Skorpion

AKTUELL
Skorpion: Ein Dauerrenner für die Langfahrt
Serie: Bekannte Yachten und Boote aus Deutschland Die von Karl Feltz konstruierte Segelyacht Skorpion
wurde in unterschiedlichen Ausführungen rund 700 Mal gebaut.
Feltz Skorpion. So nannte der Schiffbauingenieur
und Hamburger Werftbesitzer Karl Feltz 1959 die
erste Stahlyacht, die er nach eigenen Plänen
baute. Das war 14 Jahre nach der Gründung der
Werft, auf der bis zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich Fischerboote und Jollen aus Holz entstanden.
Die erste Skorpion war für damalige Verhältnisse
groß – Länge 8,50 Meter, Breite 2,60 Meter – und
präsentierte sich als hochseetüchtige Yacht, die
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Fotos: Helga Frank Wolgast, Feltz-Werft
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Immer noch in Topform:
Skorpion aus dem Jahr
den damaligen Zeitgeschmack traf. Schnell folgten
der Baunummer eins weitere Boote, bei denen sich
der Konstrukteur und Werftbesitzer allerdings nach
Eignerwünschen richtete. So wurden im Laufe der
Jahre die Skorpione nicht nur größer, sondern spiegelten auch ständig die Entwicklung des Yachtbaus
wider. Nach den Knickspantern kamen die Rundspanter. Die Risse wurden immer gefälliger und die
Segelleistungen besser. Gleich blieb allerdings das
Bootsbaumaterial: Stahl.
Nach der Skorpion I, folgten die II und die III. Insgesamt gibt es heute rund 700 Yachten des Typs
Skorpion, dessen Kasko bei Feltz gebaut wurde.
Die Söhne des Werftgründers, Peter und Karl Feltz
Junior, hatten die Arbeit ihres Vaters nahtlos fortgesetzt. Viele Werften, wie beispielsweise die Hamburger Lüthje Werft haben Feltz-Kaskos professionell ausgebaut. Oftmals machten sich auch die Eigner selbst an diese Arbeit.
Die kleinste Yacht ist die Ur-Skorpion mit 8,50
Meter Länge, die bis in die 1970er Jahre gebaut
wurde. Die größte Skorpion ist ein 1986 gebauter
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1973 (oben). Links: Baumaterial Stahl und sorgfältige Bearbeitung für ein
langes Bootsleben. Oben
rechts: Skorpion als Weltumsegleryacht und ein
hochwertiger Holzausbau
unter Deck.
Schoner mit einer Länge über alles von 17,30 Metern. Dass man bei Feltz jedoch noch größere Segelyachten bauen kann, bewies die Werft mit dem
24 Meter langen Nachbau eines America's Cuppers – wie üblich bei Feltz aus Stahl.
Yachten vom Typ Skorpion gibt es mittlerweile mit
Deckssalon, als Motorsegler, Kielschwerter, als
Wattenkreuzer und Hubkieler. In der Regel betrug
die Rumpfstärke der Stahlyachten vier Millimeter
im Überwasserschiff, im Unterwasserschiff bis
acht Millimeter und im Bodenbereich sogar bis
zwölf Millimeter.
Die meisten Skorpione, von denen ab den 1980er
Jahren auch einige auf Wunsch der Eigner in Aluminium gebaut wurden und dadurch rund 20 Prozent leichter als Stahl sind, weisen eine Größe von
elf bis 13 Metern auf und sind als Semi-Langkieler
und damit als typische kursstabile Langfahrtyachten konzipiert.
Kein Wunder, dass auch heute noch immer wieder
mit älteren gut gepflegten Skorpionen zu Weltumseglungen gestartet wird oder die Eigner zu Reisen
in raue Reviere aufbrechen. Einer von ihnen ist der
Österreicher Helmut Buchbauer, der erst kürzlich
mit seiner 12,50 Meter langen Skorpion II – sogar
teilweise Einhand – bis zum Nordkap unterwegs
war. „Auch in ihrem 30. Lebensjahr vermittelt die
Stahlyacht von Feltz eine große Sicherheit, ohne
die ich bestimmt nicht gestartet wäre“, sagte Buchbauer. Diese Sicherheit ist ihm wichtiger als ein
hohes Geschwindigkeitspotential, denn mit ihrer
Verdrängung von knapp zwölf Tonnen ist seine
Skorpion II im Vergleich zu modernen GFK-Yachten
ein Schwergewicht und entsprechend langsamer
unter Segeln.
Auch für Helga Frank-Wolgast, Eignerin einer 10,50
Meter langen Skorpion II mit dem Baujahr 1973,
war der Sicherheitsaspekt der Stahlyacht beim
Kauf vor 20 Jahren ein wichtiger Grund. Sie ist die
dritte Eignerin der Skorpion. Wie sie waren auch
die Voreigner Mitglieder in der Hamburger Segelkameradschaft Hansa und überzeugt von der Bauqualität der Feltz-Yacht.
Helga Frank-Wolgast und Helmut Buchbinder sind
auch Mitglieder in der Gemeinschaft der SkorpionSegler, einem Zusammenschluss von Skorpion-
Fans. Beide berichten von einem aktiven Gemeinschaftsleben mit Sommer- und Wintertreffen sowie
einem permanenten Gedankenaustausch über
praktische Pflege- und technische Tipps zur optimalen Erhaltung der Skorpione.
Im Jahr 2009 wurde die Feltz-Werft in die FeltzWerft GmbH umgewandelt. Segelboote mit der Typenbezeichnung Skorpion werden weiterhin gebaut. Geschäftsführer sind Heide Heins und Ralf
Oelbüttel, die eine Skorpion SK-1A aus Aluminium
nach Österreich lieferten. Ein 13,40 Meter langer
Schwenkkieler, vom Konstrukteur Dieter Blank modifiziert, war kürzlich der jüngste Segelyachtbau
der Werft.
Momentan baut man bei in der Feltz-Werft GmbH
mit zur Zeit sechs beschäftigten Bootsbauern Barkassen für den Hamburger Hafen um und verweist
auf kürzlich ausgelieferte spezielle Vermessungsboote aus Aluminium.
Mehr Informationen: Feltz-Werft GmbH
Rüschwinkel 7a , 21129 Hamburg
Tel.: 040 / 742 62 24, www.feltz-werft.de
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