Patienteninformation: Brustverkleinerung/ Bruststraffung (1) Brustverkleinerung (Mammareduktionsplastik) Für viele Frauen bietet die Brustverkleinerung eine Lösung für funktionelle und ästhetische Probleme, die mit einer zu großen Brust verbunden sind. Deshalb ist dies ein Eingriff mit großer Patientenakzeptanz und -zufriedenheit. Die Beschwerden treffen Frauen in verschiedenen Lebensabschnitten. Einerseits handelt es sich um sehr junge Frauen mit auffallenden, die Figur störenden, disproportionierten Brüsten. Riesige Brüste bei einer sonst normalen Figur lassen sich durch Kleidung schwer verbergen und führen gerade bei jungen Mädchen zu einem veränderten Sozialverhalten. Die reiferen Frauen mit großen, schweren und meist tief hängenden Brüsten haben sich weitestgehend mit dem Problem arrangiert, hegen jedoch den oft jahrelangen Traum kleinere Brüste zu haben. In all diesen Phasen kann die vergrößerte und schwere Brust Schmerzen in Schulter, Nacken und Kopf verursachen. Die tief in die Schulter einschneidenden BH-Träger können Kribbeln in den Armen verursachen; Haltungsschäden und Gelenkentzündungen sind keine seltenen Folgen. Auch chronische Hautekzeme in den Brustfalten belasten diese Frauen im Alltag sehr. Der Eingriff: Eine Brustverkleinerung kann in einigen Fällen durch Fettabsaugen der Brust erreicht werden. Voraussetzung ist eine pralle Brust mit einem straffen Hautmantel. Hierbei entstehen kaum Narben; Sensibilität und Stillfähigkeit bleiben erhalten. Ein eindeutiger Straffungseffekt ist schon nach wenigen Wochen sichtbar. Da die Form jeder Brust individuell ist und durch Faktoren wie Position der Brustwarze, Brustvolumen, Zustand des Bindegewebs- und Hautmantels bestimmt wird, ist auch die Planung der Operationstechnik und des Ausmaßes der notwendigen Schnitte sehr unterschiedlich. Für eine Brustverkleinerung stehen viele verschiedene OP-Methoden zur Verfügung, ganz in Abhängigkeit von der Ausgangsform und der Beschaffenheit des Gewebes. Durch die sogenannte Technik nach Ribeiro wird zusätzlich zum Hautmantel auch das Brustgewebe im Inneren so gestrafft, dass ein besonders schöner Volumenaufbau vor allem im Bereich des Dekolletés erreicht werden kann. Hierbei wird ein Schnitt um den Brustwarzenhof herum und von dort aus senkrecht weiter runter bis hin zur Brustumschlagfalte gesetzt (i-förmiger Schnitt). Sind große hängende Brüste zu straffen, dann kann ein T-Schnitt nötig sein. Dabei wird nach exaktem Ausmessen zusätzlich ein Schnitt in der Falte unterhalb der Brust gelegt und dadurch eine effektive Reduktion und Straffung des Hautmantels erreicht. (2) Bruststraffung (Mastopexie) Brustsenkungen entstehen häufig nach Schwangerschaften und Stillperioden. Aber auch ohne solche hormonellen Einflüsse, nämlich bei Frauen mit genetisch bedingter Bindegewebsschwäche kommt es häufig zu dieser disharmonischen Entwicklung. Durch die Ausdehnung kommt es zu Rissen in der verdünnten Haut, den sog. „Striae“ /Streifen. Sind diese einmal entstanden, ist es unwahrscheinlich, dass die Brüste ihre ursprüngliche Gestalt zurückgewinnen. Jede weitere Schwangerschaft