Rundschreiben 2016 - Tierschutzverein Kempten eV

TIERSCHUTZVEREIN KEMPTEN (Allgäu) e. V.
Seit über 70 Jahren
TIERHEIM URSULASRIED
87437 Kempten - Dieselstr. 37
Telefon: (0831) 75 999 – Telefax: (0831)75 988
E-Mail: [email protected] Info: www.tierheim-kempten.de
Jahresrundschreiben des Tierschutzvereins Kempten e.V.
Liebe Tierfreundin, lieber Tierfreund,
schön, dass Sie sich Zeit für das Jahresrundschreiben unseres Tierschutzvereins nehmen und
erfahren möchten, was uns über das Jahr 2015 im Tierheim bewegte.
Sie werden abgegeben, weil ihre Besitzer keine Zeit mehr für sie haben – oder mit Haustier keine
Wohnung finden; Sie werden ausgesetzt, weil die Kinder das Interesse an ihnen verloren haben –
oder die Familie die Tierarztkosten nicht mehr zahlen kann; Sie sind plötzlich allein, weil ihr
Besitzer gestorben ist oder ins Pflegeheim musste:
Rund 1000 Hunde, Katzen, Kaninchen und Vögel landen aus einem dieser Gründe jedes Jahr im
Kemptener Tierheim. Jedes der Tiere hat seine eigene, meist sehr traurige Geschichte. Wer einem
Tier ein Zuhause schenken möchte, den sollte sein Weg stets ins Tierheim führen. Denn nur wer
adoptiert, hilft Tieren und stoppt Tierleid. Wir stellen Ihnen in diesem Rundschreiben zwei dieser
Geschichten mit Happy End vor:
Simon
Wir können voller Freude berichten, dass unser längster Bewohner Simon ein Zuhause gefunden
hat.
Simon kam vor 8 Jahren als Welpe mit seinem Bruder zu uns ins Tierheim, sie wurden von einer
Familie aus Griechenland mitgebracht. Er wurde wie die meisten Welpen sehr schnell an ein gutes
Zuhause vermittelt. Leider veränderte sich im Laufe der Jahre der berufliche Werdegang in der
Familie und es war für Simon keine Zeit mehr übrig. Und so wurde der Hütehund nach 3 Jahren
wieder im Tierheim abgegeben.
Simon hat sich in dieser Zeit zu einem sehr starken Charakter entwickelt. Typisch durch seine Rasse
wurde er ein sehr starker Beschützer seines Herrchens und seinem Haus und Hof. Was noch beschwerlich dazu kam, dass er sich seine Personen sehr genau aussuchte und mit Männern ein
Problem hatte. Wir lernten Simon als einen sehr lieben und anhänglichen Wegbegleiter mit gutem
Grundgehorsam kennen, aber auch als einen selbstbewussten Verteidiger. Zuerst durfte er deshalb
nur mit unseren Tierpflegern Gassi gehen. Nach einer gewissen Zeit im Tierheim und langen
Trainingsstunden konnte er auch mit unseren ehrenamtlichen Gassigängern ausgeführt werden und
wurde zu einem sehr beliebten Heimbewohner. Jeder kannte ihn mit seiner tiefen Stimme!
Leider vergingen die Jahre ohne Vermittlungserfolg für Simon. Die Tierheimbesucher und
Interessenten machten einen großen Bogen um den bellenden und tobenden Hund im Zwinger.
Nach 5 Jahren warten, passierte das große Wunder für Simon! Es kam „DIE Person“ für ihn und
sie war vom ersten Augenblick in ihn verliebt. Die Zwei lernten sich bei mehrmaligen Gassigängen
näher kennen und die Hundepflegerin kontrollierte das voraussichtliche Zuhause.
Am 11. November war es soweit, Simon durfte nach über 5 Jahren im Tierheim in sein neues
Zuhause umziehen. Wir bekommen regelmäßig Bilder von seinem neuen Zuhause geschickt und er
hat uns auch schon mal besucht. Ihm geht es fabelhaft und er hat sich zu einem tollen Wegbegleiter
entwickelt. Wir wünschen ihm noch ganz viel Freude in seinem Hundeleben. Er musste so lange
darauf warten.
