Bauen von Silo- und Güllelagern

Technik
■ BAUERNBLATT l 31. Oktober 2015
Bau- und Energielehrschautag am 5. November in Futterkamp
Bauen von Silo- und Güllelagern
ckersaft und Niederschlagswasser
kaum möglich. Silosysteme mit Seitenwänden sind beim Bau zwar erheblich teurer, doch letztendlich,
wie sich in verschiedenen Vergleichsrechnungen herausgestellt hat, die
wirtschaftlichere Variante.
Die Lagerung von Jauche, Gülle
und Silage mit Sickersäften und die
Lagerung von Festmist im „JGS-Anlagen“ ist und bleibt ein aktuelles
Thema in der Landwirtschaft. Sanierungsbedürftige Altanlagen
und zu knappe Lagerkapazitäten
sind Beweggründe für die Erweiterung der vorhandenen Lagerkapazitäten. Jens Christian Flenker
von der Landwirtschaftskammer
wird in seinem Vortag zu diesem
Thema auf die wasserrechtlichen
Grundlagen, die verschiedenen
Baukonzepte sowie die technische
Anforderungen in der Bauausführung eingehen. Vervollständigt
wird das Fachprogramm mit Informationen rund um den Beton und
das Bauen mit Ziegel.
Der „Tag der offenen Tür“ in der
Bau- und Energieausstellung am
Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp wird, jeweils am ersten Donnerstag im Monat, in der Zeit von 9
bis 15 Uhr durchgeführt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, der
Eintritt ist frei.
Vortragsprogramm:
Beginn 10 Uhr:
● Bau von Lagerkapazitäten für Silage, Mist und Gülle
Jens Christian Flenker, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
● Betone für die Landwirtschaft –
Auswahl, Verarbeitung und Nachbehandlung
Marko Schrimpf, Thomas Beton
GmbH
Verschiedene Wandtypen
werden vorgestellt
Bosch Beton: Neu in der Ausstellung sind die Fertigelemente zum Fahrsilobau.
Höchste Beton- und Verarbeitungsqualitäten sollen eine lange Nutzungsdauer
gewährleisten. Durch die zertifizierte Konstruktion bietet das Unternehmen 20
Jahre Garantie auf die Produkte.
Fotos: Hans-Jochim Rohweder
● Landwirtschaftliches Bauen mit
Ziegel
Michael Brückner, Wienerberger
GmbH
Bei Fahrsilo
auf feste Wände setzen
Verdichtung im Randbereich können Nach- und Fehlgärungen der Silage deutlich reduziert werden.
Höchste Silagequalitäten mit geringsten Verlusten sind möglich. Abfall entsteht bei gutem Silagemanagement nicht.
Die Bosch Beton GmbH & Co. KG
bietet Silowände in verschiedenen
Höhen und mit unterschiedlichen Eigenschaften an:
● Die LA-Stützwände mit einer
Nutzhöhe von bis zu 3 m als frei stehende Wand oder als Wand mit Erdwall für höchste Belastungen und
Achslasten.
● Die L-Wand ist ein schlankes Modell, das ohne Strebepfeiler hergestellt wird. Die Mindesthöhe dieser
Stützwand beträgt 50 cm, ihre Maximalhöhe 6 m. Die zwei Typen der
L-Elemente gibt es in zwei Ausführungen: als L-Wand, L-Wand mit Ferse, als Ecktyp und als L-Wand Typ
Ecke mit Ferse.
