Comic-Stile - docma.shop

DOCMA
Olaf Giermann
PREMIUM-WORKSHOP
Comic-Stile
Auch wenn Sie kein Comic-­Zeichner sind, können Sie auf der Basis von
Fotos mit Hilfe von Photoshop ­comic-artige Bilder gestalten.
Einleitung : 2
Überblick : 3
Vom Foto zur Grafik mit wenigen Klicks : 4
Fein gezeichnet : 8
Gemalte Illustration : 10
Manga : 6
2
IM FOKUS | Comic-Stile | Einleitung
Foto: Olaf Giermann
Foto: VALUA STUDIO – Fotolia; Illustration: Olaf Giermann
Im Fokus
Comics werden gezeichnet. Wir möchten Ihnen hier nicht das
Zeichnen beibringen, sondern Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie
sich mit Photoshop helfen können, falls Sie für Zeichenübungen
nicht genügend Zeit oder Geduld aufbringen. | Olaf Giermann
D
Die Fotomontage (oben) wurde mit der
auf Seite 20 vorgestellten Technik in eine
Zeichnung umgewandelt.
Auszug aus DOCMA 64
ie in Comics und Graphic Novels
dargestellte Welt ist oft völlig übertrieben. Sie ist entweder bunter und
fröhlicher als in der Realität, oder alles ist
viel düsterer, wie etwa in den Comics von
Frank Miller („Sin City“).
Und so unterschiedlich die Geschichten
sind, die Comics erzählen, so verschieden
ist auch ihre Bildsprache. Der eine Künstler nutzt eine einfache, klare Strichführung, wie man sie aus den lustigen Comicbüchlein kennt. Der nächste koloriert seine
Zeichnungen grob, während ein anderer
mitunter aufwendig gemalte Bilder verwendet, wie etwa Alfonso Azpiri oder Juan
Gimenez. Jeder hat einen oft unnachahmlichen Stil.
So gesehen können wir Ihnen hier nur
Anregungen geben, wie Sie aus Fotos bestimmte grafische Looks mit der Hilfe von
Photoshop ableiten. Zunächst zeigen wir
Ihnen, mit Photoshop-Filtern einen grafischen Effekt erzeugen, der so schnell geht,
dass Sie ihn auch auf ganze Bilderserien –
etwa mit einer Aktion oder per Stapelverarbeitung – anwenden können. Etwas aufwendiger ist dann schon das Konvertieren
in eine Zeichnung oder das cartoon-artige
Verändern eines Porträts.
Mit dem Thema Manga machen wir
einen kleinen Ausflug in die Vektorwelt –
in der Photoshop aber nicht die beste Wahl
ist, falls Ihnen Software wie Adobe Illustrator zur Verfügung steht.
Am Schluss zeigen wir Ihnen einen wie
gemalt wirkenden Illustrationsstil mit harten Konturen, den Sie vielleicht schon einmal in der Computerspiele-Werbung gesehen haben (etwa Grand Theft Auto).
Viel Spaß beim Basteln.
Überblick | Comic-Stile | IM FOKUS
Seite 20: Grafischer Effekt
Das Ziel dieses Workshops ist es, ein Foto
in eine Grafik zu verwandeln, die einen
hohen Linien- und Flächen-Kontrast aufweist. Dies ist mit Filtern und/oder auch
per Ebenentechnik möglich. Wir zeigen
Ihnen zwei schnelle Wege dafür. Zusammen mit einer Farbstilisierung und einem
Bildschirmraster verwandeln Sie Einzel­
fotos in Poster oder Fotoserien in eine grafische Bildergeschichte.
Seite 22: Manga
Manga ist die japanische Bezeichnung für
Comics, steht aber zumindest in der westlichen Welt oft für den typischen Stil, bei
dem Figuren mit großen Kulleraugen dargestellt werden. Um aus einem Foto ein
Manga werden zu lassen, bedienen Sie sich
hier der Vektor-Werkzeuge von Photoshop.
Das Foto dient hierbei nur als grobe
­Vorlage.
Illustrieren mit 3D?
