Siena - Michael Müller Verlag

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Siena
Altstadtpanorama unterhalb der Kirche San Domenico
Siena
ca. 55.000 Einwohner
Ruhig, beschaulich. Rotbraune Backsteinbauten in engen, schummrigen
Straßenschluchten, gekrümmt dem Profil der Hügel angepasst, auf denen
Siena erbaut wurde. Die Altstadt ist durch und durch mittelalterlich, doch
leider verschont der Verkehr nur wenige der engen Gassen.
Siena ist nicht in das grüne Hügelland der Umgebung hineingewuchert, und die Siena
Einwohnerzahl hat sich seit der Blütezeit der Stadt nicht erheblich verändert. Die
Silhouette wird geprägt durch die vollständig erhaltene Stadtmauer und die bis zur
Plattform 88 Meter (!) hohe Torre del Mangia, den Rathausturm.
Zu Füßen des Turms erstreckt sich muschelförmig die Piazza del Campo, Italiens
berühmtester mittelalterlicher Platz, meist einfach nur Campo genannt. Fast sämtliche Gebäude wurden aus Backstein erbaut, auch die Adelspaläste. Eine Ausnahme
ist das Prunkstück Sienas, der markante, mit Marmor verkleidete Dom. Auffällig
sind auch die vielen geschmiedeten Ösen an den Häuserwänden – fast schon kleine
Kunstwerke aus Eisen –, an die einst die Pferde gebunden oder in die Fackeln gesteckt wurden.
Siena ist ein einziges Freilichtmuseum der italienischen Gotik, die allerdings mit
der himmelwärts strebenden nordischen Gotik, wie sie z. B. der Kölner Dom zeigt,
wenig gemeinsam hat. Seit der Blütezeit im 14. Jh. und insbesondere nach der
Eroberung durch Florenz (1559) entstanden keine herausragenden Bauwerke mehr.
Für kunsthistorisch Interessierte ein unschätzbarer Vorteil: Der mittelalterliche
Baustil blieb unverfälscht erhalten.
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Siena
Stadtgeschichte
Siena war eine der mächtigen mittelalterlichen Stadtrepubliken und die große Konkurrentin von Florenz. In den Jahrhunderten der zermürbenden Kämpfe zwischen
kaisertreuen Ghibellinen und papsttreuen Guelfen versuchte die Stadt, oft mit letzter Kraft, ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu bewahren, bis sie schließlich im Jahr
1555 vor der geballten Militärmacht Kaiser Karls V. die Waffen strecken musste.
Seitdem ist es ruhig geworden in Siena, doch die ganze Stadtanlage, die Bauten und
Kunstwerke, alles erinnert noch an die große Zeit der Stadtrepublik.
Der Sage nach wurde Siena von den Söhnen des legendären Rom-Erbauers Remus
gegründet. Entsprechend ist die Wölf in mit ihren säugenden Kleinen nicht nur das
Wahrzeichen Roms, sondern auch das Sienas. Historisch gesichert ist, dass die
Stadtgründung in die etruskische Zeit (ca. 300 v. Chr.) fällt, doch war die Ansiedlung damals ohne große Bedeutung. Unter den Römern scheint sich dann ein gewisser Unabhängigkeitsdrang breitgemacht zu haben. So erwähnt Tacitus einen empörten Senator, der behauptet, von den Einwohnern Sienas aufs Übelste verprügelt
worden zu sein ...
Im 12. Jh. begann der erbitterte Kampf um Autonomie, aus dem Siena gestärkt hervorging. Im Kampf gegen den Bischof von Volterra eroberten die Sieneser 1137 die
bedeutenden Silberminen von Montieri und schufen sich damit die Basis ihrer
Macht. Bald schon konstituierte sich Siena als unabhängige Republik mit eigener
Münzprägestätte und wurde zentraler Anlaufpunkt für Geldgeschäfte aller Art. In
dieser Zeit begannen auch die machtpolitischen Auseinandersetzungen mit Florenz. Siena war kaisertreu (ghibellinisch), während es Florenz mit dem Papst hielt.
