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Der Präsident kundiqte die Blockade m einer vom Fernsehen und Rundfunk über tragenen Rede an das amerikanische Volk an. Kennedv saqte, durch das Einstromen sowjetischer Waffen sei Kuba in eine Angriffsbasis verwandelt worden, von der aus ein Offensivkrieg gegen die Vereinigten Staaten geführt werden könne. Den ganzen Tag über gab es in Washington eine nicht abreißende Serie von Konferenzen der höchsten politischen und militärischen Reqierunqsqremien. Binnen drei Stunden traten im Weißen Haus der Nationale Sicherheitsrat, das Kabinett und die Außenminister Gromyko heute in Ost-Berlin Treffen mit Ulbricht und Bolz N e w Y o r k (AP). Der sowjetische Außenminister Groymko trifft heute morgen um 8 Uhr auf dem Rückflug von den Vereinigten Staaten zu einem Besuch in Ost-Berlin ein. Er wird mit Ulbricht und Zonen-Außenminister Bolz zusammentreffen. Vor dem Start in New York lehnte er es ab, Führer beider Parteien im Kongreß zusammen.. darüber Auskunft zu geben, wie lange er in Alle Dienststellen wahrten strikte Geheimhaltung, so daß lediglich bekannt wurde, Ost-Berlin bleiben werde. daß entscheidende Beschlüsse unmittelbar bevorstünden. Geheimhaltung bis zur letzten Stunde W a s h i n g t o n (AP/dpa). Die ersten Berichte darüber, daß sich eine wichtige politische Entscheidung anbahne, kamen am Sonntag. Sie wurden dadurch ausgelöst, daß Präsident Kennedy eine Wochenend-Wahlreise plötzlich abbrach und nach Washington zurückkehrte. Amtlich wurde als Grund dafür eine leichte Erkältung angegeben, von der ihm jedoch nichts anzumerken war. Das löste die Frage aus, ob es sich möglicherweise um eine „diplomatische Krankheit" handele. Dazu kam, daß Außenminister Rusk fast den ganzen Sonntag in seinem Amt arbeitete, daß sich Kennedys Pressesekretär Salinger entgegen der Gewohnheit einige Stunden Im Weißen Haus aufhielt, daß das Außenministerium, das Verteidigungsministerium und andere politische Ämter außerordentlich gut besetzt waren. Zugleich wurde bekannt, daß starke Einheiten der Luftwaffe, der Marine und der Marineinfanterie im karibischen Raum konzentriert wurden. Die amtliche Erklärung sprach von den üblichen jährlichen Marine-Manövern bei Puerto Rico. Es wurde mitgeteilt, daß 40 Schiffe und 20 000 Marineinfanteristen an den Manövern teilnehmen würden, darunter der atomgetriebene Flugzeugträger „Enterprise" und sechs Amphibienfahrzeuge. Drei Bataillone Marineinfanterie sollten am Ufer der Insel Vieques östlich von Puerto Rico eine Landeoperation durchführen. Aus diesem Aufmarsch erwuchsen Spekulationen über eine entscheidende Aktion gegen das Castro-Regime auf Kuba, zumal die Flottenleitung verfügte, daß Journalisten die Flotte nicht begleiten dürften. Am Montag gab das Weiße Haus bekannt, daß Präsident Kennedy die führenden Abgeordneten und Senatoren beider Parteien „in dringenden Angelegenheiten" nach Washington gebeten habe. Pressesekretär Salinger wollte allerdings nicht sagen, ob die Parteiführer direkt mit dem Präsidenten sprechen würden. Am Mittag gab Salinger bekannt, daß Kennedy die amerikanischen Fernsehgesellschaften ersucht habe, ihm nach Mitternacht (mitteleuropäischer Zeit) eine halbe Stunde Sendezeit für eine Rede über „ein,Thema von größter nationaler Dringlichkeit" (subjeet of the highest national urgency) zu reservieren. Gleichzeitig teilte Salinger mit, daß