Ein Arbeitspferd packt alles

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Abfüllung & Verpackung
VERPACKUNGSLÖSUNGEN FÜR GETRÄNKEFLASCHEN
Ein Arbeitspferd packt alles
Dezentraler Packer verarbeitet Bierflaschen aus Glas und PET ohne Umrüstung. Die
Mohrenbrauerei in Dornbirn, Vorarlberg, stellt zahlreiche Biersorten her, die in gläserne
Mehrweg-, Einweg-, Bügelverschluss- sowie PET-Flaschen abgefüllt werden. Vor vier Jahren
orderte die Brauerei von RST Automatisierungstechnik in Barbing/Regensburg einen
Dezentralen Packer. Er hat optimierte Greifertulpen und kann unterschiedlichste Bierflaschen
verarbeiten. In den Transportbereichen der Anlage bilden die kompakten Antriebseinheiten
MOVIGEAR® von SEW-EURODRIVE das Rückgrat.
Von GUNTHART MAU, Referent Fachpresse, SEW-EURODRIVE
D
wird jedes einzelne Gebinde gleichzeitig schonend und sicher in den Kasten
gehoben. Viermal 20 Flaschen werden
in einem Arbeitsgang bewegt – mit einer Antriebstechnik, die zum ökologisch orientierten Energiemanagement
des österreichischen Kunden passt.
Handhabungssicht ist das eine Herausforderung, weil sich der Flaschenhals
durch dieses „Anbauteil“ von den üblichen Glasflaschen stark unterscheidet.
Bei der Modernisierung von Teilen der Abfüllanlage lautete daher
die Vorgabe an die Ingenieure der
RST Automatisierungstechnik GmbH
in Barbing bei Regensburg: Die Packtulpen müssen mit dem PET-Verschluss
sowie mit allen anderen Flaschentypen der Brauerei gleichermaßen zurechtkommen, darunter auch mit Glasflaschen, die einen Bügelverschluss haben. „Wir mussten die Packtulpe so
gestalten, dass sie viel tiefer am Flaschenhals ansetzt als üblich“, beschreibt Braumeister Ralf Freitag die
Aufgabenstellung. RST Automatisierungstechnik unter der Leitung von
Geschäftsführer Rupert Hadersbeck
legte die Vakuum-Tulpengreifer entsprechend aus und lieferte einen Vierkopf-Packer, der ganz unterschiedliche Flaschenformen ohne Umrüstung handhabt. Mit Vakuumtechnik
Er läuft und läuft –
mit energieeffizienten Motoren
Der dezentrale Packer aus der
„Europac“-Linie ist entsprechend mit
effizienten Antriebseinheiten MOVIGEAR® von SEW-EURODRIVE ausgestattet. Massive Gliederkettenbänder
in der Zu- und Abführung der Flaschenkästen werden von den kompakten mechatronischen Einheiten
bewegt. Das gekapselte und optimierte Gesamtsystem aus Motor, Getriebe und Ansteuerelektronik erreicht
einen hohen Wirkungsgrad, daher
entsprechen die Antriebe der gesamten Serie bereits der Effizienzklasse IE4. Gegenüber anderen Antriebslösungen können bis zu 50 % Energie
Bild: Mohren Brauerei
Bilder: SEW-EURODRIVE
as Märzenbier „Mohren
Pfiff“ ist neben dem traditionell gebrauten „Mohren
Spezial“ eines der beiden Flaggschiffe des Vorarlberger Marktführers Mohrenbräu. Mit dem spritzigen
„Pfiff“ aus der auffälligen, urigen Glasflasche beschritt Mohrenbräu 1990 als
einer der ersten Abfüller in Österreich
einen neuen Weg. Rund 20 Jahre später ist die Sorte als beliebtes Szenebier
fest etabliert – und reif für eine weitere
Innovation: Die Brauerei entscheidet,
„Pfiff“ auch in einer leichten, bruchsicheren PET-Flasche anzubieten, mit einem Verschluss, der anders als ein Kronkorken keine scharfen Kanten hat und
ohne Flaschenöffner geöffnet werden
kann. Genau dieser Vorteil der Verpackung für unterwegs stellte die Produktion unter der Leitung von Braumeister Ralf Freitag allerdings vor eine
Herausforderung. Der sogenannte
„Easy Open Cap“ des österreichischen
Verpackungsspezialisten ALPLA trägt an
der Seite eine recht lange Lasche. Aus
Kompakte und energieeffiziente mechatronische Antriebseinheiten
MOVIGEAR® bewegen die massiven Gliederkettenbänder in der Zu- und
Abführung der Flaschenkästen.
4 | Getränke! 04 | 2015
Der dezentrale Packer „Europac“ von RST Automatisierungstechnik ist mit Antriebstechnik
von SEW-EURODRIVE ausgestattet.
„Mohren Pfiff“, ein Flaggschiff der Brauerei:
Die lange Lasche an der Seite, das „Easy
Open Cap“, stellte eine Herausforderung dar.
