Resümee Workshop 2-3 Aktivierendes Lehren in großen Gruppen

Zusammenfassung der Ergebnisse aus dem Workshop 2-3: „Aktivierendes Lehren in
großen Gruppen – Mehr als Klicker?“
Fachtagung Lehr-/Lernformen im Qualitätspakt Lehre 25./26.06.2015
Workshopleiterinnen: Dr. A. Brose, K. Munt, A. Nissler
Im Rahmen des Workshops stand das „Mehr“ in zweierlei Sicht im Fokus: Das „Mehr“ für
1.
2.
unterschiedliche, aktivierende Methoden neben dem Einsatz von Klickern, und
die Gelingens-Faktoren von aktivierenden Methoden.
Die beiden Fokusse kamen im Wechselspiel zum Einsatz. Zunächst wurden zwei
unterschiedliche Abstimmungsverfahren durchgeführt, eines mithilfe von Flashcards, das
andere mithilfe von Klickern zuzüglich der Methode Peer Instruction (PI). Die Teilnehmenden
erarbeiteten Unterschiede und Gemeinsamkeiten sowie Vor- und Nachteile dieser Methoden,
wobei sie dem Dreischritt Think-Pair-Share folgten.
Bezüglich der Vor- und Nachteile von Flashcards und Klickern wurde vor allem die
Bedeutung der Anonymität für den Lernprozess kontrovers diskutiert. Einig war man sich,
dass die Ergebnisse beim Einsatz der Flashcards weniger valide sind (z. B. durch
‚abgucken’). Es wurde als nachteilig erkannt, dass das Auszählen der Abstimmung bei
Flashcards umso weniger durchführbar ist, je größer die Lerngruppe ist. Die schnelle,
übersichtliche Visualisierung und dauerhafte Sicherung der Abstimmungsergebnisse wurden
als Vorteile bei den Klickern gesehen.
Die Teilnehmenden haben weiterhin herausgearbeitet, dass der Erfolg der beiden
Vorgehensweisen maßgeblich davon abhängt, welche Ziele mit dem Einsatz der Methoden
angestrebt werden. Die didaktische Einbettung der gewählten Methode bzw.
Vorgehensweise ist entscheidend für den Erfolg. Beide aktivierende Methoden haben
gemeinsam, dass Lernende sowie Lehrende zeitnah Feedback über den Lernstand der
Lernenden erhalten, wenngleich mit
•
•
unterschiedlicher Validität wegen des oben genannten Einflusses des Faktors
Anonymität sowie
unterschiedlicher Qualität: Bei der Flashcard-Abfrage beschränkt sich das Feedback
auf die einmalige Rückmeldung, während bei Klickern und PI Lernende und Lehrende
Einblick in die Gedankengänge der Lernenden erhalten.
Lehrende bekommen dadurch die Möglichkeit, entsprechend im Fortgang der
Lehrveranstaltung auf Verständnisschwierigkeiten einzugehen.
Im zweiten Teil des Workshops wurde im Plenum diskutiert, welche Mechanismen bei
aktivierenden Methoden im ‚Hintergrund‘ greifen und was sie erfolgreich(er) macht.
Exemplarisch seien zwei Aspekte herausgestellt: die Haltung der Lehrenden und die
Bedeutung des Constructive Alignments. Das Potenzial aktivierender Methoden kann nur
dann ausgeschöpft werden, wenn Lehrende ihr Lehrhandeln in der Lehrveranstaltung
konsequent auf vorweg definierte Lernziele abstimmen, die Prüfung entsprechend daran
ausrichten, um dann geeignete Methoden zu wählen, die mit den Lernzielen und der Prüfung
in Übereinstimmung stehen.
Die erarbeiteten Ergebnisse wurden für die Teilnehmenden zusammengefasst und die
Teilnehmenden haben ihrerseits mit einer persönlichen Take-Home-Message den Workshop
beendet.