Kennedy Sitzungen des Nationalen Sicherheitsrates, des Kabinetts und der Führer beider Parteien im Kongreß einberufen habe. Der amerikanische UNO-Chefdelegierte Adlai Stevenson soll die Einberufung des Sicherheitsrates verlangt haben. Während ein republikanischer Senator in Salt Lake City eine Seeblockade gegen Kuba als bevorstehend vermutete, nahm die Richtung der Spekulationen in Washington eine überraschende Wendung. Bei zahlreichen Geheimbesprechungen in den verschiedenen Ämtern wurden der Berlin-Fachmann des State Department, Hülenbrandt, und der Sowjetexperte Thompson, die beide am Gespräch Kennedys mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko über Berlin in 'der vorigen Woche teilgenommen hatten, gesehen, nicht aber der Leiter des Büros für interamerikanische Fragen, Martin. Überraschend wurden gestern mittag die amerikanischen Fernsehgesellschaften durch Präsident Kennedy ersucht, ihm um 19 Uhr (Mitternacht MEZ) eine Sendezeit von einer halben Stunde für eine Rede über „ein Thema von größter nationaler Dringlichkeit" zur Verfügung zu stellen. Photo: AP Chinesen werfen Panzer in die Schlacht am Himalaja Indische Truppen nach blutigen Kämpfen auf dem Rückzug Vierte Offensive an der Grenze nach Burma N e u - D e l h i (AP/UPI/dpa). Die blutigen Kämpfe an der Himalaja-Grenze zwischen Rot china und Indien dauerten auch am Montag mit unverminderter Heftigkeit an. Zum erstei Male setzten die Rotchinesen gestern auch Panzer in der Provinz Ladakh ein, die mit Artille rieunterstützung weitere indische Stützpunkte angriffen. Ebenfalls am Montag eröffneten di< Kommunisten eine neue Front nahe der indisch-burmesischen Grenze. Auch hier stehen die Inder in schweren Abwehrkämpfen. Nach amtlichen Berichten aus Neu-Delhi befinden sich di< indischen Tnippen an allen Frontea auf dem. Rückitig, Die Verluste auf beiden Seiten sollet Strengste Geheimhaltung seit dem Krieg sehr schwer sein.' Genauere Angaben wurden nicht gemacht. Ergänzend wurde bekannt, dal Über Washingtons Ämter war inzwischen ein Vorhang des Schweigens niedergegangen. die Rotchinesen mehrere Divisionen eingesetzt haben. Die Geheimhaltungsmaßnahmen wurden als so In der ersten Rundfunkansprache an das In Ladakh sind acht indische Stützpunkte streng wie nie seit dem zweiten Weltkrieg be- Volk seit seinem Regierungsantritt erklärte überwältigt worden. Weitere sieben mußten zeichnet. Nur das Verteidigungsministerium Ministerpräsident Nehru am Montag: «Kein machte eine Ausnahme. Während die Presse- Preis ist zu hoch für unsere Freiheit. Wir kön- bei Rückzugsoperationen aufgegeben werden. sekretäre White yom Außenministerium und nen uns nicht einer Aggression oder einer Be- Im Kampfgebiet in Assam wurden ebenfalls Salinger vom Weißen Haus beharrlich schwie- herrschung durch andere unterwerfen. Wir mehrere indische Stützpunkte überrannt. Wie in Neu-Delhi verlautete, will die indigen, Mt^c das Pentagon mit Einzelheiten über müssen uns stählen für die Aufgabe, die uns den militärischen Aufmarsch in Florida und auf gestellt ist. Vielleicht sind wir zu weich gewe- sche Regierung die USA und Großbritannien den Inseln des Karibischen Meeres um so frei- sen und haben manche Dinge als selbstver- um die Lieferung von automatischen Schnellqebiqer. ständlich angenommen. Die Freiheit kann man feuerwaffen ersuchen. Die britische Regierung aber niemals als selbstverständlich