Präsentation der Bundesakademie für Kulturelle Bildung

Die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel
Der Ort für Kunst, Kultur und ihre Vermittler
Die Bundesakademie Wolfenbüttel (ba•) ist einer der bedeutendsten Anbieter für
praxisnahe berufliche Fort- und Weiterbildung im Bereich Kulturelle Bildung in
Deutschland. Sie bietet jährlich insgesamt rund 180 Veranstaltungen an, darunter
sind Seminare, Qualifizierungsreihen und Tagungen in sechs Programmbereichen:
Bildende Kunst, Darstellende Künste, Literatur, Museum, Musik sowie
Kulturmanagement, -politik und -wissenschaft. Das Angebot richtet sich an
Kulturvermittler und Kulturschaffende aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem
angrenzenden Ausland und wird von rund 2.500 Teilnehmern pro Jahr in Anspruch
genommen. www.bundesakademie.de
Kulturförderung in Deutschland – ein ganz kurzer Abriss (Andrea Ehlert)
Deutschland ist auch in der Förderlandschaft geprägt von seinem föderalen System:
Es fördern Bund, Land und Kommune
Bund und Land fördern institutionell (heißt, regelmäßig ist eine festgelegte Summe
für die jeweilige Institution im Haushalt eingestellt) oder sie fördern projektbezogen
(heißt, man muss Mittel für ein Projekt beantragen, dass in der Regel zwischen einem
und drei Jahren bewilligt werden muss).
Die Kulturförderung der Kommunen ist eine freiwillige Leistung. Dennoch
schulterten 2009 44 Prozent der Kulturausgaben die Städte und Gemeinden, 42
Prozent die Länder. Der Bund übernimmt mit rund 1,2 Milliarden Euro etwa
dreizehn Prozent der Gesamtausgaben für Kunst und Kultur. Der Trend geht
jedenfalls seit Jahren dahin, dass die Fördermittel der Länder für Kulturnicht steigen,
sondern eingefroren, wenn nicht gekürzt werden – auch bei der institutionellen
Förderung. Fazit im Trend: Immer mehr Akteure kämpfen um gleichbleibende oder
sogar schrumpfende Mittel.
Insgesamt gibt die öffentliche Hand insgesamt ca. 10 Milliarden Euro für Kultur aus.
Und da sind nicht eingerechnet Filmförderung (306 Millionen Euro), die Deutsche
Welle (275 Millionen), kirchliche Angelegenheiten (635 Millionen Euro),
Volkshochschulen und Weiterbildung (660 Millionen Euro).
Nur ca. 8 Prozent aller Ausgaben für Kultur werden durch Stiftungen, Spenden,
Sponsoring und Werbung erbracht.
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Kommunale Möglichkeiten der Geldakquise:

Sparkassen/Banken vor Ort

Kirchen und kirchliche Stiftungen

Die Kommune selbst

Bundesweit gibt es mittlerweile ca. 300 Bürgerstiftungen mit einem gesamten
Stiftungskapital von über 200 Mio. Euro. Eine Bürgerstiftung ist eine unabhängige
Stiftung, die Bürgerinnen und Bürger für ihr Umfeld gestalten. Der
Stiftungszweck ist in einem geographisch begrenzten Raum möglichst breit
beschrieben. Nicht wenige Bürgerstiftungen unterstützen auch kulturelle
Projekte, Initiativen oder Netzwerke. Eine Einführung in die Bürgerstiftungen
findet sich hier: www.die-deutschen-buergerstiftungen.de

Sponsoren (ortsansässige Industrie wie Brauerei, Baugenossenschaft etc.)

gemeinnützige Sponsoren (Rotarier, Lions, ggf. AWO etc.)

ggf. bereitgestellte Landesmittel für den ländlichen Raum (in Flächenländern)
Wichtige Portale
 Stiftungsindex
Der Suchindex des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen umfasst 10.000
Stiftungen, die nach Aufgabenbereichen und Regionen gefiltert werden können.
www.stiftungsindex.de

