravitationswellen-Observatorien ein, zu denen Forscher des Max-Planck-Insti- Der LIGO-Gravitationswellendetektor in Hanford, USA Foto: LIGO Laboratory auch regionalwirtschaftliche Effekte haben. Die Verankerung der Wissenschaft in der Gesellschaft sollte aber bereits im Kindesalter beginnen. Und so bereiten die Forscher aus den Instituten des Wissenschaftsparks jährlich einen spannenden Tag für interessierte Schüler und Schülerinnen. Beim Hightech-Transfertag sind es dann schon Gründer, Studierende, Unternehmer, Wissenschaftler und Wirtschaftsförderer, die wichtige Kontakte knüpfen. Wir hoffen, dass dieser Newsletter viele Aha-Effekte und Anregungen zum Weiterlesen gibt. Diese neue Möglichkeit der vertiefenden Erkenntnisse gibt es auf der Internetseite www.wisspark.de über die Linkliste. Ihnen allen geruhsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr! ¢ Ellen Fehlow tuts für Gravitationsphysik in Hannover und Potsdam entscheidende Beiträge geleistet haben: Sie steuerten die für die Präzisionsmessung erforderlichen maßgeschneiderten Hochleistungslaser, effiziente Datenanalyse-Methoden und ihre Implementierung auf leistungsfähigen Computerclustern sowie genaue Modelle der Signalwellenformen zur Gravitationswellen-Detektion und Messung astrophysikalischer Eigenschaften bei. Am 18. September wurde mit der wissenschaftlichen Datenaufnahme begonnen. Nun wird es spannend: Die advanced LIGO-Instrumente sollen in den nächsten Jahren jährlich mehrere GravitationswellenEreignisse nachweisen. PS Park’n’Science Der Newsletter für den WISSENSCHAFTSPARK POTSDAM-GOLM · Ausgabe 15 · Dezember 2015 Wege in die Zukunft Schwarze Löcher im Visier Zuckerketten aus dem Automaten Zucker im Windkanal Gestressten Pflanzen helfen Optimierung in Serie Nachwuchswissenschaftler-Preis an Nina Fechler Millionen für die Pflanzenforschung Die Innovationskraft des Wissenschaftsparks „Plants and People“Konferenz Neues Haus für die Inklusionspädagogik Termine Antrittsvorlesungen Die ESA-Mission LISA Pathfinder ist ein Technologiedemonstrator für ein Gravitationswellen-Observatorium im All und hob am 3. Dezember vom Weltraumbahnhof in Kourou/Französisch-Guayana ab. An Bord: das optische Präzisionsmesssystem, das unter der Federführung und mit maßgeblicher Beteiligung des AEI in Hannover entwickelt und gebaut wurde. LISA Pathfinder wird im Weltraum neuartige Technologien erproben und den Weg für das Gravitationswellen-Observatorium eLISA ebnen, dessen Start für 2034 vorgesehen ist. Observatorien wie eLISA werden Gravitationswellen mit Frequenzen im Millihertz-Bereich messen. So ergänzen sie irdische Detektoren wie GEO600, advanced LIGO und Virgo, die bei höheren Frequenzen (im Audiobereich) messen. eLISA soll beispielsweise beobachten, wie massereiche schwarze Löcher entstehen, wachsen und miteinander verschmelzen. ¢ Dr. Elke Müller Der LISA Pathfinder-Satellit der ESA startete Anfang Dezember 2015 vom Weltraumbahnhof in Kourou/ Französisch-Guayana. Bild: ESA–D. Durchs Zuckerketten aus dem Automaten Prof. Dr. Peter H. Seeberger will mithilfe von Zuckern wirksamere Medikamente und Impfstoffe entwickeln. Davon sollen vor allem ärmere Länder profitieren. Er hat eigentlich einen Platz in der Medizingeschichte verdient – der Syntheseautomat von Peter Seeberger. Seit 2009 leitet Seeberger die Abteilung Biomolekulare Systeme am Max-Planck-Institut für Kolloidund Grenzflächenforschung in Golm. Er ist einer der Protagonisten auf dem Gebiet der Glykomforschung – einer Forschungsrichtung also, welche die Gesamtheit aller natürlichen Zuckermoleküle ergründen will. Von diesen in der Fachsprache auch Glykane genannten Molekülen will der Forscher zum Beispiel lernen, wie Zellen miteinander kommunizieren. Seine erste Maschine für die automatische Synthese von den hochkomplexen Zuckermolekülen hat er bereits Ende der 90er Jahre während seiner Forschungstätigkeit in Cambridge gebaut. Mit dem Syntheseautomaten verkürzte sich die Arbeitszeit von Monaten auf Stunden. Das Golmer Team um Seeberger hat die Methode inzwischen weiter verfeinert und mehr als fünfzig unterschiedliche Zuckerbausteine für die Maschine hergestellt. Jeder Zyklus, jedes neue Kettenglied, dauert rund drei Stunden. Mit Ketten aus dreißig Zuckerbausteinen halten die Forscher derzeit den Weltrekord. Mit Seebergers inzwischen mehr als 600 verschiedene Glykane umfassender Zuckerbibliothek arbeiten Forscher weltweit. Sechs Zucker-Syntheseautomaten gibt es bisher weltweit, vier davon stehen bei Seeberger. Sein Team setzt sie für unterschiedliche Zwecke ein. Zu den 75 Mitarbeitern gehören neben Chemikern, Biochemikern und Ingenieuren auch Immunologen und Parasitologen, denn ein Schwerpunkt von Seebergers Forschung sind Impfstoffe aus Glykanen. von vier Mäusen eine anschließende Malariainfektion.“ Die Wirksamkeit des weiter verbesserten Impfstoffkandidaten konnte im Tierversuch auf nahezu 100 Prozent gesteigert werden. Auch die Technik, den Impfstoff in großen Mengen zu produzieren, stand bereit. Seit 2007 liegt der Impfstoff auf Eis, weil den beteiligten Firmen das Risiko zu hoch war, die immensen Entwicklungskosten wieder zu erwirtschaften. „Die Industrie fördert eben vorrangig Projekte zu Krankheiten, die in den Industrienationen auftreten, denn damit ist später gutes Geld zu verdienen. Von Patienten aus ärmeren Ländern ist dagegen kaum Profit zu erwarten“, sagt Seeberger. Die Konsequenz: Jede Minute stirbt auf der Welt ein Kind an Malaria. Dabei wären nur 4,5 Kilogramm Glykan für die Impfung der 65 Millionen Kinder nötig, die jedes Jahr in Malariagebieten geboren werden, hat Seeberger ausgerechnet. „Eine Impfung würde pro Kind nur wenige Cent kosten.“ Aufgegeben hat er den Impfstoff trotz allem nicht, sondern er wirbt um neue Gelder, um diesen weiterzuentwickeln. Selber klinische Studien zu betreiben ist aber weder finanzierbar noch mit dem Auftrag der Max-Planck-Gesellschaft zu vereinen. Forschungsresultate möglichst nah an den Markt zu bringen aber schon. Auch einige Firmen sind aus der Forschung in Seebergers Abteilung bereits hervorgegangen. ¢ mpg ¢ Details: www.wisspark.de/news Zucker im Windkanal Auch Pflanzen können gestresst sein Berliner und Potsdamer Wissenschaftler entwickelten ein Verfahren für die schnelle und einfache Bestimmung von komplexen Zuckerbausteinen Forscherteam um Dr. Staffan Persson am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie identifizierte hilfreiche Proteine gegen Salzstress bei Pflanzen In der Natur gibt es mehr als 100 Zuckerbausteine - damit sind Kohlenhydrate wesentlich komplizierter aufgebaut als die DNA oder Proteine. Zudem können Zucker auch Verzweigungen und räumlich unterschiedliche Anordnungen bilden. Komplexe Gebilde also, deren Struktur bislang schwer und nur aufwändig zu analysieren war. Einen Durchbruch konnte ein Berliner Forscherteam um Prof. Dr. Kevin Pagel von der Freien Universität Berlin und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft und Peter Seeberger vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und der Freien Universität Berlin vermelden. Mit dem neuen Verfahren können komplexe Zucker jetzt auch sequenziert werden. So können geringste Verunreinigungen erkannt und damit die Qualitätskontrolle von synthetisch hergestellten Kohlenhydraten ermöglicht werden. Das Verfahren ist wichtig für die Entwicklung neuartiger Impfstoffe, Wirkstoffe und Diagnostik. Für die Glykobiologie ist dies ein ähnlicher Durchbruch wie die DNA-Sequenzierung für die Genetik. Umweltbedingungen wie Trockenheit, Kälte oder hoher Salzgehalt von Böden verursachen Stress bei Pflanzen. Bei Kulturpflanzen sind Ertragsverluste die Folge, im schlimmsten Fall sterben die Pflanzen ab. Schätzungsweise gehen bis zu 50 Prozent der Ernten durch solche Umwelteinflüsse verloren. Zudem nimmt die Versalzung von Flächen dramatisch zu. Dem Team um Dr. Staffan Persson, bis Januar 2015 Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie und nun Professor an der Universität Melbourne in Australien, ist es gelungen, zwei bislang unbekannte Proteine zu identifizieren, die dem Ertragsverlust bei Salzstress entgegenwirken könnten. Das könnte die Züchtung salztoleranter Nutzpflanzen ein ganzes Stück voranbringen. Die beiden Proteine wurden von den Forschern „Companion of Cellulose synthase (CC)“ getauft. Nach dem Beweis, dass die CC-Proteine an dem für den Zellulosaufbau zuständigen Enzymkomplex beteiligt sind, stellten die Forscher fest, dass eine erhöhte Salzkonzentration zu einer vermehrten Produktion der beiden Proteine CC1 und CC2 führte. Dies ließ die Wissenschaftler vermuten, dass diese beiden Begleit-Proteine etwas mit der Salztoleranz zu tun haben könnten und möglicherweise über sie die Salzsensibilität von Pflanzen geregelt wird. Um das zu überprüfen, schalteten die Forscher bei der Modellpflanze Arabidospsis thaliana (Ackerschmalwand) diejenigen Gene aus, die für die Herstellung der CC-Proteine verantwortlich sind und kultivierten sie auf einem salzhaltigem Wachstumsmedium. Das Ergebnis war, dass diese Pflanzen weniger gut wuchsen als die Kontrollpflanzen, bei denen diese Gene nicht ausgeschaltet waren. Nachgewiesen wurde im Folgenden, dass bei den Pflanzen mit CC-Proteinen zwar die zellskelettfestigenden Mikrotubuli-Strukturfilamente zunächst bei Salzstress abgebaut werden, jedoch bei weiter andauerndem Stress wieder neu aufgebaut werden. Bei Pflanzen ohne CC-Proteine wurden die Miktrotubuli nicht neu aufgebaut. Der Verlust der Mikrotubuli ist dabei begleitet vom Abbau der Zellulose-Synthase, was dazu führt, dass keine neuen Zellwände aufgebaut werden können und die Pflanzen demzufolge auch nicht wachsen. ¢ Dr. Ulrike Glaubitz ¢ Details: www.wisspark.de/news Automatisierte Zuckersynthese: Der Synthetisierer bringt die Reaktionspartner zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge zusammen. Foto: David Ausserhofer Bisher werden die Glykane von gezüchteten Bakterien erzeugt, das macht die Herstellung kompliziert und in vielen Fällen unmöglich. Seeberger möchte die Impfstoffe künftig komplett chemisch herstellen. Damit lassen sich neue Impfstoffe auch gegen Bakterien herstellen, die nicht gezüchtet oder deren Zucker nicht isoliert werden können. Seebergers Team arbeitet an Impfungen gegen verschiedene Erkrankungen, darunter die Tropenkrankheiten Leishmaniose und Malaria sowie gegen Neisseria meningitidis – Bakterien, die vor allem in Schwellenländern Hirnhautentzündung hervorrufen. Das Interesse der Pharmaindustrie an der Glykomik war anfänglich gering, wie Seeberger erfahren musste, als er an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Malaria arbeitete. 2002 gelang der Nachweis, dass ein Glykan ein lange gesuchtes Toxin des Malariaerregers ist. „Als wir es daraufhin nachgebaut und Mäuse damit geimpft haben, überlebten drei Die Wissenschaftler nutzen für ihre Methode die unterschiedliche Form der Moleküle. Die unterschiedlichen Formen erzeugen in einem gasgefüllten Raum, durch den die Moleküle geschickt werden, unterschiedlich starken Widerstand, vergleichbar mit dem sogenannten CW-Wert in einem Windkanal. Pagel und seine Kollegen kombinierten diese Messung der Ionenmobilität mit einer Messung der Molekülmassen. Dann glichen sie beide Informationen gegeneinander ab, um Unterschiede in der Komposition, Konnektivität und Konfiguration zu finden. Große Moleküle werden dabei in Bestandteile zerlegt, die Form der Bestandteile wird durch die Aufspaltung jedoch nicht verändert, so dass die Summe der Eigenschaften der Bestandteile das große Molekül genau beschreibt. Kombiniert mit einer Datenbank, die derzeit erstellt und auch von anderen Wissenschaftlern bestückt werden soll, lässt sich das Analyseverfahren so auf eine immer größere Anzahl von Molekülen anwenden. Ist ein Molekül einmal systematisch identifiziert worden, kann es in Zukunft auch durch automatisierte Verfahren erkannt werden. ¢ DP/HR ¢ Details: www.wisspark.de/news Prof. Dr. Kevin Pagel mit dem Ionenmobilitäts-Massenspektrometer Foto: Sven Jungtow Optimierung in Serie Moderne Lösungspolymerisation am Fraunhofer PAZ ermöglicht verbesserte Reifen Das EU-Reifenlabel hat für die Verbraucher die Wahl des richtigen Reifens vereinfacht. Für die Reifenhersteller bringt das Label allerdings noch höhere Anforderungen und entsprechende Entwicklungskosten mit sich. Das Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung PAZ in Schkopau, eine Gemeinschaftsanlage des Fraunhofer IAP in Potsdam-Golm und des Fraunhofer IWM in Halle, entwickelt Kautschuke für diese optimierten Reifen in moderner Lösungspolymerisation und überträgt sie mithilfe von Skalierungsprozessen in die Serienreife. Die Auftragsforschung bringt nicht nur Vorteile für die Kunden, sondern auch für die Umwelt. Denn moderne Mobilität und Umweltschutz müssen sich nicht ausschließen. Im Gegenteil: Besonders im Bereich von Pkw-Reifen ergänzen sie sich gegenseitig. Die Einsparpotenziale optimierter Reifen unterstreicht auch der Abteilungsteiler Polymersynthese am PAZ, Dr. Ulrich Wendler: „Bekannte Umweltschützer wie Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe gehen hierzulande von einer Reduktion der verkehrsbedingten CO2Emissionen von jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen durch verbesserte Reifen aus.“ In moderner Auftragsforschung nimmt sich das Fraunhofer PAZ deshalb dieses Zukunftsthemas an. Hier werden für namhafte Unternehmen Kautschuke für Laufflächenmischungen in moderner Lösungspolymerisation hergestellt. Dabei gibt es zwei Spielarten: den koordinativen Mechanismus sowie die anionische Initiierung. Beide Formen haben sich in den vergangenen Jahren technologisch und kommerziell stark entwickelt. Heute werden moderne Hochleistungsreifen nahezu ausschließlich in diesen Verfahren hergestellt. Ziel dabei ist die Verbesserung der Eigenschaften der Reifen innerhalb des magischen Dreiecks aus Nassgriff, Rollwiderstand und Abrieb. Den Forschern am Fraunhofer PAZ ist es gelungen, Nassgriff und Rollwiderstand zu optimieren, ohne den Abrieb negativ zu beeinflussen. Dies ist die Grundlage für ein Reifenlabeling der Effizienzklasse A und B, das die enormen Einsparungen bei Kraftstoffverbrauch und Emissionen unter Beibehaltung der Langlebigkeit belegt. Zusätzlich wurde durch eine Verbesserung der Bremseigenschaften des Reifens die Sicherheit für den Autofahrer erhöht. Die Materialentwicklung ist dabei nur eine Fragestellung. Ein ebenso wichtiger Schritt bei der Herstellung eines optimierten Kautschuks ist dessen Überführung in die Produktion. Das PAZ hilft dabei, neue Rezepturen in den industrienahen Maßstab zu übertragen. Als Partner der Kautschukindustrie optimieren die Forscher in Schkopau das konkrete Verfahren auch unter Kostenaspekten. Durch diese Pilotierung von neuen Prozessen wird das spätere Prozessrisiko für die Industrie deutlich verringert. ¢ Dr. Sandra Mehlhase ¢ Details: www.wisspark.de/news Stark, schwarz, sicher. Das Fraunhofer PAZ unterstützt Reifenhersteller bei der Entwicklung und Optimierung von Kautschuken und bringt die Prozesse zur Serienreife. Foto: low Wissenschaft – Wege in die Zukunft Ereignisreiche Monate liegen hinter uns, die Feiertage und das Jahr 2016 vor uns. In diesem PS-Newsletter berichten wir erneut von der erfolgreichen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in nutzbare Innovationen. Wir erfahren beispielsweise, wie moderne Lösungspolymerisation verbesserte Reifen ermöglicht. Verkehr und Transport – Mobilität ist eine große tägliche gesellschaftliche Herausforderung. Für diese Auftragsforschung arbeiteten das Fraunhofer IAP Potsdam-Golm und das Fraunhofer IWM Halle zusammen im Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum in Schkopau. Anwendungsorientierte Forschung und vielfältige Austauschprozesse sind eben ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit des Standortes. Das bestätigt einmal mehr Friedrich W. Winskowski, der in Auswertung der vergleichenden Analyse Wege in die Zukunft zeigt. Unermüdlich verweist der Geschäftsführer des Standortmanagements darauf, dass es u.a. einer bedarfsgerechten Infrastruktur und einer ausreichenden Finanzierung bedarf, um die Attraktivität des Wissenschaftsparks Golm zu erhöhen. Weitere Flächen müssen erschlossen werden. Eine anspruchsvolle, aber lösbare Aufgabe, an der sich das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam langfristig unterstützend beteiligen müssen. Dann ergeben sich Zukunftsprojekte, die Auf der Schwelle zur Gravitationswellenastronomie Schwarze Löcher und Neutronensterne im Visier: Hochgenaue Wellenformmodelle, Hochleistungslaser und DatenanalyseMethoden vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik für die Datenaufnahme Während die Messung von Gravitationswellen im Weltall mit einer Testmission vorbereitet wird, hat mit advanced LIGO, einem internationalen Großprojekt in den USA, die Datenaufnahme bereits begonnen. An beiden Projekten ist das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik maßgeblich beteiligt. Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen wird ein neues Fenster zur sonst unsichtbaren „dunklen“ Seite des Universums öffnen und den Beginn der Gravitationswellen-Astronomie markieren. Gravitationswellen sind Kräuselungen der Raumzeit, die bei kosmischen Großereignissen ausgesendet werden – beispielsweise von explodierenden Sternen, verschmelzenden schwarzen Löchern oder Neutronensternen und schnell rotierenden, kompakten Sternresten. Albert Einstein sagte die Existenz dieser Wellen bereits im Jahr 1916 vorher, doch sie wurden bislang noch nie direkt beobachtet. Im Mai 2015 weihte die LIGO Scientific Collaboration mit advanced LIGO die neue Generation der Gravitationswellen-Observatorien ein, zu denen Forscher des Max-Planck-Insti- Der LIGO-Gravitationswellendetektor in Hanford, USA Foto: LIGO Laboratory auch regionalwirtschaftliche Effekte haben. Die Verankerung der Wissenschaft in der Gesellschaft sollte aber bereits im Kindesalter beginnen. Und so bereiten die Forscher aus den Instituten des Wissenschaftsparks jährlich einen spannenden Tag für interessierte Schüler und Schülerinnen. Beim Hightech-Transfertag sind es dann schon Gründer, Studierende, Unternehmer, Wissenschaftler und Wirtschaftsförderer, die wichtige Kontakte knüpfen. Wir hoffen, dass dieser Newsletter viele Aha-Effekte und Anregungen zum Weiterlesen gibt. Diese neue Möglichkeit der vertiefenden Erkenntnisse gibt es auf der Internetseite www.wisspark.de über die Linkliste. Ihnen allen geruhsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr! ¢ Ellen Fehlow tuts für Gravitationsphysik in Hannover und Potsdam entscheidende Beiträge geleistet haben: Sie steuerten die für die Präzisionsmessung erforderlichen maßgeschneiderten Hochleistungslaser, effiziente Datenanalyse-Methoden und ihre Implementierung auf leistungsfähigen Computerclustern sowie genaue Modelle der Signalwellenformen zur Gravitationswellen-Detektion und Messung astrophysikalischer Eigenschaften bei. Am 18. September wurde mit der wissenschaftlichen Datenaufnahme begonnen. Nun wird es spannend: Die advanced LIGO-Instrumente sollen in den nächsten Jahren jährlich mehrere GravitationswellenEreignisse nachweisen. PS Park’n’Science Der Newsletter für den WISSENSCHAFTSPARK POTSDAM-GOLM · Ausgabe 15 · Dezember 2015 Wege in die Zukunft Schwarze Löcher im Visier Zuckerketten aus dem Automaten Zucker im Windkanal Gestressten Pflanzen helfen Optimierung in Serie Nachwuchswissenschaftler-Preis an Nina Fechler Millionen für die Pflanzenforschung Die Innovationskraft des Wissenschaftsparks „Plants and People“Konferenz Neues Haus für die Inklusionspädagogik Termine Antrittsvorlesungen Die ESA-Mission LISA Pathfinder ist ein Technologiedemonstrator für ein Gravitationswellen-Observatorium im All und hob am 3. Dezember vom Weltraumbahnhof in Kourou/Französisch-Guayana ab. An Bord: das optische Präzisionsmesssystem, das unter der Federführung und mit maßgeblicher Beteiligung des AEI in Hannover entwickelt und gebaut wurde. LISA Pathfinder wird im Weltraum neuartige Technologien erproben und den Weg für das Gravitationswellen-Observatorium eLISA ebnen, dessen Start für 2034 vorgesehen ist. Observatorien wie eLISA werden Gravitationswellen mit Frequenzen im Millihertz-Bereich messen. So ergänzen sie irdische Detektoren wie GEO600, advanced LIGO und Virgo, die bei höheren Frequenzen (im Audiobereich) messen. eLISA soll beispielsweise beobachten, wie massereiche schwarze Löcher entstehen, wachsen und miteinander verschmelzen. ¢ Dr. Elke Müller Der LISA Pathfinder-Satellit der ESA startete Anfang Dezember 2015 vom Weltraumbahnhof in Kourou/ Französisch-Guayana. Bild: ESA–D. Durchs Zuckerketten aus dem Automaten Prof. Dr. Peter H. Seeberger will mithilfe von Zuckern wirksamere Medikamente und Impfstoffe entwickeln. Davon sollen vor allem ärmere Länder profitieren. Er hat eigentlich einen Platz in der Medizingeschichte verdient – der Syntheseautomat von Peter Seeberger. Seit 2009 leitet Seeberger die Abteilung Biomolekulare Systeme am Max-Planck-Institut für Kolloidund Grenzflächenforschung in Golm. Er ist einer der Protagonisten auf dem Gebiet der Glykomforschung – einer Forschungsrichtung also, welche die Gesamtheit aller natürlichen Zuckermoleküle ergründen will. Von diesen in der Fachsprache auch Glykane genannten Molekülen will der Forscher zum Beispiel lernen, wie Zellen miteinander kommunizieren. Seine erste Maschine für die automatische Synthese von den hochkomplexen Zuckermolekülen hat er bereits Ende der 90er Jahre während seiner Forschungstätigkeit in Cambridge gebaut. Mit dem Syntheseautomaten verkürzte sich die Arbeitszeit von Monaten auf Stunden. Das Golmer Team um Seeberger hat die Methode inzwischen weiter verfeinert und mehr als fünfzig unterschiedliche Zuckerbausteine für die Maschine hergestellt. Jeder Zyklus, jedes neue Kettenglied, dauert rund drei Stunden. Mit Ketten aus dreißig Zuckerbausteinen halten die Forscher derzeit den Weltrekord. Mit Seebergers inzwischen mehr als 600 verschiedene Glykane umfassender Zuckerbibliothek arbeiten Forscher weltweit. Sechs Zucker-Syntheseautomaten gibt es bisher weltweit, vier davon stehen bei Seeberger. Sein Team setzt sie für unterschiedliche Zwecke ein. Zu den 75 Mitarbeitern gehören neben Chemikern, Biochemikern und Ingenieuren auch Immunologen und Parasitologen, denn ein Schwerpunkt von Seebergers Forschung sind Impfstoffe aus Glykanen. von vier Mäusen eine anschließende Malariainfektion.“ Die Wirksamkeit des weiter verbesserten Impfstoffkandidaten konnte im Tierversuch auf nahezu 100 Prozent gesteigert werden. Auch die Technik, den Impfstoff in großen Mengen zu produzieren, stand bereit. Seit 2007 liegt der Impfstoff auf Eis, weil den beteiligten Firmen das Risiko zu hoch war, die immensen Entwicklungskosten wieder zu erwirtschaften. „Die Industrie fördert eben vorrangig Projekte zu Krankheiten, die in den Industrienationen auftreten, denn damit ist später gutes Geld zu verdienen. Von Patienten aus ärmeren Ländern ist dagegen kaum Profit zu erwarten“, sagt Seeberger. Die Konsequenz: Jede Minute stirbt auf der Welt ein Kind an Malaria. Dabei wären nur 4,5 Kilogramm Glykan für die Impfung der 65 Millionen Kinder nötig, die jedes Jahr in Malariagebieten geboren werden, hat Seeberger ausgerechnet. „Eine Impfung würde pro Kind nur wenige Cent kosten.“ Aufgegeben hat er den Impfstoff trotz allem nicht, sondern er wirbt um neue Gelder, um diesen weiterzuentwickeln. Selber klinische Studien zu betreiben ist aber weder finanzierbar noch mit dem Auftrag der Max-Planck-Gesellschaft zu vereinen. Forschungsresultate möglichst nah an den Markt zu bringen aber schon. Auch einige Firmen sind aus der Forschung in Seebergers Abteilung bereits hervorgegangen. ¢ mpg ¢ Details: www.wisspark.de/news Zucker im Windkanal Auch Pflanzen können gestresst sein Berliner und Potsdamer Wissenschaftler entwickelten ein Verfahren für die schnelle und einfache Bestimmung von komplexen Zuckerbausteinen Forscherteam um Dr. Staffan Persson am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie identifizierte hilfreiche Proteine gegen Salzstress bei Pflanzen In der Natur gibt es mehr als 100 Zuckerbausteine - damit sind Kohlenhydrate wesentlich komplizierter aufgebaut als die DNA oder Proteine. Zudem können Zucker auch Verzweigungen und räumlich unterschiedliche Anordnungen bilden. Komplexe Gebilde also, deren Struktur bislang schwer und nur aufwändig zu analysieren war. Einen Durchbruch konnte ein Berliner Forscherteam um Prof. Dr. Kevin Pagel von der Freien Universität Berlin und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft und Peter Seeberger vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und der Freien Universität Berlin vermelden. Mit dem neuen Verfahren können komplexe Zucker jetzt auch sequenziert werden. So können geringste Verunreinigungen erkannt und damit die Qualitätskontrolle von synthetisch hergestellten Kohlenhydraten ermöglicht werden. Das Verfahren ist wichtig für die Entwicklung neuartiger Impfstoffe, Wirkstoffe und Diagnostik. Für die Glykobiologie ist dies ein ähnlicher Durchbruch wie die DNA-Sequenzierung für die Genetik. Umweltbedingungen wie Trockenheit, Kälte oder hoher Salzgehalt von Böden verursachen Stress bei Pflanzen. Bei Kulturpflanzen sind Ertragsverluste die Folge, im schlimmsten Fall sterben die Pflanzen ab. Schätzungsweise gehen bis zu 50 Prozent der Ernten durch solche Umwelteinflüsse verloren. Zudem nimmt die Versalzung von Flächen dramatisch zu. Dem Team um Dr. Staffan Persson, bis Januar 2015 Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie und nun Professor an der Universität Melbourne in Australien, ist es gelungen, zwei bislang unbekannte Proteine zu identifizieren, die dem Ertragsverlust bei Salzstress entgegenwirken könnten. Das könnte die Züchtung salztoleranter Nutzpflanzen ein ganzes Stück voranbringen. Die beiden Proteine wurden von den Forschern „Companion of Cellulose synthase (CC)“ getauft. Nach dem Beweis, dass die CC-Proteine an dem für den Zellulosaufbau zuständigen Enzymkomplex beteiligt sind, stellten die Forscher fest, dass eine erhöhte Salzkonzentration zu einer vermehrten Produktion der beiden Proteine CC1 und CC2 führte. Dies ließ die Wissenschaftler vermuten, dass diese beiden Begleit-Proteine etwas mit der Salztoleranz zu tun haben könnten und möglicherweise über sie die Salzsensibilität von Pflanzen geregelt wird. Um das zu überprüfen, schalteten die Forscher bei der Modellpflanze Arabidospsis thaliana (Ackerschmalwand) diejenigen Gene aus, die für die Herstellung der CC-Proteine verantwortlich sind und kultivierten sie auf einem salzhaltigem Wachstumsmedium. Das Ergebnis war, dass diese Pflanzen weniger gut wuchsen als die Kontrollpflanzen, bei denen diese Gene nicht ausgeschaltet waren. Nachgewiesen wurde im Folgenden, dass bei den Pflanzen mit CC-Proteinen zwar die zellskelettfestigenden Mikrotubuli-Strukturfilamente zunächst bei Salzstress abgebaut werden, jedoch bei weiter andauerndem Stress wieder neu aufgebaut werden. Bei Pflanzen ohne CC-Proteine wurden die Miktrotubuli nicht neu aufgebaut. Der Verlust der Mikrotubuli ist dabei begleitet vom Abbau der Zellulose-Synthase, was dazu führt, dass keine neuen Zellwände aufgebaut werden können und die Pflanzen demzufolge auch nicht wachsen. ¢ Dr. Ulrike Glaubitz ¢ Details: www.wisspark.de/news Automatisierte Zuckersynthese: Der Synthetisierer bringt die Reaktionspartner zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge zusammen. Foto: David Ausserhofer Bisher werden die Glykane von gezüchteten Bakterien erzeugt, das macht die Herstellung kompliziert und in vielen Fällen unmöglich. Seeberger möchte die Impfstoffe künftig komplett chemisch herstellen. Damit lassen sich neue Impfstoffe auch gegen Bakterien herstellen, die nicht gezüchtet oder deren Zucker nicht isoliert werden können. Seebergers Team arbeitet an Impfungen gegen verschiedene Erkrankungen, darunter die Tropenkrankheiten Leishmaniose und Malaria sowie gegen Neisseria meningitidis – Bakterien, die vor allem in Schwellenländern Hirnhautentzündung hervorrufen. Das Interesse der Pharmaindustrie an der Glykomik war anfänglich gering, wie Seeberger erfahren musste, als er an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Malaria arbeitete. 2002 gelang der Nachweis, dass ein Glykan ein lange gesuchtes Toxin des Malariaerregers ist. „Als wir es daraufhin nachgebaut und Mäuse damit geimpft haben, überlebten drei Die Wissenschaftler nutzen für ihre Methode die unterschiedliche Form der Moleküle. Die unterschiedlichen Formen erzeugen in einem gasgefüllten Raum, durch den die Moleküle geschickt werden, unterschiedlich starken Widerstand, vergleichbar mit dem sogenannten CW-Wert in einem Windkanal. Pagel und seine Kollegen kombinierten diese Messung der Ionenmobilität mit einer Messung der Molekülmassen. Dann glichen sie beide Informationen gegeneinander ab, um Unterschiede in der Komposition, Konnektivität und Konfiguration zu finden. Große Moleküle werden dabei in Bestandteile zerlegt, die Form der Bestandteile wird durch die Aufspaltung jedoch nicht verändert, so dass die Summe der Eigenschaften der Bestandteile das große Molekül genau beschreibt. Kombiniert mit einer Datenbank, die derzeit erstellt und auch von anderen Wissenschaftlern bestückt werden soll, lässt sich das Analyseverfahren so auf eine immer größere Anzahl von Molekülen anwenden. Ist ein Molekül einmal systematisch identifiziert worden, kann es in Zukunft auch durch automatisierte Verfahren erkannt werden. ¢ DP/HR ¢ Details: www.wisspark.de/news Prof. Dr. Kevin Pagel mit dem Ionenmobilitäts-Massenspektrometer Foto: Sven Jungtow Optimierung in Serie Moderne Lösungspolymerisation am Fraunhofer PAZ ermöglicht verbesserte Reifen Das EU-Reifenlabel hat für die Verbraucher die Wahl des richtigen Reifens vereinfacht. Für die Reifenhersteller bringt das Label allerdings noch höhere Anforderungen und entsprechende Entwicklungskosten mit sich. Das Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung PAZ in Schkopau, eine Gemeinschaftsanlage des Fraunhofer IAP in Potsdam-Golm und des Fraunhofer IWM in Halle, entwickelt Kautschuke für diese optimierten Reifen in moderner Lösungspolymerisation und überträgt sie mithilfe von Skalierungsprozessen in die Serienreife. Die Auftragsforschung bringt nicht nur Vorteile für die Kunden, sondern auch für die Umwelt. Denn moderne Mobilität und Umweltschutz müssen sich nicht ausschließen. Im Gegenteil: Besonders im Bereich von Pkw-Reifen ergänzen sie sich gegenseitig. Die Einsparpotenziale optimierter Reifen unterstreicht auch der Abteilungsteiler Polymersynthese am PAZ, Dr. Ulrich Wendler: „Bekannte Umweltschützer wie Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe gehen hierzulande von einer Reduktion der verkehrsbedingten CO2Emissionen von jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen durch verbesserte Reifen aus.“ In moderner Auftragsforschung nimmt sich das Fraunhofer PAZ deshalb dieses Zukunftsthemas an. Hier werden für namhafte Unternehmen Kautschuke für Laufflächenmischungen in moderner Lösungspolymerisation hergestellt. Dabei gibt es zwei Spielarten: den koordinativen Mechanismus sowie die anionische Initiierung. Beide Formen haben sich in den vergangenen Jahren technologisch und kommerziell stark entwickelt. Heute werden moderne Hochleistungsreifen nahezu ausschließlich in diesen Verfahren hergestellt. Ziel dabei ist die Verbesserung der Eigenschaften der Reifen innerhalb des magischen Dreiecks aus Nassgriff, Rollwiderstand und Abrieb. Den Forschern am Fraunhofer PAZ ist es gelungen, Nassgriff und Rollwiderstand zu optimieren, ohne den Abrieb negativ zu beeinflussen. Dies ist die Grundlage für ein Reifenlabeling der Effizienzklasse A und B, das die enormen Einsparungen bei Kraftstoffverbrauch und Emissionen unter Beibehaltung der Langlebigkeit belegt. Zusätzlich wurde durch eine Verbesserung der Bremseigenschaften des Reifens die Sicherheit für den Autofahrer erhöht. Die Materialentwicklung ist dabei nur eine Fragestellung. Ein ebenso wichtiger Schritt bei der Herstellung eines optimierten Kautschuks ist dessen Überführung in die Produktion. Das PAZ hilft dabei, neue Rezepturen in den industrienahen Maßstab zu übertragen. Als Partner der Kautschukindustrie optimieren die Forscher in Schkopau das konkrete Verfahren auch unter Kostenaspekten. Durch diese Pilotierung von neuen Prozessen wird das spätere Prozessrisiko für die Industrie deutlich verringert. ¢ Dr. Sandra Mehlhase ¢ Details: www.wisspark.de/news Stark, schwarz, sicher. Das Fraunhofer PAZ unterstützt Reifenhersteller bei der Entwicklung und Optimierung von Kautschuken und bringt die Prozesse zur Serienreife. Foto: low Wissenschaft – Wege in die Zukunft Ereignisreiche Monate liegen hinter uns, die Feiertage und das Jahr 2016 vor uns. In diesem PS-Newsletter berichten wir erneut von der erfolgreichen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in nutzbare Innovationen. Wir erfahren beispielsweise, wie moderne Lösungspolymerisation verbesserte Reifen ermöglicht. Verkehr und Transport – Mobilität ist eine große tägliche gesellschaftliche Herausforderung. Für diese Auftragsforschung arbeiteten das Fraunhofer IAP Potsdam-Golm und das Fraunhofer IWM Halle zusammen im Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum in Schkopau. Anwendungsorientierte Forschung und vielfältige Austauschprozesse sind eben ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit des Standortes. Das bestätigt einmal mehr Friedrich W. Winskowski, der in Auswertung der vergleichenden Analyse Wege in die Zukunft zeigt. Unermüdlich verweist der Geschäftsführer des Standortmanagements darauf, dass es u.a. einer bedarfsgerechten Infrastruktur und einer ausreichenden Finanzierung bedarf, um die Attraktivität des Wissenschaftsparks Golm zu erhöhen. Weitere Flächen müssen erschlossen werden. Eine anspruchsvolle, aber lösbare Aufgabe, an der sich das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam langfristig unterstützend beteiligen müssen. Dann ergeben sich Zukunftsprojekte, die Auf der Schwelle zur Gravitationswellenastronomie Schwarze Löcher und Neutronensterne im Visier: Hochgenaue Wellenformmodelle, Hochleistungslaser und DatenanalyseMethoden vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik für die Datenaufnahme Während die Messung von Gravitationswellen im Weltall mit einer Testmission vorbereitet wird, hat mit advanced LIGO, einem internationalen Großprojekt in den USA, die Datenaufnahme bereits begonnen. An beiden Projekten ist das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik maßgeblich beteiligt. Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen wird ein neues Fenster zur sonst unsichtbaren „dunklen“ Seite des Universums öffnen und den Beginn der Gravitationswellen-Astronomie markieren. Gravitationswellen sind Kräuselungen der Raumzeit, die bei kosmischen Großereignissen ausgesendet werden – beispielsweise von explodierenden Sternen, verschmelzenden schwarzen Löchern oder Neutronensternen und schnell rotierenden, kompakten Sternresten. Albert Einstein sagte die Existenz dieser Wellen bereits im Jahr 1916 vorher, doch sie wurden bislang noch nie direkt beobachtet. Im Mai 2015 weihte die LIGO Scientific Collaboration mit advanced LIGO die neue Generation der Gravitationswellen-Observatorien ein, zu denen Forscher des Max-Planck-Insti- Der LIGO-Gravitationswellendetektor in Hanford, USA Foto: LIGO Laboratory auch regionalwirtschaftliche Effekte haben. Die Verankerung der Wissenschaft in der Gesellschaft sollte aber bereits im Kindesalter beginnen. Und so bereiten die Forscher aus den Instituten des Wissenschaftsparks jährlich einen spannenden Tag für interessierte Schüler und Schülerinnen. Beim Hightech-Transfertag sind es dann schon Gründer, Studierende, Unternehmer, Wissenschaftler und Wirtschaftsförderer, die wichtige Kontakte knüpfen. Wir hoffen, dass dieser Newsletter viele Aha-Effekte und Anregungen zum Weiterlesen gibt. Diese neue Möglichkeit der vertiefenden Erkenntnisse gibt es auf der Internetseite www.wisspark.de über die Linkliste. Ihnen allen geruhsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr! ¢ Ellen Fehlow tuts für Gravitationsphysik in Hannover und Potsdam entscheidende Beiträge geleistet haben: Sie steuerten die für die Präzisionsmessung erforderlichen maßgeschneiderten Hochleistungslaser, effiziente Datenanalyse-Methoden und ihre Implementierung auf leistungsfähigen Computerclustern sowie genaue Modelle der Signalwellenformen zur Gravitationswellen-Detektion und Messung astrophysikalischer Eigenschaften bei. Am 18. September wurde mit der wissenschaftlichen Datenaufnahme begonnen. Nun wird es spannend: Die advanced LIGO-Instrumente sollen in den nächsten Jahren jährlich mehrere GravitationswellenEreignisse nachweisen. PS Park’n’Science Der Newsletter für den WISSENSCHAFTSPARK POTSDAM-GOLM · Ausgabe 15 · Dezember 2015 Wege in die Zukunft Schwarze Löcher im Visier Zuckerketten aus dem Automaten Zucker im Windkanal Gestressten Pflanzen helfen Optimierung in Serie Nachwuchswissenschaftler-Preis an Nina Fechler Millionen für die Pflanzenforschung Die Innovationskraft des Wissenschaftsparks „Plants and People“Konferenz Neues Haus für die Inklusionspädagogik Termine Antrittsvorlesungen Die ESA-Mission LISA Pathfinder ist ein Technologiedemonstrator für ein Gravitationswellen-Observatorium im All und hob am 3. Dezember vom Weltraumbahnhof in Kourou/Französisch-Guayana ab. An Bord: das optische Präzisionsmesssystem, das unter der Federführung und mit maßgeblicher Beteiligung des AEI in Hannover entwickelt und gebaut wurde. LISA Pathfinder wird im Weltraum neuartige Technologien erproben und den Weg für das Gravitationswellen-Observatorium eLISA ebnen, dessen Start für 2034 vorgesehen ist. Observatorien wie eLISA werden Gravitationswellen mit Frequenzen im Millihertz-Bereich messen. So ergänzen sie irdische Detektoren wie GEO600, advanced LIGO und Virgo, die bei höheren Frequenzen (im Audiobereich) messen. eLISA soll beispielsweise beobachten, wie massereiche schwarze Löcher entstehen, wachsen und miteinander verschmelzen. ¢ Dr. Elke Müller Der LISA Pathfinder-Satellit der ESA startete Anfang Dezember 2015 vom Weltraumbahnhof in Kourou/ Französisch-Guayana. Bild: ESA–D. Durchs Zuckerketten aus dem Automaten Prof. Dr. Peter H. Seeberger will mithilfe von Zuckern wirksamere Medikamente und Impfstoffe entwickeln. Davon sollen vor allem ärmere Länder profitieren. Er hat eigentlich einen Platz in der Medizingeschichte verdient – der Syntheseautomat von Peter Seeberger. Seit 2009 leitet Seeberger die Abteilung Biomolekulare Systeme am Max-Planck-Institut für Kolloidund Grenzflächenforschung in Golm. Er ist einer der Protagonisten auf dem Gebiet der Glykomforschung – einer Forschungsrichtung also, welche die Gesamtheit aller natürlichen Zuckermoleküle ergründen will. Von diesen in der Fachsprache auch Glykane genannten Molekülen will der Forscher zum Beispiel lernen, wie Zellen miteinander kommunizieren. Seine erste Maschine für die automatische Synthese von den hochkomplexen Zuckermolekülen hat er bereits Ende der 90er Jahre während seiner Forschungstätigkeit in Cambridge gebaut. Mit dem Syntheseautomaten verkürzte sich die Arbeitszeit von Monaten auf Stunden. Das Golmer Team um Seeberger hat die Methode inzwischen weiter verfeinert und mehr als fünfzig unterschiedliche Zuckerbausteine für die Maschine hergestellt. Jeder Zyklus, jedes neue Kettenglied, dauert rund drei Stunden. Mit Ketten aus dreißig Zuckerbausteinen halten die Forscher derzeit den Weltrekord. Mit Seebergers inzwischen mehr als 600 verschiedene Glykane umfassender Zuckerbibliothek arbeiten Forscher weltweit. Sechs Zucker-Syntheseautomaten gibt es bisher weltweit, vier davon stehen bei Seeberger. Sein Team setzt sie für unterschiedliche Zwecke ein. Zu den 75 Mitarbeitern gehören neben Chemikern, Biochemikern und Ingenieuren auch Immunologen und Parasitologen, denn ein Schwerpunkt von Seebergers Forschung sind Impfstoffe aus Glykanen. von vier Mäusen eine anschließende Malariainfektion.“ Die Wirksamkeit des weiter verbesserten Impfstoffkandidaten konnte im Tierversuch auf nahezu 100 Prozent gesteigert werden. Auch die Technik, den Impfstoff in großen Mengen zu produzieren, stand bereit. Seit 2007 liegt der Impfstoff auf Eis, weil den beteiligten Firmen das Risiko zu hoch war, die immensen Entwicklungskosten wieder zu erwirtschaften. „Die Industrie fördert eben vorrangig Projekte zu Krankheiten, die in den Industrienationen auftreten, denn damit ist später gutes Geld zu verdienen. Von Patienten aus ärmeren Ländern ist dagegen kaum Profit zu erwarten“, sagt Seeberger. Die Konsequenz: Jede Minute stirbt auf der Welt ein Kind an Malaria. Dabei wären nur 4,5 Kilogramm Glykan für die Impfung der 65 Millionen Kinder nötig, die jedes Jahr in Malariagebieten geboren werden, hat Seeberger ausgerechnet. „Eine Impfung würde pro Kind nur wenige Cent kosten.“ Aufgegeben hat er den Impfstoff trotz allem nicht, sondern er wirbt um neue Gelder, um diesen weiterzuentwickeln. Selber klinische Studien zu betreiben ist aber weder finanzierbar noch mit dem Auftrag der Max-Planck-Gesellschaft zu vereinen. Forschungsresultate möglichst nah an den Markt zu bringen aber schon. Auch einige Firmen sind aus der Forschung in Seebergers Abteilung bereits hervorgegangen. ¢ mpg ¢ Details: www.wisspark.de/news Zucker im Windkanal Auch Pflanzen können gestresst sein Berliner und Potsdamer Wissenschaftler entwickelten ein Verfahren für die schnelle und einfache Bestimmung von komplexen Zuckerbausteinen Forscherteam um Dr. Staffan Persson am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie identifizierte hilfreiche Proteine gegen Salzstress bei Pflanzen In der Natur gibt es mehr als 100 Zuckerbausteine - damit sind Kohlenhydrate wesentlich komplizierter aufgebaut als die DNA oder Proteine. Zudem können Zucker auch Verzweigungen und räumlich unterschiedliche Anordnungen bilden. Komplexe Gebilde also, deren Struktur bislang schwer und nur aufwändig zu analysieren war. Einen Durchbruch konnte ein Berliner Forscherteam um Prof. Dr. Kevin Pagel von der Freien Universität Berlin und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft und Peter Seeberger vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und der Freien Universität Berlin vermelden. Mit dem neuen Verfahren können komplexe Zucker jetzt auch sequenziert werden. So können geringste Verunreinigungen erkannt und damit die Qualitätskontrolle von synthetisch hergestellten Kohlenhydraten ermöglicht werden. Das Verfahren ist wichtig für die Entwicklung neuartiger Impfstoffe, Wirkstoffe und Diagnostik. Für die Glykobiologie ist dies ein ähnlicher Durchbruch wie die DNA-Sequenzierung für die Genetik. Umweltbedingungen wie Trockenheit, Kälte oder hoher Salzgehalt von Böden verursachen Stress bei Pflanzen. Bei Kulturpflanzen sind Ertragsverluste die Folge, im schlimmsten Fall sterben die Pflanzen ab. Schätzungsweise gehen bis zu 50 Prozent der Ernten durch solche Umwelteinflüsse verloren. Zudem nimmt die Versalzung von Flächen dramatisch zu. Dem Team um Dr. Staffan Persson, bis Januar 2015 Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie und nun Professor an der Universität Melbourne in Australien, ist es gelungen, zwei bislang unbekannte Proteine zu identifizieren, die dem Ertragsverlust bei Salzstress entgegenwirken könnten. Das könnte die Züchtung salztoleranter Nutzpflanzen ein ganzes Stück voranbringen. Die beiden Proteine wurden von den Forschern „Companion of Cellulose synthase (CC)“ getauft. Nach dem Beweis, dass die CC-Proteine an dem für den Zellulosaufbau zuständigen Enzymkomplex beteiligt sind, stellten die Forscher fest, dass eine erhöhte Salzkonzentration zu einer vermehrten Produktion der beiden Proteine CC1 und CC2 führte. Dies ließ die Wissenschaftler vermuten, dass diese beiden Begleit-Proteine etwas mit der Salztoleranz zu tun haben könnten und möglicherweise über sie die Salzsensibilität von Pflanzen geregelt wird. Um das zu überprüfen, schalteten die Forscher bei der Modellpflanze Arabidospsis thaliana (Ackerschmalwand) diejenigen Gene aus, die für die Herstellung der CC-Proteine verantwortlich sind und kultivierten sie auf einem salzhaltigem Wachstumsmedium. Das Ergebnis war, dass diese Pflanzen weniger gut wuchsen als die Kontrollpflanzen, bei denen diese Gene nicht ausgeschaltet waren. Nachgewiesen wurde im Folgenden, dass bei den Pflanzen mit CC-Proteinen zwar die zellskelettfestigenden Mikrotubuli-Strukturfilamente zunächst bei Salzstress abgebaut werden, jedoch bei weiter andauerndem Stress wieder neu aufgebaut werden. Bei Pflanzen ohne CC-Proteine wurden die Miktrotubuli nicht neu aufgebaut. Der Verlust der Mikrotubuli ist dabei begleitet vom Abbau der Zellulose-Synthase, was dazu führt, dass keine neuen Zellwände aufgebaut werden können und die Pflanzen demzufolge auch nicht wachsen. ¢ Dr. Ulrike Glaubitz ¢ Details: www.wisspark.de/news Automatisierte Zuckersynthese: Der Synthetisierer bringt die Reaktionspartner zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge zusammen. Foto: David Ausserhofer Bisher werden die Glykane von gezüchteten Bakterien erzeugt, das macht die Herstellung kompliziert und in vielen Fällen unmöglich. Seeberger möchte die Impfstoffe künftig komplett chemisch herstellen. Damit lassen sich neue Impfstoffe auch gegen Bakterien herstellen, die nicht gezüchtet oder deren Zucker nicht isoliert werden können. Seebergers Team arbeitet an Impfungen gegen verschiedene Erkrankungen, darunter die Tropenkrankheiten Leishmaniose und Malaria sowie gegen Neisseria meningitidis – Bakterien, die vor allem in Schwellenländern Hirnhautentzündung hervorrufen. Das Interesse der Pharmaindustrie an der Glykomik war anfänglich gering, wie Seeberger erfahren musste, als er an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Malaria arbeitete. 2002 gelang der Nachweis, dass ein Glykan ein lange gesuchtes Toxin des Malariaerregers ist. „Als wir es daraufhin nachgebaut und Mäuse damit geimpft haben, überlebten drei Die Wissenschaftler nutzen für ihre Methode die unterschiedliche Form der Moleküle. Die unterschiedlichen Formen erzeugen in einem gasgefüllten Raum, durch den die Moleküle geschickt werden, unterschiedlich starken Widerstand, vergleichbar mit dem sogenannten CW-Wert in einem Windkanal. Pagel und seine Kollegen kombinierten diese Messung der Ionenmobilität mit einer Messung der Molekülmassen. Dann glichen sie beide Informationen gegeneinander ab, um Unterschiede in der Komposition, Konnektivität und Konfiguration zu finden. Große Moleküle werden dabei in Bestandteile zerlegt, die Form der Bestandteile wird durch die Aufspaltung jedoch nicht verändert, so dass die Summe der Eigenschaften der Bestandteile das große Molekül genau beschreibt. Kombiniert mit einer Datenbank, die derzeit erstellt und auch von anderen Wissenschaftlern bestückt werden soll, lässt sich das Analyseverfahren so auf eine immer größere Anzahl von Molekülen anwenden. Ist ein Molekül einmal systematisch identifiziert worden, kann es in Zukunft auch durch automatisierte Verfahren erkannt werden. ¢ DP/HR ¢ Details: www.wisspark.de/news Prof. Dr. Kevin Pagel mit dem Ionenmobilitäts-Massenspektrometer Foto: Sven Jungtow Optimierung in Serie Moderne Lösungspolymerisation am Fraunhofer PAZ ermöglicht verbesserte Reifen Das EU-Reifenlabel hat für die Verbraucher die Wahl des richtigen Reifens vereinfacht. Für die Reifenhersteller bringt das Label allerdings noch höhere Anforderungen und entsprechende Entwicklungskosten mit sich. Das Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung PAZ in Schkopau, eine Gemeinschaftsanlage des Fraunhofer IAP in Potsdam-Golm und des Fraunhofer IWM in Halle, entwickelt Kautschuke für diese optimierten Reifen in moderner Lösungspolymerisation und überträgt sie mithilfe von Skalierungsprozessen in die Serienreife. Die Auftragsforschung bringt nicht nur Vorteile für die Kunden, sondern auch für die Umwelt. Denn moderne Mobilität und Umweltschutz müssen sich nicht ausschließen. Im Gegenteil: Besonders im Bereich von Pkw-Reifen ergänzen sie sich gegenseitig. Die Einsparpotenziale optimierter Reifen unterstreicht auch der Abteilungsteiler Polymersynthese am PAZ, Dr. Ulrich Wendler: „Bekannte Umweltschützer wie Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe gehen hierzulande von einer Reduktion der verkehrsbedingten CO2Emissionen von jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen durch verbesserte Reifen aus.“ In moderner Auftragsforschung nimmt sich das Fraunhofer PAZ deshalb dieses Zukunftsthemas an. Hier werden für namhafte Unternehmen Kautschuke für Laufflächenmischungen in moderner Lösungspolymerisation hergestellt. Dabei gibt es zwei Spielarten: den koordinativen Mechanismus sowie die anionische Initiierung. Beide Formen haben sich in den vergangenen Jahren technologisch und kommerziell stark entwickelt. Heute werden moderne Hochleistungsreifen nahezu ausschließlich in diesen Verfahren hergestellt. Ziel dabei ist die Verbesserung der Eigenschaften der Reifen innerhalb des magischen Dreiecks aus Nassgriff, Rollwiderstand und Abrieb. Den Forschern am Fraunhofer PAZ ist es gelungen, Nassgriff und Rollwiderstand zu optimieren, ohne den Abrieb negativ zu beeinflussen. Dies ist die Grundlage für ein Reifenlabeling der Effizienzklasse A und B, das die enormen Einsparungen bei Kraftstoffverbrauch und Emissionen unter Beibehaltung der Langlebigkeit belegt. Zusätzlich wurde durch eine Verbesserung der Bremseigenschaften des Reifens die Sicherheit für den Autofahrer erhöht. Die Materialentwicklung ist dabei nur eine Fragestellung. Ein ebenso wichtiger Schritt bei der Herstellung eines optimierten Kautschuks ist dessen Überführung in die Produktion. Das PAZ hilft dabei, neue Rezepturen in den industrienahen Maßstab zu übertragen. Als Partner der Kautschukindustrie optimieren die Forscher in Schkopau das konkrete Verfahren auch unter Kostenaspekten. Durch diese Pilotierung von neuen Prozessen wird das spätere Prozessrisiko für die Industrie deutlich verringert. ¢ Dr. Sandra Mehlhase ¢ Details: www.wisspark.de/news Stark, schwarz, sicher. Das Fraunhofer PAZ unterstützt Reifenhersteller bei der Entwicklung und Optimierung von Kautschuken und bringt die Prozesse zur Serienreife. Foto: low geehrt 9. Potsdamer Nachwuchs wissenschaftler-Preis an Nina Fechler Dr. Nina Fechler erhält den mit 5.000 Euro dotierten 9. Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis der Stadt Potsdam. Ausgezeichnet wird sie für ihre herFoto: privat ausragenden Leistungen auf dem Gebiet Dr. Nina Fechler der Kolloidchemie. Am 27.11.2015 wurde der Preis im Rahmen der feierlichen Festveranstaltung des Einsteintages der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften überreicht. ¢ Stifterverbandspreis 2015 für Grundlagenforschung und erfolgreiche Ausgründungen Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Willmitzer vom Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm hat sich der Erforschung des Pflanzenstoffwechsels verschrieben. Gemeinsam mit der Max-PlanckGesellschaft zeichnete der Stifterverband den Wissenschaftler mit dem Stifterverbandspreis 2015 für seine Grundlagenforschung und erfolgreichen Ausgründungen aus. Der Foto: MPI-MP, Amac Garbe/MPG Preis ist mit 50 000 Euro dotiert. ¢ Prof. Lothar Willmitzer Stipendium für Jiayin Yuan Jiayin Yuan, Chemiker vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm, erhielt das mit 6 000 Euro dotierte Dr. Hermann-Schnell-Stipendium der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Die Stiftungskuratoren würdigen damit Yuans hervorragende Ergebnisse bei der Entwicklung von neuartigen, funktionellen polymeren ionischen Flüssigkeiten, kurz PILs genant. ¢ Foto: MPI KG 2,5 Millionen für zukunftsweisende Pflanzenforschung „Young Scientist Prize“ für Joseph Ben Geloun Tag der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Ralph Bock, Direktor am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Pots dam-Golm, erhielt den „Advanced Grant“ des Europäischen ForFoto: MPI-MP, Lox schungsrats in Höhe von 2,5 Millionen Euro Prof. Ralph Bock für sein ambitioniertes Projekt zur Entwicklung einer neuen Generation von Nutzpflanzen. Die vom Europäischen Forschungsrat (ERC) vergebenen „Advanced Grants“ richten sich ausschließlich an exzellente Forscher zur Verwirklichung besonders vielversprechender und wegweisender Forschungsprojekte. ¢ Für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet spezieller Feldtheorien wurde Dr. Joseph Ben Geloun mit dem „Young Scientist Prize in Mathematical Physics 2015-2017“ Foto: privat geehrt. Ben Geloun forscht Dr. Joseph Ben Geloun seit dem Ende seiner Doktorarbeit auf dem Gebiet der Quantengravitation – der Vereinigung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie mit der Quantenfeldtheorie. Seit 2013 forscht er am MaxPlanck-Institut für Gravitationsphysik in der Abteilung von Hermann Nicolai. ¢ Seit Oktober 2014 haben etwa 200 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät den Doktortitel errungen. Über 850 Absolventinnen und Absolventen erhielten in diesem Zeitraum ihre Abschlussurkunden. Am Tag der Fakultät im November wurden verliehen: der Michelson-Preis für die beste Promotion, der Jacob-Jacobi-Preis für den besten Studienabschluss und der Leopold-von-BuchBachelorpreis des Jahrgangs 2014/15. Dr. Jonas Andre Wirth erhielt für seine mit summa cum laude bewertete Dissertation „Chemische Reaktionen in Substrat-AdsorbatSystemen: Eine kinetische Perspektive“ auf dem Gebiet der Theoretischen Chemie den Michelson-Preis. Wirth arbeitet als Post- Evolutionsbiologe Dr. Luis Valente erhält Postdoc-Preis 2015 des Landes Brandenburg Dr. Luis Valente, derzeit als Humboldt-Stipendiat an der Universität Potsdam, erhält den Postdoc-Preis 2015 des Landes Brandenburg. In einer viel beachteten Studie untersuchte er gemeinsam mit zwei Co-Autoren, wie sich die Artenvielfalt unter den Vögeln auf den Galapagosinseln über Millionen von Jahren hinweg entwickelt hat. Der Biologe und sein Team haben hierzu eine neue statistische Methode entwickelt, die auf Erbgutinformationen anFoto: Karla Fritze wendbar ist. Die Forschungsarbeit von Luis Dr. Luis Valente Valente hat die Jury vor allem mit ihrem hochinnovativen Ansatz und einer exzellenten Methodik beeindruckt. ¢ Ehrendoktorwürde für Günter Stemberger Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Stemberger (75) gilt als international anerkannter Spezialist für rabbinische Literatur. Als langjähriger Universitätsprofessor am Institut für Judaistik der Universität Wien trug er zum ausgezeichneten wissenschaftlichen Ruf des Instituts bei; seine zahlreichen Standardwerke und Einführungen gehören zur kanonischen Lektüre für Generationen von Studierenden. Im November würdigte die Philosophische Fakultät der Universität Potsdam den emeritierten Judaisten. ¢ Jeff Schell Preis für zwei Nachwuchswissenschaftler des MPI-MP Auch in diesem Jahr ehrte das Max-PlanckInstitut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) Potsdam-Golm zwei seiner Nachwuchswissenschaftler für ihre hervorragende Forschungsarbeit mit dem Jeff Schell Preis. Der mit jeweils 2 500 Euro dotierte Preis wurde an Dr. Jiang Zhang aus China und Saleh Alseekh aus Palästina übergeben. Dr. Jiang Zhang erhielt den Postdoktorandenpreis für seine erst kürzlich in Science veröffentlichte Arbeit zu Kartoffelpflanzen, die sich selbst vor dem Kartoffelkäfer schützen können. In der Fachpresse wurde diese neue Methode als Durchbruch gefeiert. Leider wird Zhang das MPI-MP noch in diesem Jahr verlassen, da ihm mehrere Angebote für Professuren von großen chinesischen Universitäten vorliegen. Saleh Alseekh, der zweite Preisträger und Doktorand am MPI-MP, beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit der Identifizierung von Genen, die die Inhaltstoffzusammensetzung von Tomaten beeinflussen. ¢ Foto: MPI-MP v.l.n.r.: Prof. Ralph Bock, Preisträger Saleh Alseekh, Dr. Jiang Zhang, Dr. Holger Fahnenstich (BASF) Dr. Jiayin Yuan 3. „Plants and People“Konferenz in Potsdam-Golm Im Wissenschaftspark Golm sind über 3000 Menschen beschäftigt, 9000 Studierende sind an der Uni allein am Standort Golm eingeschrieben. Der Standort mit mehr als 50 Hektar Fläche bietet zusätzlich erschlossene Ansiedlungsflächen und eine gute Infrastruktur. Hier verbinden sich internationale Spitzenforschung, die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und forschungsnahe Produktion. Der Wissenschaftspark soll Motor für die wachstumsstarke Region Berlin-Brandenburg sein – ein professionelles Standortmanagement kümmert sich um die Entwicklung. Dennoch hat eine vergleichende Analyse zu Potenzialen des Wissenschaftsstandortes Golm mit skandinavischen Innovationszentren in diesem Jahr ergeben, dass bislang vor allem der Wille fehlte, diesen Standort durch gemeinsame Aktivitäten auf Landes- und kommunaler Ebene voranzubringen. Das hat dann beispielsweise auch zur Folge, dass es für stärkere regionalwirtschaftliche Effekte an privatwirtschaftlichem Engagement fehlt. „Die Handlungsempfehlungen aus der vergleichenden Analyse enthalten eine effiziente Organisation und ausreichende Finanzierung des Standortmanagements, eine bedarfsgerechte Infrastruktur sowie die Schaffung von Flächen und Flächenreserven“, fasst Friedrich W. Winskowski, Geschäftsführer der Standortmanagement Golm GmbH, zusammen. Inkubation, Acceleration und Innovationstransfer gehören demnach ebenso zum Handlungsbedarf wie die Ansiedlung von Wie wird man Wissenschaftler und ist der Beruf so spannend, wie man ihn sich vorstellt? Diese und viele weitere Fragen ließen sich auch in diesem Jahr Schüler und Schülerinnen der Voltaire Gesamtschule Potsdam im Wissenschaftspark Potsdam-Golm beantworten. Im Rahmen der Woche zur Berufs- und Studienorientierung, eine Kooperation von IHK, Voltaire und den Potsdamer Unternehmen, verbrachten die Jugendlichen im Oktober einen Tag mit Forschern aus den Instituten des Wissenschaftsparks. Future Plan[t]s – Eine Doktorandenkonferenz zu Pflanzenforschung und Karrieren Foto: Joram Schimmeyer Teilnehmer der Doktorandenkonferenz zu Pflanzenforschung und Karrieren am MPI-MP ein geradliniger Lebenslauf doch eher eine Seltenheit ist, und sich ein spannender Job auch außerhalb der akademischen Forschung finden lässt. Außerdem machten die erfolgreichen Wissenschaftler deutlich, dass es sich lohnt, in einer Welt von Nein-Sagern seinen Ideen und Träumen treu zu bleiben und für seine Ziele zu kämpfen. Dies schließt ebenfalls die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, ein Thema, das auch von den männlichen Sprechern deutlich herausgestellt wurde. Neben den eingeladenen Sprechern hat- Neubau Ein Haus für die Inklusionspädagogik Neues Lehr- und Forschungsgebäude öffnete zum Semesterstart Für den Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Inklusion und Heterogenität“ ist an der Universität Potsdam für rund 5,1 Millionen Euro ein neues Gebäude errichtet worden. Sechs Professuren zur Inklusionspädagogik und die Forschungsgruppe Heterogenität und Inklusion erhalten auf 950 Quadratmetern Nutzfläche verschiedene Arbeitsräume und ein Labor mit EEG-Kabine, Kraftmessplatte, Eye-Tracking und 3 D-Bewegungsanalysesystem. Für die Studierenden gibt es zwei große Seminarräume. Architekt war Dr. Haie-Jann Krause. Im Beisein der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, und des Ministers für Bildung, Jugend und Sport, Günter Baaske, wurde es im Oktober auf dem Campus Golm feierlich eröffnet. Mit dem Aufbau einer inklusiven Schullandschaft steht für die Universität Potsdam die Herausforderung, für diese Schulen qualifizierte Wege in die Zukunft kurz notiert Einblicke Im September 2015 fand zum dritten Mal in Folge die „Plants and People“-Konferenz am Max- Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) statt. Das Organisationskomitee aus neun Doktoranden des MPI-MP stellte in zwölf Monaten intensiver Vorbereitungszeit ein gelungenes Programm zum Thema „Future Plan[t]s“ zusammen. 16 hochkarätige Wissenschaftler aus aller Welt, darunter vier Alumni des MPI-MP, referierten zu Themen aus ihrer Forschung und gaben darüberhinaus einen Einblick in ihren Karriereverlauf. Eine ausgewogene Mischung der eingeladenen Sprecher aus jung und etabliert, weiblich und männlich, mit akademischem und industriellem Hintergrund sorgte für ein interessantes Vortragsprogramm. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „The future of science and the future of me“ rundete die Konferenz ab. Über 120 Teilnehmer aus Institutionen der Pflanzenforschung im Raum Berlin-Brandenburg und aus Köln und Rostock lernten, dass nachgefragt Fotos: Steffen Spitzner Lehr- und Forschungsgebäude Haus 31 in Golm Lehrer auszubilden. Als eine der ersten Hochschulen bietet sie seit 2013 einen Studiengang für das Lehramt für die Primarstufe mit Schwerpunkt Inklusionspädagogik an. Auch in alle anderen Lehramtsstudiengänge hat sie inklusionspädagogische Studienanteile integriert. „Mit Hilfe des Landes Brandenburg können wir nun die Lehre und Forschung zur Inklusion und Heterogenität räumlich konzentriert weiterentwickeln“, so Prof. Dr. Barbara Höhle, Dekanin der Humanwissenschaftlichen Fakultät. Das neue Lehr- und Forschungsgebäude ist über den Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen und im Auftrag des brandenburgischen Wissenschaftsministeriums errichtet worden. Am ten die Doktoranden selbst die Möglichkeit, ihre eigene Forschung mit einem Poster zu präsentieren. Diese Chance ergriffen 36 der Teilnehmer, von denen zwei mit einem Preis für ihr Poster ausgezeichnet wurden. Die überaus gut organisierte Konferenz wurde durch die IMPRS „Primary Metabolism and Plant Growth“ des MPI-MP, sowie die Sponsoren Roboklon, Macrogen, Biolabs und Sigma-Aldrich ermöglicht. Wir freuen uns auf die nächste „Plants and People“-Konferenz in 2017! ¢ Eröffnungstag lud Architekt Dr.-Ing. Haie-Jann Krause zu einer Führung ein und sprach über seine Inspiration zur innovativen Fassadengestaltung des Hauses. Die in verschiedenen Rosttönen schimmernde Hülle ist ein Sinnbild für Heterogenität, für die Verschiedenheit in einer „Schule für alle“, in der jedes Kind nach seinen Bedürfnissen und Begabungen gefördert werden soll. Auch Kinder mit Behinderungen. Mit dem „Inklusionsgebäude“ zeigt HaieJann Krause beispielhaft, worauf beim Bau von Schulen zu achten ist: Den Haupteingang hat er zur leichteren Orientierung deutlich zurückgesetzt. Extrabreite Türen lassen sich auch mit dem Rollstuhl gut passieren. Ihre schwarze Farbe bildet einen starken Kontrast zu den weißen Wänden und den signalroten Fußböden, die Menschen mit Sehbehinderung den Weg weisen. Alle Räume sind in Brailleschrift gekennzeichnet. Die Seminarräume wurden mit akustischer Technik für Menschen mit Hörbehinderung ausgerüstet. Als Besonderheit ist am Gebäude eine 15 Quadratmeter große Medienwand installiert worden, die eine vielfältige Nutzung im Außenraum verspricht, zum Beispiel Live-Übertragung von Vorlesungen oder Veranstaltungen auch von anderen Standorten der Universität. ¢ Antje Horn-Conrad Kontakte im Speed-Networking knüpfen, Innovationen aus der Region erleben und von den vielfältigen Erfahrungen von Unternehmern lernen. Das erwartete die ca. 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen vom 4. Hightech Transfertag am 8. Oktober 2015 im Wissenschaftspark Potsdam-Golm. Mit großem Interesse tauschten sich Gründer, Studierende, Unternehmer, Wissenschaftler und Wirtschaftsförderer darüber aus, wie man erfolgreiche Kooperations- und Finanzierungsmodelle anbahnt und welche Klippen man umschiffen muss. Der Erweiterungsbau des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung im Wissenschaftspark Golm wurde im September eingeweiht. Durch die Fertigstellung des neuen Gebäudes gewinnt das Institut zusätzlich Platz für den Betrieb moderner Großgeräte, die Einrichtung von Nachwuchsgruppen sowie für die Forschung von 100 weiteren Mitarbeitern. vorgemerkt 2016 feiert die Universität Potsdam ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass finden über das gesamte Jahr verteilt Veranstaltungen statt, die in den Jubiläumsfeierlichkeiten am 15. Juli 2016 gipfeln. Tanzend in „Ballance“ bleiben heißt es am 13. Februar beim 4. Uniball, der im Zeichen des Jubiläums steht. Als Kulisse dienen dabei erneut Mensa und Foyers in Griebnitzsee. Die Max-Planck-Institute beteiligen sich seit Jahren am Girls’ Day. Mehr über das Institut und den Alltag von Wissenschaftlerinnen können Mädchen der Klassen 8 bis 10 am 28. April 2016 erfahren. Fotos: privat Jonas Andre Wirth Levke Caesar doc im Institut für Chemie der Universität Potsdam. Den Jacob-Jacobi-Preis erhielten Levke Caesar und Elias Ehrlich. Levke Caesar schloss ihr Masterstudium in Physik mit der Note 1,0 ab. Derzeit ist sie Promotionsstudentin am PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung. Elias Ehrlich hat sein Masterstudium Ökologie, Evolution und Naturschutz mit der Bestnote 1,0 abgeschlos- Ankerunternehmen und von Unternehmen mit forschungsnaher Produktion. Nun geht es darum, die Empfehlungen zeitlich strukturiert umzusetzen. „Um den Standort als Erfolgsmodell für die Integration von Wissenschaft und Wirtschaft zu etablieren, ihn noch besser auch international zu vernetzen, bedarf es grundsätzlich einer noch intensiveren und langfristigen Zusammenarbeit mit den entsprechenden Gremien und Entscheidungsträgern des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam“, mahnt er eine strategische Entwicklung an, um die Vision eines lokal, regional und international erfolgreichen Innovationsstandortes zu erfüllen. „Das schaffen wir nur gemeinsam – mit einer abgestimmten Strategie, die die Aufgaben entsprechend der Kompetenzen effizient verteilt, mit einer gesicherten Finanzierung und einer personellen Absicherung“, so Winskowski. „In drei Jahren wird es hier 1000 neue Wohnungen geben, im Verlauf der folgenden Jahre wird ein weiteres neues Studentenwohnheim gebaut. Ein wichtiger Schritt ist das Bekenntnis der Landeshauptstadt Potsdam zur Planung und zum Bau eines zweiten Innovationszentrums in den nächsten zwei Jahren. Ein neues Gewerbegebiet dürfte in fünf bis zehn Jahren entstanden sein, Elemente daraus werden beschleunigt“, blickt der Standortmanager in die Zukunft des Wissenschaftsparks, in der es dann neben ausreichender Mietflächen eine noch bessere Infrastruktur gibt. Weitere Einkaufs- und Begegnungsmöglichkeiten gehören dazu, ebenso eine optimierte Anbindung an den Nah- und Fernverkehr. Verschiedenste Work-Live-Balance-Angebote in der Landeshauptstadt schaffen ein attraktives Umfeld für alle, die hier in Golm, in Potsdam oder auch in Berlin wohnen. „Die Attraktivität des Standortes beruht natürlich darauf, dass die Institute bereit sind, Dr. Ute Armbrusters ist neue Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut. Die Gruppe „Photosyntheseregulation“ interessiert sich dafür, wie und wodurch die Photosynthese bei wechselnden Lichtbedingungen reguliert wird. Ziel der Arbeitsgruppe ist die Identifikation und Charakterisierung der daran beteiligten Mechanismen. Elias Ehrlich Sebastian Schulz sen. Derzeit arbeitet er als Doktorand im Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam. Mit dem Leopold-von-Buch-Bachelorpreis wurde Sebastian Schulz ausgezeichnet. Er hat sein Bachelorstudium der Biowissenschaften mit Auszeichnung (1,2) absolviert. Er wurde in das fast-track Ph.D.-Programm in Immunologie der Universität Erlangen-Nürnberg aufgenommen. ¢ Dr. Barbara Eckardt Friedrich W. Winskowski Fotos: wisspark mit den Firmen zusammen zu arbeiten“, verweist Winskowski auf die so elementar wichtige forschungsnahe Produktion. Aus der Innovationskraft des Wissenschaftsparks ergeben sich zukunftssichere Arbeitsplätze und nicht zuletzt Steuereinnahmen für die Stadt Potsdam. Wenn es dem Standortmanagement mit der nötigen Unterstützung des Landes und der Stadt gelingt, attraktive Grundstücke in einem attraktiven Umfeld anzubieten, können die sich ansiedelnden Firmen auf die Forschungskapazitäten am Standort zugreifen, wissenschaftliche Kompetenzen nutzen und die Internationalität sichern und stärken. „Wir haben die wichtige Aufgabe, zu den forschungsorientierten Firmen Beziehungen aufzubauen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Hilfestellungen zu geben – ihnen eben das Gefühl zu geben, dass das Land, dass die Stadt sie hier haben will“, sagt Winskowski. Man müsse aber auch gerade für die Gründer, die ja oft auch aus der Wissenschaft kommen, besondere Rahmenbedingungen vor Ort schaffen, sie in den ersten Jahren intensiv betreuen. Eine Stärkung der Forschungslandschaft als Grundlage für Ausgründungen sei dafür wiederum eine wichtige Voraussetzung. Ein lebendiger Standort braucht eben immerwährende Entwicklung. ¢ low für Arbeit wieder die Chance, sich in sechs Monaten zum „Senior Specialist für Projektund Beratungsmanagement“ weiterbilden zu lassen. Interessierte informieren sich am 12. Januar, 14 Uhr, hier: Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam, Haus 7, Raum 1.27–1.29 Dr. Thorsten Pretsch leitet jetzt den Forschungsbereich „Synthese- und Polymertechnik“ des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm. Er übernahm die Aufgabe von Dr. Mathias Hahn, der seit 1992 in verschiedenen leitenden Positionen am IAP tätig war und sich in den Ruhestand verabschiedete. Prof. Dr. Michael Hofreiter von der Universität Potsdam gehört einem internationalen Forscherteam an, dem es zum ersten Mal gelungen ist, ein menschliches Paläogenom aus Afrika zu sequenzieren. Das Genom stammt von einem 4 500 Jahre alten männlichen Skelett aus einer Höhle im äthiopischen Hochland. