Begleitmaterial für PädagogInnen

17. Internationales
Mo&Friese
KinderKurzFilmFestival
2015
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Begleitmaterial
für PädagogInnen
Mo&Friese KinderKurzFilmFestival Hamburg
c/o KurzFilmAgentur Hamburg
Friedensallee 7
22765 Hamburg
Festivalleitung: Laura Schubert
Festivalassistenz: Ronja Niendorff
Tel.: 040 39 10 63 29
[email protected]
Weil Film mehr ist, als sich berieseln zu lassen...
Audiovisuelle Medien begleiten unseren Alltag. Schon im frühen Kindesalter wird man sowohl
direkt als auch indirekt mit ihnen konfrontiert. Das Vermögen, Filme sinnverstehend
aufzunehmen, ist daher eine wichtige Kulturtechnik der modernen Gesellschaft. Dieses
Vermögen ist uns nicht angeboren, sondern muss erst erlernt werden. Folglich sind Filme nicht
nur eine Ware, welche konsumiert wird, sondern vielmehr ein Element einer Kultur, das der/die
Zuschauer*in aktiv verarbeitet.
Diese aktive Verarbeitung besteht in teilbewussten kognitiven und emotionalen Prozessen, die
während und nach dem Filmerlebnis stattfinden und die auch unsere Wahrnehmung der Welt
nachhaltig beeinflussen. Deswegen ist gerade bei Kindern und Jugendlichen eine bewusste
Auseinandersetzung mit den Medienprodukten, in diesem Falle Kurzfilmen, die über das pure
Filmerleben hinausgeht, von großer Bedeutung.
Die Kurzfilmprogramme des diesjährigen Mo&Friese KinderKurzFilmFestivals Hamburg
eröffnen den jungen Betrachter*innen einen Blick auf unterschiedliche Kulturkreise und/oder
zeigen neue Facetten der eigenen Kultur. In den zwölf Kurzfilmprogrammen finden sich 74
Filme aus 26 Ländern, die speziell und mit Bedacht für die Zielgruppe der Kinder ausgewählt
wurden. Die internationale Filmauswahl spiegelt die Multikulturalität der Welt wider und lässt
unsere jungen Kinobesucher*innen in spannende, neue Sphären eintauchen. Die internationalen
Kurzfilme helfen verstehen, werfen Fragen auf und regen so zum Nachdenken und zur
Auseinandersetzung mit fremder und eigener Kultur an.
Die Kurzfilme zeichnen sich jedoch nicht nur durch ihre inhaltliche Vielfalt aus, sondern auch
durch die verschiedenen Produktionsarten. So finden sich neben populäreren Formen wie dem
fiktionalen (Kurz-)Spielfilm und dem Animationsfilm auch Dokumentar- und Experimentalfilme
in unseren Programmen. Durch die Bandbreite an unterschiedlichen Filmgattungen wird ein
kreativer Umgang mit dem visuellen Medium angeregt und dem jungen Publikum gezeigt, wie
groß und bunt die Filmlandschaft eigentlich sein kann.
Kurzfilme stellen zudem eine überaus geeignete Form dar, in kurzer Zeit Einblicke in
unterschiedliche Erzählungen und Geschichten zu geben. Die Konzentration der jungen
Zuschauer*innen wird folglich nicht überbeansprucht. Durch die altersgerechte Moderation und
die teilweise anwesenden Filmemacher*innen bei der Vorführung wird eine weitere
Verständnisebene in Bezug auf Film und Filmproduktion geschaffen. Die jungen
Zuschauer*innen können so einen Film mit seinem Schaffensprozess und seinen Besonderheiten
verbinden.
Das Mo&Friese KinderKurzFilmFestival fördert einen reflexiven Umgang mit dem Medium
Film, der gleichzeitig Spaß macht und die jungen Betrachter*innen dazu auffordert, die
audiovisuellen Eindrücke nicht nur auf sich einströmen zu lassen, sondern bewusst zu
reflektieren und in das eigene Weltverständnis mit aufzunehmen.
