meilenstein DAS KUNDENMAGAZIN VON CARMEQ CARMEQ ENTWICKELT UND GESTALTET BEDIENSYSTEME RUND UMS AUTO Mensch und Fahrzeug EN T PROD UK TM AN AG EM che Umbruch in der Bran G GE ST EN ST EU ER UN r Handbewegung Fahrzeug bedienen pe OP VE HI CLE IN TH E LO t verbinden Realität mit Vir tualitä INNOVATIONEN RUND UM DIE FAHRZEUGELEKTRONIK 1.2015 INHALT Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Zusammenspiel von Mensch und Maschine prägt die Arbeit bei Carmeq schon seit der Gründung des Unternehmens 2003. Seitdem gehen unsere HMISpezialisten vor allem der Frage nach, wie die vielen neuen Technologien, die im Fahrzeug, aber auch in Interaktion mit dem Fahrzeug und seiner Umwelt entstehen, einfacher, leicht verständlich und ablenkungsfrei bedienbar gemacht werden können. Denn ob Bordinfotainment, heimischer PC, Smartphone oder Tablet – längst verschmilzt analoge mit digitaler Information und die Vernetzung zwischen Auto und Umwelt nimmt beständig zu. So entstehen für uns als Unternehmen immer neue Herausforderungen, die Nutzung digitaler Medien im Fahrzeug optimal für unsere Kunden abzustimmen. Die Verbindung von analoger und digitaler Welt kennzeichnet eine Vielzahl unserer Projekte. Die Expertenteams arbeiten fachübergreifend an neuen Funktionen der Gestensteuerung, unterstützen unsere Kunden bei der Entwicklung neuer Simulationsumgebungen und bringen mit ihnen gemeinsam Standardisierungs- und Validierungsprozesse weiter voran. Hohe technische Expertise und Beratungskompetenz mit Weitblick machen Carmeq dabei zu einem Ideen- und Technologiescout, der im Volkswagen-Konzern geschätzt wird. Titel Entwicklung 4Zwischen Auto und Mensch 13Aus der zweiten Reihe B eim Rear-Seat-Entertainment der Zukunft erhält Nutzererlebnis über alle Touchpoints hinweg: Carmeq entwickelt und gestaltet Bediensysteme rund ums Fahrzeug. 4 10Die Universaldenker Das Team Entwicklungs- und Produktmanagement sucht nach neuen Wegen für die Fahrzeugbranche. 14Ein Wink genügt Carmeq bringt Gestensteuerung entscheidend voran. 20Das Beste aus zwei Welten Die Test- und Simulationsumgebung „Vehicle in the Loop“ verbindet Realität mit Virtualität. Volkswagen von Carmeq Unterstützung. 24 Erfolg in Detroit Carmeq präsentierte auf der AUTOSAR-Konferenz aktuelle Entwicklungen. 25 Serienreife im Blick Beispielhaft im XL1: Bei der Zulassung des digitalen Außenspiegels kommt es auch auf technische Expertise an. 25 Von Auto zu Auto Ein Standard in der Car 2 Car-Kommunikation ist erklärtes Ziel. 26 Besondere Mission Eine einheitliche Methodik hilft dabei, Validierungsprozesse konzernweit zu verschlanken. 10 Serie Intern 18 e -up! mit App 23 Verstärkung bei FAS Eine ungewöhnliche Smartphone-App ist Teil des neuen e-Carsharing-Projekts von Volkswagen. Das neue Team Fahrerassistenzfunktionen 3 ist seit dem 1. März am Start. 28Lohnende Investitionen Mehr dazu finden Sie in dieser Ausgabe des meilenstein1. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. e4t hat sein neues Test-Center am Standort Mladá Boleslav eröffnet. 29 Carmeq INSIDE In Wolfsburg zeigte Carmeq den neuesten Stand innovativer Fahrzeugelektronik. 30Globaler Austausch Peter Behrendt Michael Dinné Geschäftsführer der Carmeq GmbH Geschäftsführer der Carmeq GmbH 14 Mit chinesischen Studierenden entwickelte Carmeq Interfaces mit Vernetzungsfunktionen. 32Impressum Unser Kundenmagazin erscheint als Printausgabe sowie digital unter 1 www.carmeq.com. 2 20 3 TITEL TITEL Zwischen Auto und Mensch Nutzererlebnis über alle Touchpoints hinweg: Carmeq entwickelt und gestaltet Bediensysteme rund ums Fahrzeug. K ein Vergleich mehr mit den Autos vor fünf Jahren: Wer heute in einem Neuwagen des Volkswagen-Konzerns sitzt, unternimmt womöglich schon vor Fahrtbeginn eine Reise in die Zukunft. Je nach Modell und Ausführung lässt sich der Wagen per Fernsteuerung vom heimischen PC oder Smartphone aus bereits angenehm vorklimatisieren. Infotainmentfunktionen befinden sich direkt zwischen digitalem Tacho und Drehzahlmesser. Dort zeigt zum Beispiel das Navi vorab eingespeicherte Fahrziele gut sichtbar an. Über den Touchscreen in der Mittelkonsole können Fahrer oder Beifahrer zuvor programmierte Songs abrufen, und per App auf dem Tablet können die Passagiere im Fond des Wagens das Infotainmentsystem ebenfalls bequem bedienen. Über eine weitere App lassen sich zudem vor, während und nach der Fahrt Daten abrufen und visualisieren, zum Beispiel zur Fahrperformance. Und das Beste: Alle Anwendungen sind selbsterklärend und leicht zu verstehen. Fahrerlebnis am Touchpoint Seit 2003 arbeitet Carmeq im Auftrag des Volkswagen-Konzerns an der Gestaltung der Bedienkonzepte für das Auto mit. Unter dem sogenannten „Human Machine Interface“, kurz HMI genannt, verstand man viele Jahre vor allem das Infotainmentsystem und das Kombiinstrument. Letzteres vereint die klassischen Armaturen wie Tacho und Drehzahlmesser mit anderen Funktionen, etwa der Navigation oder dem Audiobereich. „Im Zuge der zunehmenden Fahrzeugvernetzung haben wir gemeinsam mit Volkswagen jedoch längst begonnen, Automotive-HMI auch über das Fahrzeug hinaus zu denken“, erklärt Julia Ahlers, die von Beginn an mit an Bord war und mit ihrem Businessteam HMI Konzepte und Systementwicklung das Thema bei Carmeq begleitet. „Fahrzeugfunktionen sind heute an unterschiedlichen Punkten, den sogenannten Touchpoints, erlebbar: im Auto selbst, zu 1.2015 meilenstein Hause am PC und unterwegs auf dem Smartphone oder dem Tablet. Aus Sicht des HMI ergeben sich dadurch immense Veränderungen.