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im Wissenschaftsmagazin „Science“. Seit September dieses Jahres baut die Argentinierin Dr. Maria J. Rodriguez am AlbertEinstein-Institut eine Forschungsgruppe zur Theorie der Schwarzen Löcher auf. Finanziert wird ihre Forschung durch die Max-PlanckGesellschaft im Rahmen des Minervaprogramms zur Förderung exzellenter Wissenschaftlerinnen. Die Universität Potsdam ist bei Studienanfängern zum Wintersemester 2015/16 wieder stark nachgefragt. Es gab durchschnittlich acht Bewerbungen pro Studienplatz, in manchen Studiengängen überstieg die Nachfrage das Angebot um mehr als das 30-fache. Das Projekt „Qualität entwickeln – Zukunft sichern. Lehre und Studium im Fokus“ der Universität Potsdam erhält bis 2020 eine weitere Förderung. Bei dem Projekt wird u.a. zusätzliches Lehrpersonal zur besseren Betreuung der Studierenden in stark nachgefragten Studienprogrammen eingesetzt. Ab März 2016 haben berufserfahrene und erwerbslose Akademikerinnen und Akademiker über den Bildungsgutschein der Agentur Einem internationalen Forscherteam, dem auch Prof. Dr. Michael Hofreiter von der Universität Potsdam angehört, ist es gelungen, mithilfe von DNA-Sequenzen aus Museumsexemplaren und frisch gefangenen Tieren die Evolutionsgeschichte und Ökologie der lange als ausgestorben geltenden Süßwasserhaie der Gattung Glyphis zu klären. Die überraschenden Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im renommierten Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Science of the USA (PNAS). Die Internationale Max Planck Research School über „Multiscale Bio-Systems“ startet in die neue Bewerbungsphase. Interessierte Studierende können sich ab Dezember 2015 und bis zum 31. Januar 2016 für das dreijährige Doktorandenprogramm unter http://imprs.mpikg.mpg.de bewerben. Antrittsvorlesungen im Wintersemester 2015/16: Anlässlich des 100. Jahrestages der Veröffentlichung der Allgemeinen Relativitätstheorie durch Albert Einstein können Interessierte die Ausstellung „Einstein inside – 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie“ in der URANIA in Berlin noch bis zum 6. Januar 2016 besuchen. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat an der Ausstellung mitgewirkt. Informationen: http://www.einstein-inside.de/ Prof. Dr. Ulrich Kartenkamp: „Mathematikunterricht 76“, 17. Februar 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 Impressum Herausgeber: Standortmanagement Golm GmbH, Am Mü hlenberg 11, 14476 Potsdam-Golm; Redaktion (verantwortlich): Ellen Fehlow, P3 Projekt GmbH Potsdam, [email protected]; Beirat: Dr. Barbara Eckardt, Dr. Sandra Mehlhase, Dr. Elke Mü ller, Katja Okulla, Ursula Roß-Stitt, Katja Schulze; Gestaltung: pigurdesign, Potsdam; Druck: G&S Druck GmbH, Potsdam Prof. Dr. Katja Hanack: „Neue Wege in der Antikörper-Herstellung“, 20. Januar 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 Prof. Dr. Luis Guanter: „Monitoring the Earth's land surface with satellite-based spectroscopy“, 16. März 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 www.wissenschaftspark-potsdam.de geehrt 9. Potsdamer Nachwuchs wissenschaftler-Preis an Nina Fechler Dr. Nina Fechler erhält den mit 5.000 Euro dotierten 9. Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis der Stadt Potsdam. Ausgezeichnet wird sie für ihre herFoto: privat ausragenden Leistungen auf dem Gebiet Dr. Nina Fechler der Kolloidchemie. Am 27.11.2015 wurde der Preis im Rahmen der feierlichen Festveranstaltung des Einsteintages der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften überreicht. ¢ Stifterverbandspreis 2015 für Grundlagenforschung und erfolgreiche Ausgründungen Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Willmitzer vom Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm hat sich der Erforschung des Pflanzenstoffwechsels verschrieben. Gemeinsam mit der Max-PlanckGesellschaft zeichnete der Stifterverband den Wissenschaftler mit dem Stifterverbandspreis 2015 für seine Grundlagenforschung und erfolgreichen Ausgründungen aus. Der Foto: MPI-MP, Amac Garbe/MPG Preis ist mit 50 000 Euro dotiert. ¢ Prof. Lothar Willmitzer Stipendium für Jiayin Yuan Jiayin Yuan, Chemiker vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm, erhielt das mit 6 000 Euro dotierte Dr. Hermann-Schnell-Stipendium der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Die Stiftungskuratoren würdigen damit Yuans hervorragende Ergebnisse bei der Entwicklung von neuartigen, funktionellen polymeren ionischen Flüssigkeiten, kurz PILs genant. ¢ Foto: MPI KG 2,5 Millionen für zukunftsweisende Pflanzenforschung „Young Scientist Prize“ für Joseph Ben Geloun Tag der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Ralph Bock, Direktor am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Pots dam-Golm, erhielt den „Advanced Grant“ des Europäischen ForFoto: MPI-MP, Lox schungsrats in Höhe von 2,5 Millionen Euro Prof. Ralph Bock für sein ambitioniertes Projekt zur Entwicklung einer neuen Generation von Nutzpflanzen. Die vom Europäischen Forschungsrat (ERC) vergebenen „Advanced Grants“ richten sich ausschließlich an exzellente Forscher zur Verwirklichung besonders vielversprechender und wegweisender Forschungsprojekte. ¢ Für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet spezieller Feldtheorien wurde Dr. Joseph Ben Geloun mit dem „Young Scientist Prize in Mathematical Physics 2015-2017“ Foto: privat geehrt. Ben Geloun forscht Dr. Joseph Ben Geloun seit dem Ende seiner Doktorarbeit auf dem Gebiet der Quantengravitation – der Vereinigung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie mit der Quantenfeldtheorie. Seit 2013 forscht er am MaxPlanck-Institut für Gravitationsphysik in der Abteilung von Hermann Nicolai. ¢ Seit Oktober 2014 haben etwa 200 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät den Doktortitel errungen. Über 850 Absolventinnen und Absolventen erhielten in diesem Zeitraum ihre Abschlussurkunden. Am Tag der Fakultät im November wurden verliehen: der Michelson-Preis für die beste Promotion, der Jacob-Jacobi-Preis für den besten Studienabschluss und der Leopold-von-BuchBachelorpreis des Jahrgangs 2014/15. Dr. Jonas Andre Wirth erhielt für seine mit summa cum laude bewertete Dissertation „Chemische Reaktionen in Substrat-AdsorbatSystemen: Eine kinetische Perspektive“ auf dem Gebiet der Theoretischen Chemie den Michelson-Preis. Wirth arbeitet als Post- Evolutionsbiologe Dr. Luis Valente erhält Postdoc-Preis 2015 des Landes Brandenburg Dr. Luis Valente, derzeit als Humboldt-Stipendiat an der Universität Potsdam, erhält den Postdoc-Preis 2015 des Landes Brandenburg. In einer viel beachteten Studie untersuchte er gemeinsam mit zwei Co-Autoren, wie sich die Artenvielfalt unter den Vögeln auf den Galapagosinseln über Millionen von Jahren hinweg entwickelt hat. Der Biologe und sein Team haben hierzu eine neue statistische Methode entwickelt, die auf Erbgutinformationen anFoto: Karla Fritze wendbar ist. Die Forschungsarbeit von Luis Dr. Luis Valente Valente hat die Jury vor allem mit ihrem hochinnovativen Ansatz und einer exzellenten Methodik beeindruckt. ¢ Ehrendoktorwürde für Günter Stemberger Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Stemberger (75) gilt als international anerkannter Spezialist für rabbinische Literatur. Als langjähriger Universitätsprofessor am Institut für Judaistik der Universität Wien trug er zum ausgezeichneten wissenschaftlichen Ruf des Instituts bei; seine zahlreichen Standardwerke und Einführungen gehören zur kanonischen Lektüre für Generationen von Studierenden. Im November würdigte die Philosophische Fakultät der Universität Potsdam den emeritierten Judaisten. ¢ Jeff Schell Preis für zwei Nachwuchswissenschaftler des MPI-MP Auch in diesem Jahr ehrte das Max-PlanckInstitut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) Potsdam-Golm zwei seiner Nachwuchswissenschaftler für ihre hervorragende Forschungsarbeit mit dem Jeff Schell Preis. Der mit jeweils 2 500 Euro dotierte Preis wurde an Dr. Jiang Zhang aus China und Saleh Alseekh aus Palästina übergeben. Dr. Jiang Zhang erhielt den Postdoktorandenpreis für seine erst kürzlich in Science veröffentlichte Arbeit zu Kartoffelpflanzen, die sich selbst vor dem Kartoffelkäfer schützen können. In der Fachpresse wurde diese neue Methode als Durchbruch gefeiert. Leider wird Zhang das MPI-MP noch in diesem Jahr verlassen, da ihm mehrere Angebote für Professuren von großen chinesischen Universitäten vorliegen. Saleh Alseekh, der zweite Preisträger und Doktorand am MPI-MP, beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit der Identifizierung von Genen, die die Inhaltstoffzusammensetzung von Tomaten beeinflussen. ¢ Foto: MPI-MP v.l.n.r.: Prof. Ralph Bock, Preisträger Saleh Alseekh, Dr. Jiang Zhang, Dr. Holger Fahnenstich (BASF) Dr. Jiayin Yuan 3. „Plants and People“Konferenz in Potsdam-Golm Im Wissenschaftspark Golm sind über 3000 Menschen beschäftigt, 9000 Studierende sind an der Uni allein am Standort Golm eingeschrieben. Der Standort mit mehr als 50 Hektar Fläche bietet zusätzlich erschlossene Ansiedlungsflächen und eine gute Infrastruktur. Hier verbinden sich internationale Spitzenforschung, die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und forschungsnahe Produktion. Der Wissenschaftspark soll Motor für die wachstumsstarke Region Berlin-Brandenburg sein – ein professionelles Standortmanagement kümmert sich um die Entwicklung. Dennoch hat eine vergleichende Analyse zu Potenzialen des Wissenschaftsstandortes Golm mit skandinavischen Innovationszentren in diesem Jahr ergeben, dass bislang vor allem der Wille fehlte, diesen Standort durch gemeinsame Aktivitäten auf Landes- und kommunaler Ebene voranzubringen. Das hat dann beispielsweise auch zur Folge, dass es für stärkere regionalwirtschaftliche Effekte an privatwirtschaftlichem Engagement fehlt. „Die Handlungsempfehlungen aus der vergleichenden Analyse enthalten eine effiziente Organisation und ausreichende Finanzierung des Standortmanagements, eine bedarfsgerechte Infrastruktur sowie die Schaffung von Flächen und Flächenreserven“, fasst Friedrich W. Winskowski, Geschäftsführer der Standortmanagement Golm GmbH, zusammen. Inkubation, Acceleration und Innovationstransfer gehören demnach ebenso zum Handlungsbedarf wie die Ansiedlung von Wie wird man Wissenschaftler und ist der Beruf so spannend, wie man ihn sich vorstellt? Diese und viele weitere Fragen ließen sich auch in diesem Jahr Schüler und Schülerinnen der Voltaire Gesamtschule Potsdam im Wissenschaftspark Potsdam-Golm beantworten. Im Rahmen der Woche zur Berufs- und Studienorientierung, eine Kooperation von IHK, Voltaire und den Potsdamer Unternehmen, verbrachten die Jugendlichen im Oktober einen Tag mit Forschern aus den Instituten des Wissenschaftsparks. Future Plan[t]s – Eine Doktorandenkonferenz zu Pflanzenforschung und Karrieren Foto: Joram Schimmeyer Teilnehmer der Doktorandenkonferenz zu Pflanzenforschung und Karrieren am MPI-MP ein geradliniger Lebenslauf doch eher eine Seltenheit ist, und sich ein spannender Job auch außerhalb der akademischen Forschung finden lässt. Außerdem machten die erfolgreichen Wissenschaftler deutlich, dass es sich lohnt, in einer Welt von Nein-Sagern seinen Ideen und Träumen treu zu bleiben und für seine Ziele zu kämpfen. Dies schließt ebenfalls die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, ein Thema, das auch von den männlichen Sprechern deutlich herausgestellt wurde. Neben den eingeladenen Sprechern hat- Neubau Ein Haus für die Inklusionspädagogik Neues Lehr- und Forschungsgebäude öffnete zum Semesterstart Für den Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Inklusion und Heterogenität“ ist an der Universität Potsdam für rund 5,1 Millionen Euro ein neues Gebäude errichtet worden. Sechs Professuren zur Inklusionspädagogik und die Forschungsgruppe Heterogenität und Inklusion erhalten auf 950 Quadratmetern Nutzfläche verschiedene Arbeitsräume und ein Labor mit EEG-Kabine, Kraftmessplatte, Eye-Tracking und 3 D-Bewegungsanalysesystem. Für die Studierenden gibt es zwei große Seminarräume. Architekt war Dr. Haie-Jann Krause. Im Beisein der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, und des Ministers für Bildung, Jugend und Sport, Günter Baaske, wurde es im Oktober auf dem Campus Golm feierlich eröffnet. Mit dem Aufbau einer inklusiven Schullandschaft steht für die Universität Potsdam die Herausforderung, für diese Schulen qualifizierte Wege in die Zukunft kurz notiert Einblicke Im September 2015 fand zum dritten Mal in Folge die „Plants and People“-Konferenz am Max- Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) statt. Das Organisationskomitee aus neun Doktoranden des MPI-MP stellte in zwölf Monaten intensiver Vorbereitungszeit ein gelungenes Programm zum Thema „Future Plan[t]s“ zusammen. 16 hochkarätige Wissenschaftler aus aller Welt, darunter vier Alumni des MPI-MP, referierten zu Themen aus ihrer Forschung und gaben darüberhinaus einen Einblick in ihren Karriereverlauf. Eine ausgewogene Mischung der eingeladenen Sprecher aus jung und etabliert, weiblich und männlich, mit akademischem und industriellem Hintergrund sorgte für ein interessantes Vortragsprogramm. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „The future of science and the future of me“ rundete die Konferenz ab. Über 120 Teilnehmer aus Institutionen der Pflanzenforschung im Raum Berlin-Brandenburg und aus Köln und Rostock lernten, dass nachgefragt Fotos: Steffen Spitzner Lehr- und Forschungsgebäude Haus 31 in Golm Lehrer auszubilden. Als eine der ersten Hochschulen bietet sie seit 2013 einen Studiengang für das Lehramt für die Primarstufe mit Schwerpunkt Inklusionspädagogik an. Auch in alle anderen Lehramtsstudiengänge hat sie inklusionspädagogische Studienanteile integriert. „Mit Hilfe des Landes Brandenburg können wir nun die Lehre und Forschung zur Inklusion und Heterogenität räumlich konzentriert weiterentwickeln“, so Prof. Dr. Barbara Höhle, Dekanin der Humanwissenschaftlichen Fakultät. Das neue Lehr- und Forschungsgebäude ist über den Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen und im Auftrag des brandenburgischen Wissenschaftsministeriums errichtet worden. Am ten die Doktoranden selbst die Möglichkeit, ihre eigene Forschung mit einem Poster zu präsentieren. Diese Chance ergriffen 36 der Teilnehmer, von denen zwei mit einem Preis für ihr Poster ausgezeichnet wurden. Die überaus gut organisierte Konferenz wurde durch die IMPRS „Primary Metabolism and Plant Growth“ des MPI-MP, sowie die Sponsoren Roboklon, Macrogen, Biolabs und Sigma-Aldrich ermöglicht. Wir freuen uns auf die nächste „Plants and People“-Konferenz in 2017! ¢ Eröffnungstag lud Architekt Dr.-Ing. Haie-Jann Krause zu einer Führung ein und sprach über seine Inspiration zur innovativen Fassadengestaltung des Hauses. Die in verschiedenen Rosttönen schimmernde Hülle ist ein Sinnbild für Heterogenität, für die Verschiedenheit in einer „Schule für alle“, in der jedes Kind nach seinen Bedürfnissen und Begabungen gefördert werden soll. Auch Kinder mit Behinderungen. Mit dem „Inklusionsgebäude“ zeigt HaieJann Krause beispielhaft, worauf beim Bau von Schulen zu achten ist: Den Haupteingang hat er zur leichteren Orientierung deutlich zurückgesetzt. Extrabreite Türen lassen sich auch mit dem Rollstuhl gut passieren. Ihre schwarze Farbe bildet einen starken Kontrast zu den weißen Wänden und den signalroten Fußböden, die Menschen mit Sehbehinderung den Weg weisen. Alle Räume sind in Brailleschrift gekennzeichnet. Die Seminarräume wurden mit akustischer Technik für Menschen mit Hörbehinderung ausgerüstet. Als Besonderheit ist am Gebäude eine 15 Quadratmeter große Medienwand installiert worden, die eine vielfältige Nutzung im Außenraum verspricht, zum Beispiel Live-Übertragung von Vorlesungen oder Veranstaltungen auch von anderen Standorten der Universität. ¢ Antje Horn-Conrad Kontakte im Speed-Networking knüpfen, Innovationen aus der Region erleben und von den vielfältigen Erfahrungen von Unternehmern lernen. Das erwartete die ca. 