Wir wünschen Ihnen und den Kindern ein spannendes, anregendes und unterhaltsames
KinderKurzFilmFestival und viel Freude bei der Vor- und Nachbereitung.
Ihr Mo&Friese Team
Begleitmaterial „Fabelhaft“
Rahmendaten
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Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Gesamtfilmlänge: 47 Min.
Filmübersicht
1. Sillamäe
Finnland 2014 / Lauri Randla
Kurzspielfilm / 8’00 Min.
2. Schneewittchen in deutscher Gebärdensprache
Deutschland 2014 / Britt Dunse
Kurzspielfilm / 9’30 Min.
3. Anatols kleine Kasserole
(La petite casserole d’Anatole)
Frankreich 2014 / Eric Montchaud
Animationsfilm/ 5’47 Min.
4. authentic.milk
Deutschland 2013 / Johannes Ziegler
Dokumentarfilm / 4’49 Min.
5. Paradiesfrucht
(Anar Miveye Behesht Ast)
Iran 2013 / Teymour Ghaderi
Kurzspielfilm / 14’56 Min.
6. Das Recht des Stärkeren
(La loi du plus fort)
Belgien/Frankreich 2014 / Pascale Hecquet
Animationsfilm / 6’00 Min.
Kurzbeschreibung des Programms
In dem Programm “Fabelhaft“ begegnen wir vor allem großartigen Kindern und Tieren mit
fabelhaften Leben, Ideen und Freunden.
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
1. Sillamäe
Finnland 2014 / Lauri Randla
Kurzspielfilm / 8’00 Min.
Themen
Abenteuer, bester Freund, Abwesenheit eines Elternteils, Mutter-Kind-Beziehung
Inhalt
Der siebenjährige Johannes wohnt bei seinen Großeltern in der früheren Militärstadt Sillamäe.
Der Wunsch seine Mama zu sehen ist so groß, dass er sich mit seinem Spielzeugkrokodil und
seinem Spielzeug-Moskwitsch auf die Reise ins 180 Kilometer entfernte Tartu durch die hügelige
Landschaft von Sillamäe macht.
Besonderheiten
Johannes vermisst seine Mutter. Er hat es zwar gut bei seinen Großeltern und sie haben einen
liebevollen Umgang miteinander, aber er fühlt eine große Leere und leidet unter der Abwesenheit
der Mutter.
Mit viel Fantasie versucht der Großvater seinen Enkel zu beruhigen und so zu verhindern, dass
er nicht schon wieder nach Tartu fahren will. Und das zeigt sogar Wirkung: Johannes flieht unter
seine Decke und kann sich dort seiner Mutter ganz nah fühlen und sich sogar vorstellen, dass sie
ihm gegenüber sitzt. Das Gefühl wird sogar durch ihre Stimme, die er durch das Telefon hört,
verstärkt. Dennoch bleibt er stur, denn er kann nicht Versprechen, dass er es nicht wieder
versucht, sie in Tartu zu besuchen.
Der Film ist von sehr viel Nähe und dementsprechend auch von großem Vermissen geprägt.
Johannes Heimweh nach seiner Mutter wird durch das regnerische Wetter und die
Abenddämmerung zusätzlich verdeutlicht. Was fällt den Kindern dazu noch auf?
Kennen die Kinder Situationen, in denen sie jemanden auch so doll vermissen, dass sie alles
stehen und liegen lassen um diese Person zu sehen? Haben sie Strategien, die die Sehnsucht
stillen? Ein Kuscheltier oder ein bestimmtes Ritual?
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
2. Schneewittchen in deutscher Gebärdensprache
Deutschland 2014 / Britt Dunse
Animationsfilm / 9’30 Min.
Themen
Schneewittchen, Liebe, Hass, Gebärdensprache, Gerechtigkeit
Inhalt
Schneewittchen erzählt das grimmsche Märchen in deutscher Gebärdensprache für Gehörlose
und Hörende.