● Zwischenwände bilden eine platzsparende Lösung für Lagersysteme
mit getrennten Silos. Für diese Doppelstützlösungen sind die T-Wand
und die U-Wand im Bosch-ProANZEIGE
Vieles spricht für feste Wände im
Fahrsilo. Beim Befüllen sind durch
die feste Wand ein zügigeres Arbeiten und bessere Walzarbeit im Randbereich möglich. Durch eine höhere
Tabelle: Ansprechpartner der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in
der Ausstellung zu Fragen des Bauwesens, der Energie und der Technik der
Tierhaltung
Name
Schwerpunkt
Telefon
Hans-Jochim Rohweder
Organisation der Bau- und Energieausstellung, Haltungstechnik
für Rinder
Stallbau für Rinder, Fahrsilobau,
Güllelager, landwirtschaftliches
Baurecht und Bauwesen
Vorprüfungen und Stellungnahmen zum Immissionsschutz
0 43 81-90 09-64
Jens Christian Flenker
Klaus Knaack
Kai Andersen-Götze
Marcus Schweigmann
Anne Peters
Christian Meyer
Jürgen Lamp
Peter Friedrichsen
Walter Eggersglüß
Dirk Wietzke
Haltungs- und Fütterungstechnik
für Schweine
Bauen und Technik für die Pferdehaltung
Förderung und Finanzierung von
Bauvorhaben
Photovoltaik, Windenergie
Heizen mit Biomasse, Wärmenutzung, Biogas
0 43 81-90 09-917
0 43 81-90 09-28
0 43 81-90 09-15
0 43 81-90 09-30
0 43 81-90 09-29
0 43 81-90 09-27
0 43 81-90 09-58
0 43 44-8 10 72-14
0 43 31-94 53-226
0 43 31-94 53-228
Weiter ist der Platzbedarf geringer, weil sich der Fahrsilo durch feste
Wände kompakter füllen lässt. Kleinere Oberflächen haben auch geringere Abdeckkosten zur Folge, ebenso ist die Abdeckung des Siliergutes
schneller durchzuführen. Bei festen
Wänden sind die wasserwirtschaftlichen Anforderungen gut zu erfüllen, denn sicheres Ableiten von Sickersäften ist gegeben. Dagegen ist
bei Siloplatten an der Randbegrenzung eine saubere Trennung von Si-
gramm. Beide sind so konstruiert,
dass sie ohne Gegendruck von beiden Seiten belastbar sind. Die TWände sind doppelstützend und frei
stehend. Diese Fahrsilowände sind
sehr platzsparend und bieten durch
ihre Doppelstützfunktion eine preislich sehr interessante Option. Die UWände müssen mit einem Erdwall
aufgeschüttet werden, um ein Kippen zu verhindern. Ein wichtiger
Vorteil der U-Wand ist der freie
Raum, der immer zwischen den bei-
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Technik
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leistungsbeton der Festigkeitsklasse
C60/75 mit Expositionsklasse XA3.
Die Stützwände sind, je nach Typ,
auf bis zu 20 t Achslast ohne Randabstand ausgelegt. Damit sind zur
optimalen Futterkonservierung hohe Walzgewichte bis an den Rand
möglich. Der hohe Widerstand gegen aggressive Säuren soll für eine
längere Lebensdauer der Elemente
sorgen. Die Stützwände haben eine
glatte und dichte Oberfläche.
Auf hohe
Alle Stützwände sind auf Vorrat
Betonqualität achten
produziert. Dadurch ist eine schnelle
Bosch Beton verwendet Lieferung ausgehärteter Elemente
einen zertifizierten Hoch- möglich. Zur Sicherheit werden die
den Silos bleibt. Dieser
kann für die Bewirtschaftung als Weg genutzt werden, aber auch Oberflächenwasser vom gefüllten
Silo lässt sich hierüber abführen. Für U-Wände sind
Treppen lieferbar, die sich
am Anfang oder Ende des
Betonschäden: Wenn Qualität und Verarbei- Fahrsilos einpassen lassen.
tung nicht stimmen, kann es so aussehen. Die
Betonoberfläche des Fertigteilwandelementes
weist Lunker auf, der Riss im Beton hat bereits
eine Breite von 0,25 mm, und auch die zu dick
aufgetragene Wartungsfuge ist durch das „Setzen“ des Wandelementes gerissen.
zertifizierten Stützwände vor der
Auslieferung noch im Druckbelastungstest geprüft. Die meisten
Wandelemente haben eine Länge
von 3,95 m. Das ist vorteilhaft, denn
je länger die Elemente sind, desto
weniger Wartungsfugen sind nötig.
Neben Fahrsilowänden liefert die
Firma auch Bodenplatten, die den
Fahrsilos ein festes Fundament geben.
Hans-Jochim Rohweder
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 81-90 09-64
[email protected]
Maschinelle Kühlung bei der Kartoffellagerung – Teil 2
Leistung, Energieeffizienz und Investitionskosten
IndenvergangenenJahrenhatdieBedeutungdermaschinellenKühlungin
der Kartoffellagerung deutlich zugenommen.DenHintergrunddieseEntwicklung stellen die erhöhten Qualitätsanforderungen an die gelagerten
Kartoffeln dar, die durch den Einsatz
einer technischen Kälteanlage häufig
leichterzuerfüllensind.Indervergangenen Ausgabe wurden der Aufbau
sowie verschiedene Bauweisen und
Funktionen der Kühlung vorgestellt.
IndiesemzweitenTeilstehendietechnische Auslegung einer Kälteanlage
für die Kartoffellagerung und die
Möglichkeiten zur Energieeinsparung im Vordergrund.
Es werden Hinweise zum praktischen Einsatz und zu den Kosten der
maschinellen Kühlung gegeben.