Dieser fundamentale Gegensatz, der die ober- und mittelitalienische Geschichte bis
ins Hochmittelalter bestimmte, brachte erbarmungslose Kämpfe zwischen den beiden Republiken mit sich. Hineingerissen in die großen politischen und militärischen Auseinandersetzungen der Zeit, versuchten beide Kommunen, sich ein Stück
vom großen toscanischen Kuchen zu sichern, und erweiterten ständig ihre Gebiete.
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Siena
Der 4. September 1260 ging in die Annalen der Stadt ein. An diesem Tag brachten
die Sieneser Florenz in der Schlacht von Montaperti (einige Kilometer südlich von
Siena) eine vernichtende Niederlage bei. Tausende gefangener Florentiner wurden
im Freudentaumel durch Siena getrieben. Das f inanzielle Opfer des Patriziers
Salimbeni, der seine gesamten Geldmittel für die Anwerbung von Söldnern eingesetzt hatte, um Sienas militärische Schlagkraft zu stärken, war belohnt worden. Bereits neun Jahre später drehte Florenz den Spieß um und besiegte die Sieneser bei
Colle di Val d’Elsa. In der Folgezeit kam es noch des Öfteren zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Stadtrepubliken.
Seine wirtschaftliche Blütezeit erlebte Siena unter dem „Rat der Neun“ (Consiglio
dei Noveschi), einem Regierungsbündnis aus neun wohlhabenden Kaufleuten, das
die Geschicke der Stadt unter Ausschluss des Adels zwischen 1287 und 1355 lenkte.
Zu dieser Zeit muss Siena in Reichtum förmlich erstickt sein; einen Abglanz davon
sieht man noch heute auf Schritt und Tritt.
Die Stadtheiligen von Siena
Mitten im düsteren Kriegsgeschehen des 14. und 15. Jahrhunderts hat Siena
zwei Heilige hervorgebracht, deren Leben direkt aufeinander folgen: Katharina (1347–80) und Bernhardin (1380–1444).
Die heilige Katharina war eine typische Vertreterin der spätmittelalterlichen
Passionsmystik. Aus ihren 381 erhaltenen Briefen, die als bedeutendes Dokument der italienischen Sprache gelten, spricht eine innige, liebevolle Hingabe an Jesus („… Er war mein Bräutigam und ich Seine Braut … Möge er
mich küssen mit Seinen Lippen“). Kirchengeschichtlich bedeutsam ist sie,
weil sie mit ihren eindringlichen Briefen an Papst Gregor XI. einen Beitrag
zur Rückführung des Papsttums aus Avignon nach Rom leistete. Ihr Wohnhaus in Siena ist zu besichtigen (→ Sehenswertes).
Der heilige Bernhardin, der „Apostel Italiens“, verteilte sein großes Vermögen
an die Armen; sein Vorbild war Franz von Assisi, in dessen Orden er eintrat.
Bekannt geworden ist er vor allem als Volksprediger, dessen Zuhörer in die
Tausende gingen. Um seinen Namen ranken sich zahllose Legenden. So soll
eines Tages ein Kartenmaler zu ihm gekommen sein, der sich beklagte, dass
Bernhardin in seinen Predigten stets das Kartenspielen anprangerte und so
seine Lebensgrundlage gefährdete. Daraufhin riet ihm Bernhardin, in Zukunft
Jesusbilder zu malen – und siehe da, der Mann konnte davon leben ...