Deutsches InformationsZentrum Kulturförderung (DIZK)
Die Datenbank ermöglicht die Suche nach Fördermöglichkeiten sortiert nach
Sparten, Zielgruppen, Förderkriterien und Regionen.www.kulturfoerderung.org

Handbuch der Kulturpreise In Deutschland gibt es insgesamt knapp 4.500
Kulturpreise die in der Online-Ausgabe des Handbuchs der Kulturpreise
veröffentlicht sind. http://www.kulturpreise.de/web/index.php
Möglichkeiten der Professionalisierung an der Bundesakademie
z.B. einige Seminare des Bereichs Kulturmanagement 2015:

»Kribbeln im Kopf«
Kreativwerkstatt Projektentwicklung

Projektförderung | Projektziele im Kulturbereich finden, formulieren und
finanzieren

Startup. Coaching für Freischaffende

Mein Webauftritt in Eigenarbeit - Word-Press im Kultureinsatz

Crowdfunding und andere Methoden des Fundraisings
für Kulturschaffende im Netz
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
Meine Pressemitteilung für die Kulturredaktion soll gelesen werden

Der Wert Ihrer Erfahrungen! Wissen managen

Was tun wir und wo wollen wir hin? Strategien entwickeln

Kreative als Motor für strukturschwache Regionen
Eine Qualifizierung zur Belebung von Regionen am Beispiel Niedersachsen
Die Qualifizierung soll modellhaft Wege aufzeigen, wie Kreative in diese
Regionen geholt werden können, wie man von ihnen profitieren und was mit
ihnen gemeinsam in gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen nachhaltig
bewirkt werden kann. Dabei werden alle Akteure in den Regionen angesprochen,
wie etwa Künstler, Bürger, Unternehmer, Schule, Wirtschaft, Behörde, Kommune,
Kreisverwaltung, Wirtschaftsförderung, aber auch Verbände, die in diesen
Regionen tätig sind (z.B. Bauernverband, Denkmalschutz, Landesforsten,
Landschaften, Heimatbund etc.). Die Qualifizierung hat Modellcharakter mit
bundesweiter Bedeutung.
Die Angebote des Programmbereichs Kulturmanagement sind online immer am
aktuellsten: www.bundesakademie.de/programm/kulturmanagement-politikwissenschaft
KUNSTgeragogik – Kulturelle Bildung mit Älteren (Dr. Sabine Baumann)
Im Programmbereich Bildende Kunst wurde die Berufsbegleitende Qualifizierung
KUNSTgeragogik entwickelt, die gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Geragogik
FoGera durchgeführt wird und die seit Anbeginn von der BAGSO ideell unterstützt
wird. Damit reagieren wir auf die Veränderungen – den demografischen Wandel - in
unserer Gesellschaft: in den vergangenen 150 Jahren hat sich unsere
Lebenserwartung mehr als verdoppelt – nicht von ungefähr sprechen wir von den
„gewonnenen Jahren“ – konkret sind es 30 Jahre. Unsere Gesellschaft verändert sich,
es leben immer mehr ältere Menschen bei uns. Bereits heute leben in Deutschland
mehr Menschen über 60 als unter 20 Jahren. Unsere Aufgaben sind nicht nur für eine
finanzielle Absicherung einzutreten, um einer immer größer werdenden Altersarmut
entgegen zu wirken und Strukturen zu schaffen für ein menschenwürdiges Leben –
auch der Pflege zu schaffen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die älteren und alten
Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. In diesem Zusammenhang
kann Kulturelle Bildung mit zu beitragen, eine größere Partizipation in diesem
Bereich zu erlangen. Jeder Einzelne in unserer Gesellschaft hat ein Recht auf
Kulturelle Bildung, ob in jungen oder späteren Lebensjahren. Denn Kulturelle
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Bildung – sei es Kunstvermittlung sowohl in künstlerisch praktischer als auch
rezeptiver Weise, ermöglicht Älteren eine erfolgreiche Teilhabe an kulturbezogener
Kommunikation und Aktion, an sozialer Einbindung und Aktivität und fördert
zudem die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden.
Um die qualifizierte künstlerische Arbeit mit Älteren zu fördern, haben wir die oben
erwähnte berufsbegleitende Qualifizierung KUNSTgeragogik in enger Abstimmung
mit verschiedenen Expert_innen entwickelt.

