Bilden + Forschen Versorgung chronischer Wunden im ambulanten Die eU Un niv ver ersi siitä tätt Wi W tt tten en/H en /Her /H erde er deck de cke ck e ha hatt un nte ers rsuch uc u cht ht, Setting. Di wiie Me M ns n ch he en n mit chrro on nis isch chen en n Wun unde den de n in n ihr h em em häus hä u lilich us ch hen Umf mfel fel eld d zu ure r ch c tk tkom omme men. me n Dar n. arau auss las au lass la ssen n sich ich ic Rück Rü ck ksc schl h üs hl üssse e zie ie ehe h n, wie amb mbul ulan ul an nte Pfl fleg eg ged edie iens nsste te Be etr trof o fe of fene ne e opt p im mal untter erst s üt ütze zen n kö önn nnen en. Von L. Rust, R. Klaaßen-Mielke, Prof. Dr. Chr. Kugler Foto oto to:: M M. Gla Glauser user se METHODIK DER STUDIE In einer Querschnittstudie des Departments Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke wurden Daten von 146 ambulant versorgten Menschen mit chronischen Wunden erhoben. Ziel derr Be Befragung war es, herauszufinden, wie sich das Selbstmanage emen me t, Schmerzen und die Lebensqualität dieser Menschen da darst rstell e en und inwiefern soziodemografische, klinische und versorgu rgungs ngsrelevante Faktoren dies beeinflussen. Die Datenerhebung g wur urde d anhand eines Fragebogens vorgenomme men, in dem die Betrroff o enen diese Faktoren selbst sel bst be b urteilen en kon konnten. Insgesam mt na n hmen Teilnehmer aus 60 ver ve sch chiedene en ambulanten Pflegedi edi die ensten in NordrheinWestfa Wes We t len (NRW) te tfa teilil. Die Einrichtungen wurden kontaktiert ertt od o er konnten sich nach einem Aufruf zur Teilnahme an derr Stu udie melden. Eingeschlossen wurden Menschen mit chro hro roni nis isc chen Wunden D Sc Di Die Schwe hweste hwe sterr Der Pfl ste Pflege egerr 54. ege 54.. Jah Jahrg. rg. g. 10 10|15 0|15 15 5 wie Ulcus cruriss, s, dia diabet betisc ischem hem Fußsyndrom und Dekub bitu itus. s. Die chronische Wun Wunde mus musste t seit mindestens vier Woche chen n bestehen. Des Weit eitere eren n muss ussten te die Teilnehmer wohnh haft in n NRW sein und in ih ihrem rem hä häusl uss ich usl ic en Umfeld leben. Der Frageb bog bo ogen e bes bestan tand tan d aus insgesamt viier ver v sch schied ededenen Einschätzu un s nst ungsi strum rument rum enten, ent en mit denen die e Tei Te lne nehme hm r zum Selbstma anag n eme ment, nt, zu z Sc Schme h rze hme r n und u Le Leb ebens ensqua qualittät befragt wurd den. De Dess Weit Weit eitere eren ere n wurd wurd u en e sozziod dem emogra emo g fis gra fische ch he Angaben (Altter, Ge Gesch sc lec sch lecht, ht Fa ht, Famil milien mil iensta ien sta and) nd),, klin klinisc inisc ische h Ang he gaaben (Wundart rtt, Dauer des Bes Besteh tehens ens ns de derr Wund Wunde, e, Anz Anzahl ahl de ahl d r Wunden, Infekti kti tio on der Wu Wunde nde, w weit eitere ere Er E kra kranku nku k nge en) un und Angaben zur Verssorgungssitu uati ation on (Du (Durch rchfüh führun ru g des es Verbandswechsels, Infformationsssta stand d übe berr die Wunde, de, e Einbezie e, ziehung in die Wundve errso so orgu rg gung) g) de derr Teil Teilneh n mer erhob hob ob ben. e Die Teilnahme an der St St die Stu ie er erfol folgte g anonym m und auf uf freiwilliger Basis. 