Pressemitteilung 06-2016 hier herunterladen

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PRESSEMITTEILUNG ZUM DEUTSCHEN SCHULLEILTERKONGRESS 2016 (DSLK)
Schulleiter diskutieren Rezepte gegen Nachwuchsmangel
Mehr Leitungszeit, mehr Gehalt, mehr Teamarbeit, das sind die Rezepte, die die Teilnehmer
des Deutschen Schulleiterkongresses gegen den Leitungsmangel an vielen Schulen empfehlen.
Vor allem kleine Grundschulen sind betroffen.
Düsseldorf, 04.03.2016 Die Teilnehmer des Deutschen Schulleiterkongress 2016 haben im Vorfeld
des Kongress online darüber abgestimmt, mit welchen Maßnahmen der Beruf Schulleitung wieder
attraktiv für den Nachwuchs werden kann.
Laut Online-Umfrage sollte jede Schule eine Mindestleitungszeit von 16 Stunden haben. Das halten
80 Prozent der Befragten für sehr wichtig. Bisher ist die Leitungszeit stark abhängig von der Anzahl
der Schüler, kleine oder auslaufende Schulen sind damit im Nachteil.
Zudem sollten Schulleitungen von Grund- und Hauptschulen besser besoldet werden. Das halten 75
Prozent der Schulleiter ebenfalls für sehr wichtig. Zurzeit werden Schulleitungen dieser Schulformen
deutlich geringer entlohnt als Schulleiter an Gymnasien, Berufskollegs und Gesamtschulen. Je nach
bisheriger Einstufung bedeutet dies für die Rektoren und Konrektoren eine Erhöhung um bis zu 700
Euro.
Jede Schule sollte, unabhängig von der Schülerzahl, einen Konrektor bekommen. Das ist für 73
Prozent der Befragten sehr wichtig. Bisher mussten Schulleiter von Schulen mit weniger als 180
Schülern alle Aufgaben allein bewältigen.
Nicht ganz so eindeutig ist das Bild bei der Frage nach einer erweiterten Schulleitung. 48 Prozent
halten es für sehr wichtig, dass eine erweiterte Schulleitung in allen Schulformen möglich wird. Klar
definierte Leitungsaufgaben, etwa Evaluationsaufgaben, sollen auch von Lehrkräften
wahrgenommen werden, die nicht der Schulleitung angehören. Bisher ist das nur in weiterführenden
Schulen vorgesehen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass etwa an Grundschulen keine
Beförderungsstellen für Lehrkräfte vorgesehen sind.
Für weniger entscheidend halten die Befragten die Frage nach Jobsharing: 43 Prozent halten das
Modell, dass es zwei teilzeitbeschäftigten Lehrkräften ermöglicht, die Leitungsfunktion
gleichberechtigt wahrzunehmen, für weniger wichtig. Nur 9,75 Prozent halten es für sehr wichtig.
Die diskutierten Maßnahmen beruhen auf Vorschlägen einer Expertengruppe, die dem nordrheinwestfälischen Landtag zur Entscheidung vorliegen.
Veranstaltet wird der Deutsche Schulleiterkongress (DSLK) vom Informationsdienstleister Wolters
Kluwer Deutschland (WKD) und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE). Der VBE-Vorsitzende Udo
Beckmann sagt über die Ergebnisse der
Befragung: „Bessere
Besoldung, mehr
Delegationsmöglichkeiten und mehr Leitungszeit: Die Ergebnisse bestätigen unsere Rezepte, die wir
seit Jahren gegen den Schulleitermangel empfehlen.“ Allein in Nordrhein-Westfalen fehlen rund
2000 Schulleitungen bzw. ihre Stellvertretungen. Der VBE erwartet vom Landtag eine zügige
Umsetzung der Empfehlungen des Expertenentwurfs.
Wenn einer Schule die Leitung fehlt, ist das ein Problem in vielfacher Hinsicht. Für Eltern leidet die
Attraktivität des Standorts, dem Kollegium fehlt ein Ansprechpartner, etwa für die
Schulentwicklung. Michael Gloss, Geschäftsführer bei Wolters Kluwer Deutschland, sagt: „Ein
solcher Mangel an Führung wie in Schulen wäre in Unternehmen undenkbar. Die Qualitätsverluste,
etwa in der Produktion, wären zu gravierend und würden schnell dafür sorgen, dass das
Unternehmen vom Markt verschwindet.“
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Rund 2.000 Schulleiterinnen und Schulleiter aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland
werden heute und morgen beim DSLK erwartet. Bereits zum 5. Mal können sie sich hier fortbilden
und untereinander austauschen. Vorträge halten unter anderem die Soziologin und Journalistin
Auma Obama, Philosoph und Bestsellerautor Richard David Precht sowie der Survival-Trainer Rüdiger
Nehberg. Weitere Informationen unter www.deutscher-schulleiterkongress.de
Die Umfrage
An der Online-Umfrage nahmen 449 Besucher des Deutschen Schulleiterkongresses teil, die vorab
angeschrieben wurden.
Über Wolters Kluwer
Wolters Kluwer in Deutschland ist Teil des internationalen Informationsdienstleisters Wolters Kluwer
n.v. mit Sitz in Alphen aan den Rijn (Niederlande), der bei einem Jahresumsatz (2014) von 3,7
Milliarden Euro weltweit rund 19.000 Mitarbeiter beschäftigt und Kunden in über 170 Ländern
bedient. Die Aktien sind an der Euronext Amsterdam (WKL) gelistet, außerdem werden sie in der
AEX und im Euronext 100 Index geführt. In den Vereinigten Staaten wird die Aktie in Form eines
Sponsored Level 1 Amercian Depositary Receipt (ADR) Programms auf dem Over the Counter-Markt
gehandelt (WTKWY). Weitere Informationen finden Sie unter: www.wolterskluwer.com
Über den Verband Bildung und Erziehung (VBE)
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) vertritt als parteipolitisch unabhängige
Bildungsgewerkschaft die Interessen von ca. 140 000 Pädagoginnen und Pädagogen – aus
Kindergarten, Primarstufe, Sekundarstufen I und II, Lehrerbildung – in allen Bundesländern.
www.vbe.de
Zur Veröffentlichung, honorarfrei. Belegexemplar oder Hinweis erbeten.
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Gerda Sandner
Wolters Kluwer Deutschland GmbH (WKD)
Tel. +49 (0)9261 969-4230
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Pressekontakt VBE
Nina Braun
Verband Bildung und Erziehung (VBE)
Tel. +49(0)231 425757-21
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