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen vom 4. Hightech Transfertag am 8. Oktober 2015 im Wissenschaftspark Potsdam-Golm. Mit großem Interesse tauschten sich Gründer, Studierende, Unternehmer, Wissenschaftler und Wirtschaftsförderer darüber aus, wie man erfolgreiche Kooperations- und Finanzierungsmodelle anbahnt und welche Klippen man umschiffen muss. Der Erweiterungsbau des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung im Wissenschaftspark Golm wurde im September eingeweiht. Durch die Fertigstellung des neuen Gebäudes gewinnt das Institut zusätzlich Platz für den Betrieb moderner Großgeräte, die Einrichtung von Nachwuchsgruppen sowie für die Forschung von 100 weiteren Mitarbeitern. vorgemerkt 2016 feiert die Universität Potsdam ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass finden über das gesamte Jahr verteilt Veranstaltungen statt, die in den Jubiläumsfeierlichkeiten am 15. Juli 2016 gipfeln. Tanzend in „Ballance“ bleiben heißt es am 13. Februar beim 4. Uniball, der im Zeichen des Jubiläums steht. Als Kulisse dienen dabei erneut Mensa und Foyers in Griebnitzsee. Die Max-Planck-Institute beteiligen sich seit Jahren am Girls’ Day. Mehr über das Institut und den Alltag von Wissenschaftlerinnen können Mädchen der Klassen 8 bis 10 am 28. April 2016 erfahren. Fotos: privat Jonas Andre Wirth Levke Caesar doc im Institut für Chemie der Universität Potsdam. Den Jacob-Jacobi-Preis erhielten Levke Caesar und Elias Ehrlich. Levke Caesar schloss ihr Masterstudium in Physik mit der Note 1,0 ab. Derzeit ist sie Promotionsstudentin am PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung. Elias Ehrlich hat sein Masterstudium Ökologie, Evolution und Naturschutz mit der Bestnote 1,0 abgeschlos- Ankerunternehmen und von Unternehmen mit forschungsnaher Produktion. Nun geht es darum, die Empfehlungen zeitlich strukturiert umzusetzen. „Um den Standort als Erfolgsmodell für die Integration von Wissenschaft und Wirtschaft zu etablieren, ihn noch besser auch international zu vernetzen, bedarf es grundsätzlich einer noch intensiveren und langfristigen Zusammenarbeit mit den entsprechenden Gremien und Entscheidungsträgern des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam“, mahnt er eine strategische Entwicklung an, um die Vision eines lokal, regional und international erfolgreichen Innovationsstandortes zu erfüllen. „Das schaffen wir nur gemeinsam – mit einer abgestimmten Strategie, die die Aufgaben entsprechend der Kompetenzen effizient verteilt, mit einer gesicherten Finanzierung und einer personellen Absicherung“, so Winskowski. „In drei Jahren wird es hier 1000 neue Wohnungen geben, im Verlauf der folgenden Jahre wird ein weiteres neues Studentenwohnheim gebaut. Ein wichtiger Schritt ist das Bekenntnis der Landeshauptstadt Potsdam zur Planung und zum Bau eines zweiten Innovationszentrums in den nächsten zwei Jahren. Ein neues Gewerbegebiet dürfte in fünf bis zehn Jahren entstanden sein, Elemente daraus werden beschleunigt“, blickt der Standortmanager in die Zukunft des Wissenschaftsparks, in der es dann neben ausreichender Mietflächen eine noch bessere Infrastruktur gibt. Weitere Einkaufs- und Begegnungsmöglichkeiten gehören dazu, ebenso eine optimierte Anbindung an den Nah- und Fernverkehr. Verschiedenste Work-Live-Balance-Angebote in der Landeshauptstadt schaffen ein attraktives Umfeld für alle, die hier in Golm, in Potsdam oder auch in Berlin wohnen. „Die Attraktivität des Standortes beruht natürlich darauf, dass die Institute bereit sind, Dr. Ute Armbrusters ist neue Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut. Die Gruppe „Photosyntheseregulation“ interessiert sich dafür, wie und wodurch die Photosynthese bei wechselnden Lichtbedingungen reguliert wird. Ziel der Arbeitsgruppe ist die Identifikation und Charakterisierung der daran beteiligten Mechanismen. Elias Ehrlich Sebastian Schulz sen. Derzeit arbeitet er als Doktorand im Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam. Mit dem Leopold-von-Buch-Bachelorpreis wurde Sebastian Schulz ausgezeichnet. Er hat sein Bachelorstudium der Biowissenschaften mit Auszeichnung (1,2) absolviert. Er wurde in das fast-track Ph.D.-Programm in Immunologie der Universität Erlangen-Nürnberg aufgenommen. ¢ Dr. Barbara Eckardt Friedrich W. Winskowski Fotos: wisspark mit den Firmen zusammen zu arbeiten“, verweist Winskowski auf die so elementar wichtige forschungsnahe Produktion. Aus der Innovationskraft des Wissenschaftsparks ergeben sich zukunftssichere Arbeitsplätze und nicht zuletzt Steuereinnahmen für die Stadt Potsdam. Wenn es dem Standortmanagement mit der nötigen Unterstützung des Landes und der Stadt gelingt, attraktive Grundstücke in einem attraktiven Umfeld anzubieten, können die sich ansiedelnden Firmen auf die Forschungskapazitäten am Standort zugreifen, wissenschaftliche Kompetenzen nutzen und die Internationalität sichern und stärken. „Wir haben die wichtige Aufgabe, zu den forschungsorientierten Firmen Beziehungen aufzubauen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Hilfestellungen zu geben – ihnen eben das Gefühl zu geben, dass das Land, dass die Stadt sie hier haben will“, sagt Winskowski. Man müsse aber auch gerade für die Gründer, die ja oft auch aus der Wissenschaft kommen, besondere Rahmenbedingungen vor Ort schaffen, sie in den ersten Jahren intensiv betreuen. Eine Stärkung der Forschungslandschaft als Grundlage für Ausgründungen sei dafür wiederum eine wichtige Voraussetzung. Ein lebendiger Standort braucht eben immerwährende Entwicklung. ¢ low für Arbeit wieder die Chance, sich in sechs Monaten zum „Senior Specialist für Projektund Beratungsmanagement“ weiterbilden zu lassen. Interessierte informieren sich am 12. Januar, 14 Uhr, hier: Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam, Haus 7, Raum 1.27–1.29 Dr. Thorsten Pretsch leitet jetzt den Forschungsbereich „Synthese- und Polymertechnik“ des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm. Er übernahm die Aufgabe von Dr. Mathias Hahn, der seit 1992 in verschiedenen leitenden Positionen am IAP tätig war und sich in den Ruhestand verabschiedete. Prof. Dr. Michael Hofreiter von der Universität Potsdam gehört einem internationalen Forscherteam an, dem es zum ersten Mal gelungen ist, ein menschliches Paläogenom aus Afrika zu sequenzieren. Das Genom stammt von einem 4 500 Jahre alten männlichen Skelett aus einer Höhle im äthiopischen Hochland. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im Wissenschaftsmagazin „Science“. Seit September dieses Jahres baut die Argentinierin Dr. Maria J. Rodriguez am AlbertEinstein-Institut eine Forschungsgruppe zur Theorie der Schwarzen Löcher auf. Finanziert wird ihre Forschung durch die Max-PlanckGesellschaft im Rahmen des Minervaprogramms zur Förderung exzellenter Wissenschaftlerinnen. Die Universität Potsdam ist bei Studienanfängern zum Wintersemester 2015/16 wieder stark nachgefragt. Es gab durchschnittlich acht Bewerbungen pro Studienplatz, in manchen Studiengängen überstieg die Nachfrage das Angebot um mehr als das 30-fache. Das Projekt „Qualität entwickeln – Zukunft sichern. Lehre und Studium im Fokus“ der Universität Potsdam erhält bis 2020 eine weitere Förderung. Bei dem Projekt wird u.a. zusätzliches Lehrpersonal zur besseren Betreuung der Studierenden in stark nachgefragten Studienprogrammen eingesetzt. Ab März 2016 haben berufserfahrene und erwerbslose Akademikerinnen und Akademiker über den Bildungsgutschein der Agentur Einem internationalen Forscherteam, dem auch Prof. Dr. Michael Hofreiter von der Universität Potsdam angehört, ist es gelungen, mithilfe von DNA-Sequenzen aus Museumsexemplaren und frisch gefangenen Tieren die Evolutionsgeschichte und Ökologie der lange als ausgestorben geltenden Süßwasserhaie der Gattung Glyphis zu klären. Die überraschenden Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im renommierten Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Science of the USA (PNAS). Die Internationale Max Planck Research School über „Multiscale Bio-Systems“ startet in die neue Bewerbungsphase. Interessierte Studierende können sich ab Dezember 2015 und bis zum 31. Januar 2016 für das dreijährige Doktorandenprogramm unter http://imprs.mpikg.mpg.de bewerben. Antrittsvorlesungen im Wintersemester 2015/16: Anlässlich des 100. Jahrestages der Veröffentlichung der Allgemeinen Relativitätstheorie durch Albert Einstein können Interessierte die Ausstellung „Einstein inside – 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie“ in der URANIA in Berlin noch bis zum 6. Januar 2016 besuchen. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat an der Ausstellung mitgewirkt. Informationen: http://www.einstein-inside.de/ Prof. Dr. Ulrich Kartenkamp: „Mathematikunterricht 76“, 17. Februar 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 Impressum Herausgeber: Standortmanagement Golm GmbH, Am Mü hlenberg 11, 14476 Potsdam-Golm; Redaktion (verantwortlich): Ellen Fehlow, P3 Projekt GmbH Potsdam, [email protected]; Beirat: Dr. Barbara Eckardt, Dr. Sandra Mehlhase, Dr. Elke Mü ller, Katja Okulla, Ursula Roß-Stitt, Katja Schulze; Gestaltung: pigurdesign, Potsdam; Druck: G&S Druck GmbH, Potsdam Prof. Dr. Katja Hanack: „Neue Wege in der Antikörper-Herstellung“, 20. Januar 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 Prof. Dr. Luis Guanter: „Monitoring the Earth's land surface with satellite-based spectroscopy“, 16. März 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 www.wissenschaftspark-potsdam.de geehrt 9. Potsdamer Nachwuchs wissenschaftler-Preis an Nina Fechler Dr. Nina Fechler erhält den mit 5.000 Euro dotierten 9. Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis der Stadt Potsdam. Ausgezeichnet wird sie für ihre herFoto: privat ausragenden Leistungen auf dem Gebiet Dr. Nina Fechler der Kolloidchemie. Am 27.11.2015 wurde der Preis im Rahmen der feierlichen Festveranstaltung des Einsteintages der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften überreicht. ¢ Stifterverbandspreis 2015 für Grundlagenforschung und erfolgreiche Ausgründungen Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Willmitzer vom Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm hat sich der Erforschung des Pflanzenstoffwechsels verschrieben. Gemeinsam mit der Max-PlanckGesellschaft zeichnete der Stifterverband den Wissenschaftler mit dem Stifterverbandspreis 2015 für seine Grundlagenforschung und erfolgreichen Ausgründungen aus. Der Foto: MPI-MP, Amac Garbe/MPG Preis ist mit 50 000 Euro dotiert. ¢ Prof. Lothar Willmitzer Stipendium für Jiayin Yuan Jiayin Yuan, Chemiker vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm, erhielt das mit 6 000 Euro dotierte Dr. Hermann-Schnell-Stipendium der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Die Stiftungskuratoren würdigen damit Yuans hervorragende Ergebnisse bei der Entwicklung von neuartigen, funktionellen polymeren ionischen Flüssigkeiten, kurz PILs genant. ¢ Foto: MPI KG 2,5 Millionen für zukunftsweisende Pflanzenforschung „Young Scientist Prize“ für Joseph Ben Geloun Tag der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Ralph Bock, Direktor am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Pots dam-Golm, erhielt den „Advanced Grant“ des Europäischen ForFoto: MPI-MP, Lox schungsrats in Höhe von 2,5 Millionen Euro Prof. Ralph Bock für sein ambitioniertes Projekt zur Entwicklung einer neuen Generation von Nutzpflanzen. Die vom Europäischen Forschungsrat (ERC) vergebenen „Advanced Grants“ richten sich ausschließlich an exzellente Forscher zur Verwirklichung besonders vielversprechender und wegweisender Forschungsprojekte. ¢ Für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet spezieller Feldtheorien wurde Dr. Joseph Ben Geloun mit dem „Young Scientist Prize in Mathematical Physics 2015-2017“ Foto: privat geehrt. Ben Geloun forscht Dr. Joseph Ben Geloun seit dem Ende seiner Doktorarbeit auf dem Gebiet der Quantengravitation – der Vereinigung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie mit der Quantenfeldtheorie. Seit 2013 forscht er am MaxPlanck-Institut für Gravitationsphysik in der Abteilung von Hermann Nicolai. ¢ Seit Oktober 2014 haben etwa 200 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät den Doktortitel errungen. Über 850 Absolventinnen und Absolventen erhielten in diesem Zeitraum ihre Abschlussurkunden. Am Tag der Fakultät im November wurden verliehen: der Michelson-Preis für die beste Promotion, der Jacob-Jacobi-Preis für den besten Studienabschluss und der Leopold-von-BuchBachelorpreis des Jahrgangs 2014/15. Dr. Jonas Andre Wirth erhielt für seine mit summa cum laude bewertete Dissertation „Chemische Reaktionen in Substrat-AdsorbatSystemen: Eine kinetische Perspektive“ auf dem Gebiet der Theoretischen Chemie den Michelson-Preis. Wirth arbeitet als Post- Evolutionsbiologe Dr. Luis Valente erhält Postdoc-Preis 2015 des Landes Brandenburg Dr. Luis Valente, derzeit als Humboldt-Stipendiat an der Universität Potsdam, erhält den Postdoc-Preis 2015 des Landes Brandenburg. In einer viel beachteten Studie untersuchte er gemeinsam mit zwei Co-Autoren, wie sich die Artenvielfalt unter den Vögeln auf den Galapagosinseln über Millionen von Jahren hinweg entwickelt hat. Der Biologe und sein Team haben hierzu eine neue statistische Methode entwickelt, die auf Erbgutinformationen anFoto: Karla Fritze wendbar ist. Die Forschungsarbeit von Luis Dr. Luis Valente Valente hat die Jury vor allem mit ihrem hochinnovativen Ansatz und einer exzellenten Methodik beeindruckt. ¢ Ehrendoktorwürde für Günter Stemberger Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Stemberger (75) gilt als international anerkannter Spezialist für rabbinische Literatur. Als langjähriger Universitätsprofessor am Institut für Judaistik der Universität Wien trug er zum ausgezeichneten wissenschaftlichen Ruf des Instituts bei; seine zahlreichen Standardwerke und Einführungen gehören zur kanonischen Lektüre für Generationen von Studierenden. Im November würdigte die Philosophische Fakultät der Universität Potsdam den emeritierten Judaisten. ¢ Jeff Schell Preis für zwei Nachwuchswissenschaftler des MPI-MP Auch in diesem Jahr ehrte das Max-PlanckInstitut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) Potsdam-Golm zwei seiner Nachwuchswissenschaftler für ihre hervorragende Forschungsarbeit mit dem Jeff Schell Preis. Der mit jeweils 2 500 Euro dotierte Preis wurde an Dr. Jiang Zhang aus China und Saleh Alseekh aus Palästina übergeben. Dr. Jiang Zhang erhielt den Postdoktorandenpreis für seine erst kürzlich in Science veröffentlichte Arbeit zu Kartoffelpflanzen, die sich selbst vor dem Kartoffelkäfer schützen können. In der Fachpresse wurde diese neue Methode als Durchbruch gefeiert. Leider wird Zhang das MPI-MP noch in diesem Jahr verlassen, da ihm mehrere Angebote für Professuren von großen chinesischen Universitäten vorliegen. Saleh Alseekh, der zweite Preisträger und Doktorand am MPI-MP, beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit der Identifizierung von Genen, die die Inhaltstoffzusammensetzung von Tomaten beeinflussen. ¢ Foto: MPI-MP v.l.n.r.: Prof. Ralph Bock, Preisträger Saleh Alseekh, Dr. Jiang Zhang, Dr. Holger Fahnenstich (BASF) Dr. Jiayin Yuan 3. „Plants and People“Konferenz in Potsdam-Golm Im Wissenschaftspark Golm sind über 3000 Menschen beschäftigt, 9000 Studierende sind an der Uni allein am Standort Golm eingeschrieben. Der Standort mit mehr als 50 Hektar Fläche bietet zusätzlich erschlossene Ansiedlungsflächen und eine gute Infrastruktur. Hier verbinden sich internationale Spitzenforschung, die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und forschungsnahe Produktion. Der Wissenschaftspark soll Motor für die wachstumsstarke Region Berlin-Brandenburg sein – ein professionelles Standortmanagement kümmert sich um die Entwicklung. Dennoch hat eine vergleichende Analyse zu Potenzialen des Wissenschaftsstandortes Golm mit skandinavischen Innovationszentren in diesem Jahr ergeben, dass bislang vor allem der Wille fehlte, diesen Standort durch gemeinsame Aktivitäten auf Landes- und kommunaler Ebene voranzubringen. Das hat dann beispielsweise auch zur Folge, dass es für stärkere regionalwirtschaftliche Effekte an privatwirtschaftlichem Engagement fehlt. „Die Handlungsempfehlungen aus der vergleichenden Analyse enthalten eine effiziente Organisation und ausreichende Finanzierung des Standortmanagements, eine bedarfsgerechte Infrastruktur sowie die Schaffung von Flächen und Flächenreserven“, fasst Friedrich W. Winskowski, Geschäftsführer der Standortmanagement Golm GmbH, zusammen. Inkubation, Acceleration und Innovationstransfer gehören demnach ebenso zum Handlungsbedarf wie die Ansiedlung von Wie wird man Wissenschaftler und ist der Beruf so spannend, wie man ihn sich vorstellt? Diese und viele weitere Fragen ließen sich auch in diesem Jahr Schüler und Schülerinnen der Voltaire Gesamtschule Potsdam im Wissenschaftspark Potsdam-Golm beantworten. Im Rahmen der Woche zur Berufs- und Studienorientierung, eine Kooperation von IHK, Voltaire und den Potsdamer Unternehmen, verbrachten die Jugendlichen im Oktober einen Tag mit Forschern aus den Instituten des Wissenschaftsparks. Future Plan[t]s – Eine Doktorandenkonferenz zu Pflanzenforschung und Karrieren Foto: Joram Schimmeyer Teilnehmer der Doktorandenkonferenz zu Pflanzenforschung und Karrieren am MPI-MP ein geradliniger Lebenslauf doch eher eine Seltenheit ist, und sich ein spannender Job auch außerhalb der akademischen Forschung finden lässt. Außerdem machten die erfolgreichen Wissenschaftler deutlich, dass es sich lohnt, in einer Welt von Nein-Sagern seinen Ideen und Träumen treu zu bleiben und für seine Ziele zu kämpfen. Dies schließt ebenfalls die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, ein Thema, das auch von den männlichen Sprechern deutlich herausgestellt wurde. Neben den eingeladenen Sprechern hat- Neubau Ein Haus für die Inklusionspädagogik Neues Lehr- und Forschungsgebäude öffnete zum Semesterstart Für den Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Inklusion und Heterogenität“ ist an der Universität Potsdam für rund 5,1 Millionen Euro ein neues Gebäude errichtet worden. Sechs Professuren zur Inklusionspädagogik und die Forschungsgruppe Heterogenität und Inklusion erhalten auf 950 Quadratmetern Nutzfläche verschiedene Arbeitsräume und ein Labor mit EEG-Kabine, Kraftmessplatte, Eye-Tracking und 3 D-Bewegungsanalysesystem. Für die Studierenden gibt es zwei große Seminarräume. Architekt war Dr. Haie-Jann Krause. Im Beisein der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, und des Ministers für Bildung, Jugend und Sport, Günter Baaske, wurde es im Oktober auf dem Campus Golm feierlich eröffnet. Mit dem Aufbau einer inklusiven Schullandschaft steht für die Universität Potsdam die Herausforderung, für diese Schulen qualifizierte Wege in die Zukunft kurz notiert Einblicke Im September 2015 fand zum dritten Mal in Folge die „Plants and People“-Konferenz am Max- Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) statt. Das Organisationskomitee aus neun Doktoranden des MPI-MP stellte in zwölf Monaten intensiver Vorbereitungszeit ein gelungenes Programm zum Thema „Future Plan[t]s“ zusammen. 16 hochkarätige Wissenschaftler aus aller Welt, darunter vier Alumni des MPI-MP, referierten zu Themen aus ihrer Forschung und gaben darüberhinaus einen Einblick in ihren Karriereverlauf. Eine ausgewogene Mischung der eingeladenen Sprecher aus jung und etabliert, weiblich und männlich, mit akademischem und industriellem Hintergrund sorgte für ein interessantes Vortragsprogramm. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „The future of science and the future of me“ rundete die Konferenz ab. Über 120 Teilnehmer aus Institutionen der Pflanzenforschung im Raum Berlin-Brandenburg und aus Köln und Rostock lernten, dass nachgefragt Fotos: Steffen Spitzner Lehr- und Forschungsgebäude Haus 31 in Golm Lehrer auszubilden. Als eine der ersten Hochschulen bietet sie seit 2013 einen Studiengang für das Lehramt für die Primarstufe mit Schwerpunkt Inklusionspädagogik an. Auch in alle anderen Lehramtsstudiengänge hat sie inklusionspädagogische Studienanteile integriert. „Mit Hilfe des Landes Brandenburg können wir nun die Lehre und Forschung zur Inklusion und Heterogenität räumlich konzentriert weiterentwickeln“, so Prof. Dr. Barbara Höhle, Dekanin der Humanwissenschaftlichen Fakultät. Das neue Lehr- und Forschungsgebäude ist über den Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen und im Auftrag des brandenburgischen Wissenschaftsministeriums errichtet worden. Am ten die Doktoranden selbst die Möglichkeit, ihre eigene Forschung mit einem Poster zu präsentieren. Diese Chance ergriffen 36 der Teilnehmer, von denen zwei mit einem Preis für ihr Poster ausgezeichnet wurden. Die überaus gut organisierte Konferenz wurde durch die IMPRS „Primary Metabolism and Plant Growth“ des MPI-MP, sowie die Sponsoren Roboklon, Macrogen, Biolabs und Sigma-Aldrich ermöglicht. Wir freuen uns auf die nächste „Plants and People“-Konferenz in 2017! ¢ Eröffnungstag lud Architekt Dr.-Ing. Haie-Jann Krause zu einer Führung ein und sprach über seine Inspiration zur innovativen Fassadengestaltung des Hauses. Die in verschiedenen Rosttönen schimmernde Hülle ist ein Sinnbild für Heterogenität, für die Verschiedenheit in einer „Schule für alle“, in der jedes Kind nach seinen Bedürfnissen und Begabungen gefördert werden soll. Auch Kinder mit Behinderungen. Mit dem „Inklusionsgebäude“ zeigt HaieJann Krause beispielhaft, worauf beim Bau von Schulen zu achten ist: Den Haupteingang hat er zur leichteren Orientierung deutlich zurückgesetzt. Extrabreite Türen lassen sich auch mit dem Rollstuhl gut passieren. Ihre schwarze Farbe bildet einen starken Kontrast zu den weißen Wänden und den signalroten Fußböden, die Menschen mit Sehbehinderung den Weg weisen. Alle Räume sind in Brailleschrift gekennzeichnet. Die Seminarräume wurden mit akustischer Technik für Menschen mit Hörbehinderung ausgerüstet. Als Besonderheit ist am Gebäude eine 15 Quadratmeter große Medienwand installiert worden, die eine vielfältige Nutzung im Außenraum verspricht, zum Beispiel Live-Übertragung von Vorlesungen oder Veranstaltungen auch von anderen Standorten der Universität. ¢ Antje Horn-Conrad Kontakte im Speed-Networking knüpfen, Innovationen aus der Region erleben und von den vielfältigen Erfahrungen von Unternehmern lernen. Das erwartete die ca. 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen vom 4. Hightech Transfertag am 8. Oktober 2015 im Wissenschaftspark Potsdam-Golm. Mit großem Interesse tauschten sich Gründer, Studierende, Unternehmer, Wissenschaftler und Wirtschaftsförderer darüber aus, wie man erfolgreiche Kooperations- und Finanzierungsmodelle anbahnt und welche Klippen man umschiffen muss. Der Erweiterungsbau des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung im Wissenschaftspark Golm wurde im September eingeweiht. Durch die Fertigstellung des neuen Gebäudes gewinnt das Institut zusätzlich Platz für den Betrieb moderner Großgeräte, die Einrichtung von Nachwuchsgruppen sowie für die Forschung von 100 weiteren Mitarbeitern. vorgemerkt 2016 feiert die Universität Potsdam ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass finden über das gesamte Jahr verteilt Veranstaltungen statt, die in den Jubiläumsfeierlichkeiten am 15. Juli 2016 gipfeln. Tanzend in „Ballance“ bleiben heißt es am 13. Februar beim 4. Uniball, der im Zeichen des Jubiläums steht. Als Kulisse dienen dabei erneut Mensa und Foyers in Griebnitzsee. Die Max-Planck-Institute beteiligen sich seit Jahren am Girls’ Day. Mehr über das Institut und den Alltag von Wissenschaftlerinnen können Mädchen der Klassen 8 bis 10 am 28. April 2016 erfahren. Fotos: privat Jonas Andre Wirth Levke Caesar doc im Institut für Chemie der Universität Potsdam. Den Jacob-Jacobi-Preis erhielten Levke Caesar und Elias Ehrlich. Levke Caesar schloss ihr Masterstudium in Physik mit der Note 1,0 ab. Derzeit ist sie Promotionsstudentin am PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung. Elias Ehrlich hat sein Masterstudium Ökologie, Evolution und Naturschutz mit der Bestnote 1,0 abgeschlos- Ankerunternehmen und von Unternehmen mit forschungsnaher Produktion. Nun geht es darum, die Empfehlungen zeitlich strukturiert umzusetzen. „Um den Standort als Erfolgsmodell für die Integration von Wissenschaft und Wirtschaft zu etablieren, ihn noch besser auch international zu vernetzen, bedarf es grundsätzlich einer noch intensiveren und langfristigen Zusammenarbeit mit den entsprechenden Gremien und Entscheidungsträgern des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam“, mahnt er eine strategische Entwicklung an, um die Vision eines lokal, regional und international erfolgreichen Innovationsstandortes zu erfüllen. „Das schaffen wir nur gemeinsam – mit einer abgestimmten Strategie, die die Aufgaben entsprechend der Kompetenzen effizient verteilt, mit einer gesicherten Finanzierung und einer personellen Absicherung“, so Winskowski. „In drei Jahren wird es hier 1000 neue Wohnungen geben, im Verlauf der folgenden Jahre wird ein weiteres neues Studentenwohnheim gebaut. Ein wichtiger Schritt ist das Bekenntnis der Landeshauptstadt Potsdam zur Planung und zum Bau eines zweiten Innovationszentrums in den nächsten zwei Jahren. Ein neues Gewerbegebiet dürfte in fünf bis zehn Jahren entstanden sein, Elemente daraus werden beschleunigt“, blickt der Standortmanager in die Zukunft des Wissenschaftsparks, in der es dann neben ausreichender Mietflächen eine noch bessere Infrastruktur gibt. Weitere Einkaufs- und Begegnungsmöglichkeiten gehören dazu, ebenso eine optimierte Anbindung an den Nah- und Fernverkehr. Verschiedenste Work-Live-Balance-Angebote in der Landeshauptstadt schaffen ein attraktives Umfeld für alle, die hier in Golm, in Potsdam oder auch in Berlin wohnen. „Die Attraktivität des Standortes beruht natürlich darauf, dass die Institute bereit sind, Dr. Ute Armbrusters ist neue Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut. Die Gruppe „Photosyntheseregulation“ interessiert sich dafür, wie und wodurch die Photosynthese bei wechselnden Lichtbedingungen reguliert wird. Ziel der Arbeitsgruppe ist die Identifikation und Charakterisierung der daran beteiligten Mechanismen. Elias Ehrlich Sebastian Schulz sen. Derzeit arbeitet er als Doktorand im Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam. Mit dem Leopold-von-Buch-Bachelorpreis wurde Sebastian Schulz ausgezeichnet. Er hat sein Bachelorstudium der Biowissenschaften mit Auszeichnung (1,2) absolviert. Er wurde in das fast-track Ph.D.-Programm in Immunologie der Universität Erlangen-Nürnberg aufgenommen. ¢ Dr. Barbara Eckardt Friedrich W. Winskowski Fotos: wisspark mit den Firmen zusammen zu arbeiten“, verweist Winskowski auf die so elementar wichtige forschungsnahe Produktion. Aus der Innovationskraft des Wissenschaftsparks ergeben sich zukunftssichere Arbeitsplätze und nicht zuletzt Steuereinnahmen für die Stadt Potsdam. Wenn es dem Standortmanagement mit der nötigen Unterstützung des Landes und der Stadt gelingt, attraktive Grundstücke in einem attraktiven Umfeld anzubieten, können die sich ansiedelnden Firmen auf die Forschungskapazitäten am Standort zugreifen, wissenschaftliche Kompetenzen nutzen und die Internationalität sichern und stärken. „Wir haben die wichtige Aufgabe, zu den forschungsorientierten Firmen Beziehungen aufzubauen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Hilfestellungen zu geben – ihnen eben das Gefühl zu geben, dass das Land, dass die Stadt sie hier haben will“, sagt Winskowski. Man müsse aber auch gerade für die Gründer, die ja oft auch aus der Wissenschaft kommen, besondere Rahmenbedingungen vor Ort schaffen, sie in den ersten Jahren intensiv betreuen. Eine Stärkung der Forschungslandschaft als Grundlage für Ausgründungen sei dafür wiederum eine wichtige Voraussetzung. Ein lebendiger Standort braucht eben immerwährende Entwicklung. ¢ low für Arbeit wieder die Chance, sich in sechs Monaten zum „Senior Specialist für Projektund Beratungsmanagement“ weiterbilden zu lassen. Interessierte informieren sich am 12. Januar, 14 Uhr, hier: Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam, Haus 7, Raum 1.27–1.29 Dr. Thorsten Pretsch leitet jetzt den Forschungsbereich „Synthese- und Polymertechnik“ des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm. Er übernahm die Aufgabe von Dr. Mathias Hahn, der seit 1992 in verschiedenen leitenden Positionen am IAP tätig war und sich in den Ruhestand verabschiedete. Prof. Dr. Michael Hofreiter von der Universität Potsdam gehört einem internationalen Forscherteam an, dem es zum ersten Mal gelungen ist, ein menschliches Paläogenom aus Afrika zu sequenzieren. Das Genom stammt von einem 4 500 Jahre alten männlichen Skelett aus einer Höhle im äthiopischen Hochland. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im Wissenschaftsmagazin „Science“. Seit September dieses Jahres baut die Argentinierin Dr. Maria J. Rodriguez am AlbertEinstein-Institut eine Forschungsgruppe zur Theorie der Schwarzen Löcher auf. Finanziert wird ihre Forschung durch die Max-PlanckGesellschaft im Rahmen des Minervaprogramms zur Förderung exzellenter Wissenschaftlerinnen. Die Universität Potsdam ist bei Studienanfängern zum Wintersemester 2015/16 wieder stark nachgefragt. Es gab durchschnittlich acht Bewerbungen pro Studienplatz, in manchen Studiengängen überstieg die Nachfrage das Angebot um mehr als das 30-fache. Das Projekt „Qualität entwickeln – Zukunft sichern. Lehre und Studium im Fokus“ der Universität Potsdam erhält bis 2020 eine weitere Förderung. Bei dem Projekt wird u.a. zusätzliches Lehrpersonal zur besseren Betreuung der Studierenden in stark nachgefragten Studienprogrammen eingesetzt. Ab März 2016 haben berufserfahrene und erwerbslose Akademikerinnen und Akademiker über den Bildungsgutschein der Agentur Einem internationalen Forscherteam, dem auch Prof. Dr. Michael Hofreiter von der Universität Potsdam angehört, ist es gelungen, mithilfe von DNA-Sequenzen aus Museumsexemplaren und frisch gefangenen Tieren die Evolutionsgeschichte und Ökologie der lange als ausgestorben geltenden Süßwasserhaie der Gattung Glyphis zu klären. Die überraschenden Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im renommierten Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Science of the USA (PNAS). Die Internationale Max Planck Research School über „Multiscale Bio-Systems“ startet in die neue Bewerbungsphase. Interessierte Studierende können sich ab Dezember 2015 und bis zum 31. Januar 2016 für das dreijährige Doktorandenprogramm unter http://imprs.mpikg.mpg.de bewerben. Antrittsvorlesungen im Wintersemester 2015/16: Anlässlich des 100. Jahrestages der Veröffentlichung der Allgemeinen Relativitätstheorie durch Albert Einstein können Interessierte die Ausstellung „Einstein inside – 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie“ in der URANIA in Berlin noch bis zum 6. Januar 2016 besuchen. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat an der Ausstellung mitgewirkt. Informationen: http://www.einstein-inside.de/ Prof. Dr. Ulrich Kartenkamp: „Mathematikunterricht 76“, 17. Februar 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 Impressum Herausgeber: Standortmanagement Golm GmbH, Am Mü hlenberg 11, 14476 Potsdam-Golm; Redaktion (verantwortlich): Ellen Fehlow, P3 Projekt GmbH Potsdam, [email protected]; Beirat: Dr. Barbara Eckardt, Dr. Sandra Mehlhase, Dr. Elke Mü ller, Katja Okulla, Ursula Roß-Stitt, Katja Schulze; Gestaltung: pigurdesign, Potsdam; Druck: G&S Druck GmbH, Potsdam Prof. Dr. Katja Hanack: „Neue Wege in der Antikörper-Herstellung“, 20. Januar 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 Prof. Dr. Luis Guanter: „Monitoring the Earth's land surface with satellite-based spectroscopy“, 16. März 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 www.wissenschaftspark-potsdam.de geehrt 9. Potsdamer Nachwuchs wissenschaftler-Preis an Nina Fechler Dr. Nina Fechler erhält den mit 5.000 Euro dotierten 9. Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis der Stadt Potsdam. Ausgezeichnet wird sie für ihre herFoto: privat ausragenden Leistungen auf dem Gebiet Dr. Nina Fechler der Kolloidchemie. Am 27.11.2015 wurde der Preis im Rahmen der feierlichen Festveranstaltung des Einsteintages der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften überreicht. ¢ Stifterverbandspreis 2015 für Grundlagenforschung und erfolgreiche Ausgründungen Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Willmitzer vom Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm hat sich der Erforschung des Pflanzenstoffwechsels verschrieben. Gemeinsam mit der Max-PlanckGesellschaft zeichnete der Stifterverband den Wissenschaftler mit dem Stifterverbandspreis 2015 für seine Grundlagenforschung und erfolgreichen Ausgründungen aus. Der Foto: MPI-MP, Amac Garbe/MPG Preis ist mit 50 000 Euro dotiert. ¢ Prof. Lothar Willmitzer Stipendium für Jiayin Yuan Jiayin Yuan, Chemiker vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm, erhielt das mit 6 000 Euro dotierte Dr. Hermann-Schnell-Stipendium der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Die Stiftungskuratoren würdigen damit Yuans hervorragende Ergebnisse bei der Entwicklung von neuartigen, funktionellen polymeren ionischen Flüssigkeiten, kurz PILs genant. ¢ Foto: MPI KG 2,5 Millionen für zukunftsweisende Pflanzenforschung „Young Scientist Prize“ für Joseph Ben Geloun Tag der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Ralph Bock, Direktor am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Pots dam-Golm, erhielt den „Advanced Grant“ des Europäischen ForFoto: MPI-MP, Lox schungsrats in Höhe von 2,5 Millionen Euro Prof. Ralph Bock für sein ambitioniertes Projekt zur Entwicklung einer neuen Generation von Nutzpflanzen. Die vom Europäischen Forschungsrat (ERC) vergebenen „Advanced Grants“ richten sich ausschließlich an exzellente Forscher zur Verwirklichung besonders vielversprechender und wegweisender Forschungsprojekte. ¢ Für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet spezieller Feldtheorien wurde Dr. Joseph Ben Geloun mit dem „Young Scientist Prize in Mathematical Physics 2015-2017“ Foto: privat geehrt. Ben Geloun forscht Dr. Joseph Ben Geloun seit dem Ende seiner Doktorarbeit auf dem Gebiet der Quantengravitation – der Vereinigung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie mit der Quantenfeldtheorie. Seit 2013 forscht er am MaxPlanck-Institut für Gravitationsphysik in der Abteilung von Hermann Nicolai. ¢ Seit Oktober 2014 haben etwa 200 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät den Doktortitel errungen. Über 850 Absolventinnen und Absolventen erhielten in diesem Zeitraum ihre Abschlussurkunden. Am Tag der Fakultät im November wurden verliehen: der Michelson-Preis für die beste Promotion, der Jacob-Jacobi-Preis für den besten Studienabschluss und der Leopold-von-BuchBachelorpreis des Jahrgangs 2014/15. Dr. Jonas Andre Wirth erhielt für seine mit summa cum laude bewertete Dissertation „Chemische Reaktionen in Substrat-AdsorbatSystemen: Eine kinetische Perspektive“ auf dem Gebiet der Theoretischen Chemie den Michelson-Preis. Wirth arbeitet als Post- Evolutionsbiologe Dr. Luis Valente erhält Postdoc-Preis 2015 des Landes Brandenburg Dr. Luis Valente, derzeit als Humboldt-Stipendiat an der Universität Potsdam, erhält den Postdoc-Preis 2015 des Landes Brandenburg. In einer viel beachteten Studie untersuchte er gemeinsam mit zwei Co-Autoren, wie sich die Artenvielfalt unter den Vögeln auf den Galapagosinseln über Millionen von Jahren hinweg entwickelt hat. Der Biologe und sein Team haben hierzu eine neue statistische Methode entwickelt, die auf Erbgutinformationen anFoto: Karla Fritze wendbar ist. Die Forschungsarbeit von Luis Dr. Luis Valente Valente hat die Jury vor allem mit ihrem hochinnovativen Ansatz und einer exzellenten Methodik beeindruckt. ¢ Ehrendoktorwürde für Günter Stemberger Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Stemberger (75) gilt als international anerkannter Spezialist für rabbinische Literatur. Als langjähriger Universitätsprofessor am Institut für Judaistik der Universität Wien trug er zum ausgezeichneten wissenschaftlichen Ruf des Instituts bei; seine zahlreichen Standardwerke und Einführungen gehören zur kanonischen Lektüre für Generationen von Studierenden. Im November würdigte die Philosophische Fakultät der Universität Potsdam den emeritierten Judaisten. ¢ Jeff Schell Preis für zwei Nachwuchswissenschaftler des MPI-MP Auch in diesem Jahr ehrte das Max-PlanckInstitut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) Potsdam-Golm zwei seiner Nachwuchswissenschaftler für ihre hervorragende Forschungsarbeit mit dem Jeff Schell Preis. Der mit jeweils 2 500 Euro dotierte Preis wurde an Dr. Jiang Zhang aus China und Saleh Alseekh aus Palästina übergeben. Dr. Jiang Zhang erhielt den