Beispielaufgabe - Bauhaus

Anaerobtechnik
Klärschlammbehandlung
Übung zur Vorbereitung
der Rechenaufgabe
Anaerobtechnik
Klärschlammbehandlung
Übungsbeispiel
„Bemessen und Bilanzieren!
Schlammwasser
Schlammwasser
„Ertüchtigung einer Kläranlage
mit simultaner, aerober Schlammstabilisierung (20.000 EW)
durch anaerob, mesophile Schlammstabilisierung (30.000 EW) “
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhaus-Universität Weimar
Dr.-Ing. Jörg Londong
Dr. -Ing. Ralf Englert
Dipl. Ing. Matthias Hartmann
Fliessbild der Anlage im Bestand
Fliessbild der Anlage nach Erweiterung
Zulauf
Klärschlamm
Zulauf
Klärschlamm
Entwässerung
Rechen
Entwässerung
Sandfang
ÜS-Speicher/
Eindicker
Rechen
Zulauf
Belebungsbecken
FS-Speicher/Eindicker
Sandfang
Belebungsbecken
Nachklärbecken
Nachklärbecken
Primärschlamm
Rücklaufschlamm
Ablauf
Überschussschlamm
Ausbaugröße: 20.000 Einwohnerwerte EW60
Schlammalter: tTS ca. 25 d
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhaus-Universität Weimar
Schlammwasser
Ausgangsdaten
Faulbehälter
Schlammalter:
tTS ca. 15 d
Ablauf
Vorklärbecken
ÜS-Eindickung
+ BHKW
Überschussschlamm
Ausbaugröße: 30.000 Einwohnerwerte EW60
Schlammalter: tTS ca. 15 d
Ihre Aufgaben
Biologische Stufe :
Dimensionierung von:
•Faulbehälter (Volumen, Durchmesser, Höhe)
•Faulgasspeicher (Volumen)
•Nacheindicker (als Durchlaufeindicker)
•Entwässerungsaggregate: Filtersiebtrommel zur ÜS-Eindickung;
Dekanter zur Entwässerung (erforderliche Durchsatzleistung)
•Dosiereinrichtungen von Flockungshilfsmitteln (Volumen)
• Ausbaugröße 30.000 EW
• einstufiges Belebtschlammverfahren mit Nitri- und Denifrikation,
• Schlammalter tTS = 15 d
P-Elimination :
• Simultanfällung mit Aluminium-Salz, kein anaerobes Vorbecken
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhaus-Universität Weimar
Schlammbehandlung:
• Überschussschlammeindickung mit Filtersiebtrommel
• mesophil-anaerobe Stabilisierung
• Gasverwertung durch Kraft-Wärmekopplung im BHKW
• statische Nacheindickung (Durchlaufeindicker mit Speicherfkt.)
• Entwässerung mit Hochleistungszentrifuge (Dekanter)
Auswirkungen auf den Betrieb:
Wie viel Klärschlamm ist täglich zu entsorgen?
Welche Schlammwassermengen fallen täglich an?
Inwieweit kann der Energiebedarf (Wärme/Strom) der Kläranlage
aus der Faulgasverwertung gedeckt werden?
1
Anaerobtechnik
Klärschlammbehandlung
Übung zur Vorbereitung
der Rechenaufgabe
Bilanzierungsrahmen
Bilanzierung Vorklärbecken
Bd,AV
Bd,Z
Entwässerung
= Bd,ZB
Rechen
Belebungsbecken
Sandfang
FS-Speicher/Eindicker
Nachklärbecken
Bd,PS
Faulbehälter
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhaus-Universität Weimar
Schlammwasser
Primärschlamm
Schlammalter:
tTS ca. 15 d
Vorklärbecken
ÜS-Eindickung
+ BHKW
Überschussschlamm
Zulauf = Ablauf
Bd,Z = Bd,PS + Bd,AV
gesucht Bd,PS, TS =
Bd,ZB, TS =
Feststofffracht
g /(E*d)
%
WG
%
35
2,0-8,0
i.M. 95
0,67
1,20
Ansatz: TSPS = 35 g/(E*d) aus Schlammliste
