Kooperatives Lernen – Methode Flüsterpost Erläuterung Hinweise

Kooperatives Lernen – Methode Flüsterpost
SINUS Bayern
Mathematik
alle Schularten
ab Jgst. 7
Flüsterpost
Die „Flüsterpost“, eine kooperative Lernmethode, kann in allen Schularten und Jahrgangsstufen eingesetzt werden. Die nachfolgenden Beispiele stammen aus dem Gymnasium für
die Jahrgangsstufen 10 und 11.
Erläuterung
Die Methode eignet sich zum Verbinden von eigenständigem Arbeiten und Wiederholen
bzw. Zusammenfassen eines Stoffgebietes. Sie lässt sich besonders gut einsetzen, wenn
es für einen mathematischen Sachverhalt mehrere Beschreibungs- oder Darstellungsarten
gibt. z. B. die Beschreibung einer Funktion mit Funktionsgleichung, Graph, eventuell Wertetabelle sowie die Beschreibung einer Ebene durch eine Skizze oder mit Hilfe einer Gleichung. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist gegeben, wenn es zwischen zwei Elementen
eine Beziehung gibt, wie z. B. zwischen dem Funktionsterm und seiner Ableitung bzw. der
Stammfunktion. Diese Beziehung kann auch graphisch betrachtet werden.
Hinweise zur Durchführung
Als Materialien benötigt man nur Papier und Bleistift. Die Vorbereitungszeit dauert wenige
Minuten. Es ist von Vorteil, die Methode in 4er-Gruppen durchführen zu lassen.
Ablauf
Man nehme ein DIN-A4-Blatt, trenne es in der Mitte längs durch und falte das übrig gebliebene Rechteck in vier Teile.
Der Erste schreibt ein (mathematisches) Objekt auf und gibt das Papier im
Uhrzeigersinn an den Nachbarn weiter.
Der Zweite, der sein eigenes Papier bereits weitergegeben hat, überlegt
sich eine dazu passende Darstellung, knickt die Vorlage um und gibt das
Papier im Uhrzeigersinn weiter.
Der Nächste überlegt sich eine passende Darstellung, die eigentlich der
ersten entsprechen müsste und knickt die Vorlage des Vorgängers
um,......
Alle Mitglieder der Kleingruppe arbeiten parallel.
Anfangs- und Endobjekt werden verglichen und in der Kleingruppe gemeinsam diskutiert.
Hat die Flüsterpost funktioniert oder weicht das Ergebnis von der Startvorlage ab?
Natürlich kann die Anzahl der Felder in einer größeren Gruppe ergänzt werden. Dabei hat
sich eine Obergrenze von sechs Feldern bzw. sechs Mitgliedern pro Kleingruppe als sinnvoll erwiesen.
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Abschließend können der gemeinsame Vergleich und die eventuell nötige Fehleranalyse
als Eintrag im Heft festgehalten werden. Die Faltstreifen lassen sich ebenfalls problemlos
einkleben – wenn nötig mit Korrektur!
Sowohl das eigenständige Arbeiten als auch der Umgang mit Fehlern stehen hier im Vordergrund.
Unterrichtsbeispiele
Beispiel 1: Quadratische Funktionen
Hinweis: Die enthaltenen Fehler (auch Schreibweisen) wurden nicht korrigiert!
Eine Schülerin oder ein Schüler skizziert den Graphen einer
quadratischen Funktion.
Die/der Nächste versucht die passende Funktionsgleichung
bzw. den passenden Funktionsterm herauszufinden und notiert ihn.
............. zur Gleichung passender Funktionsgraph
............ zum Funktionsgraphen passender Term
............ zu dieser Gleichung passender Graph
Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkraft können/kann sofort erkennen,
welche Dinge bereits gut verankert sind und an welchen Stellen noch Übungsbedarf besteht.
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Beispiel 2: Ebenen
Verfasser:
Beispiel 3: „Einmal Ableitung und zurück.“
Silvia Wunderlich, Rhabanus-Maurus-Gymnasium, St. Ottilien
Bernhard Sauermann, Max-Born-Gymnasium, Germering
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