Postdoktorandenpreis für seine erst kürzlich in Science veröffentlichte Arbeit zu Kartoffelpflanzen, die sich selbst vor dem Kartoffelkäfer schützen können. In der Fachpresse wurde diese neue Methode als Durchbruch gefeiert. Leider wird Zhang das MPI-MP noch in diesem Jahr verlassen, da ihm mehrere Angebote für Professuren von großen chinesischen Universitäten vorliegen. Saleh Alseekh, der zweite Preisträger und Doktorand am MPI-MP, beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit der Identifizierung von Genen, die die Inhaltstoffzusammensetzung von Tomaten beeinflussen. ¢ Foto: MPI-MP v.l.n.r.: Prof. Ralph Bock, Preisträger Saleh Alseekh, Dr. Jiang Zhang, Dr. Holger Fahnenstich (BASF) Dr. Jiayin Yuan 3. „Plants and People“Konferenz in Potsdam-Golm Im Wissenschaftspark Golm sind über 3000 Menschen beschäftigt, 9000 Studierende sind an der Uni allein am Standort Golm eingeschrieben. Der Standort mit mehr als 50 Hektar Fläche bietet zusätzlich erschlossene Ansiedlungsflächen und eine gute Infrastruktur. Hier verbinden sich internationale Spitzenforschung, die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und forschungsnahe Produktion. Der Wissenschaftspark soll Motor für die wachstumsstarke Region Berlin-Brandenburg sein – ein professionelles Standortmanagement kümmert sich um die Entwicklung. Dennoch hat eine vergleichende Analyse zu Potenzialen des Wissenschaftsstandortes Golm mit skandinavischen Innovationszentren in diesem Jahr ergeben, dass bislang vor allem der Wille fehlte, diesen Standort durch gemeinsame Aktivitäten auf Landes- und kommunaler Ebene voranzubringen. Das hat dann beispielsweise auch zur Folge, dass es für stärkere regionalwirtschaftliche Effekte an privatwirtschaftlichem Engagement fehlt. „Die Handlungsempfehlungen aus der vergleichenden Analyse enthalten eine effiziente Organisation und ausreichende Finanzierung des Standortmanagements, eine bedarfsgerechte Infrastruktur sowie die Schaffung von Flächen und Flächenreserven“, fasst Friedrich W. Winskowski, Geschäftsführer der Standortmanagement Golm GmbH, zusammen. Inkubation, Acceleration und Innovationstransfer gehören demnach ebenso zum Handlungsbedarf wie die Ansiedlung von Wie wird man Wissenschaftler und ist der Beruf so spannend, wie man ihn sich vorstellt? Diese und viele weitere Fragen ließen sich auch in diesem Jahr Schüler und Schülerinnen der Voltaire Gesamtschule Potsdam im Wissenschaftspark Potsdam-Golm beantworten. Im Rahmen der Woche zur Berufs- und Studienorientierung, eine Kooperation von IHK, Voltaire und den Potsdamer Unternehmen, verbrachten die Jugendlichen im Oktober einen Tag mit Forschern aus den Instituten des Wissenschaftsparks. Future Plan[t]s – Eine Doktorandenkonferenz zu Pflanzenforschung und Karrieren Foto: Joram Schimmeyer Teilnehmer der Doktorandenkonferenz zu Pflanzenforschung und Karrieren am MPI-MP ein geradliniger Lebenslauf doch eher eine Seltenheit ist, und sich ein spannender Job auch außerhalb der akademischen Forschung finden lässt. Außerdem machten die erfolgreichen Wissenschaftler deutlich, dass es sich lohnt, in einer Welt von Nein-Sagern seinen Ideen und Träumen treu zu bleiben und für seine Ziele zu kämpfen. Dies schließt ebenfalls die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, ein Thema, das auch von den männlichen Sprechern deutlich herausgestellt wurde. Neben den eingeladenen Sprechern hat- Neubau Ein Haus für die Inklusionspädagogik Neues Lehr- und Forschungsgebäude öffnete zum Semesterstart Für den Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Inklusion und Heterogenität“ ist an der Universität Potsdam für rund 5,1 Millionen Euro ein neues Gebäude errichtet worden. Sechs Professuren zur Inklusionspädagogik und die Forschungsgruppe Heterogenität und Inklusion erhalten auf 950 Quadratmetern Nutzfläche verschiedene Arbeitsräume und ein Labor mit EEG-Kabine, Kraftmessplatte, Eye-Tracking und 3 D-Bewegungsanalysesystem. Für die Studierenden gibt es zwei große Seminarräume. Architekt war Dr. Haie-Jann Krause. Im Beisein der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, und des Ministers für Bildung, Jugend und Sport, Günter Baaske, wurde es im Oktober auf dem Campus Golm feierlich eröffnet. Mit dem Aufbau einer inklusiven Schullandschaft steht für die Universität Potsdam die Herausforderung, für diese Schulen qualifizierte Wege in die Zukunft kurz notiert Einblicke Im September 2015 fand zum dritten Mal in Folge die „Plants and People“-Konferenz am Max- Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) statt. Das Organisationskomitee aus neun Doktoranden des MPI-MP stellte in zwölf Monaten intensiver Vorbereitungszeit ein gelungenes Programm zum Thema „Future Plan[t]s“ zusammen. 16 hochkarätige Wissenschaftler aus aller Welt, darunter vier Alumni des MPI-MP, referierten zu Themen aus ihrer Forschung und gaben darüberhinaus einen Einblick in ihren Karriereverlauf. Eine ausgewogene Mischung der eingeladenen Sprecher aus jung und etabliert, weiblich und männlich, mit akademischem und industriellem Hintergrund sorgte für ein interessantes Vortragsprogramm. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „The future of science and the future of me“ rundete die Konferenz ab. Über 120 Teilnehmer aus Institutionen der Pflanzenforschung im Raum Berlin-Brandenburg und aus Köln und Rostock lernten, dass nachgefragt Fotos: Steffen Spitzner Lehr- und Forschungsgebäude Haus 31 in Golm Lehrer auszubilden. Als eine der ersten Hochschulen bietet sie seit 2013 einen Studiengang für das Lehramt für die Primarstufe mit Schwerpunkt Inklusionspädagogik an. Auch in alle anderen Lehramtsstudiengänge hat sie inklusionspädagogische Studienanteile integriert. „Mit Hilfe des Landes Brandenburg können wir nun die Lehre und Forschung zur Inklusion und Heterogenität räumlich konzentriert weiterentwickeln“, so Prof. Dr. Barbara Höhle, Dekanin der Humanwissenschaftlichen Fakultät. Das neue Lehr- und Forschungsgebäude ist über den Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen und im Auftrag des brandenburgischen Wissenschaftsministeriums errichtet worden. Am ten die Doktoranden selbst die Möglichkeit, ihre eigene Forschung mit einem Poster zu präsentieren. Diese Chance ergriffen 36 der Teilnehmer, von denen zwei mit einem Preis für ihr Poster ausgezeichnet wurden. Die überaus gut organisierte Konferenz wurde durch die IMPRS „Primary Metabolism and Plant Growth“ des MPI-MP, sowie die Sponsoren Roboklon, Macrogen, Biolabs und Sigma-Aldrich ermöglicht. Wir freuen uns auf die nächste „Plants and People“-Konferenz in 2017! ¢ Eröffnungstag lud Architekt Dr.-Ing. Haie-Jann Krause zu einer Führung ein und sprach über seine Inspiration zur innovativen Fassadengestaltung des Hauses. Die in verschiedenen Rosttönen schimmernde Hülle ist ein Sinnbild für Heterogenität, für die Verschiedenheit in einer „Schule für alle“, in der jedes Kind nach seinen Bedürfnissen und Begabungen gefördert werden soll. Auch Kinder mit Behinderungen. Mit dem „Inklusionsgebäude“ zeigt HaieJann Krause beispielhaft, worauf beim Bau von Schulen zu achten ist: Den Haupteingang hat er zur leichteren Orientierung deutlich zurückgesetzt. Extrabreite Türen lassen sich auch mit dem Rollstuhl gut passieren. Ihre schwarze Farbe bildet einen starken Kontrast zu den weißen Wänden und den signalroten Fußböden, die Menschen mit Sehbehinderung den Weg weisen. Alle Räume sind in Brailleschrift gekennzeichnet. Die Seminarräume wurden mit akustischer Technik für Menschen mit Hörbehinderung ausgerüstet. Als Besonderheit ist am Gebäude eine 15 Quadratmeter große Medienwand installiert worden, die eine vielfältige Nutzung im Außenraum verspricht, zum Beispiel Live-Übertragung von Vorlesungen oder Veranstaltungen auch von anderen Standorten der Universität. ¢ Antje Horn-Conrad Kontakte im Speed-Networking knüpfen, Innovationen aus der Region erleben und von den vielfältigen Erfahrungen von Unternehmern lernen. Das erwartete die ca. 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen vom 4. Hightech Transfertag am 8. Oktober 2015 im Wissenschaftspark Potsdam-Golm. Mit großem Interesse tauschten sich Gründer, Studierende, Unternehmer, Wissenschaftler und Wirtschaftsförderer darüber aus, wie man erfolgreiche Kooperations- und Finanzierungsmodelle anbahnt und welche Klippen man umschiffen muss. Der Erweiterungsbau des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung im Wissenschaftspark Golm wurde im September eingeweiht. Durch die Fertigstellung des neuen Gebäudes gewinnt das Institut zusätzlich Platz für den Betrieb moderner Großgeräte, die Einrichtung von Nachwuchsgruppen sowie für die Forschung von 100 weiteren Mitarbeitern. vorgemerkt 2016 feiert die Universität Potsdam ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass finden über das gesamte Jahr verteilt Veranstaltungen statt, die in den Jubiläumsfeierlichkeiten am 15. Juli 2016 gipfeln. Tanzend in „Ballance“ bleiben heißt es am 13. Februar beim 4. Uniball, der im Zeichen des Jubiläums steht. Als Kulisse dienen dabei erneut Mensa und Foyers in Griebnitzsee. Die Max-Planck-Institute beteiligen sich seit Jahren am Girls’ Day. Mehr über das Institut und den Alltag von Wissenschaftlerinnen können Mädchen der Klassen 8 bis 10 am 28. April 2016 erfahren. Fotos: privat Jonas Andre Wirth Levke Caesar doc im Institut für Chemie der Universität Potsdam. Den Jacob-Jacobi-Preis erhielten Levke Caesar und Elias Ehrlich. Levke Caesar schloss ihr Masterstudium in Physik mit der Note 1,0 ab. Derzeit ist sie Promotionsstudentin am PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung. Elias Ehrlich hat sein Masterstudium Ökologie, Evolution und Naturschutz mit der Bestnote 1,0 abgeschlos- Ankerunternehmen und von Unternehmen mit forschungsnaher Produktion. Nun geht es darum, die Empfehlungen zeitlich strukturiert umzusetzen. „Um den Standort als Erfolgsmodell für die Integration von Wissenschaft und Wirtschaft zu etablieren, ihn noch besser auch international zu vernetzen, bedarf es grundsätzlich einer noch intensiveren und langfristigen Zusammenarbeit mit den entsprechenden Gremien und Entscheidungsträgern des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam“, mahnt er eine strategische Entwicklung an, um die Vision eines lokal, regional und international erfolgreichen Innovationsstandortes zu erfüllen. „Das schaffen wir nur gemeinsam – mit einer abgestimmten Strategie, die die Aufgaben entsprechend der Kompetenzen effizient verteilt, mit einer gesicherten Finanzierung und einer personellen Absicherung“, so Winskowski. „In drei Jahren wird es hier 1000 neue Wohnungen geben, im Verlauf der folgenden Jahre wird ein weiteres neues Studentenwohnheim gebaut. Ein wichtiger Schritt ist das Bekenntnis der Landeshauptstadt Potsdam zur Planung und zum Bau eines zweiten Innovationszentrums in den nächsten zwei Jahren. Ein neues Gewerbegebiet dürfte in fünf bis zehn Jahren entstanden sein, Elemente daraus werden beschleunigt“, blickt der Standortmanager in die Zukunft des Wissenschaftsparks, in der es dann neben ausreichender Mietflächen eine noch bessere Infrastruktur gibt. Weitere Einkaufs- und Begegnungsmöglichkeiten gehören dazu, ebenso eine optimierte Anbindung an den Nah- und Fernverkehr. Verschiedenste Work-Live-Balance-Angebote in der Landeshauptstadt schaffen ein attraktives Umfeld für alle, die hier in Golm, in Potsdam oder auch in Berlin wohnen. „Die Attraktivität des Standortes beruht natürlich darauf, dass die Institute bereit sind, Dr. Ute Armbrusters ist neue Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut. Die Gruppe „Photosyntheseregulation“ interessiert sich dafür, wie und wodurch die Photosynthese bei wechselnden Lichtbedingungen reguliert wird. Ziel der Arbeitsgruppe ist die Identifikation und Charakterisierung der daran beteiligten Mechanismen. Elias Ehrlich Sebastian Schulz sen. Derzeit arbeitet er als Doktorand im Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam. Mit dem Leopold-von-Buch-Bachelorpreis wurde Sebastian Schulz ausgezeichnet. Er hat sein Bachelorstudium der Biowissenschaften mit Auszeichnung (1,2) absolviert. Er wurde in das fast-track Ph.D.-Programm in Immunologie der Universität Erlangen-Nürnberg aufgenommen. ¢ Dr. Barbara Eckardt Friedrich W. Winskowski Fotos: wisspark mit den Firmen zusammen zu arbeiten“, verweist Winskowski auf die so elementar wichtige forschungsnahe Produktion. Aus der Innovationskraft des Wissenschaftsparks ergeben sich zukunftssichere Arbeitsplätze und nicht zuletzt Steuereinnahmen für die Stadt Potsdam. Wenn es dem Standortmanagement mit der nötigen Unterstützung des Landes und der Stadt gelingt, attraktive Grundstücke in einem attraktiven Umfeld anzubieten, können die sich ansiedelnden Firmen auf die Forschungskapazitäten am Standort zugreifen, wissenschaftliche Kompetenzen nutzen und die Internationalität sichern und stärken. „Wir haben die wichtige Aufgabe, zu den forschungsorientierten Firmen Beziehungen aufzubauen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Hilfestellungen zu geben – ihnen eben das Gefühl zu geben, dass das Land, dass die Stadt sie hier haben will“, sagt Winskowski. Man müsse aber auch gerade für die Gründer, die ja oft auch aus der Wissenschaft kommen, besondere Rahmenbedingungen vor Ort schaffen, sie in den ersten Jahren intensiv betreuen. Eine Stärkung der Forschungslandschaft als Grundlage für Ausgründungen sei dafür wiederum eine wichtige Voraussetzung. Ein lebendiger Standort braucht eben immerwährende Entwicklung. ¢ low für Arbeit wieder die Chance, sich in sechs Monaten zum „Senior Specialist für Projektund Beratungsmanagement“ weiterbilden zu lassen. Interessierte informieren sich am 12. Januar, 14 Uhr, hier: Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam, Haus 7, Raum 1.27–1.29 Dr. Thorsten Pretsch leitet jetzt den Forschungsbereich „Synthese- und Polymertechnik“ des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm. Er übernahm die Aufgabe von Dr. Mathias Hahn, der seit 1992 in verschiedenen leitenden Positionen am IAP tätig war und sich in den Ruhestand verabschiedete. Prof. Dr. Michael Hofreiter von der Universität Potsdam gehört einem internationalen Forscherteam an, dem es zum ersten Mal gelungen ist, ein menschliches Paläogenom aus Afrika zu sequenzieren. Das Genom stammt von einem 4 500 Jahre alten männlichen Skelett aus einer Höhle im äthiopischen Hochland. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im Wissenschaftsmagazin „Science“. Seit September dieses Jahres baut die Argentinierin Dr. Maria J. Rodriguez am AlbertEinstein-Institut eine Forschungsgruppe zur Theorie der Schwarzen Löcher auf. Finanziert wird ihre Forschung durch die Max-PlanckGesellschaft im Rahmen des Minervaprogramms zur Förderung exzellenter Wissenschaftlerinnen. Die Universität Potsdam ist bei Studienanfängern zum Wintersemester 2015/16 wieder stark nachgefragt. Es gab durchschnittlich acht Bewerbungen pro Studienplatz, in manchen Studiengängen überstieg die Nachfrage das Angebot um mehr als das 30-fache. Das Projekt „Qualität entwickeln – Zukunft sichern. Lehre und Studium im Fokus“ der Universität Potsdam erhält bis 2020 eine weitere Förderung. Bei dem Projekt wird u.a. zusätzliches Lehrpersonal zur besseren Betreuung der Studierenden in stark nachgefragten Studienprogrammen eingesetzt. Ab März 2016 haben berufserfahrene und erwerbslose Akademikerinnen und Akademiker über den Bildungsgutschein der Agentur Einem internationalen Forscherteam, dem auch Prof. Dr. Michael Hofreiter von der Universität Potsdam angehört, ist es gelungen, mithilfe von DNA-Sequenzen aus Museumsexemplaren und frisch gefangenen Tieren die Evolutionsgeschichte und Ökologie der lange als ausgestorben geltenden Süßwasserhaie der Gattung Glyphis zu klären. Die überraschenden Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im renommierten Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Science of the USA (PNAS). Die Internationale Max Planck Research School über „Multiscale Bio-Systems“ startet in die neue Bewerbungsphase. Interessierte Studierende können sich ab Dezember 2015 und bis zum 31. Januar 2016 für das dreijährige Doktorandenprogramm unter http://imprs.mpikg.mpg.de bewerben. Antrittsvorlesungen im Wintersemester 2015/16: Anlässlich des 100. Jahrestages der Veröffentlichung der Allgemeinen Relativitätstheorie durch Albert Einstein können Interessierte die Ausstellung „Einstein inside – 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie“ in der URANIA in Berlin noch bis zum 6. Januar 2016 besuchen. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat an der Ausstellung mitgewirkt. Informationen: http://www.einstein-inside.de/ Prof. Dr. Ulrich Kartenkamp: „Mathematikunterricht 76“, 17. Februar 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 Impressum Herausgeber: Standortmanagement Golm GmbH, Am Mü hlenberg 11, 14476 Potsdam-Golm; Redaktion (verantwortlich): Ellen Fehlow, P3 Projekt GmbH Potsdam, [email protected]; Beirat: Dr. Barbara Eckardt, Dr. Sandra Mehlhase, Dr. Elke Mü ller, Katja Okulla, Ursula Roß-Stitt, Katja Schulze; Gestaltung: pigurdesign, Potsdam; Druck: G&S Druck GmbH, Potsdam Prof. Dr. Katja Hanack: „Neue Wege in der Antikörper-Herstellung“, 20. Januar 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 Prof. Dr. Luis Guanter: „Monitoring the Earth's land surface with satellite-based spectroscopy“, 16. März 2016, 17.30 Uhr, Universität Potsdam, Uni-Komplex Golm, Haus 25, Raum F.1.01 www.wissenschaftspark-potsdam.de
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