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Bei Simon aber auch bei allen anderen Hundenasen ist eine tiergerechte Erziehung unumgänglich.
Wie findet man denn den oder die richtige Hundetrainer/in? Mit dieser Frage werden unsere
Mitarbeiter regelmäßig konfrontiert. Man könnte meinen, dies sei heutzutage doch einfacher denn
je:
- es gab noch nie so viele „Hundeexperten“
- massenhaft Literatur zum Thema Hundeerziehung wird angeboten
- Hundeschulen sprießen wie Pilze aus dem Boden
- in den Medien probieren „Superfrauchen und „Superherrchen“ ihr Wissen an Hund und
Familie aus
- ständig neue Erklärungskonzepte zum Verhalten werden vorgelegt und die Vielfalt an
Erziehungsmitteln im Handel wächst und wächst
Aber Vorsicht: Leider ist es gar nicht einfach, den Fachkundigen vom selbst ernannten Experten zu
unterscheiden. Aus Sicht des Tierschutzes ist es deshalb von hoher Wichtigkeit, dass Hundebesitzer
äußerst kritisch den Angeboten gegenüberstehen.
Der Trainer sollte:
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über eine fundierte Ausbildung im Umgang mit Hunden und Menschen verfügen
ein breit gefächertes Fachwissen über Hunde haben
in der Lage sein, zu erkennen, wenn Hund und Mensch eine Pause brauchen
eine stationäre Ausbildung ohne Hundebesitzer ablehnen
immer auskunftsfreudig sein und sich bemühen, seinem Kunden so viel Fachwissen wie nur
möglich zu vermitteln
Methoden wie der Einsatz von Gewalt oder tierschutzwidrige Hilfsmittel wie Stachel- oder
Kettenhalsbänder, Elektroreizgeräte, Halti und sonstige Mittel, die dem Tier Schmerzen,
physische oder psychische Leiden zufügen können, dürfen keinesfalls angewandt werden
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Juri
Die Samtpfote Juri wurde vor gut einem Jahr von einem netten Menschen bei uns im Tierheim
abgegeben, da er schon längere Zeit herrenlos bei ihm im Garten rumstreunte. Bei der tierärztlichen
Eingangsuntersuchung stellte sich heraus, dass der Kater eine Geschwulst am Hals und Blasensteine
hat und zusätzlich noch Nierenkrank ist. Unsere Katzenpflegerin bemühte sich sehr um den grauen
Kater, dass er wieder auf die Beine kommt. Wir wussten alle, dass Juri kaum eine Vermittlungschance hat. Da er so ein lieber Schmuser war, gaben wir die Hoffnung nicht auf. Irgendwann
kommt für jeden der Richtige. Er wurde von vielen Besuchern bewundert, da er so ein schönes grau
glänzendes Fell hatte. Viele fragten nach ihm, aber sie verloren schnell das Interesse als erwähnt
wurde, dass er ein Leben lang Medikamente benötigt und wir nicht wussten, ob die Geschwulst
wächst und wenn ja, ob er dann Probleme bei der Atmung oder beim Schlucken bekommt. Nach
gut einem Jahr im Tierheim kamen die richtigen Katzenfreunde. Sie schreckten nicht vor der
Herausforderung zurück, einem kranken Kater der Pflege benötigt, ein Zuhause zu geben. Kurz
nach der Vermittlung erhielten wir bereits einen Brief mit Bildern. Er hat ein absolut tolles Zuhause
gefunden, wo er nicht mehr wegzudenken ist. Die neuen Halter bereuen nicht eine Minute mit ihm.
Juris gesundheitlicher Zustand ist mittlerweile leider kein seltener Fall. Regelmäßig bekommen wir
Katzen ins Tierheim, die an Blasenseinen oder Nierenkrankheit leiden. Etwa 20% aller Katzen
leiden unter diesen Krankheiten, doch viele Besitzer merken es erst, wenn es viel zu spät ist. Die
Kosten sind enorm und die Schmerzen groß.