annehmen." beriet am Montag ununterbrochen mit den Landungsmanöver abgesagt An der indisch-chinesischen Grenze sei in- USA und den Commonwealth-Staaten über die Neue Spekulationen löste die plötzliche Ab- folge einer „fortgesetzten und schamlosen ernste Lage an den rot-chinesischen Grenzen. sage des für heute geplanten Landemanövers Aggression chinesischer Streitkräfte" eine In Peking wurden die Häuser aller indischen auf der Insel Vieques aus. Das Pentagon teilte ernste Situation entstanden. Der Zeitpunkt sei Diplomaten unter Bewachung gestellt. mit, daß die Landungseinheiten in einem Wir- gekommen ,an dem alle Inder „diese Gefahr, belsturm zerstreut worden seien. die die Freiheit unseres Volkes und die Unab- Moskau schweigt Inzwischen sind in Indien alle pensionierten hängigkeit unseres Landes bedroht, erkennen Information der Verbündeten müssen". Das indische Volk müsse sich wapp- Armeeoffiziere bis 65 Jahre wieder zu den Schließlich wurde am Abend bekanntgege- nen, um der chinesischen „Bedrohung" zu be- Waffen gerufen worden. In Neu-Delhi verlauben, daß die Botschafter der Verbündeten der gegnen. „Was die Zukunft uns auch bringen tet, Nehru habe den sowjetischen MinisterUSA sowie verschiedener neutraler Staaten ins mag, ich möchte, daß ihr den Kopf hochhaltet präsidenten Chruschtschow um Vermittlung Außenministerium gebeten worden seien. Un- und volles Vertrauen zu der großen Zukunft in dem Konflikt gebeten. Die sowjetische Presse hat bisher die Kampfhandlungen mit ter den betroffenen Verbündeten sind sowohl unseres Landes habt." keinem Wort erwähnt. Während sich die USA die Botschafter der NATO-Staaten wie die der und Großbritannien sofort eindeutig auf die lateinamerikanischen Länder. Es hieß, sie wür- Die vier Kampfabschnitte Indiens gestellt haben, wurde das rotden noch vor der Rede Kennedys von dem geNach indischer Darstellung begann die rot- Seite planten amerikanischen Schritt unterrichtet chinesische Offensive zunächst am Sonnabend chinesische Vorgehen bisher nur von Albanien werden. Weiter wurde erklärt, Kennedy wün- in der Provinz Ladakh von Norden mit Stoß- unterstiityt. sche die lateinamerikanischen Vertreter nach richtung auf das Chip-Chap-Tal. Zur selben seiner Rede ein zweites Mal zu sehen. Nach Zeit griffen starke indische Truppenverbände Feuerüberfall auf Quemoy und Matsu der Rede Kennedys soll eine Pressekonferenz im Osten Tibets an der indisch-tibetisch-bhutaTaipeh (dpa). Rotchinesische Artillerie-Eindes Pentagon stattfinden. nesischen Grenze an. Die wichtigen Stütz- heiten haben in der Nacht zum Montag vom punkte Dhola und Khingsemane fielen schon Festland aus die vor der Küste liegenden Paris: „Der entscheidende Schuß" am gleichen Tage. Am Sonntag eröffneten die nationalchinesischen Inseln Quemoy und Matsu Wahrend in London die Vorgänge in Wa- kommunistischen Truppen eine dritte Front in unter Feuer genommen. Wie es in einem am shington mit Überraschung aufgenommen wur- Ladakh im Gebiet des Pangong-Sees, und am Montag veröffentlichten Kommunique des Verden und die britische Botschaft in Washington Montag griffen die Chinesen östlich der alten teidigungsministeriums in Taipeh hieß, wurdem Vernehmen nach aufgefordert wurde, zu Front in Assam, nahe der Grenze nach Burma den. 71 Granaten auf Quemoy und 19 auf versuchen, Aufklärung zu erhalten, erklärten Matsu abgefeuert. Regierungskreise in