Detailbeschrieb - Pädagogische Hochschule Luzern

Bildnerisches Gestalten kompetenzorientiert:
Aufgabenstellungen präsentieren, diskutieren, variieren
Schweizerische Arbeitstagung Bildnerisches Gestalten
SGL – SSFE – Arbeitsgruppe Kunst&Bild / Arts visuels
Samstag, 19. März 2016, Pädagogische Hochschule Luzern
WORKSHOPGRUPPE 1
1 - Kompetenzorientierte Unterrichtsreihen zum Thema Bewegung und figürliches Gestalten
Corinne Marko, Dozentin Bildnerisches Gestalten, PH Zürich
Im Rahmen des KoLeP-Filmes zum BG-Unterricht entstehen über alle drei Zyklen hinweg Lernsettings zum
Thema „Bewegung“. Studierende der PHZH, planen und unterrichten in ihrer Fachpraxis zu dieser Thematik.
Die kreierten Aufgabestellungen mit den darin produzierten Werken, sowie Fotos aus dem Unterricht aller
Zyklen werden für den Film gesammelt. Beispiele aus der entstandenen Sammlung werden vorgestellt. Sie
geben Einblick, wie zur selben Thematik in den drei Zyklen gearbeitet wurde und dienen als
Diskussionsbasis zum Kompetenzaufbau des neuen Lehrplans.
Hans Diethelm, Dozent Bildnerisches Gestalten, PH Zürich
Anhand eines Beispiels einer Unterrichtsreihe im Bildnerischen Gestalten auf der Sekundarstufe 1 werden
Aspekte der Kompetenzorientierung von Unterricht präsentiert und diskutiert. Bislang gelehrte
Unterrichtsmodelle werden mit dem kompetenzorientierten Unterricht verglichen und mögliche
Vorgehensweisen bei der Planung und Auswertung von Unterricht thematisiert. Zum einen werden Merkmale
von kompetenzorientiertem Unterricht im BG aber auch Chancen, Schwierigkeiten und Grenzen
angesprochen.
2 - Kompetenzaufbau in Lehrmitteln „Himmelhoch und Türkisblau“ und „Werkstatt Kunst: Band I“
Bernhard Chiquet, Dozent Bildnerisches Gestalten, Fachhochschule Nordwestschweiz
Kompetenzaufbau am Beispiel Farbe im 1. und 2. Zyklus. „Die Schülerinnen und Schüler können die Vielfalt
unterschiedlicher Farbtöne erkennen, auswählen und einsetzen.“ (Lehrplan 21, BG.2.B.1 2b) Im Workshop
werden Impulse für einen handlungs- und kompetenzorientierten Umgang mit dem Phänomen ‚Farbe’ in der
kunstpädagogischen Vermittlung vorgestellt. Dabei wird Bezug genommen auf die Farbdidaktik nach
Andreas Schwarz und die Lehrmittel „Himmelhoch und Türkisblau“ (Schulverlag Plus) sowie ‚Werkstatt
Kunst’Band 1 (Schroedel).
Anja Morawietz, Dozentin Bildnerisches Gestalten, PH Zürich
Neues Lehrmittel: „Himmelhoch und Türkisblau“. Kompetenzorientierte Aufgabenstellungen für den 1. Zyklus
Die fächerübergreifenden Projekte von „Himmelhoch und Türkisblau“ motivieren, individuelle Erlebnisse und
Erkenntnisse in Bild und Objekt umzusetzen. Das Lehrmittel regt an, Lernformen dem heterogenen
gestalterischen Entwicklungstand und den unterschiedlichen Interessen der Kinder entsprechend
einzusetzen. Die Unterrichtsbeschreibungen enthalten didaktische Interventionen, die beim
Entwicklungsstand 4- bis 9-jähriger Kinder ansetzen und zum gezielten Kompetenzaufbau führen.