97 I n Deutschland leben rund vier Millionen Menschen mit einer chronischen Wunde (Statistisches Bundesamt 2011). Eine Wunde wird als chronisch bezeichnet, wenn sich innerhalb von vier bis zwölf Wochen nach Entstehung trotz fachgerechter Therapie keine Heilungstendenz zeigt (DNQP 2009). Am häufigsten werden Pflegende mit chronischen Wunden wie Ulcus cruris, diabetischem Fußsyndrom und Dekubitus konfrontiert (Schümmelfeder et al. 2009). Ältere Menschen ab 65 Jahre sind besonders gefährdet, an einer chronischen Wunde zu erkranken (Hopkins et al. 2006). Chronische Wunden beeinträchtigen die Lebensqualität (Herber et al. 2007) und das Selbstmanagement (Hopkins et al. 2006, Persoon et al. 2004) der Betroffenen. Schmerzen, die im Zusammenhang mit der Wunde bestehen, werden von den Betroffenen als Hauptproblem beschrieben (Briggs & Flemming 2007) und beeinträchtigen die Wundheilung (Moffatt et al. 2008). Zunehmend erfolgt die Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden im häuslichen Setting über ambulante Pflegedienste (DNQP 2009). Mit der wachsenden Anzahl an über 65-Jährigen wird künftig auch die Zahl älterer Menschen, die an einer chronischen Wunde leiden, steigen (Statistisches Bundesamt 2009). Um die Situation der Betroffenen zu beschreiben sowie Versorgungskonzepte zu entwickeln und zu überprüfen, gewinnt die Sichtweise der Betroffenen zunehmend an Bedeutung (Marquis et al. 2006). Wundschmerzen sind das Hauptproblem der Betroffenen. Nur 6,2 Prozent der Befragten gaben an, schmerzfrei zu sein. Jeder Dritte empfindet Schmerzen als belastend Deshalb wurden in einer Querschnittstudie Daten von 146 Menschen mit chronischen Wunden erhoben, die zu Hause von ambulanten Pflegediensten versorgt wurden (siehe Kasten). Untersucht wurden die Aspekte Selbstmanagement, Schmerzen und Lebensqualität. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Betroffenen ihr Selbstmanagement – also ihre Fähigkeit, ihre Wunde so weit es geht selbst zu versorgen – insgesamt als gut einschätzten. Ein Großteil der Befragten, rund 78 Prozent (n = 90), beurteilte dies als mindestens zufriedenstellend, knapp 22 Prozent (n = 25) als weniger zufriedenstellend. Die größten Defizite zeigten sich im Wissen, das die Betroffenen über ihre Wunde haben. Diesbezüglich wiesen Menschen mit Ulcus cruris die ge- 98 ringsten, die Gruppe mit diabetischem Fuß die größten Defizite auf. Allein lebende Männer und Menschen über 65 Jahre haben häufiger Probleme bei der Versorgung ihrer Wunde. Versorgten die Betroffenen ohne die Unterstützung eines Wundexperten ihre Wunde, stieg das Risiko für ein eingeschränktes Selbstmanagement. Verfügten sie hingegen über ein adäquates krankheitsspezifisches Wissen, das ihnen der Wundexperte vermittelte, bedeutete das in der Regel ein gutes Selbstmanagement. Wundschmerzen sind das Hauptproblem der Betroffenen. Insgesamt gaben lediglich 6,2 Prozent (n = 9) der Befragten an, zum aktuellen Zeitpunkt schmerzfrei zu sein. Etwa jeder Sechste (17,5 Prozent) bezeichnete die Intensität der Wundschmerzen als gering oder leicht, jeder Vierte (24,5 Prozent) als unangenehm, fast jeder Dritte (34 Prozent) als belastend. Für 13 Prozent waren die Schmerzen fürchterlich, für zwei Prozent qualvoll. Die Betroffenen mit diabetischem Fuß wiesen am häufigsten Wundschmerzen im Vergleich zu den anderen Wundarten auf. 87 Prozent der Betroffenen mit diabetischem Fuß, 71,6 Prozent mit Ulcus cruris und 65,2 Prozent mit Dekubitus hatten zum Zeitpunkt der Datenerhebung Schmerzen, die mindestens unangenehm waren. Die Intensität der Schmerzerfahrung war bei Personen mit diabetischem Fuß am stärksten ausgeprägt. Betroffene mit einer Wundinfektion gaben durchschnittlich stärkere Schmerzen an als jene, bei denen keine Infektion der chronischen Wunde vorlag. Schmerzen erhöhten ebenfalls das Risiko für ein eingeschränktes