Dimensionierung
Die Dimensionierung der Gesamtkälteleistung sollte für jedes Lager separat berechnet werden, wobei in
der Praxis häufig auch Richtwerte verwendet werden. Die wichtigsten Bemessungsgrößen stellen hier die Gesamtlagermenge, die angestrebte
tägliche Abkühlung, die Endlagerungstemperatur sowie die Isolierung des Lagers dar. Danach werden
bei der Kartoffellagerung etwa Kälteleistungen zwischen 60 und 70 W/t
erforderlich. In Abhängigkeit von der
Isolierstärke des Lagerhauses kann
dadurch auch eine tägliche Abkühlung der Kartoffeln von bis zu 0,3 bis
0,5 °K erreicht werden. Zuschläge
sind zum Beispiel beim alleinigen Einsatz der Kühlung ohne Außenbelüftung zu berücksichtigen, während
die Gesamtkälteleistung in Verbundanlagen (vergleiche Teil 1) durch die
Kartoffeln entgegenzuwirken.
Eine weitere Verringerung dieser
Temperaturdifferenz ist durch
den Einsatz elektronischer Expansionsventile möglich, die im
Vergleich zu thermostatischen
Ventilen keine festen Temperaturunterschiede für die statische
Überhitzung des Saugdampfes
benötigen. Bei gleichbleibender
Kälteleistung trägt eine möglichst große Verdampferoberfläche ganz entscheidend zur Verringerung der Temperaturunterschiede und damit zu einer geringeren Entfeuchtung der Lagerraumluft bei.
Der Energiebedarf der gesamten Kälteanlage wird überwiegend durch die Leistungsaufnahme des Verdichters bestimmt. Für
einen energiesparenden Betrieb
sollte die Leistungszahl (Coefficient of Performance, kurz: COP),
die das Verhältnis zwischen erBid 1: Kompaktkühler mit variabler Kälte- zeugter Kälteleistung und dafür
erforderlicher Stromaufnahme
leistung
beschreibt, möglichst groß auszeitliche Staffelung der Kühlung ein- fallen und bei mindestens drei zu eins
zelner Lagerorte reduziert werden liegen. Der Verdichter komprimiert
den Saugdampf, erhöht dadurch den
kann.
Neben der Gesamtkälteleistung Druck sowie die Temperatur des Kälsollten auch die Einzelkomponenten temittels und führt dieses dem Verpassend für das Kartoffellager ausge- flüssiger zu.
Innerhalb des Verflüssigers sollte
legt sein. Im Verdampfer wird das
Kältemittel über das Expansionsventil die Verflüssigungstemperatur etwa
entspannt, das heißt verdampft. Bei 10 °K oberhalb der Außentemperader Kartoffellagerung liegt die Ver- tur liegen, um die Wärme sicher abdampfungstemperatur in den meis- geben zu können. Eine hohe Verflüsten Fällen zwischen -1 und -3 °C. Die sigungstemperatur, zum Beispiel
Temperaturdifferenz zwischen der beim Sommerbetrieb mit hohen AuRaumluft und der Verdampfungs- ßentemperaturen, ist auch mit einer
temperatur (DT1) sollte auf maximal höheren Kompressorleistung ver6 bis 7 °K begrenzt werden, um der bunden. Sowohl eine niedrige VerEntfeuchtung der Raumluft und da- dampfungs-, als auch eine hohe Vermit größeren Gewichtsverlusten der flüssigungstemperatur verringern bei
gleichbleibender Kälteleistung die
Leistungszahl der Kälteanlage. Dieser
negative Zusammenhang sollte beim
Vergleich technischer Anlagen berücksichtigt werden.
Energieeffizienz beachten
Der Betrieb einer maschinellen
Kühlung ist mit hohen Energiekosten
verbunden. Bei einem 1.000-t-Lager
mit einer Gesamtkälteleistung von
70 kW entsteht bei einer sechsmonatigen Lagerungsdauer und einer
Laufzeit der Kälteanlage von 1.000
Stunden ein Bedarf an elektrischem
Strom von etwa 23.000 kWh. Insbesondere bei steigenden Energiekosten zeichnen sich energiesparende
Tabelle: Kosten der maschinellen
Kühlung für eine sechs- beziehungsweise achtmonatige Lagerungsdauer, 1.000-t-Lager
Lagerdauer
6
8
Monate Monate
Investitionskosten (€)
60.000 60.000
Abschreibung (€/Jahr)
4.000 4.000
15 Jahre
Zinsanspruch (€/Jahr)
1.800 1.800
6 % von A/2
Reparaturanspruch
1.800 1.800
inkl. Wartung (€/Jahr)
3 % von A
Betriebskosten (€/Jahr)
800 h, 25 W/t,
5.400
0,27 €/kWh
Betriebskosten (€/Jahr)
1.400 h, 25 W/t,
9.450
0,27 €/kWh
feste und veränderliche
13,00 17,05
Kosten (€/t)
davon Energiekosten
5,40
9,45
(€/t)