Landtag Nordrhein-Westfalen • Theo Kruse MdL Gedanken zum

Landtag Nordrhein-Westfalen • Theo Kruse MdL
Gedanken zum Jahreswechsel 2015/2016
2015 war für uns in Deutschland sicher ein gutes Jahr, ein sehr ereignisreiches Jahr. So
deutlich wie selten zuvor, haben wir erfahren, dass unsere Sicherheit, unsere Freiheit
,
unsere Art, wie wir leben wollen, mehr als je zuvor auf dem Prüfstand stehen.
Die Finanzkrisen in Europa und ganz aktuell besonders die Flüchtlingsströme zeigen
uns jeden Tag, dass wir in Deutschland nicht auf einer Insel leben. Weltweiter Terror
und Kriege finden nicht irgendwo weit weg statt. Die Folgen ungelöster und neuer Probleme spüren wir unmittelbar und überall im Land. Flüchtlinge kommen aus gescheiterten
Staaten und Regionen, wo sie für sich und ihre Kinder keine Chancen zum Überleb
en
sehen. Sie kommen nach Deutschland, weil es sich herumgesprochen hat, oder auch
von skrupellosen Schlepperbanden verbreitet wurde und wird, dass es sich in unserem
Land am besten leben lässt.
Millionen Menschen kommen zu uns. Aber schaffen wir das? Halten wir das aus? Können wir diese Flüchtlinge integrieren, sind sie überhaupt integrationsfähig? Wir wissen
es nicht. Wir können es nur versuchen gemeinsam mit jenen Menschen, die bereits hier
gelandet oder gestrandet sind.
Deswegen geht es in besonderer Weise um das Vertrauen der Bürger in die Steuerungsfähigkeit der Politik und ihre Legitimation. Die aktuelle Flüchtlingskrise schaffen wir
nur, wenn wir es gemeinsam versuchen. Als starker Partner in Europa, das Gemein
samkeit und Solidarität leider zunehmend unterschiedlich buchstabiert. Auch genüge
n
nicht kraftvolle Beschlüsse in der geschlossenen Gesellschaft eines Parteitages. Bürgermeister und Landräte auch in unserer Region signalisieren, dass wir bei bestem Willen bereits an unsere Grenzen stoßen. Aktuell haben wir nicht einmal genug Lehrer für
jene Kinder, die aus völlig fremden Kulturkreisen einwandern und, wie alle anderen Kinder in Deutschland, ein Recht auf Bildung haben.
Die vielzitierte Globalisierung hat unsere Heimat, hat auch das Sauerland längst erreicht. Nicht nur eher unsichtbar in Form von Aufträgen und Geschäftsbeziehungen für
unsere heimische Wirtschaft, der es im landesweiten Vergleich erfreulich gut geht, die
es aus eigener Kraft und dank guter politischer Rahmenbedingungen durch die Finanzkrise gut geschafft hat. Südwestfalen steht gut da. Der Fachkräftemangel im Handwe
rk
zeigt, dass da in den nächsten Jahren sogar noch mehr möglich ist. Ob Migranten da
hilfreich sein können, erfahren wir erst, wenn wir als Gesellschaft selbst die Einwanderung gezielt steuern können. Unkontrollierte Masseneinwanderung zumal aus fremden
Kulturkreisen schafft zunächst nur neue, vollends unkontrollierbare Probleme.
Deutschland hat im ablaufenden Jahr, etwa mit Blick auf Paris im Nachbarland Frankreich, viel Glück gehabt, und unsere Sicherheitsbehörden haben gut gearbeitet. Islamistischer Terror, der die ganze Welt und besonders Europa bedroht, konnte weitgehend
verhindert werden. Aber wir müssen auch künftig äußerst wachsam sein. Für die einwandernden oder einsickernden Flüchtlinge gilt nicht die im Rechtsstaat ansonsten
prinzipielle Unschuldsvermutung. Wollen die zu uns kommenden Menschen tatsächlich
völlig friedliche und für die gesamte Gesellschaft hilfreiche Mitbürger im nicht islamisc
h
geprägten Deutschland werden, müssen sie selbst unter Beweis stellen, dass sie
es
auch können. Sie selbst sind in der Pflicht, der einheimischen Bevölkerung die Sorgen
und die Angst davor zu nehmen, was auf uns zukommen könnte, wenn jetzt auch
in
Südwestfalen plötzlich für alle sichtbar Moscheen entstehen. Für Einwanderer zumal
aus anderen Kulturkreisen gilt der unteilbare Zusammenhang zwischen Fördern und
Fordern. Deutschland ist stark, weil Solidarität die Menschen verbindet, die nach unseren Regeln mit uns leben wollen.
Landtag Nordrhein-Westfalen • Theo Kruse MdL
-2-
Die Einführung von islamischen Feiertagen oder gar der Scharia zunächst in Teilbereichen zur Entlastung der Justiz, wie bereits vorgeschlagen, oder gefordert, ist für die
Mehrheitsgesellschaft kein Thema. Unser Willkommensgruß ist das Grundgesetz, das
für alle hier lebenden Menschen ohne Einschränkung oder Ausnahme gilt.
Deutschland im Zentrum der EU und als erfolgreiche Exportnation auch im Zentrum des
Weltinteresses steht vor gewaltigen Veränderungsnotwendigkeiten auf allen politischen
Ebenen. Viel haben wir erreicht in Zusammenarbeit ebenso wie im Streit zwischen
Bund, Ländern und Kommunen. Daran müssen wir auch im kommenden Jahr arbeiten,
möglichst gemeinsam oder begleitet vom Interesse vieler Bürger, die Demokratie eben
als Gemeinschaftswerk verstehen. Also als gemeinsame Chance, um politischen Rattenfängern zu widerstehen, die mit verblüffend und entlarvend einfachen Antworten unterwegs sind und damit nur spalten.
Theo Kruse MdL
Wahlkreisbüro:
Martinstraße 49, 57462 Olpe
e-mail: theo.kruseelandtao.nrw.de
Tel: 02761/3047
Fax: 02761/939848
hompage: www.theo-kruse.de