Paris, die bevorstehende Maßnahme sei kein Warnschuß mehr, sondern der entscheidende Schuß, der zum Halten zwingt. Daraus wurde geschlossen, daß Paris von Washington zuvor konsultiert worden war. Schiffskatastrophe vor Norwegen Passagierdampfer auf Riff gelaufen und gesunken — Bisher 30 Tote geborgen R ö r v i k (UPI/AP). Eine Schiffskatastrophe hat sich in der Nacht zum Montag vor der nordnorwegischen Küste ereignet. Das 2172 BRT große Schiff mit dem Namen „Sanct Svithun" war auf ein Riff gelaufen und ist gesunken. Bis Montagabend wurden 48 Überlebende und 30 Tote geborgen. Es ist noch nicht bekannt, wie viele Personen sich an Bord befanden. Die Funkstation im Hafen Rörwik hatte am Sonntagabend gegen 23 Uhr SOS-Rufe von der „Sanct Svithun" erhalten, daß sie in der Nähe des Leuchtturms Grinda bei Rörvik auf Grund gelaufen sei und rasch sinke. Drei Schiffe liefen sofort von Rörvik aus. Die Suche war durch schwere See und schlechte Sicht behindert. Als die Rettungsschiffe an der angegebenen Position eintrafen, konnten sie weder eine Spur des Schiffes noch seiner Insassen entdecken. Erst viele Stunden später wurden die ersten überlebenden aus Rettungsbooten geborgen. Einer der überlebenden des Schiffsunglücks, ein Kapitän, der auf der „Sanct Svithun" als Passagier gefahren war, berichtete in Rörvik, er habe sich unter Deck aufgehalten, als das Schiff von einem gewaltigen Stoß erschüttert wurde. Kurz darauf sei die Elektrizität aus„Indien wird sich einer Aggression nidit unterwerfen", sagte gestern in Neu-Delhi Nehru. gefallen, das Schiff sei von dem Felsenriff Unser Bild: Indiens Verteidigungsminister Menon (links) im Gespräch mit dem Ober- tierabgeglitten und sei rasch gesunken. Glückkommandierenden der Luftstreitkräfte, Luftmarschall A. M. Engineer. Photo-, AP licherweise habe es keine Panik gegeben. Die Leute an Bord seien ruhig in die Boote gestiegen und in die Nacht hinausgerudert. Die „Sanct Svithun" war auf der Fahrt von Berqen nach Kirkenes. Unglück auf dem Mississippi I Lutcher (AP). Mehreren amerikanischen Löschbooten ist es in der Nacht zum Montag gelungen, ein Großfeuer an Bord des norwegischen Tankers „Boheme" zu löschen, der am Sonntagmorgen auf dem Unterlauf des Mississippis mit einem Schleppzug zusammengestoßen und in Brand geraten war. Das schwere Unglück hat wahrscheinlich 19 Todesopfer gefordert. Zwei Besatzungsmitglieder erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Flugzeug mit 95 Passagieren verunglückt J u n e a u / A l a s k a (AP). Ein Flugzeug mit 95 Passagieren mußte am Montag unweit von Sitka (Alaska) wegen eines Propellerschadens aufs Meer niedergehen. Ein Flugzeug der amerikanischen Küstenwacht sichtete mehrere Schlauchboote auf dem Wasser. Nach ersten Berichten sind alle 95 Passagiere und die siebenköpfige Besatzung gerettet worden. Unsere Meinung: Der Gewerkschaftsnund —idt. Der gestern in Hannover eröffnete 6. ordentliche Bundeskongreß des Deutschen Gewerkschaftsbundes steht mehr als die meisten vorausgegangenen Gewerkschaftskongresse im Blickfeld einer kritisch gestimmten Öffentlichkeit. Das ist in den drei Punkten der Tagesordnung dieses Kongresses selbst begründet, die (wie in unserem Bericht auf Seite 3 dargelegt ist) mit der Neufassung des Grundsatzprogramms von 1949, einer Reform der DGB-Satzung und der Neuwahl des DGBVorsitzenden ein Mammut-Programm angekündigt hat, von