“ Um diese Herausforderungen im Einzelnen besser zu verstehen, lohnt ein Blick auf die verschiedenen Touchpoints, die jeweiligen Zugänge zum System. Wer sich etwa mit dem Informations- und Entertainmentangebot innerhalb des Fahrzeugs beschäftigt, muss eine eiserne Regel berücksichtigen: Fahrsicherheit geht vor – die Bedienung von Funktionen, die nicht zur Fahraufgabe gehören, ist sekundär. Entsprechend sind alle Konzepte und das Design auf die Benutzung im fahrenden Auto ausgelegt. Aus diesem Grund wird ständig an der Verbesserung des Infotainmentsystems und des Infodisplays, das durch das Lenkrad zu sehen ist, gearbeitet. Wichtig ist dabei stets auch die Arbeit von Psychologen, die Nutzerstudien durchführen, um mit Probanden Bedienkonzepte zu überprüfen. „Derartige Tests sind entscheidend“, erklärt Julia Ahlers. „Wir müssen ja wissen, ob Kunden mit den Funktionen klarkommen und sie ohne Probleme auch während der Fahrt bedienen können.“ – Je näher eine Informationsquelle ins natürliche Blickfeld des Fahrers rückt, desto besser und sicherer. Seit Herbst 2014 gibt es im neuen Passat ein frei programmierbares Kombiinstrument, auf das der Fahrer ausgewählte Funktionen vom Infotainmentsystem des Fahrzeugs in sein Sichtfeld rücken kann. Neben der Navigation kann er sich wahlweise Angaben zur Musik, seine letzten Anrufe, Fahrzeugdaten wie Verbrauch oder Reifendruck, Fahrerassistenzsysteme und so einiges mehr anzeigen lassen – bequem vom Lenkrad aus gesteuert. Digitales Armaturenbrett Rund zwei Jahre arbeitete eine Projektgruppe von Carmeq im Rahmen von Arbeitspaketen für Volkswagen Design 5 TITEL an diesem ersten ausschließlich digitalen Armaturenbrett. Hierfür lag der Aufgabenschwerpunkt für das Team von Carmeq beim sogenannten Motion Design, der Animation. Für alle Beteiligten war die Versuchung der vielen Darstellungsmöglichkeiten zunächst sehr groß. Doch bald stellten sich zentrale Fragen: Wie gestalten wir den Übergang von der analogen Anzeige zur digitalen? Welche klassischen Elemente brauchen wir? Wie gelingt zudem die optische Angleichung an das Infotainmentsystem – und die Synchronisierung auf der technischen Ebene? Das HMI-Team von Carmeq fand gemeinsam mit Volkswagen die Antworten, gestaltete Bedienkonzepte, präsentierte Animationen und erarbeitete Simulationen, die dann vor Ort in Wolfsburg in Prototypen mit Lenkrad und Gaspedal zusammen mit Volkswagen getestet wurden. Das Ergebnis im neuen Passat beeindruckt: Tachometer und Drehzahlmesser werden zu Beginn der Fahrt volldigital eingeblendet. Hinzu kommen je nach gewähltem Modus Infografiken wie Verbrauch oder Kilometerstand, die sich optional im Inneren des Tachos und des Drehzahlmessers anzeigen lassen. Innerhalb der runden Armaturen erscheinen je nach Modus der Kilometerstand, Verbrauchsdaten, Angaben zu den Fahrerassistenzsystemen oder auch zur Navigation. Alle Bewegungen wurden dynamisch und fließend gestaltet, die klassischen Armaturen bleiben gut erkennbar, werden jedoch aufgelockert. Auf der Fläche zwischen Tacho und Drehzahlmesser lässt sich neben der Menüführung auch die Navigation einblenden. Für die Großdarstellung rücken Tacho und Drehzahlmesser leicht auseinander, bleiben aber immer gut zu sehen. Mit Blick auf die Kundengruppe ist die Verbindung aus klassischem Look und digitaler Darstellung optimal gelungen. Teamübergreifende Zusammenarbeit Doch längst geht das Bedienerlebnis über In-Car-Geräte hinaus. Spätestens mit deren optionaler Konnektivität ergeben sich Verbindungen zu PC, Tablet und Smartphone. Das Team von Julia Ahlers konzipiert, designt und entwickelt Anwendungen für diese Touchpoints, auch in enger Zusammenarbeit mit anderen Teams, nach Bedarf etwa mit dem Team Multimedia-Integration von Alexander Aurich oder Navigation und Online Dienste von Jürgen Schönig. Gemeinsam unterstützen sie den Volkswagen-Konzern bei querschnittlichen Aufgaben, etwa für das Car-Net-Webportal. Anders als im Auto hat der Nutzer zu Hause am Rechner Zeit und die volle Aufmerksamkeit. Am PC oder Laptop können Kunden ihre Fahrten vor- oder nachbereiten. Dank des großen Displays lassen sich etwa die sogenannten „Points of Interest“ (POI) planen und direkt ins Navi exportieren. Durch die vernetzten Online-Dienste gibt es beispielsweise im neuen e-Golf noch andere praktische Informationen, die sich bequem von zu Hause aus abrufen lassen: Habe ich den Wagen abgeschlossen? Brennt am Auto noch Licht? Und – sehr praktisch in der Großstadt – wo habe ich das Auto eigentlich gestern abgestellt? Das Portal gibt in Sekundenschnelle Antwort. Carmeq begleitete Volkswagen bei der HMI-Entwicklung solcher vernetzten Car-Net-Webportale von Anfang an. Diese Website ist anders als herkömmliche Internetseiten des Vertriebs, welche in der Vergangenheit vor allem zur Kundeninformation und der Konfiguration von Neuwagen dienten. Die Komplexität steigt stetig, denn mit den Car-Net-Portalen wuchs die Seite zu einem Serviceportal mit enger Anbindung an das Fahrzeug und an die In-Car-Geräte. Das HMI-Team von Carmeq bringt im Entwicklungsprozess die richtigen Leute zusammen, klärt Detailfragen, etwa zu Grafik und Darstellung, und versetzt sich immer wieder in die Position des Nutzers. Zudem begutachtet es die Entwicklung durch Zulieferer und übernimmt im Auftrag von Volkswagen die mitunter komplexe Abstimmung mit ihnen. Entscheidend ist, dass ein User bei jeder Funktion – beispielsweise beim Batterie-Lademanagement oder bei der