wirkt sich erneut ungünstig auf die Form der Brust aus. Übergewichtige Frauen haben meistens einen großen Fettanteil in ihren Brüsten, d.h. hier werden die Brüste durch ihr eigenes Gewicht gedehnt und hängen tief. Kommt es zur Gewichtsreduktion und damit zum Rückgang des Fettanteils, erschlafft die Brust weiter. Je größer die Brüste sind, desto wahrscheinlicher ist dieser Vorgang. Jugendliche mit starken Gewichtsschwankungen können ebenfalls an Brustsenkungen leiden. Alle diese Fälle haben folgendes gemeinsam: Die obere Brusthälfte ist flach, vor allem das Dekolleté; die untere Brusthälfte ist schwer und hängt tief. Durch die Verlagerung des Schwerpunktes der Brust nach unten, erhöht sich der Druck auf die Brustwarzenhöfe, die sich dadurch im Durchmesser überproportional vergrößern. Die Brustwarzen zeigen mehr und mehr nach unten, statt nach vorne. Der Eingriff: Bei diesem Komplex an Veränderungen reicht eine alleinige Hautstraffung in keiner Weise aus. Zur dauerhaften Behebung dieses Problems sind eine Plastik mit Dekolleté-Füllung, Brustanhebung, Brustwarzenhof-Verkleinerung und Brustwarzen-Aufrichtung erforderlich. Die Senkung der Brust und der Schwund an Brustgewebe kann ein Maß erreichen, bei der die Wiederherstellung von Brustform und -größe nicht mehr möglich ist. Hier ist dann ein Implantat erforderlich. In anderen Fällen ist für die Wiederherstellung der proportionierten Brustform die Reduktion von Brustgewebe notwendig. Brustverkleinerung und Bruststraffung werden in Vollnarkose im Westend Medical Center/Markus Krankenhaus mit anschließendem stationärem Aufenthalt von ca. 1-3 Tagen durchgeführt. Zur Unterstützung des Abtransports von Wundflüssigkeit wird auf jeder Seite eine Drainage eingebracht, die je nach Förderungsmenge nach 2-5 Tagen entfernt werden kann. Nach der Operation empfehlen wir das Tragen eines Kompressions-BHs für ca. 3 Wochen. Schwellungen und Blutergüsse sind nach wenigen Wochen gut abgeheilt. Sehr geehrte Patientin, wir möchten die von Ihnen beabsichtigte Brustverkleinerung/ Bruststraffung so sicher wie möglich durchführen. Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, bitten wir Sie um Ihre Mithilfe und Beachtung folgender Punkte: Planung: 4 Wochen vor der OP sind folgende Untersuchungen und Gespräche nötig: 3-4 Wochen vor der OP: Untersuchung beim Hausarzt/Internisten mit Körpercheck, EKG und Blutentnahme (Sie erhalten ein entsprechendes Schreiben dafür). 3-4 Wochen vor der OP: Untersuchung bei Ihrem Gynäkologen/Radiologen für entweder Ultraschall der Brust oder Mammographie der Brust. ‼ Bitte beachten Sie, dass ältere Befunde nicht gültig sind. 2 Wochen vor der OP: OP-Vorgespräch in der Praxis Dr. Berkei. ‼ Bitte bringen Sie die weiße Info-Mappe, die Sie zur Beratung bekommen, vorher gründlich durchgelesen und ausgefüllt mit. Bitte notieren Sie sich gerne weitere Fragen zu dem vorgesehenen Eingriff und besprechen sie diese im Rahmen des Gesprächs. ‼ Bitte bringen Sie alle Befunde der von uns angeordneten Voruntersuchungen mit. !! Bitte bringen Sie das OP-Honorar (bar oder mit EC/Kreditkarte bezahlbar) zum OP-Vorgespräch mit. Falls Sie mit Karte bezahlen möchten, denken Sie bitte an Ihr Tageslimit. 