6. Ziele Wir geben den Kindern Geborgenheit und Sicherheit als Grundlage für kindliches Lernen. Die Kinder wachsen in der Einrichtung, in individuellem Maß, zu selbstständigen, selbstbewussten Persönlichkeiten heran. Mit den Kindern werden während der Kindergartenzeit elementare Grundlagen des katholischen Glaubens entdeckt. Mit den Kindern werden Wege erarbeitet sich in einer Gesellschaft zurecht zu finden, Teil dieser Gesellschaft zu sein und sich einzubringen. Bei der Arbeit mit den Kindern im Alltag und in Projekten orientieren wir uns am Orientierungsplan Baden-Württemberg und dessen Bildungs- und Entwicklungsfelder. 7. Unser Pädagogischer Ansatz Geborgenheit und Wohlfühlen als Grundlage Damit sich die Kinder bei uns in der Einrichtung wohl und geborgen fühlen, setzen wir uns intensiv mit dem Kind als Individuum auseinander. Jedes Kind wird so angenommen wie es ist und es wird auf seine Bedürfnisse eingegangen. Da jedes Kind einzigartig ist entstehen auch einzigartige Situationen, welche als solche von den Erzieherinnen angenommen und behandelt werden. Das bedeutet, es gibt keine Standartlösungen. Besonders Wert legen wir daher auch auf die Eingewöhnungsphase. In dieser Zeit des gegenseitigen Kennenlernens ist es besonders wichtig sich intensiv auf die Kinder einzulassen und sich mit ihnen zu beschäftigen um eine sichere Bindung zwischen Erzieherin und Kind aufbauen zu können. Wohlfühlen und Geborgenheit von Beginn an. Dies stellt die Grundlage für ein gutes Lernen während der gesamten Kindergartenzeit dar. Der Gegenseitige Austausch mit dem Eltern und den Kolleginnen des Teams ist für den Erfolg einer gelingenden Eingewöhnung, eines umfassenden Bilds vom jeweiligen Kind und der Gewährleistung der oben genannten Faktoren unerlässlich. Selbstständigkeit / Selbstbewusstsein Die Kinder wachsen bei uns zu selbstständigen, selbstbewussten Personen heran, welche eigenständig Denken und Handeln, die ihre Interessen mittteilen und verwirklichen. Die Kinder lernen ihren Alltag zu meistern und entwickeln ihre Persönlichkeit weiter. Hierbei ist es uns wichtig den Kindern nichts abzunehmen, was sie selbst bewältigen könnten, sondern nur so viel Unterstützung zu geben wie die Kinder auch benötigen. Den Kindern werden also keine vorgefertigten Lösungen geboten. Stattdessen nutzen wir Impulse (z.B. in Form von anregenden Fragen) um die Kinder zum eigenständigen Denken anzuregen und decken so mit ihnen gemeinsam Sachverhalte auf und finden Kompromisse. Regeln und Strukturen der Einrichtung dienen den Kindern als Orientierungshilfen und als Rahmen, in dem sie sich entfalten können. Die Kinder werden in ihren Äußerungen sehr ernst genommen. Grundlagen des katholischen Glaubens aufdecken Mit den Kindern werden während ihrer Zeit im Kindergarten die Grundlagen des katholischen Glaubens erarbeitet, um sie so an diesen heran zu führen. In der Einrichtung werden gemeinsam religiöse Feste gefeiert. In der Vorbereitung auf diese Feste entschlüsseln wir mit den Kindern deren Sinnhaftigkeit. Wir machen uns auf den Weg und gehen Fragen auf den Grund wie „Warum feiern wir dieses Fest?