Richtiges Lüften in Haus und Wohnung Hinweise für Bauherren, Architekten und Planer Bauherren, Architekten und Planer, aber auch Haus- und Wohnungseigentümer sowie Mieter sehen sich zunehmend mit der Frage konfrontiert, ob in Wohngebäuden über die Fenster ein hygienisch notwendiger Luftwechsel zur Sicherstellung einer ausreichenden Frischluftversorgung, zur Vermeidung von Schimmelpilz und zur Abfuhr von Feuchtigkeit und Schadstoffen gewährleistet werden kann. Das Fachinstitut Gebäude-Klima e.V. will mit dieser Information den aktuellen Stand der Technik zusammenfassen und Bauherren eine Entscheidungshilfe geben. Die zunehmende Dichtigkeit von Neubauten und auch insbesondere von sanierten Wohngebäuden zwingt den Bauherrn, Planer und Betreiber, Maßnahmen zur Sicherstellung eines hygienischen Luftwechsels zu ergreifen. Ohne geeignete Maßnahmen kann ein notwendiger Luftwechsel in dichten Gebäuden nicht in jedem Falle sichergestellt werden. Als alleinige Lüftungsmaßnahme ist die Fensterlüftung schwierig umsetzbar. Der Nutzer der Immobilie muss zur Sicherstellung eines energiesparenden und hygienischen Mindestluftwechsels vier bis sechs Mal täglich für ca. 5 Minuten eine Querlüftung bei abgestellter Heizung über vollständig geöffnete Fenster durchführen. Insbesondere im Mietwohnungsbau müssen die Bewohner auf diese Vorgabe hingewiesen und ggf. vertraglich dazu aufgefordert werden. Treten Schäden durch mangelhafte Fensterlüftung auf, ist der Bauherr im allgemeinen dennoch in der Nachweispflicht; er sollte sich also von Anfang an mit dem Mieter über geeignete Lüftungsmaßnahmen verständigen. Dem Bewohner - Eigentümer oder Mieter - bieten sich folgende Möglichkeiten als Lüftungsmaßnahmen: 1. Ventilatorgestützte Abluftanlage mit geführter Zuluft über Außenwand-Luftdurchlässe: Bei diesem System können alle Anforderungen hinsichtlich einer hygienischen Wohnungslüftung sichergestellt werden. Bei der Positionierung der Außenwand-Luftdurchlässe muss beachtet werden, dass im Winter in aller Regel kalte Außenluft in die Räume geführt wird. Eine Positionierung im Konvektionsstrom der Heizkörper beugt diesen möglichen Zugerscheinungen vor. 2. Ventilatorgestützte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung: Bei diesem System können alle Anforderungen hinsichtlich einer energiesparenden und hygienischen Wohnungslüftung sichergestellt werden. Zusätzlich erfüllt dieses System höchste Komfortanforderungen bezüglich Luftqualität und Zugfreiheit und verringert den Energiebedarf des Wohngebäudes erheblich. 3. Außenwand-Luftdurchlässe in der Fassade oder im Fenster: Außenwand-Luftdurchlässe stellen bei Beachtung der Gebäudeumströmung eine Mindestlüftung für das Gesamtgebäude zur Vermeidung von Bauschäden sicher. Wegen des natürlichen Antriebs (Thermik und Wind) sind die Randbedingungen schwer planbar. Probleme können auftreten, wenn sich die Strömungsrichtung umkehrt, das heißt wenn Luft aus den Feuchtbereichen wie Bad und Küche in die Wohnbereiche strömt. Dies betrifft auch die Geruchsausbreitung innerhalb des Wohngebäudes. Nr. 82 - 10/03 Der Bauherr, der sicher gehen will, dass eine ausreichende Lüftung in allen Fällen unabhängig von individuellen Gewohnheiten der Bewohner sichergestellt ist, muss sich für eine ventilatorgestützte Wohnungslüftung entscheiden. Eine Information des Fachinstitutes Gebäude-Klima e.V. Danziger Str. 20, 74321 Bietigheim-Bissingen, Tel.: 07142/54498, Fax 07142/61298, E-mail: [email protected], www.fgk.de
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