Blasensteine und Nierenleiden gehören zu den verbreiteten Krankheiten unter Katzen, doch kaum
einer bemerkt sie rechtzeitig. Besonders anfällig für Steine sind kastrierte Kater, aber auch Katzen
sind immer häufiger betroffen. Das kann viele Ursachen haben. Zum Beispiel, wenn zu viele Stoffe
im Futter enthalten sind, die die Samtpfoten nicht verwerten können. Deswegen ist eine natürliche,
getreidefreie Fütterung von überwiegend Nassfutter besonders wichtig. Trockenfutter entzieht dem
Körper viel Flüssigkeit, dadurch sammeln sich Giftstoffe im Körper an und bilden Steine oder ein
Nierendefizit.
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Allgemein verhindert eine richtige und gesunde Fütterung bei Tieren, wie bei uns Menschen auch,
viele körperliche Probleme. Deshalb erkundigen Sie sich bitte bei einem Fachmann, was für
Bedürfnisse und Ansprüche ihr Tier an die Fütterung hat, um ihm ein langes und gesundes Leben zu
ermöglichen. Nicht der Preis oder eine gute Werbung sind entscheidend, sondern einzig und allein
das, was im Futter enthalten ist.
Tierschutzarbeit ist wie Rudern gegen den Strom. Wer aufhört treibt zurück.
Tierheime kommen für Futter und die medizinische Versorgung der Tiere auf. Dazu kommen
Miete, Strom, Wasser, Heizkosten und Personal. Trotz geringer finanzieller Kostenerstattung durch
die Kommunen, können die ständig steigenden Kosten kaum gedeckt werden. Eine Katze kostet das
Tierheim umgerechnet etwa 10,00 € pro Tag, ein Hund 21,00 €. Das Tierheim finanziert sich
hauptsächlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Die Spendenbereitschaft der Deutschen geht
immer weiter zurück. Deshalb musste sich die Vorstandschaft dazu entschließen, die Pensionspreise
etwas zu erhöhen. Auch wird bei der nächsten Jahreshauptversammlung der Antrag gestellt, den
Mitgliedsbeitrag in von 25,00 € auf 30,00 € jährlich zu erhöhen.
Wir möchten uns daher sehr gerne bei Ihnen für Ihre Mitgliedschaft bedanken. Auch würden
wir uns freuen, wenn Sie unsere Aktivitäten weitererzählen, denn wir sind von diesen
Spenden abhängig, um helfen zu können.
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Aus der Verwaltung:
Um Verwaltungskosten zu sparen, bitten wir alle Mitglieder jede Bankverbindungs- und
Adressenänderung im Tierheimbüro zu melden. Immer wieder entstehen uns unnötige Kosten durch
nicht gemeldete Änderungen. Wir bitten dies zu vermeiden.
Die Veranstaltungstermine von 2016 können Sie aus dem beigefügten Veranstaltungskalender
entnehmen.
An alle Kuchenbäckerinnen und ehrenamtlichen Helfer/innen: Vielen Dank, dass Sie uns
immer so tatkräftig unterstützen. Bleiben Sie uns auch bitte weiterhin treu.
Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen in den Kemptener Tierschutzverein mit seinem Tierheim. Wir
versichern, Ihre Spenden und Mitgliedsbeiträge werden stets gut überlegt und pfleglich eingesetzt.
Wir werden weiterhin Tag für Tag mit Engagement, Leidenschaft und Erfahrung unsere
Tierschutzarbeit erfüllen.
Mit den besten Wünschen für das Jahr 2016 grüßt Sie die Vorstandschaft,
die Tierheimleitung und das Tierheimteam.
Maria Anna Peter-Sigg
Vorsitzende
Vorsitzende: Maria Anna Peter-Sigg
stv. Vorsitzende: Angelika Lingg
Marina Bischof
Tierheimleitung
Bankverbindungen: Sparkasse Allgäu
IBAN: DE64 7335 0000 0310 0068 61, BIC: BYLADEM1ALG
Raiffeisenbank Kempten,
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Gabler-Saliterbank Obergünzburg
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