“ Ebenso gehört das tägliche Beten als Ritual in unsere Morgen- und Abschlusskreise. Dabei beten wir sowohl kindgerechte Gebete, als auch Gebete, in denen die Kinder sich Gott mitteilen können. Häufig sprechen wir auch in Gesprächskreisen über Gott und seine Schöpfung. Wertschätzung und soziales Miteinander Im, teilweise begleiteten, Kontakt mit den anderen Kindern der Einrichtung lernen die Kinder sich selbst und andere wert zu schätzen und zu achten. Auch die Wertschätzung der Umgebung und der Natur hat bei uns hohen Stellenwert. Durch Regeln und Grenzen, welche einen respektvollen Umgang miteinander gewährleisten entwickeln die Kinder ihr Einfühlungsvermögen weiter und es entsteht ein respektvoller Umgang miteinander. Sie lernen andere Personen als Spiel- und Lernpartner, in Angeboten, sowie im Alltag, zu schätzen. Dadurch entwickeln sich die Kinder auch in ihrem allgemeinen Sozialisationsprozess weiter. Sie lernen sich selbstwirksam als Teil einer Gruppe kennen, der sich einbringt und mithilft. Somit lernen sie Regeln und Grenzen als Notwendigkeit des Zusammenlebens kennen. 8. Bild vom Kind Wir betrachten die Kindheit als eigeständige Phase der Entwicklung. Das Kind ist kein kleiner Erwachsener und wird auch nicht als solcher behandelt. In einer schnelllebigen Welt benötigen die Kinder die Kompetenz der Strategieerschließung um sich mit ihrer Umgebung und dem Alltag auseinandersetzen zu können. Zur Erlangung dieser Kompetenz muss das Kind eigenaktiv handeln und sich mit Problemen auseinander setzen. Damit das gelingt, muss das Kind sich von den Erwachsenen seiner Umgebung als Persönlichkeit anerkannt fühlen, um das nötige Selbstbewusstsein und ein positives Selbstkonzept aufzubauen. Wir sehen das Kind also als aktiven Akteur seiner Entwicklung, dem die Möglichkeit gegeben wird seinen Interessen nachzugehen. Somit kann es seine Entwicklung, innerhalb eines Sicherheitsrahmens aus Regeln und Grenzen, mitbestimmen. 9. Rolle der Erzieherin Die Erzieherin stellt für das Kind eine Begleiterin, Mitentdeckerin und Miterforscherin für dar. Sie ist in verschiedenen Situationen der Partner des Kindes und führt es zum Kompetenzerwerb der Strategienerschließung. So wird das Kind in seiner Selbstständigkeitsentwicklung von der Erzieherin unterstützt. Sie gibt dem Kind die Möglichkeit sich einzubringen und nimmt seine Äußerungen ernst. Grundlage dafür auf die Interessen des Kindes einzugehen, ist die Wahrnehmung des Kindes durch die Erzieherin. Nur so kann die Entwicklung des Kindes durch sie angemessen unterstützt werden. Sie lernt durch Beobachtungen und den Kontakt mit dem Kind seine Besonderheiten kennen, um diese dann zu akzeptieren und zu berücksichtigen. Die Erzieherinnen achten das Kind und gewähren ihm Selbstentfaltung. 10. Beobachtung und Dokumentation 10.1 Beobachtungsinstrumente Die Entwicklungsbeobachtung ist eine Methode in der pädagogischen Arbeit im Kindergarten und dient der regelmäßigen und systematischen Wahrnehmung des einzelnen Kindes, auch in der Gruppe. Sie unterstützt die Erzieherin, ein besseres Verständnis vom Verhalten einzelner Kinder und somit auch ein Gesamtbild der Kindergartengruppe zu bekommen. Die Entwicklungsbeobachtung dient damit der gezielten und reflektierten pädagogischen Arbeit und der individuellen Förderung jedes einzelnen Kindes. Die Erzieherinnen nehmen das Verhalten der Kinder in vielen unterschiedlichen Gelegenheiten und Stimmungen wahr. Diese sind jedoch manchmal zufällig und können von Wahrnehmungsfehlern (z.B. Situationsbedingt, Vorurteile, Subjektivität, eigene Stimmung….) beeinflusst sein. Das zielgerichtete Beobachten ermöglicht die notwendige Distanz, Objektivität und ein besseres Verstehen der Zusammenhänge. Dadurch wird jedes Kind individuell wahrgenommen, beachtet und gefördert. Eltern und auch Kooperationspartner (falls dies von Eltern gewünscht wird) erhalten fundierte Informationen über den Entwicklungsstand und die Bildungs- und Entwicklungsprozesse ihrer Kinder. 