Was ist KUNSTgeragogik?
Die Begrifflichkeit setzt sich aus der Geragogik - der Wissenschaft der
Bildung und des Lernens im Prozess des Alter(n)s und KUNST als
künstlerisch- praktische Arbeit (mit Menschen) zusammen. Die ca.
achtmonatige Weiterbildung bildet Kunstgerag_innen z.Zt. in Bildender
Kunst oder Tanz/Bewegung für eine qualifizierte Arbeit mit älteren und alten,
hochaltrigen Menschen aus.

Wer kann diese Weiterbildung machen? Künstler_innen,
Kunstvermittler_innen, Kunstpädagog_innen, Kunsttherapeut_innen,
Sozialpädagog_innen, Ergotherapeut_innen, Tänzer_innen,
Tanzpädagog_innen und Prakiker_innen angrenzender Berufsfelder – um nur
einige zu nennen.

Die Qualifizierung wurde 2010/2011 entwickelt, der 5. Lehrgang beginnt
Mitte Oktober diesen Jahres. Mittlerweile sind es über 50 Absolvent_innen.

In welchen Feldern arbeiten diese? Beispielsweise in Altersheimen,
Seniorenzentren, Kliniken, Tagesheimen, Soziokulturellen Zentren,
Kirchengemeinden, Museen, Volkshochschulen oder Künstler_innen bieten in
ihren Ateliers künstlerische Angebote an.
Fachverband Kunst- und Kulturgeragogik
Gleichzeitig mit KUNSTgeragogik an der ba Wolfenbüttel wurde in Münster an
der Fachhochschule zusammen mit dem IBK Institut für Bildung und Kultur e.V.
die Fortbildung Kulturgeragogik entwickelt. Sie qualifiziert Menschen, um
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künstlerische Projekte mit Älteren in Zusammenarbeit mit Künstlerinnen
durchzuführen.
Im November 2014 haben wir zusammen den Fachverband Kunst- und
Kulturgeragogik gegründet. Zweck des Verbandes ist die Verbesserung der
Ausbildungs-, Berufs- und Forschungssituation in der Kunst- und
Kulturgeragogik, um ein qualitätsvolles kulturelles Bildungsangebot für ältere
Menschen sowie die Qualifikation von Berufstätigen im Bildungswesen, in der
Kulturpädagogik, in Kunst und Kultur, im Sozialwesen, im Gesundheitswesen
und in der Pflege zu gewährleisten. Kunst- und kulturgeragogische Bildung und
kulturelle Teilhabe sollen zu einer besseren Bewältigung des Alltags alter
Menschen, insbesondere unter dem Aspekt der Lebensqualität und
Lebenszufriedenheit, beitragen.Die Erste Vorsitzende dieses Fachverbandes ist
Dr. Sabine Baumann.
Kontakt:
Dr. Sabine Baumann
Programmleiterin Bildende Kunst
Head of the Department of Visual Arts
Leitung KUNSTgeragogik
Koordination der HBK Kooperation
Erste Vorsitzende des Fachverbandes Kunst- und Kulturgeragogik
Tel. 05331-808-434
Fax 05331-808-413
E-Mail: [email protected]
Andrea Ehlert
Programmbereich Kulturmanagement, -politik, -wissenschaft
Koordination
Tel. 05331-808-420
Fax: 05331-808-413
E-Mail: [email protected]
Bundesakademie für Kulturelle Bildung
Im Schloss, Postfach 1140
38281 Wolfenbüttel, Germany
www.bundesakademie.de
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