Im Internet finden Sie Unmengen an
kostenlosen 3D-Inhalten – und noch
viel mehr kostenpflichtige –, die Sie in
Photoshop verwenden können. Dabei
bietet Photoshop Ihnen nicht nur die
Möglichkeit, fotorealistisch zu rendern,
sondern Sie können in den Eigenschaften der 3D-»Szene« unter verschiedenen
Renderpresets auswählen, die von einfachen Konturen bis hin zu Gitternetzüberlagerungen reicht. Kombinieren Sie die
Renderresultate, um comicartige Effekte
zu erreichen. Hilfreich ist dies vor allem
bei Gegenständen, Fahrzeugen und dergleichen – denn Personen liegen als
3D-Datei oft in der typischen T-Pose (ausgebreitete Arme) oder V-Stellung (siehe
Abbildung) vor, die sich in der aktuellen
Photoshop-Version CC 2014 nicht verändern lassen.
Seite 24: Fein gezeichnet
Auf dieser Doppelseite stellen wir Ihnen
Techniken vor, mit denen Sie Ihre Fotos in
eine abgestufte Zeichnung verwandeln
können. Das beste Ergebnis erhalten Sie,
wenn Sie verschiedene Konturen und Filter kombinieren. Wenn Sie Porträts mit
dem »Verflüssigen«-Filter in cartoon-artiger Weise verzerren, können Sie den Zeichnungseffekt mit geringer Deckkraft überlagern, um das Ergebnis grafischer und
interessanter wirken zu lassen.
Seite 26: Illustration
Bei diesem aufwendigeren Effekt malen Sie
harte Konturen mit Hilfe von Pfaden, wodurch Sie eine hochpräzise Strichführung
erreichen, was auf anderem Wege oder gar
mit einer Maus sehr schwierig ist. Zum Einsatz kommt auch der »Mischpinsel«, mit
dem Sie flächige Bereiche malerischer gestalten. Durch den vorherigen Einsatz eines
Filters erkennen Sie leicht, in welche Richtung Sie für ein stimmiges Ergebnis am
besten malen sollten.
Arbeitsmaterialien zum Artikel ­können
Sie als angemeldeter DOCMA­tiker
unter www.docma.info/20132
herunter­laden.
Auszug aus DOCMA 64
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IM FOKUS | Comic-Stile | Grafik
Vom Foto zur Grafik mit wenigen Klicks
Das Ziel dieses Workshops ist es, ein Foto in eine Grafik zu
verwandeln, die einen hohen Linien- und Flächen-Kontrast
aufweist. Dies ist mit Filtern und/oder auch per Ebenentechnik
möglich. Wir zeigen Ihnen zwei schnelle Wege dorthin.
Zusammen mit einer Farbstilisierung und einem Bildschirmraster
verwandeln Sie Einzelfotos in Poster oder Fotoserien in eine
grafische Bildergeschichte.
Manuelle Korrekturen
Wenn Sie über Filtertechniken Konturen aus einem Foto generieren, gibt
es immer wieder Stellen, an denen ein
Umriss nicht erkannt wird oder an denen
er unschön ausfällt. Solche S­ tellen retuschieren Sie am besten manuell.
Akzeptieren Sie Filterergebnisse niemals als gegeben, sondern schauen Sie
genau hin. Gefällt Ihnen das Ergebnis an
jeder Bildstelle? Falls ja, ist alles gut; falls
nein, investieren Sie lieber noch etwas
Zeit und übermalen Sie die störenden
Bereiche.
Foto: Olaf Giermann
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Vorher
So geht’s:
1. Stempel-Filter
Duplizieren Sie als erstes die Hintergrund­
ebene mit »Strg/Cmd-J« und verwandeln Sie
die Kopie per Rechtsklick auf die Ebene und
»In Smartobjekt konvertieren« beziehngsweise über das Menü »Filter > Für Smartfilter
konvertieren« in ein Smartobjekt. Jetzt lassen
sich Filter nicht-destruktiv anwenden und so
bei Bedarf später noch anpassen.
Drücken Sie die Taste »D«, um die
Vordergrundfarbe auf Schwarz und die
Hintergrundfarbe auf Weiß zu setzen. Rufen
Sie die »Filtergalerie« auf, klappen Sie die
»Zeichen­filter« auf und aktivieren Sie den Filter »Stempel«. Dieser ist sehr gut dazu geeignet, eine flächige Comicumsetzung mit
geglätteten Kanten zu erzeugen. Bestimmen
Sie zunächst über die »Hell/Dunkel-Balance«,
welche Details Sie sehen möchten, und soften Sie diese über »Glättung«.
Auszug aus DOCMA 64
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