Besonderheiten
In diesem Film unterhalten sich alle in einer besonderen Sprache – der Gebärdensprache. Der
Film soll Kindern und Erwachsenen die Welt der Gehörlosen zugänglich machen. Eine Welt, die
zwar anders, aber zugleich wunderbar aufregend und fantasiereich ist.
Das Märchen von Schneewittchen wird von einem Erzähler erzählt und durch reale Darsteller
verbildlicht. Das Märchen wird als eine Mischung aus Real- und Animations-/Kollagenfilm
erzählt. Was ist in der Darstellung anders? Wo handelt es sich um einen Animationsfilm und wo
um einen „realen“ Kurzspielfilm?
Bei diesem Film lohnt es sich besonders genau hinzuschauen: Durch die Gestik der Darsteller
wird der Zuschauer direkt in das Geschehen mit eingebunden. Der Film zeichnet sich vorrangig
dadurch aus, dass der gesamte Inhalt auf mehreren Kommunikationsebenen vermittelt wird. Die
Erzählung wird dem/der Betrachter*in im so genannten „Voice-over“ (Erzählerstimme), in
Gebärdensprache und mit Untertiteln zugänglich gemacht. Daraus eröffnen sich neue
Perspektiven gegenüber unterschiedlichen Kommunikationsmöglichkeiten, beispielsweise dem
Gebrauch von Händen, um sich auszutauschen.
Gehörlose reagieren wesentlich aufmerksamer auf visuelle Reize als Hörende und haben eine
deutlich ausgeprägtere Beobachtungsgabe. Mit viel Liebe zum Detail ist deshalb auch die Kulisse
des Films gestaltet. Welche Besonderheiten fallen den Kindern auf? Wie ist zum Beispiel die
Landschaft gestaltet?
Die Regisseurin Britt Dunse wird zur Vorführung anwesend sein.
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
3. Anatols kleine Kasserole
(La petite casserole d’Anatole)
Frankreich 2014 / Eric Montchaud
Animationsfilm / 5'47 Min.
Themen
Andersartigkeit, Einsamkeit, Akzeptanz, Toleranz
Inhalt
Anatol zieht ständig seinen kleinen Topf hinter sich her. Der ist eines Tages einfach auf ihn
draufgefallen und keiner weiß warum. Seitdem bleibt der Topf überall stecken und hindert Anatol
daran, voranzukommen. Eines Tages hat er die Nase voll und entscheidet sich, sich zu
verstecken. Doch so einfach sind die Dinge nun auch wieder nicht.
Besonderheiten:
Anatol ist anders als andere Kinder. Er zieht immer eine kleine Kasserole hinter sich her und
wird dafür ständig befremdlich angeguckt und gemustert. Anfangs stört es ihn nicht sehr, doch
bald kommt der Punkt, an dem es für ihn immer schwerer wird darüber hinweg zu sehen. Die
Menschen um ihn herum tuscheln, haben Angst, sind empört, aber niemand scheint ihn zu
akzeptieren. Was würden die Kinder in so einer Situation tun?
Anatol jedenfalls erträgt es bald nicht mehr und versteckt sich vor den Menschen. Doch ist das
wirklich die richtige Lösung? Es ist doch so, dass wir Menschen nicht alle gleich sind, und das ist
auch gut so. Man kommt nur miteinander zurecht, wenn man sich gegenseitig toleriert, akzeptiert
und respektiert. Dies wird dann auch Anatol entgegengebracht, denn bald kommt ein Mädchen
und holt ihn aus seinem Versteck heraus und freundet sich mit ihm an.
Der Charakter bleibt der gleiche und man ist immer man selbst, auch wenn man anders aussieht.
Denn wie sagt man, jeder hat sein Päckchen zu tragen und zusammen ist man weniger allein.
