Asbest in Putzen, Spachtelmassen und Fliesenklebern VORKOMMEN Hintergrund VDI/GVSS Fachkonferenz Asbest Im Rahmen einer Fachkonferenz zum Thema „Asbest in Spachtelmassen, Putzen und Fliesenklebern“ des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Gesamtverbandes Schadstoffsanierung e.V. (GVSS) am 18.06.2015 wurde das Dokument „Handlungsfelder: Asbesthaltige Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber – Diskussionspapier zu Erkundung, Bewertung und Sanierung“ veröffentlicht (www.gesamtverband-schadstoff.de). Es wurde angekündigt, dass die Inhalte des Diskussionspapiers aufgrund der hohen Relevanz des Themas in eine eigenständige VDIRichtlinie überführt werden sollen. Asbest in Fliesenkleber Aktuelle Situation Es muss davon ausgegangen werden, dass in etwa 25 % der Gebäude, die vor 1995 erbaut wurden, asbesthaltige Spachtelmassen, Putze und Fliesenkleber vorkommen. Asbestprodukte weisen in der Regel einen Asbestgehalt von ≥ 1 % Asbest auf. Bei den genannten Putzen, Spachtelmassen und Fliesenklebern handelt es sich jedoch meist um überdeckte Vorkommen, die Asbestgehalte von < 0,1 % bezogen auf die gesamten Materialschichten aufweisen. Diese Besonderheiten wurden in der Vergangenheit nicht diagnostiziert oder als unkritisch bewertet. Darüber hinaus waren die zur Verfügung stehenden Laboruntersuchungsmethoden nur bedingt geeignet, Asbestprodukte mit sehr geringen Asbestgehalten zu identifizieren. Asbest in Putz Gefahrenlage Trotz der geringen Schichtstärken und der geringen Asbestgehalte in Putzen, Spachtelmassen und Fliesenklebern können erhebliche Asbestfaseremissionen entstehen, wenn staubende Arbeiten, wie z. B. Schleifen von gespachtelten Gipskartonwänden oder Abschlagen von Fliesen, an ihnen durchgeführt werden. Asbest in Spachtelmassen Großes Bild oben: Asbest in Putz Damit sind Gesundheitsgefährdungen von Handwerkern und Dritten, Kontaminationen von Gebäuden und/oder deren Umfeld sowie Abfallverunreinigungen mit Asbestfasern nicht auszuschließen. Die sich daraus möglicherweise ergebenden Folgen für die menschliche Gesundheit können erheblich und stark gesundheitsgefährdend sein. Wir weisen daher ausdrücklich darauf hin, dass beim Vorliegen von Asbest und der Durchführung von Arbeiten in diesen Bereichen sowie beim Fehlen der erforderlichen Schutzmaßnahmen erhebliche Gesundheits- und Umweltgefahren drohen, insbesondere: Gesundheitsgefährdungen für Handwerker und Gebäudenutzer; Kontaminationen von Gebäuden, Gebäudebereichen oder der Umwelt; Abfallverunreinigungen durch Asbestfasern. Darüber hinaus können die Kosten aufgrund des Schadstoffinventars fehlerhaft bewertet werden. Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn ein Gutachten auch zur Wertermittlung beim Verkauf oder Erwerb eines Grundstücks dient. Aufgrund der jüngsten Erkenntnisse ist zu beachten, dass die festgestellten Schadstoff- und Asbestvorkommen möglicherweise nicht vollumfänglich erfasst wurden und damit weitere Kosten für die Untersuchung, Analyse und Entsorgung der Schadstoff- und Asbestvorkommen entstehen können. Insofern sind bisherige Gutachten für die Wertermittlung eines Grundstücks nicht abschließend. Dies ist bei einem Kauf oder Verkauf zu berücksichtigen, damit daraus keine Nachteile resultieren, wie z. B. ein Kaufpreis, der die tatsächlichen Schadstoff- und Asbestentsorgungskosten nicht angemessen berücksichtigt. Schutzmaßnahmen Erforderliche Schutzmaßnahmen bei Vorliegen von Asbest sind insbesondere: Technische Schutzmaßnahmen, wie z. B. Abschottungen, Personen- und Materialschleusen, lufttechnische Maßnahmen wie Unterdruckhaltung mit Abluftfilterung; Organisatorische Schutzmaßnahmen, wie z. B. Ausweisung/Kennzeichnung von Schwarzbereichen, Anzeigen bei der Arbeitsschutzbehörde, Erstellen von Gefährdungsbeurteilungen, Arbeitsplänen, Betriebsanweisungen; Persönliche Schutzmaßnahmen, wie z. B. Schutzanzüge, Atemschutz. Kosten und Risiken Ihr Ansprechpartner CDM Smith Consult GmbH Dipl.-Geol. Helmut Ringseis Fürther Straße 212 90429 Nürnberg T: 0911 40100-48 F: 0911 40100-30 M: 0151 16128141 [email protected] Sollten Schadstoff- und Asbestvorkommen in Putzen, Spachtelmassen und Fliesenklebern erkannt werden, können für die Analyse und Beseitigung der Schadstoff- und Asbestvorkommen weitere Kosten entstehen: Etwa durch Baubehinderungen, wenn Bedenken angemeldet werden, durch Auflagen der zuständigen Aufsichtsbehörden oder für zusätzliche Entsorgungsleistungen. cdmsmith.com © CDM Smith 2015
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