Das jähe Ende des Wohlstands kam 1348, als die Pest in der Stadt ausbrach. Die
Seuche, die in den schlechten hygienischen Verhältnissen der Städte ihren Nährboden fand, raffte 80 % (!) der Stadtbevölkerung dahin. Von dieser Katastrophe erholte sich Siena nie mehr ganz. Die Feinde der Stadt nutzten die Schwäche sofort
aus, allen voran Kaiser Karl IV., dem die unabhängigen Stadtrepubliken in Italien
schon lange ein Dorn im Auge waren. 1355 schürte er einen Volksaufstand in Siena,
das nun nicht mehr zur Ruhe kam. Kämpfe der mächtigen Adelsgeschlechter
untereinander, Kämpfe gegen die umliegenden Städte und Kämpfe gegen den Kaiser wechselten sich ab.
Der Schlussakt folgte 1555: Kaiser Karl V. zog mit seiner Streitmacht gegen die
Stadt. Unterstützt wurde er von Cosimo de Medici, dem Herrscher von Florenz.
Die Contraden
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Nach einjähriger Belagerung f iel Siena, die kaiserlichen Truppen marschierten ein
und das Ende der freien Stadt war besiegelt. Karl V. übertrug Cosimo I. die gesamte
Toscana als Herrschaftsgebiet, Siena eingeschlossen. Über 700 sienesische Familien
– mehr als die Hälfte der Bevölkerung – wanderten nach Montalcino aus. Zur
Erinnerung an dieses Ereignis veranstaltet die Contrada della Tartuca jährlich am
25. März einen 30 km langen Marsch in den damaligen Exilort.
Als nach dem Tod des letzten Medici 1737 die Lothringer die Herrschaft über das
Großherzogtum Toscana übernahmen, verlor Florenz an politischem Gewicht.
Siena nutzte die Lage und erholte sich wirtschaftlich. Die alten Handelsfamilien erstarkten, das Bankwesen wurde wieder aufgebaut. Auch eine neue Straße nach
Rom, die Lauretana, entstand zu dieser Zeit.
Das 19. Jh. verlief für die Stadt unspektakulär. Immerhin war Siena 1865 Italiens
erste Stadt, die dem neuen Königreich per Volksentscheid beitrat. Heute prosperiert Siena dank seiner wirtschaftlichen Säulen: Tourismus, Universität und
Bankenwesen.
Die Contraden
So werden in Siena die Stadtteile genannt. Ihre auf kleinen Keramiktafeln angebrachten Wappen (meist mit Tiersymbolen) schmücken fast jeden Straßenzug.
Historisch waren die Contraden autonome Einheiten mit eigener Verwaltung und
Die
Contraden
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Siena
Gerichtsbarkeit. Heute kümmern sie sich um öffentliche Aufgaben wie Altenpflege,
Kinder- und Jugendarbeit und nicht zuletzt um die Organisation von Festen,
insbesondere des Palio (s. u.). Darüber hinaus besitzt jede Contrada ihre eigene Kirche, ihr eigenes Museum und andere stadtteileigene Einrichtungen.
Hervorstechende Eigenschaft der 17 sienesischen Contraden ist das ausgeprägte
Gemeinschaftsgefühl, das unter ihren Bewohnern herrscht. Ebenso ausgeprägt ist
allerdings auch die Rivalität unter den Contraden, die sich besonders beim Palio
zeigt. So wurden Contraden schon oft wegen „übertriebener Schlägereien“ oder gar
Messerstechereien vom nächsten Palio ausgeschlossen! Aber auch aus anderen
Gründen ist man sich bisweilen nicht sonderlich gewogen. So war lange Zeit die
Contrada dell’Oca (Gans) der „Underdog“ unter den Stadtvierteln, denn sie hatte
die Farben der Nationalflagge in ihrem Banner und wurde unter Mussolini stark
protegiert, was ihrem Ruf nachhaltig schadete. Ähnlich ging es der Contrada
dell’Aquila, die ihr Fähnchen mit dem Habsburger Doppeladler in den Wind hing ...
Musei di Contrada: In den Museen sind
Trophäen, historische Uniformen und andere Erinnerungsstücke aus der reichen Vergangenheit der Contraden zu besichtigen.