1-2 Wochen vor der OP: o Bei OP Planung im Westend Medical Center: Anästhesiegespräch am OP-Tag, wenn ein anderer Tag gewünscht ist, dann vereinbaren Sie bitte telefonisch (Nummer siehe unten) einen Termin dazu. o bei OP-Planung in der Tagesklinik am Markus Krankenhaus: Besuch der offenen Anästhesie-Sprechstunde (Uhrzeiten entnehmen Sie bitte der Markus-KH-Mappe). ‼ Bitte dazu Blutwerte und EKG mitbringen. !! Bitte bringen Sie das Anästhesiehonorar und ggf. die Übernachtungspauschale am OP-Tag mit (Westend Medical Center in bar bezahlbar, Tagesklinik am Markus-Krankenhaus in bar oder mit EC-Karte bezahlbar). Klinik-Adressen: Westend Medical Center Grüneburgweg 16-18 60322 Frankfurt am Main Tel.: 069-90 55 89 01 Tagesklinik am Markus Krankenhaus Wilhelm-Eppstein-Str. 4 60431 Frankfurt am Main Tel.: 069-95 33 92 82 Allgemeine Information: 1. Medikamente zur Beeinflussung der Blutgerinnung (ASS/Aspirin, Markumar, Heparin, Plavix, Pradaxa, Eliquis, Xarelto, Multivitamine u.a.) müssen 14 Tage vor dem Eingriff nach Rücksprache mit Ihrem Hausarzt abgesetzt werden. 2. Gehen Sie 1 Woche vor der Operation nicht in die intensive Sonne oder in das Sonnenstudio, da dies Schwellungen hervorruft und die Wundheilung negativ beeinflusst. 3. Alle Medikamente, die für Sie relevant sind, werden von uns verordnet. 4. Vermeiden Sie am Tag und am Abend vor der Operation einen Alkoholkonsum. 5. Bitte stellen Sie mind. 14 Tage vor und nach der Operation das Rauchen ein. Rauchen stört und verzögert den Heilungsprozess. 6. Am Entlassungstag sollten Sie mit einer Begleitperson nach Hause fahren, unter keinen Umständen allein (auch kein Taxi allein). Es ist notwendig, dass eine erwachsene Person nach Entlassung aus der Klinik die ersten 24 Stunden rund um die Uhr bei Ihnen ist. 7. Auf Grund von engmaschigen Kontrollen in den ersten postoperativen Tagen empfehlen wir für weit angereiste Patienten einen kurzen Aufenthalt in einem angeschlossenen Hotel in Frankfurt (mit Begleitperson) zu planen. Am Abend vor der OP: 1. Bitte unterstützen Sie uns bei den Hygienemaßnahmen und rasieren Sie sich den Axelbereich vollständig. 2. Gegen 18.00 Uhr ist es je nach ärztlicher Anordnung meist notwendig, nach Haudesinfektion, eine Thromboseprophylaxe in Form einer Fertigspritze einzunehmen. Wählen Sie dafür eine Stelle mit genügend Fettgewebe z.B. eine Bauchfalte oder Oberschenkelinnenseite aus. Die Spritze wird Ihnen spätestens am OP-Vorgespräch mitgegeben. Das genaue Vorgehen wird Ihnen dann von unserem Praxispersonal erklärt. Bei Schwierigkeiten der eigenständigen Verabreichung wenden Sie sich bitte rechtzeitig an Ihren Hausarzt oder auch gerne an uns. Am Tag der Operation: 1. Am Morgen der Operation insgesamt ca. 6 Stunden vor der OP bitte nichts essen und insgesamt 2 Stunden vor der OP nichts trinken (es sei denn, wir haben andere Regelungen getroffen). Nehmen Sie Ihre Dauermedikamente nach Rücksprache mit uns und dem Anästhesisten mit einem kleinen Schluck Wasser. 