St Franziskus-Hospital Köln Zentrum für Fuß und Sprunggelenkschirurgie Das richtige Verhalten nach einer Fußoperation Liebe Patientinnen und Patienten, mit diesem Merkblatt möchte ich Sie auf die wichtigsten Punkte in der Erholung und Nachbehandlung nach Ihrer Fußoperation im St. Franziskus-Hospital vertraut machen. Die richtige Anwendung dieser Prinzipien ist für eine problemlose Heilung sehr wichtig. Sie tragen durch die Beachtung dieser Punkte wesentlich zum Erfolg der Operation bei. Schmerzen Nach Fußoperationen treten im Allgemeinen keine übermäßig starken Schmerzen auf. Sie können also ganz beruhigt sein. In den ersten Tagen nach der Operation werden Sie trotzdem regelmäßig Schmerzmedikamente erhalten. Durch häufiges Hochlagern können Sie zur raschen Abschwellung beitragen, was wiederum den Gewebedruck in ihrem Fuß vermindert und so die Situation günstig beeinflusst. Versuchen Sie den operierten Fuß höher zu lagern als Ihr Herz, damit eine effiziente Abschwellung erzielt werden kann. Dies gelingt natürlich am besten im Liegen. Schwellung kann auch als Signal einer übermäßigen Aktivität gewertet werden. Nehmen Sie also Notiz von diesen Beschwerden, und gönnen Sie Ihrem Fuß eine entsprechende Ruhepause mit Hochlagern. Ebenfalls können Schmerzen und Schwellungen mit Applikation von Eis oder Cold Packs behandelt angegangen werden, wobei diese jedoch nicht direkt auf die Haut aufgelegt werden dürfen. Ebenso empfehlen wir zur Prophylaxe der Schwellung in den ersten Wochen, wo möglich und sinnvoll eine elastische Binde zur Kompression anzuwenden. Es ist durchaus normal, dass je nach persönlicher Veranlagung und durchgeführtem Eingriff die Schwellungstendenz bei Fußeingriffen bis zu zwei Monaten und länger anhalten kann und somit das Tragen von engem Schuhwerk in dieser Zeit noch nicht möglich ist. Generell gilt, dass Sie in den ersten Tagen nach der Operation so viel wie möglich liegen sollten. Während des Liegens sollten sie den Fuß oft bewegen. Sie können auch selbstständige Übungen durchführen, indem Sie mit ihrer Hand die Beweglichkeit der Zehen trainieren. Sitzen, Stehen oder Gehen sollten auf das notwendige Maß beschränkt werden. Wundpflege Jede Operationswunde, das heißt jeder Hautschnitt, der für eine Operation am Fuß notwendig wurde, ist eine mögliche Eintrittspforte für Bakterien, die zu einer Wundinfektion führen können. Deswegen müssen Wunden regelmäßig gepflegt werden. Gerade bei Fußoperationen, wo in der Regel kein blutabführendes Schläuchlein (Redon) angelegt wird, ist eine nach der Operation anhaltende Sekretion von Blut oder Wundwasser über einige Tage durchaus normal. Solange die Wunde nicht trocken ist, muss sie mit regelmäßigen sterilen Verbandwechseln gepflegt und kontrolliert werden. Sobald trockene Wundverhältnisse vorliegen, müssen nur noch gelegentliche Verbandwechsel erfolgen. Folgende Veränderungen Ihrer Wunde sind Zeichen einer möglichen Wundheilungsstörung oder Infektion und sollten dazu führen, dass Sie unbedingt Ihren Hausarzt oder auch mich direkt kontaktieren: - Zunehmende Rötung - Zunehmende Schwellung - Überwärmung - Zunehmende starke Schmerzen In einer solchen Situation werden wir entscheiden, ob eine ergänzende Schutzbehandlung mit Antibiotika in Betracht gezogen werden muss. Schutz vor Thrombosen und Embolien Die Thromboseprophylaxe ist eine Maßnahme zum Schutz vor postoperativen Komplikationen des Kreislaufsystems. Generell gilt, dass nach Fußoperationen das Thromboserisiko eher klein ist. Als einfache Schutzmaßnahme können Sie mehrmals täglich Ihre Füße und Beine mit Kreiselbewegungen im Sprunggelenk oder auch mit Fahrradfahrübungen im Bett auf dem Rücken liegend durchbewegen. Dies fördert den venösen Blutabfluss in den Unterschenkelvenen. Üblicherweise werden Sie zusätzlich während ihres stationären Aufenthaltes Antithrombosespritzen oder ein entsprechendes Medikament erhalten. Sollte aufgrund Ihrer Fußoperation eine längerfristige Ruhigstellung beispielsweise in einer Orthese oder einem Gips notwendig werden oder liegen Thromboserisiken vor, wird auch nach der Entlassung eine Prophylaxe mit Spritzen oder Tabletten durchgeführt. Hautfäden Prinzipiell wird die Haut mit Hautfäden vernäht. Zusätzlich verwenden wir kleine Wundpflaster (Steri-Strips) die