37,3
0,7
99,3
0,725
5,30
PSd = 35 g/(E*d) • E =
34,8
0,7
99,3
0,70
5,0
-
-
Primärschlamm, eingedickt
Überschußschlamm (o. Fällung)
- Schlammalter tTS=10d
Überschußschlamm (o. Fällung)
- Schlammalter tTS=15d
Bauhaus-Universität Weimar
oTR/TR
• Feststofffracht [kg TS/d]
l /(E*d)
Tertiärschlamm (Simultanfällung)
- Eisensalz; β=1,5 ; ΔSF=100%
6,5
Tertiärschlamm (Simultanfällung)
- Aluminuimsalz; β=1,5 ; ΔSF=100%
Tertiärschlamm (Flockungsfiltration)
- Eisensalz; β=1,5 ; ΔSF=100%
5,01
-
-
7,5
-
-
Alle Angaben für mechan. Abwasserreinigung im Vorklärbecken mit Vorklärzeiten ta,VK=1,0 h
oPSd =0,67 • PSd =
• Schlammmenge
Ansatz 1: TRPS = 5% aus Schlammliste
Schlamm
Entwässerung
= 1 kg TS/1000 kgSchlamm
Bauhaus-Universität Weimar
QPS,d = PSd / XTS =
FS-Speicher/Eindicker
TRPS = 5 %
m³/d
Ansatz 2: QPS = 1,2 l/(E*d) aus Schlammliste
QPS,d = 1,2 l/(E*d) • E • 1.000 g/kg =
Rechen
Sandfang
Belebungsbecken
Nachklärbecken
Schlammwasser
Primärschlamm
m³/d
bzw. QPS,d = PSd /(TRPS * 10) =
kg oTS/d
TR = 0,1%
m³/d
Bauhaus-Universität Weimar
XTS =1 kg
kg TS/d
Bilanzierungsrahmen
[m3/d]
XTS=50 kg TS/m3Schlamm = 50 kg TS/1000 kgSchlamm
g TS/d bzw.
• organische Feststofffracht [kg oTS/d]
Ansatz: oTRPS/TRPS = 0,67 aus Schlammliste
Schlammmenge
TS/m3
[%]
Bd , Z
Schlammmenge
Bauhaus-Universität Weimar
Arten und Herkunft der
Klärschlämme
Bd ,PS
Bd,PS = η • Bd,Z
Bd,AV = (1- η) • Bd,Z = Bd,Z - Bd,PS
Beispiel:
gegeben Bd,Z, TS = 2.100 kg TS/d ; ηVKB, TS = 45 %
„Schlammliste“ nach DWA (Auszug)
WasserTS-Fracht TR-Gehalt
gehalt
η=
Faulbehälter
Schlammalter:
tTS ca. 15 d
Vorklärbecken
ÜS-Eindickung
+ BHKW
Überschussschlamm
2
Anaerobtechnik
Klärschlammbehandlung
Übung zur Vorbereitung
der Rechenaufgabe
Bilanzierung Filtersiebtrommel
Leistungsdaten von Filter- und Siebmaschinen
m³/h
3 - 150
Feststoffdurchsatz
kg/h
15 - 2.000
%
4 -10
g FHM/kgTS
4-8
%
> 95
kWh/m³
0,1 - 0,4
Feststoffgehalt TR,eingedickt
Bauhaus-Universität Weimar
spezifische Flockungshilfsmittel-Menge
(organische FHM – Polymere)
Abscheidegrad
spezifischer Energiebedarf
gewählt:
TRÜS,eingedickt = %,
spez. FHM-Bedarf =
g FHM/kg TS
Abscheidegrad = 100% (Sicherheit!)
Spritzrohr
Filtersiebtrommel
Konditionierter
Schlamm
ÜSd= 1.000 kg TS/d
TRÜS = 2,5 %
Filtratwanne
Schlammwasser
Bauhaus-Universität Weimar
Nenndurchsatz
Bemessung Faulbehälter
TRSW = 0 %
QSW,ÜS=
Dickschlamm
ÜS VE = 1.297 kg TS/d
TRÜS,VE= 5 %
QÜS,VE =
Stoffumwandlung bei der Faulung
Das Faulraumvolumen wird über die mittlere
Aufenthaltszeit (Schlammalter) bestimmt:
VFB,erf. = t • QRS
- kleine und mittlere Faulbehälter
t = 20 - 25 d
- große Faulbehälter
t = 15 - 20 d
Beispiel: gegeben QRS = 100 m³/d ; gesucht: VFB,erf.
gewählt:
Lösung:
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhaus-Universität Weimar
mesophile Stabilisierung (einstufig):
Faulgasproduktion und Speicher
Schlammmenge konstant
Reduktion der Feststoffe durch Abbau organischer Substanz!