2. Bitte bringen Sie die von uns verordneten Medikamente am OP-Tag mit. 3. Tragen Sie komfortable Kleidung (möglichst keine engen Oberteile oder Hosen). 4. Melden Sie sich bitte zur vereinbarten Uhrzeit am Morgen der OP an der Anmeldung des Westend Medical Center/ Tagesklinik am Markus Krankenhaus. 5. Bitte lassen Sie Ihre Wertsachen zu Hause. Nach der Operation: 1. Sie werden voraussichtlich nach der Visite am nächsten Tag ab 09:00 Uhr die Klinik mit Ihrer Begleitperson verlassen können. 2. Tragen Sie den Kompressions-BH für ca. 3 Wochen Tag und Nacht. 3. Entfernung der Drainagen erfolgt je nach Förderungsmenge am 2.-5. postoperativen Tag. 4. Duschen können Sie nach Entfernung der Drainagen. 5. Lassen Sie sich in den ersten 14 Tagen beim Haare waschen helfen, damit Sie die Arme nicht zu stark bewegen müssen. 6. Strenge 14-tägige Schonfrist (1. Woche Bettruhe, 2. Woche entspannt auf dem Sofa liegen). 7. Schlafen Sie die ersten 7 Tage möglichst auf dem Rücken, danach können Sie auf der Seite liegen. 8. Sie sollten für ca. 14 Tage nicht selbst Auto fahren. 9. Sportliche Aktivitäten nach 6 Wochen. Nachbehandlung: 1. Kühlkompressen mit Rivanol® in den ersten Wochen zur Reduktion der Schwellung. 2. Sanfte Massagen der Brust und der Brustwarzen nach 1 Monat postoperativ zur Verbesserung der Sensibilität. 3. Narbenpflege mit Narbengel und Silikonplatten nach ärztlicher Anordnung, ab ca. 1 Monat postoperativ, für 3-6 Monate. Medikamente: Bitte nehmen Sie nach der Operation folgende Medikamente ein: Schmerzmittel: □ □ □ Ibuprofen® 600 mg, 1Tbl. Novamin-Sulfon Tropfen Tramadol® Tropfen morgens – mittags – abends – nachts 30 Tpf. max. 4x tgl., bei Bedarf 15-30 Tpf. zur Nacht, bei Bedarf Antibiotikum: □ □ Ofloxacin® 200mg, 1 Tbl. Ofloxacin® 400mg, 1 Tbl. morgens – abends morgens – abends Antithrombose: □ □ Clexane® 20 mg Clexane® 40 mg Fertigspritze, am Vorabend der OP 18.00 Uhr subkutan in Bauch/ Oberschenkel injizieren, nach OP für mind. weitere 5 Tage; kühl lagern Kreislauftropfen □ Effortil®-Tropfen 20-30 Tpf., bei Bedarf Bromelain® 200 mg, 2 Tbl. morgens – mittags – abends; kühl lagern 4-6x tgl. für 20 min als Umschlag einwirken lassen; kühl lagern Abschwellungsmittel: □ Narbenpflege: □ Rivanol® 0,1% Lösung □ Bepanthen® Salbe □ Dermatix® Silikongel □ Cica-Care® Silikonplatten mehrmals tgl. auf die Narben auftragen 1x tgl. zur Nacht auf die Narben auftupfen für 8 Stunden tgl. auf die Narben aufkleben Notfall: Im Notfall sind wir während der Sprechstundenzeiten unter der Praxistelefonnummer (069-920 200 96) und ansonsten unter der Ihnen mitgeteilten Mobil-Telefonnummer erreichbar. Sollten Sie uns ausnahmsweise nicht erreichen können, stehen Ihnen u.a. Kliniken im Bedarfsfall zur Verfügung: Universitätsklinikum Frankfurt am Main Theodor-Stern-Kai 7 60596 Frankfurt am Main Tel.: 069- 630 10 (Pforte) Klinikum Frankfurt Höchst Gotenstraße 6 65929 Frankfurt am Main Tel.: 069- 310 60 (Pforte) Bitte beachten Sie, dass die dargelegten Informationen generelle Richtlinien darstellen, die von Patient zu Patient je nach Heilverlauf variieren können. Stand 08/2015
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