10.2 Portfolioarbeit Durch die Portfolioarbeit können Pädagoginnen und Pädagogen die Fähigkeiten der einzelnen Kinder bewusster wahrnehmen und verfolgen. Die Portfolios dokumentieren das individuelle Lernen sowie die Lernfortschritte eines jeden Kindes. Sie begleiten sie kontinuierlich während ihrer Kindergartenzeit und helfen dabei, die Lernprozesse zu steuern und ihre persönlichen Interessen und Fähigkeiten aufzuzeigen. Durch die anschauliche Darstellung eines Portfolios fällt es der pädagogischen Fachkraft leichter, den Kindern und Eltern die Lernergebnisse und fortschritte aufzuzeigen und gemeinsam individuelle Fördermaßnahmen festzulegen. Mit Fotos aus dem Alltag oder von Ereignissen/Festen, gemalten Bildern, Gebasteltem und Kunstwerken der Kinder wird das Portfolio gemeinsam mit den Kindern zusammen gestellt. So ist unser Portfolioordner ein Spiegel des Lernens und der Entwicklung des Kindes während seiner ganzen Kindergartenzeit. 10.2.1 Kindergarten – Ravensburger Bogen Jedes Kind wird mindestens einmal jährlich von einer Erzieherin beobachtet. Die Beobachtung konzentriert sich auf folgende Aspekte, die sich auf die Bildungs- und Entwicklungsfelder im Orientierungsplan beziehen (Angaben in Klammern). Sozialverhalten (Gefühl und Mitgefühl) Emotionale Entwicklung (Gefühl und Mitgefühl) Lernen (Denken, kognitive Entwicklung) Sprachliche Entwicklung (Sprache) Kreativität (Sinne) Spielverhalten (Motivation, für alle Bildungs- und Entwicklungsfelder) Körperliche Entwicklung (Körper) Diese systematische Beobachtung und fundierte Dokumentation sind die Grundlagen für strukturierte Elterngespräche über die Entwicklung des Kindes, die mindestens einmal jährlich zu führen sind (Orientierungsplan). 10.2.2 Kinderkrippe – Lerngeschichten nach Leu Die Lerngeschichte ist eine aus der Vorschulpädagogik hervorgegangene Methode zum Erfassen und Bewerten von Bildungsprozessen (Margaret Carr). Bei der Lerngeschichte geht es darum, Details des Lernprozesses eines Kindes als Geschichte festzuhalten, um zu dokumentieren, wie gelernt wird, damit die Bedingungen für z. B. gut verlaufende Lernprozesse sowohl dem Kind als auch der Erzieherin und den Eltern deutlich zu machen. Die Bewusstwerdung des Lernprozesses wird dabei helfen, Lernen effektiver zu machen. Lerngeschichten sind Geschichten über das Lernen. Sie halten Episoden des Schlüssellernens und damit der Entwicklung eines Kindes fest. Sie basieren immer auf der Grundlage von Beobachtungen und deren Auswertungen. Sie werden im Portfolio aufbewahrt. Teil III: Strukturen 11. Offenes Konzept mit Funktionsräumen 11.1 Offenheit für Kinder und Erzieherinnen Wir arbeiten in der Kindertagesstätte St. Josef in einem offenen Konzept mit Funktionsräumen. Das bedeutet jedes Zimmer in der Tagesstätte ist nach einem bestimmten Bildungsbereich eingerichtet. Die Kinder können sich während dem Freispiel frei in allen Räumen aufhalten und so Ihren Interessen nachgehen. Im Spiel setzen sich die Kinder handelnd und mit allen Sinnen mit Ihrer Umwelt auseinander. Dadurch nehmen sie die Welt um sich herum wahr und lernen sich selbst, Geschehnisse und Situationen sowie Beobachtungen und Erlebnisse begreifen. Sie sind davon angetrieben ihre Umwelt zu entdecken, zu verstehen und sich mit unbekanntem vertraut zu machen. Wir bieten den Kindern mit unseren speziell eingerichteten und vorbereiteten Räumen dafür die passende Plattform, auf welcher viele Erfahrungen möglich gemacht werden. Individuelle und kommunikative Fähigkeiten werden so aufgebaut und gefestigt. Aber auch Lernfreude, Motivation sowie Neugierde, als wichtigste Voraussetzung für Lernen werden durch Spiel geweckt. Kinder lernen nicht wie