ferngesteuerten Klimatisierung des Wagens – intuitiv versteht, welche Anwendungen und Darstellungen im Webportal und im Auto zusammengehören, selbst wenn Schriften, Farben oder Formen sich womöglich unterscheiden. Auch müssen die Übergänge von einem Touchpoint zum anderen stimmen, wenn Eingaben am Rechner via Internet an das Fahrzeug gesendet und dort vom Nutzer ausprobiert werden, etwa Fahrziele für die persönliche Navigation. Übergreifende Nutzerstudien und Prototyping Auch bei der Weiterentwicklung des Webportals sind Usability-Studien hilfreich. Carmeq ist durch seine Prototyping-Kompetenz in der Lage, Funktionen und Interfaces frühzeitig darzustellen und Volkswagen bei Bedarf auch medienübergreifend Anwendungen im direkten Vergleich zu präsentieren und für Kundenbefragungen bereitzustellen. Das hilft zum Beispiel bei der Frage, ob die Grafiken zum Ladestatus des e-Golf sowohl in 2D als auch in 3D wiedererkennbar sind. Immer wieder überdenkt man die Konzepte und stellt für seinen Kunden sicher, dass alle gewünschten Funktionen sowohl im Portal als auch im Wagen optimal nutzbar sind. Bequemer Zugang: Zuhause am Rechner können Nutzer via Car-Net-Webportal in aller Ruhe Fahrten vor- oder nachbereiten. 6 meilenstein 1.2015 Gut vernetzt: Mit dem Smartphone und der passenden App lässt sich das Fahrerlebnis noch steigern. In Zeiten wachsender Mobilität kommt auch Tablets und Smartphones eine immer größere Bedeutung zu – und mit ihnen den Apps und deren Entwicklung. Schon lange sind sie viel mehr als nur ein Schmankerl mit Unterhaltungswert – im Gegenteil. Sie stellen eine gute Option für innovative Services dar, die auch schon mal etwas kreativer oder unkonventioneller ausfallen dürfen als Anwendungen im Fahrzeug. Carmeq ist in diesem Bereich gut aufgestellt. ner.“ - App für Volkswagen und die Performance App für Škoda. Carmeq sorgte dafür, dass die Kontexte im Fahrzeug-Infotainment und die Apps auf dem Smartphone sowohl optisch als auch von der Bedienung her zusammenpassen. Dazu ist Wissen über die Bedienphilosophien sowohl im Fahrzeug als auch auf den verschiedenen Smartphone-Systemen nötig. Beispielsweise müssen Bedienflächen und Texte im Fahrzeug wesentlich größer sein als auf dem Smartphone, damit diese während der Fahrt bedient werden können. App-Entwicklung im Ausbau Gute Beispiele für Apps mit Serienkonzeption und -design durch Carmeq sind zum Beispiel die „Think blue. Trai- Trotzdem soll das Look & Feel für den Nutzer auf beiden Systemen einheitlich wirken. Beim „Think Blue. Trainer.“ liefert die Serienfunktion im Fahrzeug die Daten, die dann in 1.2015 meilenstein 7 TITEL TITEL Service-Design-Prozess AUSARBEITUNG / DESIGN IDEENFINDUNG / GROBKONZEPTION RECHERCHE WORKSHOP WORKSHOP IDEEN MARKT ETC. AUFBEREITUNG/ VERFEINERUNG CQ INTERN KICK-OFF ENTSCHEIDUNG ANALYSE IM DETAIL TOUCHPOINT ANALYSE FEINKONZEPTION VERSCHIEDENE CHANNELS IMPLEMENTIERUNG VORGABEN AN KONZEPT & DESIGN DESIGN UND IMPLEMENTIERUNG CHANNELS FEIN-KONZEPT DESIGN IMPLEMENTIERUNG CAR SERVICE IDEE 1 ? SERVICE IDEE 2 ! CAR APP WEB WEB .. . SERVICE IDEE 3 RELEASE APP BUSINESS CONCEPT ENTWICKLUNG .. . AGILER PROZESS Kunde im Fokus: Von der ersten Idee bis zur fertigen Implementierung bietet der Service-Design-Prozess ein konsistentes methodisches Rahmenwerk. Es orientiert sich bei der Entwicklung von Funktionen und Bedienoberflächen passgenau am Nutzer. der App auswertet werden – in diesem Fall, wie umweltbewusst der Fahrer unterwegs ist. Als Mehrwert und sinnvolle Ergänzung der Serienfunktion kann der Fahrer mittels App auf dem Handy eine Fahrauswertung sowie ein Spritspartraining aufrufen. Ähnlich funktioniert die Performance-App von Škoda: Diese nutzt Fahrzeugdaten wie Geschwindigkeit, Gaspedaldruck, Beschleunigung und Drehzahl via Fahrzeug-WLAN sowie GPS-Angaben, um dem Fahrer während der Fahrt direkt im Infotainment einen schnellen Überblick über seine Fahrperformance zu geben. Nach der Fahrt werden die Daten im Smartphone detailliert aufbereitet und in einer Kartendarstellung via Google Maps visualisiert. Messwerte lassen sich individuell speichern, vergleichen oder auf Wunsch mit anderen Fahrern teilen. So wird jedes Interface seinem Zweck entsprechend genutzt – in Funktion, HMI und Design. Unterm Strich wird das Fahrerlebnis damit noch greifbarer. Für die Performance-App hat Carmeq nicht nur Bedienkonzept und Design erarbeitet, sondern auch die Serienentwicklung und das abschließende Testing übernommen. Hier funktioniert die Arbeitsteilung reibungslos: Während das Team von Julia Ahlers Apps schwerpunktmäßig für Apple iOS entwickelt, erstellt das Team um Alexander Aurich seit Jahren Anwendungen in Android. „Beide Teams arbeiten eng und vernetzt miteinander“, erklärt Alexander Aurich. „Konzepter, Designer und Entwickler kommen schon recht früh zusammen und stimmen insbesondere in der gemeinsamen Serienentwicklung alles auf die jeweiligen Betriebssysteme 8 ab.