Oft werden an den Wänden historische
Szenen nachgestellt, in denen die Contrada
treibende Kraft war, z. B. der „Fenstersturz
der schlechten Regierung“, zu dem die
Contrada del Bruco (Raupe) entscheidend
beitrug. Die Öffnungszeiten sind unterschiedlich. Während einige Museen sonntags zwischen 10 und 12 Uhr besichtigt werden können, vergeben andere nur nach
Voranmeldung (mindestens eine Woche im
Voraus) einen Besuchstermin.
Der Palio
Das größte Fest in Siena ist der Palio, ein Pferderennen, dessen Tradition bis ins
13. Jh. zurückreicht. Es f indet jährlich am 2. Juli und am 16. August auf dem
Campo statt. Wild entschlossen, das Seidenbanner zu gewinnen, machen sich die
Reiter auf den Weg. Zehn der insgesamt 17 Contraden nehmen an dem Wettkampf
teil. Das Fiese dabei: Die Jockeys dürfen den Gegner durch Peitschenhiebe aufs
feindliche Pferd behindern. Besonders in der Rathauskurve wird gepeitscht, geschoben und gedrückt, was das Zeug hält. Die professionellen „Rodeo-Künstler“
werden übrigens von den Contraden eingekauft und kommen aus ganz Italien. Die
Teilnehmer tragen Kostüme aus dem 15. Jh. Jedes Stadtviertel wird von zwei Pagen,
einem Oberpagen und einem Duce repräsentiert und verfügt über ein eigenes Symbol (Giraffe, Schildkröte, Schnecke etc.).
Das Wettrennen auf den ungesattelten Pferden, das am Abend zwischen 17 und 19
Uhr beginnt, dauert nur 70 bis 80 Sekunden, ist aber von komplizierten Zeremonien umrahmt, die schon vier Tage vorher beginnen. Unmittelbar vor dem Rennen
f indet der Corteo Storico statt, ein festlicher Umzug in Kostümen aus dem 15. Jh.
Den Kopf des Zuges bilden die Steuereintreiber, es folgen der Träger des Stadtwappens, die Musiker, die Bannerträger und ganz zum Schluss der reich verzierte, von
stattlichen Maremma-Bullen gezogene Kriegswagen, der sogenannte „Carroccio“
(Karren), der das Banner der Stadtverwaltung und den „Palio“ trägt. Der Palio ist
das Seidenbanner, das der Gewinner bekommt und das zu jedem Rennen von einem anderen berühmten Künstler gestaltet wird. 2002 war es der Kolumbianer Fernando Bottero, der mit seiner rundlichen Madonna für Diskussionen bei den
konservativen Sienesern sorgte, 2007 lieferten der Sieneser Graf iker Alessandro
Grazi ein blutrotes und Ugo Nespolo ein von Pop Art und postmodernen Spielereien beeinflusstes Banner. Nach dem Rennen werden die Gewinner gefeiert, und
in den Straßen der Contraden gibt es oft Wein für alle. Einige Wochen später, im
Basis-Infos
Basis-Infos
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Siena → Karte S. 66/67
Vorbereitung zum Palio – eine dicke Schicht Tuff schützt Hufe und Reiter
September, f indet dann eine noch größere Feier statt: ein abendlicher Festschmaus
der Sieger unter freiem Himmel, der bis tief in die Nacht dauert – das glückliche
Siegerpferd ist auch mit von der Partie …
Nachdem schon der WWF und Brigitte Bardot erfolglos wegen Tierquälerei gegen
das Pferderennen gestritten hatten (in der engen Curva San Martino stolpern die
Pferde häuf ig, verletzen sich oder sterben sogar), sorgte 1991 der Filmregisseur
Federico Fellini für einen Eklat. Nachdem seiner Crew – wie bis dato jedem anderen Filmteam auch – Aufnahmen vom Rathausturm herab aus Sicherheitsgründen
verwehrt worden waren, erklärte der Maestro in einer Pressemitteilung die Bürger
der Stadt und insbesondere den Bürgermeister kurzerhand für verrückt. Letzterer
konterte mit einer Verleumdungsklage und schnitt sich damit ins eigene Fleisch,
denn der weltbekannte Regisseur wollte die Aufnahmen als Teil eines Werbef ilms
über die Toscana verwenden. Weniger Widerstand erfuhr das 007-Filmteam, das so
Ausschnitte vom 2007er-Palio in dem Bondstreifen „Ein Quantum Trost“ verwenden konnte. Auf hintersinnige Weise befasste sich auch die „Firma“ Fruttero & Lucentini mit dem Palio. „Der Palio der toten Reiter“, so der Titel ihres Romans, ist so
spannungsgeladen wie der wirkliche Palio.