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eingespart werden. Im dezentralen
Packer arbeiten noch weitere Elektromotoren und Getriebe von SEWEURODRIVE. Ein Kegelradgetriebemotor mit integriertem Geber bewegt
den Zentrierrahmen, der die Getränkekästen beim Befüllen fixiert und die
Flaschen auf die Kastenfächer zentriert. Das zweiachsige Portal des Roboters wird von präzisen und schnel-
„Antriebe von SEW-EURODRIVE sind quasi Standard
in Abfüllanlagen.“
Dipl.-Ing. RALF FREITAG, Braumeister und Biersommelière,
Mohrenbrauerei, Dornbirn, Österreich
len CMP-Servogetriebemotoren positioniert. Über 32.000 Flaschen pro
Stunde können dank dieser drehmomentstarken Antriebe den Vierkopfpacker durchlaufen. Seit mittlerweile
vier Jahren leistet der dezentrale Packer
von RST Automatisierungstechnik aus
Ostbayern problemlos seinen Dienst.
Moderne Brauereitechnik
hat Tradition
„Ausfälle der Anlage hatten wir bisher nicht“, stellt Elektriker Hubert
Strobl zufrieden fest – und Braumeister Ralf Freitag klopft auf Holz. „Antriebe von SEW-EURODRIVE sind ja
praktisch Standard in Abfüllanlagen“,
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meint der diplomierte Ingenieur und
Biersommelier. Im Gebindetransport
seien daher SEW-Motoren ebenso
zahlreich zu finden wie in den Handhabungsanlagen der Paletten und Behälter. Mohrenbräu hat 1997 als einer der ersten Bierhersteller Europas
die Palettierung der Fässer mit einem
6-Achs-Roboter automatisiert. Das
KUKA-Gerät wurde von RST Automatisierungstechnik für seinen Einsatzzweck optimal ausgerüstet und
programmiert. Insgesamt setzt der
Vorarlberger Getränkehersteller früh
auf computergesteuerte Prozesse in
vielen Bereichen der Produktion. Diese Innovationsfreude ist quasi eine
Tradition in dem Familienbetrieb:
Schon Mitte der 1980er Jahre entwickelt und patentiert die Brauerei in
Eigenregie einen automatischen Bierfasswechsler für die Schankanlagen
der Gaststätten.
Mehr Informationen
www.sew-eurodrive.de
Das Erbe des Gastwirts Josef Mohr
folgreiche Marke. Familie Huber führt
das Unternehmen bis heute, seit Mitte des 19. Jahrhunderts an Ort und
Stelle im Stadtkern. Das Brauwasser stammt aus den Bergen rund um
den hochgelegenen Dornbirner Ortsteil Ebnit, der an ein Naturschutzgebiet grenzt. Zwölf Sorten Bier werden mittlerweile nach dem deutschen
Reinheitsgebot gebraut – neben dem
Bild: SEW-EURODRIVE
Der Ursprung von Mohrenbräu liegt
im Vorarlberg des Jahres 1784: Ein
gewisser Josef Mohr eröffnet in
jenem Jahr im österreichischen Dornbirn eine Brauereigaststätte. 50 Jahre
später kauft Franz-Anton Huber den
Betrieb samt Hopfengarten. Name
und Wappen werden übernommen –
der „Mohr“ ist das beliebteste Haus
am Platz und somit bereits eine er-
Szenebier „Pfiff“ auch urwüchsige Sorten wie unfiltriertes Kellerbier,
Bockbier und Bier nach Münchner
Art, aber auch trendige Biermischgetränke (ebenfalls in der bruchsicheren
PET-Flasche erhältlich) und eine besondere Spezialität, das fruchtige
„Pale Ale“. Hinzu kommt der Handel
mit zahlreichen Erfrischungsgetränken wie Limonaden, Fruchtsäften,
Mineralwasser und Energy Drinks. Sogar Wein und diverse internationale
Biere vertreibt Mohrenbräu in Österreich sowie der Schweiz, Liechtenstein
und Südtirol. Auch Führungen und
Verkostungen bietet das Traditionsunternehmen an. Für die hauseigene
„Creativ Brauerei“ wurde eine spezielle Kleinsudanlage eingerichtet, dort
können sich Interessierte in Kursen als
Braumeister versuchen.
Der Betrieb beschäftigt heute rund
120 Mitarbeiter und liefert pro Jahr
über 220.000 Hektoliter Getränke.
Aus dem Gründungsjahr unter der
Leitung von Josef Mohr hingegen ist
noch die bescheidene Menge von
„300 Eimern“ Bier überliefert.
Mehr Informationen
Die Mohrenbrauerei befindet sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts im Stadtkern von Dornbirn. Das Brauwasser stammt aus den umliegenden Bergen rund um den Ortsteil Ebnit.
www.mohrenbrauerei.at
Getränke! 04 | 2015
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