Erwachsene, sie lernen durch aktive Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt, indem sie verschiedenste Erfahrungen machen. Sie ordnen sich dadurch auch in ihre Umwelt ein, bauen ein Selbstkonzept auf und erschließen sich so ihren Platz in der Welt. Geben wir ihnen dafür nicht genug Zeit und Raum geben hat dies Folgen für die personale, soziale sowie die kognitive und motorische Entwicklung. Daher kommt dem Freispiel in unserer Einrichtung ein besonderer Stellenwert zu. Aber nicht nur die Kinder sollen die Möglichkeit haben sich in jedem Bildungsbereich zu bewegen, auch dem pädagogischen Personal wird dies nicht vorbehalten. Daher arbeitet unser pädagogisches Personal in einem bestimmten Rotationssystem, so dass jede Erzieherin die Kinder in jedem Bildungsbereich begleiten und ihre Kompetenzen einbringen kann. Die Stammgruppen bleiben dabei erhalten und mit Ihnen werden auch die Morgenkreise durchgeführt. Das bedeutet jedes Kind ist einer Stammgruppe zugehörig, in der es eine Bezugserzieherin hat, jedoch sind diese Gruppen nicht einem bestimmten Raum zugeordnet. Für die Eltern ist an der Elterntafel ersichtlich, welche Erzieherin heute in welchem Funktionsraum vorzufinden ist. 11.2 Umsetzung des Orientierungsplans in unserem Raumkonzept Krippengruppe – Material aus allen Bildungsbereichen Bausteinzimmer – Mathematischer Themenbereich – Material zum Bauen, Konstruieren, Muster, Formen, Messen, Vergleichen, Wiegen Rollenspiel – In verschiedene Rollen schlüpfen, Fantasien leben – Material zum Verkleiden, Puppen, Kaufladen, verschiedene Alltagsgegenstände und spezifische Gegenstände Spielezimmer – Bildungsbereich Sozialisation durch Spiel, visuelle Auffassung und Umsetzung – Material: Brettspiele, Puzzles, Kartenspiele, Memory, Leseecke / Snoozleraum – Bildungsbereich Sprache; Vorläuferfertigkeiten Schriftspracherwerb; Litracy; Rückzugsmöglichkeit für Kinder – Material: Gemütl. Sitzgelegenheiten, Bilderbücher, Vorlesebücher, Musik Künstlerraum – Ästhetischer Bildungsbereich, Anregung der Kreativität, individuelle Wahrnehmung, Ausdruck der individuellen Wahrnehmung – Material zum Malen, Modellieren, Kleben, Schneiden, Bilder an den Wänden, die Wahrnehmung und den Austausch darüber Werkbank – Bildungsbereich ästhetische Bildung / mathematische Bildung – Material zum Bauen, Konstruieren, Modellieren, künstlerischem Gestalten mit Holz, Nägeln, Sägen, Schleifpapier, Hammer, Zangen, Ytong-Steine, Feilen Bewegungsraum – Bildungsbereich Bewegung – Material: Bällebad, Rutsche, Fahrzeuge, große Softbausteine, Hängematte Raum für Ausleben von Bewegungsdrang, spielerisches Üben von Bewegungsabläufen Experimentierzimmer Bildungsbereich naturwissenschaftliche Bildung Materialien für Experimente, leere Gefäße, Sanduhren, verschiedene Experimentiermaterialien aus der Natur und aus dem Alltag, Papier und Stifte zur Dokumentation Musikzimmer Musikalische Bildung Explorieren mit verschiedenen Instrumenten, Gehörschulung, Singen (sprachl. Lernen) Elternbereich Öffnung nach innen und Außen / Transparenz der Arbeit der Kindertagesstätte Stellwandtafeln mit kindergartenorganisatorischen Elterninformationen, Ausstellungen von aktuellen Aktivitäten, Bildern, Kinderkunstwerken ect., Infomaterial für Eltern über Angebote von Kooperationspartnern. Caféteria Soziales Miteinander Aufenthaltsort zum gemeinsamen und freien Vesper für die Kindergartenkinder Gemeinsames Mittagessen Elterncafé zu bestimmten Zeiten Gemeinsame hauswirtschaftliche Angebote und Aktivitäten z.B. Zubereitung gemeinsames Frühstück
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