Exploratives und lehrgangmässiges Vorgehen ergänzen sich und in jedem Projekt sind sowohl kleine
Lernschritte als auch das Lösen komplexer gestalterischer Probleme vorgesehen. Das Lehrmittel plädiert
dafür, Kompetenzen der Kinder des Zyklus 1 eher einzuschätzen als sie messen zu wollen. Dies bedingt,
individuelle gestalterische Prozesse und Produkte der Kinder genau zu beobachten und zu verstehen, dass
auch beim förderorientierten Gestaltungsunterricht Umwege zum Lernprozess gehören.
3 - Kompetenzorientierte Weiterentwicklung von Aufgabenstellungen in bestehenden Lehrmitteln
Franziska Keusen, Dozentin Institut für Weiterbildung und Medienbildung, PHBern
Susanne Junger, Dozentin Institut Sekundarstufe 1, PHBern
Basierend auf einer Analyse von Lehrmitteln im Bildnerischen Gestalten werden Indikatoren
kompetenzorientierter Aufgabenstellungen vorgestellt. Das Fazit der Analyse greift das Anliegen vieler
praktizierender BG Lehrpersonen auf, nämlich die Frage nach Möglichkeiten der kompetenzorientierten
Weiterentwicklung von Aufgabenstellungen in bestehenden Lehrmitteln.
Mit einem “Aufgabenportrait“ wird die Lehrplaneinführung in der Weiterbildung des Kantons Bern diskutiert
und an ausgewählten Aufgabenbeispielen aus bestehenden Lehrmitteln erprobt.
4 - Bezüge zwischen Aufgabenstellung – Kompetenz-Formulierungen – Beurteilung
Edith Glaser-Henzer, Prof. em. Fachhochschule Nordwestschweiz
Cornelia Setz, Studentin Bildnerisches Gestalten, PH Luzern
Eine Herausforderung für die Umsetzung des LP21 besteht darin, für die Aufgabenstellungen ausgewählte
Kompetenzen mit Inhalten zu verknüpfen und die Anforderungen auch für Schülerinnen und Schüler
verständlich zu formulieren. Für die drei Zyklen werden exemplarisch Vorschläge präsentiert und zur
Diskussion gestellt.
Miteinbezogen sind in den Beispielen die in der «raviko-Studie» ermittelten Verarbeitungs-Kompetenzen
(Glaser et al. 2012 > http://www.kunstunterricht-projekt.ch). Diese liegen den sichtbaren, bildnerischen
Darstellungsformen zugrunde und beschreiben Merkmale und Niveau-Stufen des Zusammenspiels von
Fähigkeiten, Wissen, Können/Fertigkeiten und Einstellungen aus fachdidaktischer Sicht.
5 - Hochschuldidaktik: Kompetenzorientierung im fachdidaktischen Doppeldecker BG
Beatrice Schwarz, Dozentin Bildnerisches Gestalten, PH Luzern
Verena Widmaier, Dozentin Bildnerisches Gestalten, PH Luzern
Die Studierenden werden in Berufskompetenzen und fachlichen und fachdidaktischen Kompetenzen
ausgebildet. Im Bildnerischen Gestalten bereiten wir sie für den Zielstufentransfer und die Anforderungen des
LP21 vor. Exemplarisch wird die Schnittstelle Ausbildung - Transfer in den Kompetenzbereichen
Wahrnehmung und Kommunikation und Kontexte und Orientierung zur Diskussion gestellt. Von den
Teilnehmenden sind Lehrbeispiele erwünscht mit Überlegungen und Aufgaben zur Umsetzung des LP21 im
Fachbereich Gestalten / BG.
WORKSHOPGRUPPE 2
1- Kritik der Kompetenz? Eine Annäherung.
Beate Florenz, Prof. Dozentin Hochschule für Gestaltung und Kunst, Fachhochschule Nordwestschweiz
Evelyne Monney, wissenschaftliche Assistentin Hochschule für Gestaltung und Kunst, Fachhochschule
Nordwestschweiz
Der Workshop setzt im Praxisfeld des Unterrichts Bildnerisches Gestalten an und diskutiert auf Basis der
Erfahrungen des f&e Projektes kunst/mobil die dem Lehrplan 21 zugrundeliegende Kompetenzorientierung.