Anatols kleine Kasserolle ist ein Animationsfilm oder auch ein Trickfilm. Im Allgemeinen bestehen
Filme immer aus Einzelbildern, die sehr schnell (24 oder 25 Bilder pro Sekunde) hintereinander
abgespielt werden. Erst durch die Trägheit des menschlichen Auges entsteht der Eindruck einer
fließenden Bewegung. Der Animationsfilm macht sich genau das zu Nutze. Ein Daumenkino
bedient sich übrigens derselben Schwäche unserer Augen. Frühere Trickfilme, wie beispielsweise
die Serien Walt Disneys, wurden von einem großen Team per Hand gezeichnet. Diese Arbeit war
sehr aufwendig, da jede minimale Bewegung der Figuren auf ein Blatt gezeichnet werden musste,
welches anschließend abfotografiert wurde. Heute können die Einzelbilder durch spezielle
Computerprogramme verbunden werden, damit die Zuschauer*innen sie als bewegte Bilder, also
Filmbilder, wahrnehmen.
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
4. authentic.milk
Deutschland 2013 / Johannes Ziegler
Dokumentarfilm / 4’49 Min.
Themen
Bauernhof, Milchproduktion, Dokumentation
Inhalt
Dieser Dokumentarfilm für Kinder und Erwachsene zeigt anhand eines Biohofs in Tirol, wo die
Milch herkommt.
Besonderheiten:
Bei authentic.milk handelt es sich um einen Dokumentarfilm, der einen kleinen Ausschnitt der
Wirklichkeit zeigt. Dokumentarfilme zeigen somit, im Gegensatz zu Spielfilmen, keine fiktive
Filmhandlung und kommen meist ohne Schauspieler*innen aus. Als Betrachter*in eines
Dokumentarfilms muss bedacht werden, dass die Aufnahmen immer geprägt sind von der
Perspektive der Filmemacher*innen. Auch mit filmischen Mitteln wie Schnitt, Kameraführung
oder Stilelementen wie Musik kann nachträglich Einfluss auf das Erzählte genommen werden.
Dieser Dokumentarfilm ist Kindern und Erwachsenen gleichzeitig gewidmet und zeigt, dass die
Milch bevor sie in ein Tetrapack gefüllt wird, noch einen ganz anderen Weg hinter sich hat.
Kennen die Kinder den Produktionsweg?
Es wird den Menschen wieder in die Köpfe gerufen, dass die Milch nicht in der Fabrik erzeugt
wird und auch nicht erzeugt werden sollte, sondern ursprünglich von Kühen stammt, die
glücklich auf einer saftigen Weide grasen. Waren die Kinder schon einmal auf einem Bauernhof
und konnten die Kühe und ihre Aufgaben beobachten?
Absichtlich ist der Film ohne Dialoge um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Kindern
nicht mit Überreizung zu viele Informationen zuzumuten.
Um das Genre Dokumentarfilm zu erkunden, können zunächst technische und inhaltliche
Herausforderungen gesammelt und eventuell aus dem Filmmaterial erinnert werden: Wackelt
manchmal die Kamera? Welches Bild vermitteln sie den Zuschauern vom Bauern und seinen
Kühen?
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
5. Paradiesfrucht
(Anar Miveye Behesht Ast)
Iran 2013/ Teymour Ghaderi
Kurzspielfilm/ 14’56 min
Themen
Freundschaft, Schule, Abgeschiedenheit
Inhalt
Ein kleines Dorf mit wenig Bevölkerung, in dem Schule nicht etabliert ist. Ein Junge und ein
Mädchen sind die einzigen Kinder im Dorf. Der Junge darf die Schule im Nachbardorf besuchen,
das Mädchen leider nicht. Deshalb versucht er dem Mädchen alles beizubringen, was er dort
lernt.
Besonderheiten
Wie bei Sillamäe handelt es sich hier auch um einen Kurzspielfilm. Doch im Gegensatz dazu,
erweckt Paradiesfrucht das Gefühl auch gleichzeitig eine Art Dokumentarfilm zu sein. Woran
kann dies liegen und welche Unterschiede sehen die Kinder noch?
Der Film erzählt sehr ruhig das Leben zweier Kinder im Grundschulalter im Iran. Ihre Leben
sind ganz anders als unsere. Was fällt ihnen auf? Hat jemand schon mal einen Film aus dem Iran
gesehen? Was verbinden die Kinder mit diesem Land und wer weiß wo es liegt? Warum darf nur
der Junge in die Schule gehen? Finden die Schüler*innen das ungerecht?