direkt auf die Wunde geklebt werden. Beides muss nach circa zwei Wochen durch ihren Hausarzt oder Orthopäden entfernt werden. Beachten Sie, dass die kleinen Steri-Strips ohne Grund nicht vorher abgezogen werden, da es sonst zu unnötigen Nachblutungen kommen kann. In vielen Fällen verwenden wir auch Drähte, die zur Stabilisierung in Ihre Zehen eingesetzt werden. Diese werden meist nach drei bis fünf Wochen in unserer Sprechstunde entfernt. Die Entfernung dieser Drähte ist praktisch schmerzlos und Sie müssen sich davor nicht fürchten. Die Belastung nach Fußoperationen Bitte beachten Sie, dass es für den erfolgreichen Verlauf der Operation notwendig ist, den Fuß in den ersten Tagen nach der Operation konsequent hochzuhalten. Am besten gelingt dies natürlich im Liegen! Langes Sitzen oder Stehen führt schnell zu einer massiven Schwellung des Fußes. Dadurch können starke Schmerzen entstehen. Bleiben Sie bitte daher am OP-Tag in ihrem Bett und stehen Sie nur auf, um auf Toilette zu gehen. Je nach Art des Eingriffes erhalten Sie am ersten Tag nach der Operation einen Spezialschuh. Die meisten Vorfußoperationen werden in einem Vorfuß-Verbandschuh mit harter Sohle nachbehandelt. Hiermit können Sie meist recht gut laufen und belasten. Oft wird Ihnen auch eine Bandage verschrieben. Diese bringen Sie bitte zum Nachuntersuchungstermin mit. Ich werde Sie Ihnen dann persönlich anlegen. Gehstützen sind meist nur anfangs notwendig und hilfreich zur Erhöhung der Gangsicherheit. Bei größeren Operationen im Rückfußbereich (Umstellungsoperationen oder auch Eingriffe am Sprunggelenk, etc. sowie gewissen Mittelfussoperationen) ist eine längere Ruhigstellung in der Regel angezeigt. Nachdem wir im Röntgenbild eine fortschreitende Verheilung erkennen, kann dann der Übergang auf die volle Belastung erfolgen. Rauchen Studien haben gezeigt, dass der Nikotinkonsum das Risiko einer Wundheilungsstörung massiv erhöht. Dieses führt zu hässlicher Narbenbildung und kann in Einzelfällen auch zu sehr schweren Komplikationen führen. Im schlimmsten Fall bis zum Verlust von Zehen! Rauchen ist daher zwei Wochen vor und drei Wochen nach der Operation untersagt. Körperpflege Auch nach durchgeführter Fußoperation kann die Körperpflege in den allermeisten Fällen problemlos durchgeführt werden. Ebenso brauchen Sie nicht auf das Duschen zu verzichten. Beachten Sie jedoch, dass eine noch sezernierende Wunde nicht nass werden sollte. In der Regel können Sie zum Schutz einen abdichtenden Plastiksack über den Fuß stülpen und so duschen. Zusätzlich gibt es auch wasserdichte Wundpflaster, die ein problemloses Duschen ebenso erlauben. Beachten Sie bitte, dass Sie nach der Dusche den Plastiksack entfernen sollten und die Wunde auf Feuchtigkeit kontrollieren müssen, bzw. diese noch an der Luft trocknen sollte, bevor ein neues Pflaster aufgeklebt wird. Bei trockener und verschlossener Wunde ist auch bei liegendem Hautfadenmaterial das Duschen ohne Abdeckung erlaubt, sofern die Wunde anschließend sofort sorgfältig trocken abgetupft wird. Um Stürze in der feuchten Dusche zu vermeiden, empfehlen wir zusätzlich einen Stuhl in die Duschkabine zu setzen. Arbeitsfähigkeit nach Fußoperationen Wie bei allen Operationen generell wird die Arbeitsfähigkeit nach Eingriffen am Fuß vor allem durch die Art Ihrer beruflichen Tätigkeit bestimmt. Sind Sie in einem Büro tätig, so ist eine Wiederaufnahme der Arbeit ganz sicher früher möglich als wenn Sie auf einer Baustelle arbeiten. Deswegen muss die Arbeitsfähigkeit zwischen Ihnen und Ihrem behandelnden Arzt immer individuell anhand der gegebenen medizinischen Situation und den beruflichen Anforderungen festgelegt werden. Die Nachbehandlungsphase nach Fußoperationen ist von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Operationserfolg. Zögern Sie deswegen nicht, bei unklaren Situationen oder Veränderungen, die auf eine Heilungsstörung hinweisen könnten, mich sofort zu kontaktieren. Einen guten Verlauf der Operation und der Nachbehandlung wünscht Ihnen Ihr Dr. Axel Steinseifer Kontakt St. Franziskus-Hospital Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie Dr. Axel Steinseifer Schönsteinstraße 63 50825 Köln Tel 0221 5591-1131 [email protected]
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