“ Dieses integrierte Arbeiten stellt sicher, dass am Ende Produkte entstehen, die technisch bestens abgestimmt sind und außerdem ein harmonisches Zusammenspiel zwischen System und Nutzer ermöglichen. Die Performance-App steht nun für den Škoda Fabia im Apple Appstore und im Google PlayStore zum Download zur Verfügung. Weitere Beispiele für die App-Entwicklung bei Carmeq sind die Škoda Motorsound App, die Volkswagen-Infotainment-App für Quicar und eine geplante neue Version von Media Control. Letztere ermöglicht den Zugriff auf das Infotainment auch für Passagiere im Fond, per App auf Smartphone oder Tablet. Mehr zu beiden Anwendungen auf Seite 13. Alle Touchpoints sind heute miteinander vernetzt: Apps und Infotainment-System sind aufeinander bezogen; auch eine Car-Net-App gibt es bereits, deren Inhalte wiederum mit denen des Webportals abgestimmt sind. Immer wichtiger wird es, Bedienvorgänge auf allen Devices als Kundenerlebnis durchgängig und homogen zu gestalten. Dabei stellt sich bloß die Frage: Portale, Vernetzung, MirrorLink®, allseitige Bedienbarkeit einerseits, viele Teams und Abteilungen, Zulieferer und unterschiedliche Standorte andererseits – müssen sich da nicht auch Entwicklungsprozesse ändern, wenn Anforderungen und Zusammenhänge immer komplexer werden? Im Klartext: Wie gelingt es, statt einer Funktion den Kunden mit seinen Bedürfnissen, Alltagssituationen und Erlebniswelten in den Mittelpunkt eines effizienten Entwicklungsprozesses zu stellen? meilenstein 1.2015 Service-Design-Prozess als neues Rahmenwerk Diesen Fragen geht das HMI-Team von Carmeq nach. Als methodisches Rahmenwerk, das für den Nutzer das konsistente Erleben im und um das Auto erzeugt, gilt hier der sogenannte Service-Design-Prozess (siehe Schaubild). Von der Ideenfindung bis zu ihrer Implementierung verbindet dieser Ansatz zwei entscheidende Prämissen: den Fokus auf passgenaue Produkte und Dienstleistungen zu legen und für deren Umsetzung von Beginn an alle Beteiligten ins Boot zu holen. Mit Workshops, Entscheidungs- und Überarbeitungsphasen werden Ideen immer weiter verfeinert. Dann erst werden Konzepte und Designs für die einzelnen Touchpoints umgesetzt, getestet und schließlich implementiert. Vorteile dieses Prozesses: Die Konsistenz der Bedienkonzepte und Interfaces der verschiedenen Touchpoints wird sichergestellt, da alle auf der gleichen Basis aufsetzen. Alle Projektverantwortlichen sind eng miteinander verzahnt, sie können flexibel und schnell auf Veränderungen reagieren. Wenn etwa eine Teilfunktion einer neuen App geändert werden muss, ist eine Angleichung des Services im Webportal oder für die Interfaces im Fahrzeug sofort umsetzbar – alle sind immer auf dem Laufenden. tische nutzerzentrierte und Touchpoint-übergreifende HMI-Entwicklung.“ Die nächste Herausforderung wartet bereits – mit der zunehmenden Verbreitung von Smartwatches. Carmeq hat für einige Modelle bereits prototypisch Funktionen und das dazu passende HMI umgesetzt, zuletzt zu sehen im Januar auf dem Volkswagen-Stand der Consumer Electronics Show in Las Vegas. Dort wurde unter anderem das Fahrerassistenzsystem „Trained Parking“ mithilfe einer Smartwatch-App eindrucksvoll vorgeführt. Sozusagen aus dem Handgelenk werden sich womöglich schon bald andere Funktionen fernbedienen lassen. Und auch die Bedienung an der Smartwatch wird zukünftig mit den anderen Interfaces zusammenpassen. Carmeq empfiehlt sich hierfür als kompetenter Ansprechpartner mit einem breiten Leistungsspektrum über alle Touchpoints hinweg. Ansprechpartner bei Carmeq: Dr. Geerd Anders, Bereichsleiter Architektur und Technologien Bei Carmeq ist man sich jedenfalls sicher: „Apps, Webportale und das HMI im Fahrzeug gehören in Zukunft untrennbar zusammen“, bestätigt Geerd Anders, Leiter des Bereichs Architektur und Technologien. „In unseren Businessteams etablieren wir den Service-Design-Prozess Schritt für Schritt und legen so die Grundlage für eine systema- 1.2015 meilenstein Julia Ahlers, Leiterin Businessteam HMI Konzepte und Systementwicklung Alexander Aurich, Leiter Businessteam Multimedia-Integration Jürgen Schönig, Leiter Businessteam Navigation und Online Dienste 9 TITEL TITEL Neue Wege für die Branche Wenn aus guten Ideen und Entwicklungen innovative Produkte werden sollen, ist das Team Entwicklungs- und Produktmanagement bei Carmeq der richtige Ansprechpartner. D ie Fahrzeugindustrie ist im Umbruch. Über Jahrzehnte war das Kerngeschäft der Hersteller, Autos zu bauen und sie zu warten. Doch die Zeiten und vor allem die Kunden ändern sich: Autokäufer haben bislang ihren Neuwagen im Autohaus konfiguriert und gekauft und anschließend viele Jahre unverändert genutzt. Heute sorgen Online-Handel, Vernetzung in allen Lebensbereichen, Car-Sharing und ein gestiegenes Umweltbewusstsein für neue Ansprüche. Längst ist es für die Branche Zeit, über erweiterte Geschäftsmodelle nachzudenken. Wie diese aussehen könnten, welche Herausforderungen damit verbunden sind und wie diese zu bewältigen sind, damit beschäftigt sich bei Carmeq das Businessteam Entwicklungs- und Produktmanagement unter der Leitung von Klaus Alisch. Wege zum Kunden Mit rund 30 Mitarbeitern ist das Team in Wolfsburg, Ingolstadt, Stuttgart und zum großen Teil in Berlin vertreten. Seine Aufgabe bei Volkswagen ist es, konzern- und bereichsübergreifend die Möglichkeit neuer Produkte in der Elektrik und Elektronik zu analysieren und zu bewerten und deren Umsetzung gemeinsam mit den Fachabteilungen voranzutreiben. „Durch unsere Arbeit erreichen wir ein besseres Verständnis der Wünsche und Bedürfnisse heutiger und zukünftiger Autokunden“, erklärt Klaus Alisch. „Eine Expertise, die der Hersteller dringend benötigt. Denn heutzutage übernehmen Importeure und Händler den Verkauf, selbst die Wartung erledigen Dritte. Sie alle sind heute näher am Kunden als die Hersteller.