Auch die Landschaft sieht ganz anders aus, als die, wie wir sie kennen. Sie ist sehr schlicht und
nicht nur das, auch gibt es kaum Geräusche, der Film ist insgesamt sehr ruhig. Es wird auf viel
Hintergrundgeräusche, laute Stimmen und Hektik verzichtet. Was könnte der Regisseur damit
bezwecken wollen? Was ist eine mögliche Moral der Geschichte? Können sie mit den Kindern
sympathisieren? Wenn ja, warum?
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
6. Das Recht des Stärkeren
(La loi du plus fort)
Belgien/Frankreich 2014 / Pascale Hecquet
Animationsfilm / 6’00 Min.
Themen
Einfallsreichtum, Größe, Stärke
Inhalt
Ein kleiner Affe hat Probleme, eine riesige Banane zu pflücken. Ein größerer Affe hat bereits ein
Auge darauf geworfen, aber ein noch größerer Affe kommt vorbei und nimmt sie weg. Was nun?
Doch dann hat der kleine Affe eine listige Strategie.
Besonderheiten
Der kleine Affe hat Hunger und möchte sich die Banane pflücken. Doch wie unfair, er ist zu
klein und kommt nicht heran. Erst kommt ein größerer Affe, dann sogar ein Orang-Utan und
auch sie beide möchten die Banane fressen. Der kleine Affe erkennt, dass Größe allein nicht alles
ist und vor allem Einfallsreichtum und Cleverness ihn weiter bringt.
Das Recht des Stärkeren ist auch ein Animationsfilm, der am Computer erstellt wurde.
Lassen sich Unterschiede zum vorigen Animationsfilm ausmachen?
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
Vorschläge zur Vor- und Nachbereitung
Vor dem Kinobesuch
Das erste Filmfestival... Wow...!
Viele Kinder erleben mit dem 17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival ihr erstes Filmfestival.
Deswegen ist es besonders wichtig, einen guten Start zu fördern. Man kann die Kinder bereits
vor dem Festivalbesuch auf unterschiedlichste Art und Weise an die ungewohnte Situation
heranführen. Zunächst kann man vor der Vorstellung über den Kurzfilmprogrammtitel sprechen
und fragen, welche Filme sich wohl in einem Programmblock verstecken, der „Fabelhaft“ heißt.
Die einzelnen Filme lassen sich gut mit Hilfe der Filmkärtchen behandeln. Eine Vorlage dieser
Karten zum Ausschneiden finden Sie am Ende des pädagogischen Begleitmaterials. Die
Filmkarten dienen dazu, die Kommunikation über die einzelnen Kurzfilme sowohl vor als auch
nach dem Kinobesuch auf spielerische Art anzuregen.
Vor dem Kinobesuch können beispielsweise mit den Kindern die Titel des Films und das
vorliegende Bild aus dem Film zusammengeführt und gemeinsam überlegt werden, welche
Geschichte der Film wohl erzählen mag. Wichtig dabei ist, nicht zu viel von den einzelnen
Filmen zu verraten. Am besten lesen Sie mit den Kindern im Anschluss an das Kartenspiel nur
die knappe Inhaltsangabe aus dem Programmheft.
Außerdem kann darauf hingewiesen werden, dass bei dem Programmblock „Fabelhaft“ Filme aus
ganz unterschiedlichen Gattungen (Spielfilm, Animationsfilm, Dokumentarfilm) gezeigt werden.
Man kann die Kinder dazu ermuntern, bei dem Kinobesuch vielleicht etwas genauer auf die
unterschiedlichen Gattungen der Filme zu achten. Mit den Kindern könnte vorab besprochen
werden, welche Filmgattungen es gibt und wodurch sich die verschiedenen Gattungen
auszeichnen und voneinander unterscheiden. Zur visuellen Unterstützung können die
Filmkärtchen genutzt werden.
