Nationaler Dialog Meeres-Governance Nur auf Einladung Wie geht es weiter in der globalen Governance der Ozeane? Ein neues Abkommen für die „Hohe See“: Mögliche Beiträge Deutschlands für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt außerhalb nationaler Hoheitsgewässer 28. September, 2015 09.30 – 16.15 Uhr in den Räumen der Helmholtz-Gemeinschaft, Geschäftsstelle Berlin Anna-Louisa-Karsch-Straße 2 10178 Berlin (S-Bahn: Hackescher Markt) Veranstalter: Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. Auswärtiges Amt In Kooperation mit: Kieler Exzellenzcluster ‘Ozean der Zukunft’ Nationaler Dialog Meeres-Governance Hintergrund Vom 20.-23. Januar, 2015 fand im UN Headquarters das dritte und letzte Treffen der UN Arbeitsgruppe zum Thema Biodiversity Beyond National Jurisdiction (BBNJ-Working Group) statt. Als Ergebnis dieses Treffens wurde die Empfehlung an die UN Generalversammlung ausgesprochen, einen Verhandlungsprozess über ein rechtsbindendes Abkommen im Rahmen der UN Seerechtskonvention zu starten, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt in Gebieten außerhalb nationaler Hoheitsgewässer sicher zu stellen. Am 19. Juni, 2015 hat die UN Generalversammlung nun Resolution A/RES/69/292 Development of an international legally-binding instrument under the United Nations Convention on the Law of the Sea on the conservation and sustainable use of marine biological diversity of areas beyond national jurisdiction verabschiedet. Darin ist ein zweistufiger Verhandlungsprozess vorgesehen: 1. Arbeit in einem vorbereitenden Ausschuss (PrepCom), der bis Ende 2017 Empfehlungen zu Textvorschlägen entwickeln und diese an die Generalversammlung weiter leiten soll; 2. Entscheidung der Generalversammlung bis zum Ende der 72. Sitzungsperiode (September 2018) über die Einberufung und das Datum einer internationalen Konferenz zur Verhandlung eines neuen Instruments. Damit haben die UN-Mitgliedsstaaten ein wichtiges Versprechen, das sie 2012 auf dem UNNachhaltigkeitsgipfel Rio+20 zum Wohle der Ozeane gegeben hatten, eingelöst. Bei der erfolgreichen Gestaltung des geplanten Verhandlungsprozesses wird der Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit seinen europäischen Partnern eine bedeutende Rolle zukommen. Deutschland beheimatet eine Vielzahl an Forschungsinstitutionen, die auf der Hohen See aktiv sind. Darüber hinaus sind auch die Interessen der deutschen Wirtschaft von Regelungen zu Schutz und nachhaltiger Nutzung der biologischen Vielfalt auf der Hohen See betroffen. Schließlich ist ein Umsetzungsabkommen im Rahmen der Seerechtskonvention erklärtes Ziel der Bundesregierung, das sich sowohl im derzeitigen Koalitionsvertrag als auch in der Lübecker Erklärung der G7 Außenminister vom 15. April 2015 zur maritimen Sicherheit widerspiegelt. Das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) e.V. hat sich das Thema „Governance der Hohen See“ als einen von mehreren Forschungsschwerpunkten gesetzt. Ziel der IASS-Forscher ist es unter anderem, mit Partnern aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft umfassende Empfehlungen für ein neues Implementierungsabkommen und dessen Umsetzung zu erarbeiten, und diese in die nationalen und globalen Entscheidungsprozesse einzubringen. Nationaler Dialog Meeres-Governance Hierzu organisiert das IASS zum einen die Veranstaltungsreihe „Potsdam Ocean Governance Workshop“, in der in den Jahren 2013 und 2014 die Entwicklung eines Implementierungsabkommens sowie die Bedeutung eines