Medienmitteilung vom 21. September 2015 HAMLET Tragödie von William Shakespeare PREMIERE: Freitag, 9. Oktober 2015, 19.30 Uhr BESETZUNG Wiebke Kayser (Hamlet); Christian Baus, Jörg Dathe, Hans-Caspar Gattiker, Jonas Gygax, Lilli Lorenz, Bettina Riebesel, David Michael Werner und die Statisterie des Luzerner Theaters PRODUKTIONSTEAM Andreas Herrmann (Inszenierung), Thorleifur Örn Arnarsson (Inszenierung «Die Mausefalle»), Max Wehberg (Bühne), Sabin Fleck (Kostüme), David Hedinger (Licht), Carolin Losch (Dramaturgie) Das Luzerner Theater zeigt ab 9. Oktober William Shakespeares Tragödie «Hamlet». Regisseur Andreas Herrmann und Bühnenbildner Max Wehberg konzentrieren sich in dieser Arbeit auf die Elemente Wind, Nebel und Licht. Fünf verschiedene Nebelarten, grosse Windmaschinen und extreme Lichtquellen bilden die Bühnenwelt Hamlets. Wiebke Kayser, seit 2008 Ensemblemitglied des Luzerner Theaters, spielt die Titelfigur. Für das Stück im Stück «Die Mausefalle» kehrt der isländische Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson ans Luzerner Theater zurück, dessen Inszenierung von Ibsens «Peer Gynt» 2010 überregionale Beachtung fand, 2011 den 1. Preis des nachtkritik.de-Theatertreffens gewann und zum Reykjavik Arts Festival eingeladen wurde. In der «Mausefalle» werden Laienspielerinnen und Laienspieler aus Luzern und Umgebung auf der Bühne stehen, die das Haus bereits in den vergangenen Jahren begleitet haben. 1 Luzerner Theater • Theaterstrasse 2 • CH-6003 Luzern • 041 228 14 44 • www.luzernertheater.ch Patrizia Hort • Kommunikation/Medien • 041 228 14 24 • [email protected] Die Tragödie des Prinzen von Dänemark ist Familienepos, Spionagethriller, Rachetragödie, politisches und philosophisches Drama in einem. Hamlet, das ist der moderne Mensch, zerrissen im Spannungsfeld von Vernunft und Gefühl, Wahrheit und Lüge, Sein und Nichtsein, Drang zum politischen Handeln und Streben nach Erkenntnis. Der Suche nach intellektueller Freiheit steht die Aufforderung zum konkreten Handeln gegenüber. Prinz Hamlet kehrt von seinem Studium in Wittenberg an den Königshof in Helsingör zurück. Sein Vater ist unerwartet verstorben, nun sitzt dessen Bruder Claudius auf dem Thron. Hamlets Mutter Gertrud hat ihn in aller Eile geheiratet. Der Geist seines toten Vaters offenbart Hamlet, er sei von Claudius vergiftet worden. Hamlet sinnt auf Rache und täuscht Wahnsinn vor, um seine Pläne zu verbergen. Doch der argwöhnische Claudius lässt Spitzel auf ihn ansetzen. Niemandem ist mehr zu trauen, auch Ophelia, die Hamlet liebt, wird Teil der Verschwörung. Nur knapp entgeht Hamlet einem von Claudius ersonnenen Mordanschlag; es kommt zum finalen Kampf, den keiner überleben wird. EXTRA: Regisseur Andreas Herrmann im Gespräch mit Dramaturgin Carolin Losch «Die Zeit ist aus den Fugen. Fluch und Scham / Dass ich zur Welt, sie einzurenken, kam.» So lautet eine der berühmten Zeilen Hamlets. Ist das ein Aspekt, der dich inspiriert? Ja, sehr. «Duld es nicht» heisst der Auftrag, den Hamlet vom Geist seines verstorbenen Vaters erhält, nachdem dieser ihm eröffnet hat, er sei von seinem Bruder ermordet worden. Für diese Anschuldigung gibt es aber keine objektiven Beweise; ein Geist hat es ihm eingeflüstert, und Hamlet bleibt mit seinem ungeheuerlichen Wissen allein. Wer sind die Geister, die uns heute einflüstern, wie die Vorkommnisse in der Welt zu bewerten sind? Schon bei Shakespeare erscheinen sie, wenn die gesellschaftlichen Verhältnisse labil und die Menschen für überschaubare Erklärungen empfänglich sind. Heute beliefern uns die Medien mit Informationen, Kommentaren und Erregungen, aber wer weiss schon, ob all dies wirklich der Realität entspricht; wir stehen ebenso überfordert da wie Hamlet. Das komplette Interview unter: www.luzernertheater.ch/spielplan/hamlet Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson über seine Inszenierung der «Mausefalle» Was hat dich bewogen, das Angebot des Luzerner Theaters anzunehmen, die «Mausefalle» zu inszenieren? Ich war sofort elektrisiert. Eigentlich hatte man mich damit gefragt, ob ich Hamlet spielen will, wenn auch nur kurz und hinter den Kulissen, denn dieses Stück im Stück wird von Hamlet geschrieben und in Szene gesetzt. Und wer kann dazu schon nein sagen? Ich finde die Idee, die Mausefalle von einem anderen Regisseur inszenieren zu lassen, bestechend. Und ich habe eine Geschichte mit dem Luzerner Theater, habe hier zwei Inszenierungen realisiert, da hat es mich gefreut, im Abschiedsjahr noch einmal dabei zu sein. Die «Mausefalle» ist vielleicht das erste Beispiel, wo konzeptionell mit der Idee des politischen Theaters gearbeitet wird. Theater wird für politische Zwecke instrumentalisiert. Der Kronprinz will sich eine Berechtigung verschaffen, den König zu stürzen. Das ist aus Hamlets Sicht der einzige Sinn dieser Unternehmung. Und dann muss man sich fragen, was ist heutzutage politisches Theater, welche Form wählt man? Die Welt der «Hamlet»-Inszenierung ist die Welt des Königs Claudius, es herrschen seine Regeln. Diese will Hamlet zerstören, und deswegen könnte man zugespitzt formulieren: Ich will die «Hamlet»-Ästhetik zerstören. Mein Blick auf das Stück ist die Perspektive von Hamlet, er wählt die radikale Opposition. Alle Vorstellungen (jeweils 19.30 Uhr): 9.10. | 11.10. (13.30 Uhr) | 16.10. | 18.10. (20.00 Uhr) | 24.10. | 29.10. | 31.10. | 14.11. | 19.11. | 20.11. | 28.11. (20.00 Uhr) | 16.12. (20.00 Uhr) | 17.12. (10.00 Uhr) | 30.12.2015 (20.00 Uhr) | 8.1. | 17.1.2016 (20.00 Uhr) 2 Luzerner Theater • Theaterstrasse 2 • CH-6003 Luzern • 041 228 14 44 • www.luzernertheater.ch Patrizia Hort • Kommunikation/Medien • 041 228 14 24 • [email protected]
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