“ Mit der Unterstützung von Carmeq konnte der Volkswagen-Konzern bereits innovative neue Produkte in die Produktpalette aufnehmen. So lassen sich bei aktuellen Modellen, wenn die notwendige 1.2015 meilenstein Hardware-Ausstattung vorhanden ist, zum Beispiel Navigationsfunktionen oder Fahrerassistenzsysteme wie die Müdigkeitserkennung auch nachträglich noch kaufen und aktivieren. Mit der Idee eines eigenständigen Softwarevertriebs waren die Produktmanager von Carmeq vor einigen Jahren an Volkswagen herangetreten. Inzwischen verantwortet Carmeq das Thema konzernweit. Der Handel mit den neuen Features bringt beiden Seiten Vorteile: Der Kunde kauft die Plattform und die aktuell benötigten Funktionen. Alle weiteren Funktionen sind bereits in den Fahrzeugen integriert und lassen sich auf Wunsch aktivieren. Dazu wird die Anwendung für den Kunden einfach in der Werkstatt freigeschaltet. Und Volkswagen profitiert ebenfalls: Mit diesem Modell lassen sich später Funktionen verkaufen, deren Erwerb beim Fahrzeugkauf das Budget des Kunden zunächst überschritten hätte. Auf diesem Weg steht der Hersteller wieder in direktem Kontakt mit seinem Kunden und kann sich Rückmeldungen holen sowie auf Wünsche reagieren. Fahrzeug als Plattform „Wir beobachten die Entwicklungen in anderen Industrien, analysieren Marktstudien und diskutieren intensiv mögliche Szenarien“, erklärt Klaus Alisch. „Apple zum Beispiel hat mit dem iPhone das Kriterien-Set der Käufer massiv verändert – etwa mit dem Touch-Screen und mit nachladbaren Funktionen. Die Vielzahl von Diensten und Apps, die heute für viele Menschen von großem Nutzen sind, entstanden erst in der Folge. Etablierte Player wie Nokia, die diese Entwicklung nicht ernstgenommen haben, hatten schon bald das Nachsehen.“ Wenn neue Spieler wie Apple, 11 ENTWICKLUNG Fahrvergnügen Individuelle Mobilitätsanforderungen Ökologische Mobilität Soziale Vernetzung Informationsbedürfnisse Autohaus Kanäle Kundenwünsche Neue Kundenbedürfnisse erfordern neue Angebotskonzepte Autohaus In-Car Smartphone Fahrzeug und erweitertes Angebot Fahrzeug Angebot (Online-Infotainment, Software als Produkt, In-Car-Office, Online-Fernwartung) gegenwärtiges Geschäftsmodell mögliches zukünftiges Geschäftsmodell „Fahrzeugverkauf“ „Vernetzte Mobilität“ Google oder Tesla in das Geschäft mit der Mobilität einsteigen, gehe es nicht darum, dass diese Unternehmen kurzfristig Autos in großen Stückzahlen bauen. Vielmehr seien sie in der Lage, die Marktregeln für alle Anbieter binnen kurzer Zeit so zu verändern, dass nur eine schnelle und flexible Anpassung an die neuen Bedingungen weiterhin eine führende Marktposition sicherstelle. Vom Smartphone-User auf den Fahrzeugbesitzer übertragen, heißt das: Das Auto wird zur gut ausgestatteten Hardware-Plattform, für die sich der Kunde ganz nach Bedarf seine Funktionen und Dienste selbst freischaltet – auf Wunsch auch nur temporär. Wer beispielsweise in der Heimat sehr gut ohne Navi auskommt, für den Sommerurlaub im Ausland aber Orientierung wünscht, mietet sich die Navigation dazu – ähnlich wie ein Digitalabo einer Tageszeitung. Oder er nimmt gleich das Vier-Wochen-Reisespecial, zusätzlich mit Müdigkeitserkennung und Stau-Assistent. Auf die Idee, Software zu vermieten, sind auch die großen Hersteller Microsoft und Adobe gekommen. Die Kunden schätzen neben den überschaubaren Preisen, dass Funktionen geräteübergreifend an ihre Person gebunden sind. Das schafft Vertrauen und senkt Hemmschwellen, etwa bei preiswerten oder sogar kostenfreien Testabos für neue Produkte. Ideen müssen passen Die Produktmanager von Carmeq verfolgen nicht nur Trends und denken sich neue Features aus. Der Hauptteil ihrer Ar- 12 WebPortal beit besteht darin, parallel zur Entwicklung der Funktionen an den zugehörigen internen Prozessen und Geschäftsmodellen zu arbeiten. Dabei gilt es, Geschäftsideen – wie etwa die oben beschriebene Funktionsfreischaltung – den bestehenden Modellen wie Fahrzeugverkauf und -leasing anzupassen. Bevor eine neue Idee zu einem erfolgreichen Produkt werden kann, müssen außerdem die Voraussetzungen über den gesamten Lebenszyklus von der Entwicklung über die Produktion bis zu Verkauf und Wartung stimmen. Dazu überprüft das Carmeq-Team mit seinen Ansprechpartnern die Prozessebene: Welche Herausforderungen sind hier zu erwarten? Was muss geändert oder angepasst werden? Das Gleiche gilt für die Organisation: Wenn ein Kunde zum Beispiel ein Feature schon für 10 Euro mieten kann, sollten die Kosten für den Vertrieb nicht bei zusätzlichen 50 Euro liegen. Zukünftig geht es somit auch um neue Vertriebswege, etwa eigene Online-Stores mit bequemer Autorisierung und Freischaltung. „Wir sprechen mit allen im Konzern. Jede Abteilung kennt ihr Fachgebiet selbst am besten“, erklärt Klaus Alisch. „Gemeinsam finden wir heraus, was wir tun müssen, damit sich ein neues Geschäftsmodell wie erwartet entwickeln kann.“ Ansprechpartner bei Carmeq: Klaus Alisch, Leiter Businessteam Entwicklungs- und Produktmanagement meilenstein 1.2015 Aus der zweiten Reihe Das zukünftige Rear-Seat-Entertainment von VW: Die App „Media Control“ wird durch Carmeq weiterentwickelt. N eu von Volkswagen und erstmals im Sonderausstattungsangebot für den Passat ist seit vergangenem Herbst „Volkswagen Media Control“. Mit der Anwendung können die Passagiere aus dem Fond bequem ihr Musikprogramm auswählen und via WLAN auf weitere Funktionen der Infotainment-Systeme „Discover Media“ und „Discover Pro“ zugreifen. Auch lassen sich Ziele aus dem Adressbuch des eigenen Tablets auf das Navigationsgerät übertragen. Um das eigene Smartphone oder Tablet als Fernbedienung einsetzen zu können, müssen 1.2015 meilenstein sich Mitfahrende lediglich die App herunterladen. Weiterentwicklung nach Plan Doch längst wird bei Volkswagen und Carmeq schon an einem Upgrade gearbeitet. Das Businessteam Multimedia-Integration um Alexander Aurich ist an der Weiterentwicklung der App maßgeblich beteiligt. „Die Erweiterung wird noch um entscheidende Funktionen angereichert“, erklärt Alexander Aurich. „Sie konnte bereits erfolgreich im Rahmen einer Pressepräsentation vorgeführt werden.