Datenblatt MARS II - Tag der Bundeswehr

Der Raketenwerfer MARS II ist ein hochbewegliches, autonomes
und allwetterfähiges Mehrfachraketensystem. Mit ihm ist
die Artillerie in der Lage, Ziele auf große Entfernungen bis zu 84
Kilometer mit einer Treffergenauigkeit von unter 10 Metern und
damit unter Vermeidung von Kollateralschäden zu bekämpfen.
Raketenstartbehälter
Interview
Mars II
w i s s en t y pen dat en b l at t
t y pen dat en b l at t W i s s en
Auch Rocket Pod Container (RPC)
genannt, wird verschussbereit angeliefert. Der RPC fasst sechs Raketen
und dient als Lager-, Transport- und
Startbehälter.
Autor: Ilja Ballardt
Waffenanlage
Im Werferrahmen ist in jedem
Ladeschacht eine Lade- und
Hebevorrichtung eingebaut,
die das Laden und Entladen
der Raketenstartbehälter ohne
fremde Hilfe ermöglicht.
Technische Daten
Gesamtgewicht: 26.600 kg
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Reichweite bei 40 km/h: zirka 400 km
Motor: V8-Zylinder
Leistung: 373 kW (500 PS) bei 2.600 U/min
Hubraum: 14.800 ccm
Scharfschütze
dank neuester
Technik
Hauptfeldwebel Torsten Klumpp (40)
ist Ausbilder an der Artillerieschule in
Idar-Oberstein.
k abine
Die Besatzung umfasst
einen Kraftfahrer, einen
Raketenkanonier und
einen Werferführer.
FahrGestell
Das Fahrgestell ist eine voll
geländegängige, leicht gepanzerte
Variante des US-Schützenpanzers
M2 Bradley.
Elek trischer Richtantrieb
GMLRS
Unitary
Rakete M31
Reichweite
bis zu 84 km
7,07 m
Übungsrakete M28
Reichweite bis zu 32 km
3,25
m
Minenausstossr akete DM702
Reichweite bis zu 38 km
2,87 m
Munition
Die Bundeswehr nutzt MARS II mit drei Munitionsarten: GMLRS Unitary M31 ist eine gelenkte
Rakete mit GPS-Unterstützung, die über einen Spreng-/Splitter-Gefechtskopf verfügt. Jede
einzelne der Minenausstoßraketen DM702 enthält 28 Minen AT-2, die zum Sperren von
Geländeabschnitten eingesetzt werden. Für die Ausbildung gibt es die Übungsrakete M28.
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Foto: Artillerieschule; Illustration: Y/KircherBurkhardt Infografik
Die neuen Antriebe reduzieren den
Zeitbedarf für die Richtbewegungen der
Waffenanlage bei Feueraufträgen und
beim Laden um 60 Prozent gegenüber
den hydraulischen Antriebssystemen.
Was bedeutet das europäische Feuerleitsystem (EFCS) für MARS II?
Das EFCS (European Fire Control System) ist Hauptbestandteil der umfassenden Kampfwerterhaltung (KWE) für
den Raketenwerfer. Es ermöglicht den
Verschuss der gelenkten Rakete GMLRS
Unitary und die Einrüstung der elektrischen Richtantriebe. Neben Deutschland
wird das EFCS auch von Frankreich und
von Italien eingeführt.
Wie läuft die Werferführerausbildung ab?
An der Artillerieschule steht uns eine
moderne Unterrichtsanlage mit acht
Schülerplätzen zur Verfügung. Dadurch
habe ich die Möglichkeit, mehrere
Soldaten gleichzeitig auszubilden. Danach
geht es an das operationelle System und
natürlich ab ins Gelände.
Was wird der Besatzung am MARS II
besonders gefallen?
Durch das Feuerleitprogramm in
Verbindung mit dem Touchdisplay findet
sich der Bediener sehr schnell zurecht.
Bei eingeschränkter Sicht erleichtert die
digitale Karte das Navigieren im Gelände.
Wie ist das im Raketenwerfer beim
Verschuss einer Rakete?
Das ist natürlich ein einzigartiges Erlebnis, das jede Besatzung erfahren muss.
Die Rakete benötigt zum Start immerhin
über 5,6 Tonnen Schubkraft, um sich aus
ihrer Befestigung im Startrohr zu lösen.
Hinzu kommen die Rauch- und Flammentwicklung sowie die Erschütterung des
Raketenwerfers. Da ist schon ganz schön
was los! Jede Werferbesatzung muss
diese Feuertaufe erleben.
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