Es geht dabei weniger darum, den auf Weinert (2001) zurückgehenden Begriff in den Abstufungen von
Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kompetenz als überprüfbares Raster über den Unterrichtsmodus des Projektes
kunst/mobil zu legen und das Projekt auf seine Kompetenzorientierung hin zu überprüfen. Vielmehr will der
Workshop dazu anregen, den vehement argumentierten Grenzen der Kompetenzorientierung (Gelhard 2011,
Reichenbach 2006/2011, Krautz 2015) ein Stück weit zu folgen und zu diskutieren. Damit ist die
Standardisierung und Ökonomisierung von Bildung ebenso wie die Überfrachtung eines
kompetenzorientierten Bildungsprozesses angesprochen.
Eine Auflösung dieser Zusammenhänge und der in diesen Diskussionen zugrundeliegenden Bildungsbegriffe
kann ein 90-minütiger Workshop nicht leisten. Insofern ist der Workshop ein Experiment, eines, das den
Versuch unternimmt, die Praxis eines f&e Projektes mit bildungstheoretischen Diskussionen um den
Kompetenzbegriff zu korrelieren.
2- Mise en œuvre des plans d’études LP 21 et PER orientés sur le développement des
compétences en AV: expériences et points de vues
Catherine Liechti, professeure Arts visuels, PH Fribourg,
Claudia Niederberger, professeure Arts visuels, PH Luzern
S’appuyant sur les expériences en formation continue et sur la mise en oeuvre des nouveaux plans d’études
orientés sur le développement des compétences en AV, nous présenterons des exemples de réalisations
concrètes et des documents que nous mettrons en discussion. En ce qui concerne le PER, ce sont des
réalisations des cycles 1 et 2 qui seront présentés en relation avec les grandes orientations du plan
d’études. Seront thématisés: les compétences transversales, les relations entre les différents domaines
(expression, perception, technique, culture) et leurs interactions, l’enseignement orienté processus ainsi que
la verticalité des apprentissages.
Pour le LP21, des travaux axés sur les compétences tirés de l’expérience en formation continue aux cycles 1
et 2 concernant les trois domaines de compétences (perception et communication, processus et produit,
contexte et orientation) seront présentés et discutés. Seront thématisés : les comparaisons avec l'ancien plan
d’études, les anciens et nouveaux concepts et structures (similitudes et différences), les questions fréquentes
sur l’évaluation et les démarches axées sur le résultat.
2- Implementierung der kompetenzorientierten Lehrpläne PER und LP21 im Bildnerischen Gestalten –
Erfahrungen und Ausblicke
Catherine Liechti, Dozentin Bildnerisches Gestalten, PH Fribourg
Claudia Niederberger, Dozentin Bildnerisches Gestalten, PH Luzern
Ausgehend von Erfahrungen aus den Weiterbildungsveranstaltungen und der Implementierung in der
Schulpraxis Bildnerisches Gestalten/ Arts visuels werden zu beiden kompetenzorientierten Lehrplänen PER
(Plan d'études romand) und LP21 Beispiele und Dokumente gezeigt und zur Diskussion gestellt.
Zum PER werden Zeichnungen aus dem 1. und 2. Zyklus in Bezug zu den die Richtlinien des PER gesetzt
und kommentiert. Zur Frage stehen dabei transversale Kompetenzen im BG Unterricht sowie das
Zusammenspiel der vier Lernbereiche (Ausdruck, Wahrnehmung, Technik, Kultur) und wie sich diese in einer
Unterrichtseinheit ergänzen können. Darüber hinaus werden Erfahrungen im prozessorientierten Unterricht
und die Vertikalität des Lernens thematisiert.
Zum Lehrplan 21 werden kompetenzorientierte Aufgaben aus den Weiterbildungsveranstaltungen im 1. und
2. Zyklus in Bezug zu den drei Kompetenzbereichen gesetzt und kommentiert. Im Vergleich zum ehemaligen
Fachlehrplan BG werden die alten und neuen Strukturmodelle (Gemeinsamkeiten sowie Differenzen)
aufgezeigt und häufig gestellte Fragen zur Beurteilung und Outputorientierung thematisiert.