ĒBasis-Infos
Information APT-Büro, ganzjährig und
auch an Feiertagen 9–19 Uhr. Stadtpläne
gegen eine Gebühr von 50 Cent. Piazza de
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Hin und weg Bahn: Die Stadt liegt an der
Nebenstrecke Florenz–Empoli–Poggibonsi–
Siena. Zudem mehrmals täglich Züge nach
Orvieto (umsteigen in Chiusi). Bahnhof
2 km außerhalb. Regelmäßig Busse zum
62
Siena
Bahnhof ab Viale Tozzi und Piazza Gramsci.
Bus: Ab der Piazza Gramsci ungefähr
stündl. nach Florenz, San Gimignano (umsteigen in Poggibonsi) und Volterra (über
Colle Val d’Elsa), 4-mal tägl. nach Arezzo, 2mal tägl. nach Rom, auch „Beachline“ mit
Transport zu toscanischen Stränden. Auch
viele Stadtbusse fahren ab der Piazza
Gramsci. Tickets (60 Min. gültig) gibt’s im
Tabakladen.
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(¢ 0577-208282, www.sena.it) bieten Überlandfahrten nach Rom, Mailand, Bologna,
Perugia und sogar bis Sizilien.
ĒParken
Die Altstadt ist für den Verkehr großteils gesperrt. Neben Taxis und (leider zu vielen und rasenden) Anwohnern mit Sondergenehmigung dürfen nur Touristen mit
Hotelreservierung einige Straßenzüge benutzen. Die Zufahrten sind mit Videoanlagen ausgestattet. Fahrer von in Italien zugelassenen Fahrzeugen ohne Sondergenehmigung werden mit 150 € zur Kasse gebeten, Ausnahmen gibt es nicht. Auch
Siena hat die Einnahmequelle Falschparken entdeckt – nichts riskieren! Infos unter www.sienaparcheggi.com.
Nur wenige kostenlose Parkplätze unterhalb der Fortezza di Medici (meist besetzt).
Auch die gebührenpflichtigen Plätze im
und um das Stadio Comunale sind oft belegt, am Markttag, dem Mittwoch, sind sie
ganz gesperrt. Weitere gebührenpflichtige
Plätze sind rund um die Altstadt verteilt. Der
am günstigsten gelegene ist der Parkplatz
Santa Caterina-Fontebranda, da man von
dort aus per Rolltreppe direkt zum Dom
hoch fahren kann (Ausfahrt Siena-Ovest).
An den Parkuhren kostet die Stunde 1,50 €, die
Parkhäuser kosten 1,50–1,70 € pro Stunde.
Großparkplätze: Außer den oben genannten existieren noch einige weiter entfernte Parkplätze. Sie sind kostenlos, unbewacht und mit einem Shuttle-Bus, Pollicino
genannt, ans Zentrum angebunden. Die
Pollicini verkehren Mo–Sa von 7 bis 24 Uhr
im 15-Min.-Takt (sonntags nur alle 30 Min.),
Fahrpreis 1 €. www.trainspa.it/mappe/
mappa_pollicini.pdf.