Faulgasspeicherung- und Verwertung
Spez. Faulgasproduktion bei mesophiler Faulung mit 20 d Aufenthaltszeit
Abbaugrad
ηoTS [%]
spez. Faulgasvolumen
[Nl/ kg oTSabgebaut]
spez. Faulgasvolumen
[Nl/ kg oTSzugeführt]
Primärschlamm
55 - 60
900 - 1000
500 - 600
Überschussschlamm
25 - 30
700 - 800
200 - 300
Rohschlamm
(Richtwerte)
40 - 50
(45)
800 – 1000
(850)
350 – 450
(400)
Beispiel: gegeben oRSd = 1.000 kg oTS/d ;.
gesucht oFSd;. QGas, d
Das erforderliche Speichervolumen richtet sich danach,
wie oft die Beschickung des Faulturms vorgenommen wird.
Faulgasspeicher muss nach der fluktuierenden
Faulgasmenge ermittelt werden
empirischer Ansatz für (quasi)kontinuierliche Beschickung:
50 % der täglichen Gasproduktion speichern!
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhaus-Universität Weimar
Schlammart
VGasspeicher = 0,5 • QGas
Energiepotential des Faulgases
Heizwert des Faulgases : hu = 6,5 kWh/Nm³
EGas= QGas • hu = 382,5 Nm³/d • 6,5 kWh/m³= 2.486 kWh/d
3
Anaerobtechnik
Klärschlammbehandlung
Übung zur Vorbereitung
der Rechenaufgabe
Eindickleistungen statischer Eindicker
Schlammart
Beispiel: Bilanzierung Nacheindicker
TReingedickt [%]
Trübwasser
Faulschlamm
Vorklärschlamm
5 - 12
ISV > 100
ISV < 100
1- 3
3- 5
Mischschlamm:
- Vorklär- und belebter Schlamm
- Vorklär- und Tropfkörperschlamm
ausgefaulter Mischschlamm (Vorklärund belebter Schlamm)
Ansatz: TRFS,eingedickt =
4 - 10
6 - 10
5- 9
% bzw. XTS,FS =
kg/m³
Qd, Trübwasser
m3/d
TR Faulschlamm
2,5
[%]
TS, Trübwasser
g/l
Dickschlamm
Dickschlamm
m3/d
Qd, Dickschlamm
6,5
TR Dickschlamm
[%]
Leistungsdaten von Zentrifugen
Nenndurchsatz
m³/h
1 - 100
Feststoffdurchsatz
kg/h
20 - 6.000
Rechen
Belebungsbecken
Sandfang
FS-Speicher/Eindicker
Feststoffgehalt TR,enwässert
- Zentrifuge
- Hochleistungszentrifuge (Dekanter)
spezifische Flockungshilfsmittel-Menge
(Polymere)
Abscheidegrad
Nachklärbecken
Faulbehälter
Schlammalter:
tTS ca. 15 d
Vorklärbecken
ÜS-Eindickung
+ BHKW
Überschussschlamm
Bauhaus-Universität Weimar
Schlammwasser
Primärschlamm
Bauhaus-Universität Weimar
m³/d
Trübwasser
Entwässerung / Konditionierung
Entwässerung
136
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhaus-Universität Weimar
belebter Schlamm *)
Qd, Faulschlamm
spezifischer Energiebedarf
- Zentrifuge
- Hochleistungszentrifuge
%
g FHM/kgTS
20 - 32
28 - 40
3-8
%
> 95
kWh/m³ *)
~ 2,0
bis 2,2
gewählt:
TRFS,entwässert =
spez. FHM-Bedarf =
Abscheidegrad:
Gesamt-Prozessbild
H 2O
Nachverdünnung Schlamm-
wasser
FM: Flockungshilfsmittel
• werktags (5 Tage die Woche) und
• in der Hauptarbeitszeit (7 Stunden am Tag)
QFS,NE,h + QGL,h
entwässerter
Schlamm
QFS,Entw
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhaus-Universität Weimar
QFS,NE,h
Zentrifuge
QGL,h
0,1%-ige
Gebrauchslösung
Dickschlamm
Die maschinelle Eindickung (Filtersiebtrommel) und
Entwässerung (Dekanter) erfolgen nur :
QSW,Entw.
FHM
0,5%-ige
Stammlösung
Schichtbetrieb / FHM-Station
Lösungsmengen bei der Konditionierung
0,5 %-ige Stammlösung wird vorgehalten aus der eine
0,1 %-ige Gebrauchslösung hergestellt wird
Ansatz spez. FHM-Bedarf = 6 g FHM/kg TS
Reifezeit : 60 Min
Zuschläge bei der Dimensionierung der Aggregate und der
Löse und FHM-Station (Konditionierung ) erforderlich!
4