“ Bis- lang lassen sich aus dem Fond hauptsächlich Funktionen steuern, die bereits im Infotainment-System des Wagens vorliegen. Der Nutzer kann nur wenig nach hinten aufs eigene Tablet holen. Das neue System soll die Möglichkeit bieten, Medieninhalte zwischen hinten und vorn auszutauschen und diese übergreifend über alle Touchpoints simultan zu steuern. Auch ermöglicht es ein integrierter MediaPlayer in Zukunft, simultan Filme auf allen Geräten abzuspielen, der Ton kommt auf Wunsch über das Audiosystem des Fahrzeugs. Dank WLAN kann außerdem auf alle Daten, auch auf alle freigegebenen Smartphones an Bord, zugegriffen werden. Auf die gar nicht so einfache synchrone Wiedergabe von Ton und Bild auf den verschiedenen Geräten ist das Team für Multimedia-Integration besonders stolz. Einmal mehr hat sich dabei die standortübergreifende Zusammenarbeit in Berlin und Wolfsburg bewährt, wobei das Wolfsburger Büro für eine nahtlose und dynamische Kooperation mit Volkswagen gesorgt hat. Optionale Sperre An die Familie wird dabei auch gedacht: Die Bedienung der neuen App lässt sich für die hinteren Sitze von vorn sperren. So können Kinder, auch dank innovativer Halterung, in Ruhe Filme schauen und greifen nicht weiter ins Geschehen ein. Mit freigegebener Bedienung haben Fahrgäste aus der zweiten Reihe aber zukünftig freie Hand und vielfältige Kontrollund Einflussmöglichkeiten auf das Fahrzeuginfotainment. Ansprechpartner bei Carmeq: Alexander Aurich, Leiter Businessteam Multimedia-Integration 13 TITEL TITEL Ein Wink genügt: Gestensteuerung im Fahrzeug Mithilfe von Handbewegungen sollen sich Funktionen in Fahrzeugen zukünftig steuern lassen. Damit das reibungslos läuft, arbeiten die Experten bei Carmeq interdisziplinär zusammen. G ewischt, gezogen und angetippt wird bereits seit einigen Jahren auf Smartphones oder Tablet-Computern. Hierfür haben sich bestimmte Handbewegungen etabliert, die wir heute ganz selbstverständlich verwenden. Aber wie verhält es sich, wenn wir gar keine Oberfläche mehr berühren müssen, sondern per Geste in der Luft unsere Klimaanlage im Auto steuern oder einen Musiktitel auswählen können? Seit rund drei Jahren forscht ein Projektteam bei Carmeq an der Gestensteuerung und untersucht, wie mittels Handbewegung Fahrzeugfunktionen ausgeführt werden können. Magische Momente im Fahrzeuginnenraum: Gestenbedienung auf dem Vormarsch. Ganz konkret befasst sich das Team „Automotive Gestures / Multimodale Bedienung“ mit Funktionen, die sich per Geste bedienen lassen. Sie betreffen verschiedene 1.2015 meilenstein Entwicklungsbereiche, beispielsweise die Steuerung von Funktionen im Fahrzeug, wie Infotainment, Temperatur und Licht. Aber auch die Frage, wie sich in Zukunft per Handzeichen ein Taxi heranrufen lässt, wenn alle Autos selbstständig auf den Straßen unterwegs sind, wurde im Rahmen einer Roadmap für Gestenbedienung betrachtet. Interdisziplinarität als Schlüssel Schnell wurde im Projekt klar, dass Gestensteuerung ein interdisziplinäres Feld ist, bei dem neben dem Wissen aus dem HMI-Bereich auch eine Reihe anderer technischer Kenntnisse wichtig sind, etwa wenn es um die Anbindung von Sensoren geht. Von Anfang an arbeiteten deshalb Experten aus den Carmeq-Teams HMI Konzepte und Systementwicklung sowie Fahrerassistenzfunktionen 3 zusammen. 15 TITEL Gemeinsam nahmen sie unter die Lupe, bei welchen Funktionen die Gestensteuerung für den Fahrer sinnvoll ist. Gleichzeitig behielten sie immer im Blick, was sich technisch tatsächlich umsetzen lässt. Zunächst machte sich das interdisziplinär besetzte Carmeq-Team daran zu untersuchen, welche Gesten sich für die Bedienung im Auto grundsätzlich eignen. Dabei befassten sich die Mitarbeiter unter anderem damit, wie häufig bestimmte Gesten verwendet werden und welche interkulturellen Differenzen es gibt – denn nicht jede hierzulande unverfängliche Handbewegung ist auch in einem anderen Land harmlos. Außerdem setzten sie sich mit der Gestenerkennung auseinander, also welche Bewegungen eindeutig von den Sensoren als Befehle registriert werden. Eine Herausforderung war es somit, mögliche Fehlbewegungen zu erkennen, um die Sensoren entsprechend programmieren zu können. Das Projektteam entwickelte Prototypen, die während des Prozesses immer wieder mit potenziellen Nutzern des Systems getestet wurden. Hierbei ging es darum, mögliche Fehlerquellen oder Risiken vorab weitestgehend auszuschließen. Wenn der Fahrer beispielsweise Bewegungen vor Sensoren in der Mittelkonsole ausführt, sollten Schalt- Erprobung und Evaluierung von Gesten am Gestendemonstrator. TITEL hebel oder Handbremse nicht im Weg sein. Der weitaus wichtigste Aspekt bei der Gestensteuerung: Kein Befehl darf den Fahrer vom Verkehr ablenken, sondern alles soll gefahrlos nebenbei funktionieren. Gleichzeitig kommt es darauf an, dass die Gesten intuitiv und selbsterklärend sind, da Nutzer im Allgemeinen nicht akzeptieren, für eine Steuerung spezielle Bewegungen lernen zu müssen. Erweiterung zur multimodalen Bedienung Neben Kundenprojekten lief die interne Konzeptarbeit weiter. In