Weitere Leitfragen, um die Wahrnehmung der Kinder für die einzelnen Filme zu schärfen,
könnten sich auf den Inhalt, die Figuren, die Bildebene und die Tonebene beziehen. Auch hierzu
finden Sie Filmkarten im Anhang. Durch die speziell ausgerichteten Fragen, kann ein aktiver
Kinobesuch gefördert werden.
• Worum geht es in dem Film?
• Welche Charaktere gibt es in dem Film?
• Wie ist die Handlung bildlich umgesetzt?
• Welche Töne hört man in dem Film?
Ferner kann den Kindern erklärt werden, dass die Filme altersgerecht moderiert werden und
möglicherweise Personen anwesend sind, die an der Produktion des Films mitgewirkt haben.
Welche Fragen könnte man dem Filmteam stellen? Hier gilt natürlich der Grundsatz: Es gibt
keine blöden Fragen, nur blöde Antworten!
Nach dem Kinobesuch
Der Besuch eines Filmfestivals stellt für große und kleine Gäste immer wieder eine neue
Erfahrung, eine neues Abenteuer dar. Um mit den Eindrücken umzugehen und sie zu
verarbeiten, gibt es zahlreiche pädagogische Möglichkeiten.
• Zunächst können die Kinder gefragt werden, ob ihnen der Kinobesuch gefallen hat und
ob sie möglicherweise noch allgemeine Fragen dazu haben.
• Haben die Kinder einen Lieblingsfilm aus dem Programm und können sich vielleicht
sogar noch an eine bestimmte Szene erinnern? Sie könnten diese Szene malen. Das
gemalte Bild kann dann in der Kindergruppe besprochen werden. Warum wurde genau
dieses Bild gewählt? Was ist auf dem Bild zu erkennen? Was hat sie an dem Film
besonders begeistert? Welche Stimmung hat der Film bei ihnen ausgelöst? Welche Figur
mochten sie am liebsten und warum? Und andersherum: Welchen Film und welche Figur
mochten sie am wenigsten und warum?
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
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Eine andere Möglichkeit das Erlebte kreativ aufzuarbeiten, ist die Gestaltung eines
Filmplakats des Lieblingsfilms.
Um auf die unterschiedlichen Arten der Trickfilme des Kurzfilmprogramms
„Fabelhaft“ einzugehen, kann man die Kinder fragen, welcher der Filme gezeichnet
ist. Bei welchem Film sieht es so aus, als würden durch unsichtbare Zauberhände
Puppen oder (Alltags)Gegenstände bewegt werden?
Ein weiterer Nachbereitungstipp ist das Basteln eines Daumenkinos. Mit diesem
besonderen Abschluss regt man die Kinder an, über die Herstellungsarten von Filmen
nachzudenken und sich selbst kreativ, ohne großen technischen Aufwand, zu
betätigen. Eine Bandbreite von unterschiedlichen Vorlagen für Daumenkinos finden
Sie unter http://www.daumenkino-freunde.de/.
Eine weitere Möglichkeit der Nachbearbeitung ist das Verwenden der Filmkärtchen,
um die einzelnen Filme und Titel bei den Kindern zunächst wieder ins Gedächtnis zu
rufen. Auch die einzelnen Gattungen lassen sich mit den Karten visuell gestützt
besprechen. Des Weiteren können anhand der Kärtchen die Leitfragen zu den
einzelnen Filmen geklärt werden.
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
Filmkärtchen
„Fabelhaft“
Sillamäe
Schneewittchen in deutscher
Gebärdensprache
Anatols kleine Kasserolle
authentic.milk
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren
Paradiesfrucht
Das Recht des Stärkeren
Filmkarten
Leitfragen
Inhaltsebene: 
Bildebene: 
Figuren/Charaktere: 
Tonebene: 


17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren






Filmkärtchen
Gattungen
Animationsfilm
Animationsfilm
Kurzspielfilm
Dokumentarfilm
Kurzspielfilm
Animationsfilm
17. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival: Begleitmaterial „Fabelhaft“ ab 6 Jahren