Boethius: Trost der Philosophie

Boethius:TrostderPhilosophie
Seminar,HSZ
Prof.Dr.RenateBreuninger,UniversitätenStuttgart/Ulm
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consolatioundhumboldt
Passwort für Ilias: Amicius Der „Trost der Philosophie“, lateinisch consolatio philosophiae, gehört sicher zu den schönsten Texten des Altertumes. Die kleine Schrift, die sich in fünf Bücher gliedert, war das meist gelesene und das beliebteste Buch des Mittelalters und wurde vielfach übersetzt. Geschrieben wurde es von dem spätantiken römischen Philosophen Amicius Manlius Severinnus Boethius (470‐524), der im Jahr 523 aufgrund von Zerwürfnissen mit dem Kaiser Theoderich im Gefängnisturm von Pavia auf sein Todesurteil wartete. Vergeblich auf Gnade hoffend, wurde das Todesurteil im Jahr 524 vollstreckt. Das Buch beschäftigt sich erstaunlicherweise nicht mit dem christlichen Glauben, sondern behandelt existenzielle Fragen im Sinne der antiken philosophischen Tradition. Die Philosophie erscheint im Gewand einer schönen Frau und will den Unglücklichen trösten und belehren. Im Gespräch mit ihr, erkennt der Autor, dass er sein Schicksal zu akzeptieren hat und gerade im Annehmen des Schicksals seine Identität findet. Boethius rezipiert in seinen Gedanken und Betrachtungen die antike Philosophie. Er hat Platon und Aristoteles ins Lateinische übersetzt und wollte diese als Grundlage eines abendländischen Lehrplans sichern. Er steht zwischen den Zeiten, zwischen Spätantike und Mittelalter. Textgrundlage ist die Reclam Ausgabe von Karl Büchner (UB 3154), 4,80 €. WeitereLiteratur:
Barrón, J.U. Boethius‘ Glückseligkeitsbegriff zwischen spätantikem Neuplatonismus und Christentum vor dem Hintergrund einer an Gott orientierten Ethik. In: : Andreas Kirchner, Thomas Jürgasch & Thomas Böhm (Hrsg.). Boethius as a Paradigm of Late Ancient Thought, 171‐212. Berlin: Walter de Gruyter. Gruber, J. (2006). Kommentar zu Boethius, De Consolatione Philosophiae. Berlin: Walter De Guyer. Kirchner, A. (2014). Die Consolatio Philosophiae und das philosophische Denken der Gegenwart. Was uns die Philosophia heute noch lehren kann. In: Andreas Kirchner, Thomas Jürgasch & Thomas Böhm (Hrsg.). Boethius as a Paradigm of Late Ancient Thought, 171‐212. Berlin: Walter de Gruyter. Marenbon, J. (2003). Boethius. Oxford: University Press. Moreschini, C. (2014). A Christian in Togo. Boethius: Interpreter of Antiquity and Christian Theologian. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Schmidt‐Kohl, V. (1965). Die neuplatonische Seelenlehre in der Consolatio Philosophiae des Boethius. Meisenheim: Anton Hain AG. In: Merkelbach, R. (Hrsg.). Beiträge zur klassischen Philologie, Heft 16. Programm
Datum Thema
Literatur
ReferentInnen
21. Oktober 2015
Einführung
28. Oktober 2015
Was ist das Glück? Buch 1 04. November 2014 Was ist das Glück? Buch 2, S.60‐70 11. November 2015 Verlust des Glücks Buch 2, S.70‐82 18. November 2015 Das falsche Glück Buch 3, S.83‐97 25. November 2015 Das wahre Glück Buch 3, S.97‐117 Buch 4, S.118‐134 Buch 4, S.134‐147 Buch 5, S.148‐159 Buch 5, S.159‐169 02. Dezember 2015 09. und 16. Dezember
2015
13. Januar 2016
20. Januar 2016
27. Januar 2016
03. Februar 2016
Das Böse und das Streben zum Guten muss leider ausfallen Das Böse und das Streben zum Guten Der Zwiespalt zwischen der Freiheit des Menschen und der Providentia (Vorsehung) Der Zwiespalt zwischen der Freiheit des Menschen und der Providentia (Vorsehung) Wahrheit (Parrhesia) und „Sorge um sich selbst“, Praktiken des Selbst Michel Foucault, Die Sorge um sich selbst (Frankfurt 1986), darin: Die Kultur seiner selbst, S. 55‐94 10. Februar 2016
Wahrheit (Parrhesia) und „Sorge um sich selbst“, Praktiken des Selbst Michel Foucault. Hermeneutik des Selbst. Vorlesungen am Collège de France 1981/82 (Frankfurt 2004), S. 15‐45 Als Zusatzsitzung: 17. Februar 2016
Michel Foucault: Der Mut zur Wahrheit. Die Zusammenfassung der Regierung des Selbst und der anderen II. Consolatio Vorlesung am Collège oder de France 1983/84 (Frankfurt 2004) Hinweis: Für Anrechnung als Lektürekurs bitte zu jedem Buch der Consolatio diese 3 Fragen beantworten und mir diese per Mail schicken, d.h. alle 2 Wochen bis Mittwoch 11 Uhr an renate.breuniner@uni‐
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