Verhalten nach Leistenbruchoperation Hernienzentrum Rhein-Erft

Verhalten nach Leistenbruchoperation
Hernienzentrum Rhein-Erft
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
durch Ihr Verhalten nach einer Leistenbruchoperation können Sie zu Ihrem Heilerfolg mit
beitragen. Dieses Informationsblatt soll Ihnen hierzu einige wichtige Hinweise geben.
1. Aufstehen und Laufen
Wenn Sie mit einer lokalen Betäubung oder mit einer Vollnarkose operiert worden sind, sollten Sie
nach dem Eingriff zügig aufstehen, sich durchstrecken und im Stationsbereich für einige Minuten
herumlaufen. Das Pflegepersonal wird Sie dabei – insbesondere beim ersten Mal – unterstützen.
2. Bekleidung (Männer)
Tragen Sie in der ersten Woche eine eng anliegende Unterhose (Slip). Sie reduzieren damit das
Risiko einer nachfolgenden Hodenschwellung.
3. Umgang mit der Operationswunde
Intracutane (in der Haut gelegene) Fäden, die wir in der Regel verwenden, lösen sich auf und
müssen nicht entfernt werden. Ansonsten entfernen wir Nahtmaterialien um den zehnten Tag nach
der Operation. Bei reizloser Wundheilung können Sie bereits zwei Tage nach der Operation kurz
duschen. Vermeiden Sie aber Manipulationen an der Wunde. Baden, Schwimmen und Saunabesuche
können Sie nach zwei Wochen wieder beginnen, wenn die Wunde abgeheilt ist.
4. Körperliche Belastung und Arbeitsfähigkeit
Die Arbeitsfähigkeit richtet sich nach der Art Ihrer Tätigkeit. In der Regel sind Sie ein bis zwei
Wochen nach der Operation wieder arbeitsfähig. Übermäßig schweres Heben sollten Sie für
mindestens sechs Wochen vermeiden. Die Grenze der Belastung sollte für Sie ein beginnender
Schmerz im Operationsgebiet sein. Gehen Sie beim Bücken in die Knie und vermeiden Sie es, sich
„aus dem Bauch heraus“ zu bücken. Das selbstständige Steuern eines Kfz empfehlen wir erst bei
Schmerzfreiheit, da ansonsten Ihr Reaktionsvermögen eingeschränkt sein kann.
Abteilung für Allgemein-/Viszeral-/Gefäßchirurgie am Marienhospital Brühl ∙ Mühlenstraße 21–25 ∙ 50321 Brühl
www.marienhospital-bruehl.de ∙ Eine Einrichtung im Verbund der GFO (Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH)
Marienhospital Brühl GmbH ∙ Zertifiziert nach den Regeln der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen GmbH (KTQ-GmbH)
Zertifikatsnummer: 2011-0185 KH
5. Sportliche Aktivität
Die Intensität Ihrer Sportausübung sollten Sie von Ihrer Schmerzempfindung abhängig machen.
Ruckartige, kraftvolle Bewegungen sollten vermieden werden. Das Bauchdeckentraining sollten Sie
zunächst für sechs Wochen meiden. Probieren Sie aus, wie weit Sie gehen und wie rasch Sie die
Belastung steigern können. Allgemeingültige Regeln gibt es hierfür allerdings nicht.
6. Intimverkehr
Intimverkehr ist grundsätzlich möglich, wobei Sie auf Schmerzfreiheit achten sollten.
7. Stuhlgang
Sie sollten in den ersten Wochen nach der Operation harten Stuhlgang und zu starkes Pressen
vermeiden. Gegebenenfalls kann ein mildes Abführmittel hilfreich sein.
8. Wundschmerz
Der Wundschmerz ist bei jedem Patienten in Intensität und Dauer unterschiedlich. Während und nach
der Operation erhalten Sie milde Medikamente zur Schmerzvermeidung. Zusätzlich kann die Wunde
mit Eis gekühlt werden. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichend sein, erhalten Sie ein stärkeres
Schmerzmedikament. Spätestens nach zwei bis drei Wochen sollte der Wundschmerz abgeklungen
sein, ansonsten suchen Sie uns oder Ihren Hausarzt auf.
Wir hoffen, Ihnen mit diesem Informationsblatt die wichtigsten Fragen beantwortet und zu Ihrem
Wohlbefinden beigetragen zu haben. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur
Verfügung unter der Rufnummer 0 22 32/74-2 75.