ĒAdressen
Due Ponti, Viale Toselli (Platz im Osten der
Stadt). Pollicino Linea B, Haltestelle im Zentrum: Logge del Papa (hinter dem Campo).
Cerchiaia/Coroncina, Cassia Roma (SS 2,
ziemlich weit im Süden der Stadt). Pollicino
Linea A Rosa, Haltestelle im Zentrum: zwischen Rathaus und Markthalle oder Linea A
Verde, Haltestelle beim Dom.
Colonna San Marco, an der Superstrada Firenze-Siena. Pollicino Linea A Gialla, Haltestelle im Zentrum beim Dom oder Linea A
Rossa, Haltestelle an der Piazza Indipendenza.
Über Nacht Parken Die Parkplätze am
Stadion sind im Sommer von 23 bis 7 Uhr
kostenlos. Einige Hotels haben Vertragsgaragen, die für 24 Stunden 20–25 € verlangen.
Die Parkhäuser kennen in der Regel keine
reduzierten Langzeittarife.
Wohnmobil Für 20 €/Tag darf man das
Fahrzeug auf den Parkplätzen Fagiolone
und Palasport abstellen.
→ Karte S. 66/67
Antiquitäten, Souvenirs, Leder und Juwelen – Boutiquen aller Art findet man in der
Via di Città und der anschließenden Via Banchi di Sotto hinter dem Campo.
Bücher/Zeitschriften Libreria Senese,
Via di C.ittà 64. Auch englischsprachige Bücher und deutsche Tageszeitungen.
senschaft bekommt man alles, was die Sieneser Erde hergibt: Wein, Olivenöl, Honig etc.
La Feltrinelli, Via Banchi di Sopra 64. Italiens bekannteste Buchhandlungskette ist
der Spezialist für italienische Literatur.
Bottega Gino Cacino 36 Piazza del Mercato 31. Spezialitäten aus der Toscana, z. B.
Pecorini, Schinken, Salami etc. Auch kleine
Imbisse für die Mittagspause und Panini.
Einkaufen/Wein Consorzio Agrario 15 Via
Pianigiani 5 (Nähe Piazza Matteotti). Im Supermarkt der landwirtschaftlichen Genos-
Enoteca Italiana, Fortezza Medicea. Über
600 verschiedene italienische Qualitätsweine. Siehe auch „Kneipen“.
Übernacht
en
Übernachten
63
Textilmarkt Jeden Mi 7–13 Uhr an der Piazza La Lizza (Nähe Fortezza Medicea) und
am anschließenden Viale XXV Aprile, sehr
günstig! Achtung: Parkprobleme!
Siena → Karte S. 66/67
Flohmarkt Jeden 3. Sonntag auf der Piazza del Mercato (nicht im August). Tendenz: schicker Antiquitätenmarkt.
Fremdenführer Als kleine Gruppe lohnt
es sich unter Umständen, einen Führer anzuheuern: Associazione Guide, Mo–Fr 10–
13 und 15–17 Uhr. Via Banchi di Sopra 31,
¢ 0577-43273, www.guidesiena.it.
Italienischkurse Università per Stranieri
di Siena, Piazza Carlo Rosselli 27/28 (Studentensekretariat und Information). Im Angebot ist eine breite Palette an Italienischkursen, u. a. dreimonatige Grund- und Aufbaukurse für Lernwillige aller Nationalitäten
mit Hochschulreifezeugnis, einmonatige Kurse Handelsitalienisch, Fachitalienisch für Mediziner, für Musiker etc. Unterstützung bei
der Zimmersuche. ¢ 0577-240100, ♥ 283030,
www.unistrasi.it.
ĔKonzerte/Musik
Auch im Sommer veranstaltet die Musikakademie Accademia Chigiana vor allem
klassische Konzerte im Palazzo Chigi Saracini und im Teatro Rozzi (Mozart, Bach,
Strawinsky, Mussorgski etc.). Detaillierte
Auskünfte im Touristenbüro.