regionalen Ansatzes zu dessen Umsetzung unter Beteiligung von zahlreichen internationalen Seerechtsexperten und Vertretern internationaler Institutionen diskutiert wurde.1 Zum anderen hat das IASS in Zusammenarbeit mit dem Kieler Exzellenzcluster ‘Ozean der Zukunft’ im Januar 2014 einen ersten nationalen Dialog zur Meeres-Governance gestartet. Vorrangiges Ziel dieser Veranstaltung ist es, ein nationales Forum für Wissenschaft, Politik und Praxis zu schaffen, um die Bedeutung der Ozeane für die verschiedenen deutschen Interessengruppen besser zu verstehen, gegebenenfalls gemeinsame Positionen zu identifizieren, und die Rolle Deutschlands bei der weiteren Entwicklung der Governance der Ozeane zu diskutieren. Im Hinblick auf den 2016 beginnenden Verhandlungsprozess möchten das IASS und das Auswärtige Amt, in Kooperation mit dem Kieler Exzellenzcluster ‘Ozean der Zukunft’ zu einem weiteren nationalen Dialog im Herbst 2015 einladen, um einen Sektor-übergreifenden und transdisziplinären Austausch zwischen den deutschen Interessengruppen, Politik und Wissenschaft insbesondere bezüglich der folgenden Themen zu ermöglichen: Ausweisung von Meeresschutzgebieten, Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen, sowie Zugang zu marin-genetischen Ressourcen und gerechter Vorteilsausgleich bei deren Nutzung. 1 Ein dritter Potsdam Ocean Governance Workshop ist für das Jahr 2016 geplant. Nationaler Dialog Meeres-Governance AGENDA2 09.30 – 10.00 Uhr Ankunft der Teilnehmer Kaffee 10.00– 10.15 Uhr Willkommen und Einführung in die Veranstaltung Prof. Dr. Klaus Töpfer (IASS) Prof. Dr. Pascal Hector (Auswärtiges Amt) Prof. Dr. Nele Matz-Lück (Universität Kiel, Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“) 10.15 – 11.00 Uhr Einführende Vorträge Bedeutung der Biodiversität der Hohen See und Rolle der Wissenschaft Prof. Dr. Karin Lochte (Alfred-Wegener-Institut/Konsortium Deutsche Meeresforschung) Zugang und Vorteilsausgleich bei marin-genetischen Ressourcen Prof. Dr. Frank Oliver Glöckner (Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie) Schutz und nachhaltige Nutzung der Biodiversität aus Sicht der Zivilgesellschaft Paulus Tak (The Pew Charitable Trusts) 11.00 – 11.30 Uhr Diskussion der Vorträge 11.30 – 11.45 Uhr Kaffeepause 11.45 – 12.15 Uhr Ausblick auf die UN Verhandlungen und Fragen zum Prozess Dr. Rainer Lassig (Auswärtiges Amt) 12.15 – 13.15 Uhr 2 Mittagessen Der Workshop findet unter Chatham House Rule statt. Nationaler Dialog Meeres-Governance 13.15 – 14.00 Uhr 14.00 – 15.00 Uhr Mögliche Elemente eines zukünftigen Umsetzungsabkommens Thomas Greiber und Dr. Carole Durussel (IASS) – Hauptbestandteile und Sebastian Unger (IASS) – Die Bedeutung regionaler Ansätze im Hinblick Fragen und Antworten mögliche Optionen des Umsetzungsübereinkommens auf die zukünftige Implementierung Die deutschen Perspektiven Kurze Kommentierung der Beiträge zu möglichen Elementen aus fachlicher Sicht Kurze Kommentierung der Beiträge zu möglichen Elementen durch Ministerien Offene Diskussion 15.00 – 15.15 Uhr Kaffeepause 15.15 – 16.00 Uhr Diskussion über weitere Schritte 16.00 – 16.15 Uhr Schaffung einer informellen Dialog- und Arbeitsgruppe zu ABNJ unter Einbindung von Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Abschließende Bemerkungen und Verabschiedung Prof. Dr. Nele Matz-Lück (Universität Kiel, Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“) Dr. Rainer Lassig (Auswärtiges Amt) Professor Dr. Klaus Töpfer (IASS)
© Copyright 2024 ExpyDoc