diesem Rahmen ergänzten die Mitarbeiter die Gestensteuerung um zwei weitere Module: Sprachbefehle und Eyetracking, also die Möglichkeit, per Augenbewegung Funktionen zu steuern. Alle drei Optionen wurden unter dem Begriff „multimodale Bedienung“ zusammengefasst. Was multimodale Bedienung konkret in der Anwendung bedeutet, lässt sich anhand des Prototypen „M3I“ von Carmeq erleben: Bei der Bedienung des Drei-Modalitäten-Infotainments können Sprache, Gestik und Blick eingesetzt werden. Wie dies am besten funktioniert und wie die einzelnen Befehlsmöglichkeiten aufeinander abgestimmt sein sollten, untersuchte auch eine studentische Mitarbeiterin aus der Projektgruppe. Im Rahmen ihrer Masterarbeit stellte sie sich unter anderem die Fragen, wann es sinnvoll ist, Sprachsteuerung für die Be- Bei der Bedienung des Prototypen „M3I“ (3-Modalitäten-Infotainment) können Sprache, Gestik und Blick eingesetzt werden. fehlseingabe einzusetzen, oder für welche Funktion sich Eyetracking besser eignet. Zudem befasste sie sich damit, wie groß Sensor-Flächen in jedem Fall sein müssen, damit die Blickerkennung funktioniert. Grundlegende Fragen vorab zu beleuchten, ist wichtig, denn nicht jede Modalität – und damit die Verwendung teurer Sensoren – eignet sich für alle Bereiche im Auto. Für primäre Fahrfunktionen wie Lenken oder Bremsen taugen Gesten beispielsweise nicht. Aber für einzelne Funktionen bei der Bedienung von Infotainment-Geräten sind die ferngesteuerten Befehle bestens geeignet. So könnte beispielsweise per Handbewegung ein Telefonanruf entgegengenommen oder die Audiolautstärke reguliert werden. Auch wäre es denkbar, das Innenlicht mit einem Wisch zu dimmen oder die Temperatur zu regulieren. Gestensteuerung auf dem Vormarsch Momentan streben die Mitarbeiter des Innovationsprojekts Lösungen an, bei denen Blickerkennung und Gesten kombiniert werden: Wenn etwa der Blick über die Konsole schweift und einen bestimmten Punkt fixiert, wird das dort verortete Menü aktiviert und könnte dann kontextsensitiv mit Gesten bedient werden. „Wir forschen intensiv, denn die Gestensteuerung ist in vielen Technikberei- 1.2015 meilenstein chen auf dem Vormarsch“, bestätigt Julia Ahlers, Leiterin des Businessteams HMI Konzepte und Systementwicklung, das bei Carmeq hauptverantwortlich für das Thema ist. „Unser Ziel ist es, zukünftig nicht nur einzelne Geräte mit Sprach-, Bewegungs- oder Blickbefehlen zu lenken, sondern im gesamten Fahrzeug die Bedienung einfacher Funktionen leichter steuern zu können.“ Ansprechpartnerin bei Carmeq: Julia Ahlers, Leiterin Businessteam HMI Konzepte und Systementwicklung 17 SERIE e-up! mit App Beim neuen Carsharing-Konzept für Elektrofahrzeuge hat Carmeq zusammen mit VW ein kleines Wunder vollbracht: eine App zu entwickeln, die nicht wie eine App aussieht. C arsharing erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. N ach dem erfolgreichen Start des Carsharing-Pilotprojekts Quicar mit Dieselfahrzeugen in Hannover (s. Infobox) geht es im Konzern inzwischen um die Erforschung der noch umweltbewussteren E-Mobilität: Im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Schaufenster Elektromobilität“ stellt Volkswagen Studenten und Mitarbeitern ausgewählter niedersächsischer Hochschulen dazu versuchsweise eine Flotte von 50 e-up! zur Verfügung. Carmeq als bewährter Partner Für dieses e-Carsharing-Projekt hat Carmeq mit seinem Businessteam Multimedia-Integration, die dazu nötige Bedienoberfläche der Bordnavigation entwickelt. Neben der Navigation wünschte sich der Kunde Interaktionsmöglichkeiten für den Abschluss des Mietvorgangs im Auto, zudem ein integriertes Anrufmodul zum Erreichen einer Hotline. Auch aus diesem Grund hatte man sich bei Volkswagen dazu entschlossen, für das Projekt ein fest installiertes Smartphone zu nutzen statt wie bisher ein Navi. Zudem ist die Auflösung des Smartphone-Touchscreens um einiges besser als die von handelsüblichen Navis. Viele Telefone sind heute außerdem in der Lage, Chips via NFC-Nahfunktechnik zu erkennen: Diese sogenannte NFC-Kennung kommt unter anderem ins Spiel, wenn ein Nutzer sich abmelden will. Erst wenn Fahrzeugschlüssel und Tankkarte am vorgesehenen Platz deponiert und vom Smartphone erkannt werden, kann ein Fahrer aussteigen und den Mietvorgang beenden. Zusätzlich wurde von Carmeq eine interaktive Funktion integriert, die den Nutzer dazu animieren soll, umweltfreundlich und energiesparend zu fahren. Herausforderung Smartphone-App „Es wurde zunächst nach einem geeigneten Smartphone gesucht“, erläutert Alexander Aurich, Leiter des Businessteams Multimedia-Integration, das Vorgehen. „Die Anforderungen in einem Fahrzeug sind extrem hoch. Das Gerät muss ja bei – 20 Grad ebenso funktionieren wie bei 60 oder 70 Grad Hitze – eigentlich unmöglich.“ Als geeignet erwies sich in Machbarkeitsstudien am Ende dann aber doch 18 meilenstein 1.2015 CarsharingProjekte ein Gerät: das Sony Xperia Z. Furore macht dieses wasserdichte Smartphone in Youtube-Videos, in denen es in einem Topf mit kochender Suppe landet – und danach trotzdem noch einwandfrei funktioniert. Anspruchsvoll gestaltete sich auch die App-Entwicklung: Navigation, Anrufmodul, NFC-Kennung und das neue Trainingsprogramm „BlueScore“ sollten als App entstehen. Aussehen sollte das Ganze aber nicht nach Handy-Applikation, sondern durchgehend wie die Bedienoberfläche eines Navis. Rund ein halbes Dutzend Multimedia-Profis beschäftigten sich ein halbes Jahr lang intensiv mit Android, bis aus dem Smartphone am Ende ein ansehnliches Offl ine-Infosystem wurde, dem obendrein dank Extraverkabelung nicht so schnell der Strom ausgeht. „Wir haben vor allem in Sachen 1.2015 meilenstein App-Entwicklung eine ganze gelernt“, bestätigt Alexander abschließend. „Davon werden Kunden auch bei zukünftigen ten profitieren.