Nationales Jazzmusik-Seminar, Ende Juli
bis Anfang August: Vorträge, Workshops,
Konzerte, Jamsessions mit nationalen und
internationalen Stars (2009: Kenny Werner,
Jack Walrath). Die Konzerte finden oft in
den Gärten der Contrade-Häuser statt. Die
Vereinigung Siena Jazz bietet internationale Jazz-Seminare für Profis an. Infos unter www.sienajazz.it.
ēÜbernachten
Abendmahl der Honoratioren
→ Karte S. 66/67
Die meisten Hotels liegen innerhalb der Stadtmauer. Trotz der zentralen Lage sind
sie relativ ruhig, da die Altstadt autofrei ist. Mit einer Hotelreservierung, die Sie bei
der Siena Hotel Promotion oder Vacanze Senesi Incoming (→ „Zimmervermittlung“) bekommen, dürfen Sie Ihr Gepäck zur Unterkunft fahren. Ob dies angesichts der vielen Fußgänger, Einbahnstraßen und gesperrten Straßen sinnvoll ist,
müssen Sie entscheiden. Am bequemsten ist sicher das Taxi.
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64
Siena
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günstige Zimmer. DZ mit Bad 49–75 €, Frühstück 5 € extra. Vom Bahnhof direkt mit Bus
Nr. 7 erreichbar. Piazza del Sale 19, ¢ 0577281131, ♥ 281142, www.piccolohotelilpalio.it.
Lesertipp: * Bernini 22 „Absolut familiäre Pension. Zur Not werden Gäste in den
Stockbetten der Kinder einquartiert, Alessandro und Gattin nehmen wirklich alles locker. In der Hochsaison laufend completo!
Einige Zimmer mit phantastischem Blick auf
den Dom und die Torre del Mangia. SuperTerrasse mit Panorama. Reservierung zu empfehlen.“ … Und bei unserem letzten Besuch
übte ein Streichquartett auf dem Zimmer. DZ
mit Dusche 85 €, mit gemeinsamer Dusche
auf Etage 65 €. Via della Sapienza 15, ¢/♥ 0577289047, www.albergobernini.com.
* Tre Donzelle 25 Der günstige Preis und
die zentrale Lage sind die beiden größten
Vorteile, für den romantischen Urlaub eher
weniger geeignet. DZ mit Dusche 60 €, ohne 49 €. Via delle Donzelle 5, ¢ 0577-280358,
♥ 1959161, www.tredonzelle.com.
Campo Regio Relais 21 „Residenza
d’Epoca“ mit 7 Zimmern in einem sorgsam
restaurierten Palazzo aus dem 16. Jh., alle
sehr komfortabel und modern eingerichtet.
Der Blick von der Terrasse der 1. Etage über
die Dächer der Stadt auf den Dom und die
Torre del Mangia ist einmalig. DZ je nach Saison und Zimmerkategorie (Standard/Superior)
150–450 €. Via della Sapienzia 25, ¢ 0577222073, ♥ 237308, www.camporegio.com.
Miniresidence Il Casato 41 In einem alten
Palast aus dem 18. Jh., inzwischen zu einer
geschmackvollen Herberge umgebaut.
Steile Treppen führen zu den auf mehreren
Stockwerken verteilten, meist geräumigen
Zimmern. Tolle Deckenfresken, auch der
kleine Terrassengarten ist für die Gäste of-
Übernachten
65
fen. DZ 75–150 €. Via Dupré 126, ¢ 0577236001, ♥ 226997.
Siena → Karte S. 66/67
Miniresidence Casalbergo 19 Den Gästen
steht eine Küche zum Kochen zur Verfügung! Freundliche Bleibe mit 3 DZ (100 €),
einem 3-Bettzimmer (120 €) und einem 4Bettzimmer (130 €), Du/WC teils auf Etage.
Via del Paradiso 54, ¢/♥ 0577-281458, www.
casalbergo.net.