Selbstmanagement und wirkten sich negativ auf die Lebensqualität aus. Lagen andere Erkrankungen vor, die auch Leiden hervorriefen, erhöhte dies das Risiko, dass die Schmerzen als stärker empfunden wurden. Insgesamt zeigte die Stichprobe eine deutlich schlechtere psychische und körperliche Lebensqualität verglichen mit Personen ohne chronische Wunden. Dabei wiesen Betroffene mit diabetischem Fuß eine schlechtere psychische und körperliche Lebensqualität auf als die Betroffenen mit Ulcus cruris und Dekubitus. Bestand eine Infektion der chronischen Wunde, wirkte sich das negativ auf die Lebensqualität aus und führte zu Problemen bei der Wundversorgung. Defiziten aktiv entgegenwirken Die ambulante Langzeitbetreuung von Menschen mit chronischen Wunden ermöglicht Pflegenden, Defiziten entgegenzuwirken und Betroffene aktiv im Umgang mit ihren Wunden zu stärken. Damit die Betroffenen ihre Wunde selbst gut versorgen können, ist die Unterstützung von Pflegenden notwendig. Sie können Informationsdefizite innerhalb der täglichen Versorgung identifizieren und gezielte Hilfestellungen individuell geben, auch in Form von Broschüren. Betroffene mit diabetischem Fußsyndrom zeigten im Selbstmanagement, im Erleben der Schmerzen und in der empfundenen Lebensqualität schlechtere Ergebnisse verglichen mit den anderen untersuchten Wundarten. Es Die Schwester Der Pfleger 54. Jahrg. 10|15 ist also eine besondere Unterstützung dieser Patientengruppe empfehlenswert. Da sich Wundschmerzen als Hauptproblem der Betroffenen zeigten, sollte dieser Aspekt in der Versorgung stärker berücksichtigt werden. Wenn die Behandlung von Wundschmerzen im Fokus der pflegerischen Versorgung der Betroffenen steht, können auch Selbstmanagement und Lebensqualität positiv beeinflusst werden. Die Ergebnisse der Studie eignen sich dazu, Pflegende für die Thematik zu sensibilisieren. Sie können ihr Wissen hinsichtlich der untersuchten Faktoren überprüfen und vorhandenes Wissen vertiefen. Indem Pflegende Betroffene in Behandlungs- und Therapieprozesse einbeziehen, unterstützen sie diese, selbst Experten im Umgang mit ihrer chronische Wunde zu werden. Brettschneider, C.; Lühmann, D.; Raspe, H. (2011): Der Stellenwert von Patient-Reported Outcomes (PRO) im Kontext von Health Technology Assessment (HTA). Schriftenreihe Health Technology Assessment, Bd. 109, 1. Auflage, Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) (Hrsg.), Köln. Briggs, M.; Flemming, K. (2007): Living with leg ulceration: a synthesis of qualitative research. Journal of Advanced Nursing, 59 (4), 319–328. Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) (Hrsg.) (2009): Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden. Entwicklung – Konsentierung – Implementierung. Schriftenreihe des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege, Osnabrück. Herber, O. R.; Schnepp, W.; Rieger, M. A. 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Prof. Dr. Christiane Kugler, Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, Witten Renate Klaaßen-Mielke, Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Bochum Lisa Rust Gesundheits- und Krankenpflegerin Pflegewissenschaftlerin (MSc) Universität Witten/Herdecke Stockumer Straße 12 58453 Witten [email protected] Wir waren immer schon etwas Besonderes für die Pflege ... News kostenfrei Die smarteste App der Pflege News Personalia Fachartikel powered by Die Schwester Der Pfleger 54. Jahrg. 10|15 Station24. Smart-News
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