dessen Bewältigung für eine Beurteilung künftiger Gewerkschaftsarbeit und ihrer Rolle I n Staat uricl Gesellschaft einiges abhängen dürfte. Während durchaus Gewißheit darüber zu bestehen scheint, daß weite Kreise des DGB Abschied wenigstens von einigen Teilen alter Gewerkschaftsgeschichte und -tradition zu nehmen gewillt wären, muß bezweifelt werden, ob es dem Kongreß gelingen wird, einigermaßen Klarheit in das verwirrende "Kapitel gewerkschaftlicher Machtverhältnisse zu bringen. Der zunächst ein wenig intern und in der Tagesordnung mehr beiläufig denn vorrängig wirkende Punkt „Reform der DGB-Satzung" wird also besondere Aufmerksamkeit verdienen. Dem Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes war auf dem 5. DGB-Bundeskongreß im Jahre 1959 in Stuttgart der Auftrag erteilt worden, dem Kongreß in drei Jahren einen neuen Salzungsentwurf vorzulegen, der in erster Linie auf eine Koordinierung der im DGB zusammengeschlossenen sechzehn Einzelgewerkschaften und auf eine handfeste Stärkung des Gewerkschaftsbundes, also der Spitze der Dachorganisation, zielt. Es liegt nahe, daß bei sechzehn Einzelgewerkschaften durchaus recht unterschiedliche Auffassungen darüber herrschen, inwieweit die einzelne Gewerkschaftsorganisation gut daran, tut, einen Teil ihrer Autonomie an die Dachorganisation abzugeben. Die Industriegewerkschaft Metall zum Beispiel hat kein Hehl daraus gemacht, daß sie auf gar keinen Fall mit einer solchen Beschneidung der Selbständigkeit einverstanden ist. Sie kann registrieren, daß der neue Satzungsentwurf zwar diese und'jene Machtverteilung zugunsten der Dachorganisation durchzusetzen versucht,••die recht problematische und mit schlechten Erfahrungen beladene uneingeschränkte Tarifautonomie der einzelnen Gewerkschaften aber kaum anzutasten scheint. Es muß also befürchtet werden, daß es nicht gelingen wird, einem Machtmißbrauch der Einzelgewerkschaft einen Riegel vorzuschieben, einer Macht, der bisher nicht selten allzusehr an den Interessen der Gewerkschaftsmitglieder denn an der Gesamtheit gelegen ist. In der gegenwärtigen Situation kommt es aber gerade darauf an, daß die Gewerkschaften auch als Interessenverbände keine einseitige Politik betreiben, mit der die oft komplizierten wirtschaftspolitischen Probleme erschwert statt optimal gelöst werden. Leider haben die Einzelgewerkschaften als Interessenverbände einer nur zu rund einem Drittel organisierten Arbeitnehmerschaft den Anspruch erhoben, schlechthin für alle Arbeitnehmer zu sprechen, haben in der kritischen Lage einer unaufhaltsam rotierenden LohnPreis-Spirale oft mehr gefordert und durchgesetzt, als es im Hinblick auf die Volkswirtschaft und das Wohl der in ihr lebenden Individuen zu verantworten gewesen ist. Wenn also mit einer Reform der DGB-Satzung tatsächlich eine Hoffnung vorhanden ist, so liegt sie doch in erster Linie darin, daß eine mit größeren Befugnissen versehene Dachorganisation eine weniger egozentrische Wirtschafts- und Sozialpolitik betreiben würde, eine Gewerkschaftspolitik, die durch ein stärkeres Eingehen auf gesamtwirtschaftliche Notwendigkeiten charakterisiert wäre und einzelgewerkschaftliche. Ambitionen zumindest eindämmen könnte. Damit steht und fällt die Frage, ob die Gewerkschaft in Staat und Gesellschaft verantwortungsbewußter Partner ist oder ein .Staat im Staate".
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