B & B Antica Residenza Cicogna 20 Teilweise Fresken und Himmelbetten in den
Zimmern, dazu moderner Komfort wie Klimaanlage und Kabel-TV. Jedes der 5 Zimmer hat einen eigenen Charakter im Stil der
Jahrhundertwende. DZ inkl. Frühstück 85–
110 €. Via dei Termini 67, ¢/♥ 0577-285613,
www.anticaresidenzacicogna.it.
B & B Villa Fiorita 1 Direkt am Vortor der
Porta Camollia, vom Zentrum zu Fuß zu erreichen. Jugendstilvilla mit wunderschönem
Garten und familiärer Leitung. 10 stilvoll, gepflegte Zimmer; DZ mit Bad 100 €, in der Nebensaison weniger. Viale Cavour 75, ¢ 3939189000 (mobil), www.villafiorita-siena.com.
Jugendherberge
Siena Hostel, 1 km
vom Bahnhof und problemlos mit dem Bus
erreichbar, 20 Min. zu Fuß in die Stadt. Die
frühere Jugendherberge „Guidoriccio“ hat
2013 nach jahrelanger Schließung unter
neuem Namen wiedereröffnet. Das ganze
Haus wurde einer kompletten Renovierung
unterzogen. Entstanden sind neben einem
freundlichen, großen Aufenthaltsraum (auch
Frühstücksraum) 46 Zimmer mit je 2 Betten,
Kollektivduschen im Flur. Übernachtung
22 €/Pers. inkl. Frühstück. Rezeption 15–21
Uhr (aber oft ist auch am Morgen jemand
da). Via Fiorentina 89, ¢ 0577-1698182,
www.sienahostel.it.
Agriturismo Villa Caselunghe, nur ca.
4 km östlich des Stadtkerns; kleines Gut
mit 17 Hektar Land (Wein, Oliven) inmitten
unzersiedelter Landschaft. Pool vorhanden.
2 Appartements für je 4 Pers., je nach Saison
600–1400 €/Woche. Vom Neubaugebiet hinter
dem neuen Krankenhaus die baumgesäumte Alleestraße hoch, dann Richtung Le
Tolfe. Via delle Tolfe 9, ¢ 340-5093785 (mobil), ¢/♥ 0577-44929, www.caselunghe.it.
Podere il Pero, kleines Landhaus wunderschön im Grünen gelegen und doch nur
10 Min. von der Piazza del Campo entfernt
– noch nicht kaputtsaniert. 4 DZ und eine
Wohnung für 2–4 Pers. DZ 75–110 €, App.
110–170 €, Nachlass bei längerem Aufenthalt. Anfahrt von der Superstrada Florenz-
Die Flaggen der Contraden
schmücken die Häuser
Siena: Ausfahrt Siena-Ovest, Richtung
Zentrum, in einer 180°-Kurve Richtung Montalbuccio. Strada di Montalbuccio 29,
¢/♥ 0577-236361, www.podereilpero.it.
Camping *** Siena Colleverde, ca. 3 km
nördlich der Stadt. Mit Bus Nr. 3 ab Piazza
Gramsci oder Bus Nr. 8 ab Piazza del Sale,
letzter Bus um ca. 23.45 Uhr. Das Gelände
liegt, wie der Name verspricht, auf einem
grünen Hügel, Bäume machen den Platz
zusätzlich attraktiv. Allerdings ist der Schatten in der Hauptreisezeit begehrt, die
schönsten Plätze sind dann rasch vergeben. Swimmingpool-Benutzung (geöffnet
ab Juli) kostet extra. In der Kantine preisgünstiges Menü. Von der Pizzeria in der
Nähe des Campingplatzes hingegen war
ein Leser ganz und gar nicht begeistert. Geöffnet Ostern bis Nov/Dez. Strada di
Scacciapensieri 47, ¢ 0577-332545, ♥ 334005,
www.sienacamping.com.