“ Menge Aurich unsere Projek- Ansprechpartner bei Carmeq: Alexander Aurich, Leiter Businessteam Multimedia-Integration Quicar Das Pilotprojekt von Volkswagen läuft seit 2011. Zum günstigen Tarif können sich Nutzer in Hannover einen von rund 300 Golf TDI Bluemotion buchen. Carmeq war ab 2010 an diesem Projekt beteiligt und hat die Bedienoberfläche auf dem Radio-Navigationssystem und Kommunikationsprotokolle auf dem Backend implementiert. Think Blue. Carsharing Um einiges umfassender ist das Projekt „Think Blue. Share a Volkswagen“, das der Konzern in Zusammenarbeit mit mehreren niedersächsischen Hochschulen durchführt. 2013 wurde Carmeq beauftragt, die Bedienoberfläche mit einigen Extras zu entwickeln. Alle Informationen sollten dabei als App über ein Smartphone laufen. Der Feldversuch startete zum Wintersemester 2014 / 2015. 19 TITEL TITEL Das Beste aus zwei Welten Virtuelle Verkehrssituationen vor Augen haben, aber dabei real Auto fahren: Mit dem Upgrade der erfolgreichen Test- und Simulationsumgebung „Vehicle in the Loop“ ist Carmeq gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern ein wichtiger Entwicklungsschritt gelungen. H erkömmliche Fahrsimulatoren verfehlten in der Vergangenheit oft ihr angestrebtes Ziel: Ging es eigentlich darum, den Probanden eine möglichst realistische Verkehrssituationen erleben zu lassen, klappte dies nur teilweise. Denn oftmals saßen die Probanden starr und unbeweglich in sogenannten Sitzkisten. Dabei sahen sie auf einer Leinwand oder per Videobrille naturgetreue Simulationsszenarien, empfanden die dargestellte Fahrsituation aufgrund der fehlenden Dynamik jedoch häufig als wenig realistisch. Oder sie bekamen einen flauen Magen, weil der Gleichgewichtsapparat streikte – die Simulatorkrankheit oder „motion sickness“ hatte sie im Griff. Ein neues Verfahren Einen ersten wichtigen Schritt hin zu zuverlässigeren Testumgebungen unternahm Audi 2008, indem der Fahrzeughersteller das Prinzip bisher eingesetzter statischer Simulatoren mit den Vorteilen von realen Versuchsfahrten verband. Konkret muss die Versuchsperson seitdem nicht mehr in einer Sitzkiste Platz nehmen, sondern kann sich mit einem realen Versuchsfahrzeug auf einer großen Freifläche bewegen. Dabei wird ihr über eine Videobrille, ein sogenanntes Head-Mounted-Display, eine eigens auf diese Freifläche angepasste virtuelle Simulationswelt eingespielt. Gleichzeitig misst ein im Fahrzeug verbautes 1.2015 meilenstein GPS-System die Bewegung des Fahrzeugs und überträgt diese in die angezeigte Simulation. Somit ist es dem Fahrer möglich, sich mit einem realen Fahrzeug und entsprechender Dynamik durch eine virtuelle Welt zu bewegen. Das gesamte Fahrzeug ist also nun der Simulator. Da Carmeq sich traditionell intensiv mit Fragen der Fahrerassistenz und Simulation auseinandersetzt, erhielt Carmeq 2008 den Auftrag, das „Vehicle in the Loop“ (VIL) weiterzuentwickeln und im Konzern einzusetzen. Proband mit Head-Mounted-Display. 21 TITEL INTERN Merkmale des VIL Die große Stärke des VIL liegt darin, dass es die Vorteile eines Simulators mit denen einer realen Versuchsfahrt verbindet. So ermöglicht das VIL ein hohes Maß an Kontrollierbarkeit und Reproduzierbarkeit bei gleichzeitig realistischem Fahrerleben. Insbesondere kritische Situationen, etwa im Kontext des Fußgängerschutzes oder bei Notbremsungen, führen so beim Fahrer zu einem echten Gefahrenbewusstsein, ohne jedoch eine wirkliche Gefahr für ihn darzustellen. Eine Vielzahl unterschiedlichster Fahrszenarien können so nachgebildet und abgefahren werden. Zudem stimmt im VIL, anders als im statischen Simulator, das wahrgenommene optische Bild mit den vom Körper empfundenen Bewegungen überein, was sich positiv auf die physische Verträglichkeit des VILs auswirkt. VIL 2.0 Um dieses Fahrerleben weiter zu verbessern, hat Carmeq 2014, in Kooperation mit der Universität der Bundeswehr in München, das Headtracking des VIL überarbeitet und weiterentwickelt. Dieses misst die Kopfbewegung des Fahrers und zeigt ihm den seiner aktuellen Kopfposition entsprechenden Ausschnitt der Simulation an. Bislang beinhaltete diese Messung eine gewisse Zeitverzögerung, die vom Fahrer oftmals als störend wahrgenommen wurde, nun jedoch auf ein für den Fahrer nicht mehr wahrnehmbares Maß reduziert werden konnte. Des Weiteren wurde die VIL-Software in ADTF (Automotive Data and Time-Triggered Framework) implementiert, was das Testen neuer Fahrzeugfunktionen erleichtert, die Aufnahme relevanter Fahrdaten verbessert und somit die Anwendbarkeit des VIL weiter erhöht. „Diese hohe Anwendbarkeit des VIL macht es zu einem wertvollen Werkzeug für unterschiedlichste Entwicklungsstufen und Fachbereiche des Volkswagen-Konzerns“, bestätigt Thomas Ziller, Leiter des Businessteams Fahrerassistenzfunktionen 3. Das bezieht sich zum einen auf den Bereich der Entwicklung und Absicherung von Fahrerassistenzsystemen, in dem das VIL bereits mehrfach erfolgreich eingesetzt werden konnte, beispielsweise im Rahmen von Kontrollierbarkeitsstudien. Zum anderen sind aber auch Einsatzmöglichkeiten jenseits der klassischen Entwicklungsaufgaben denkbar, zum Beispiel im Rahmen von Händlerschulungen, die auf diese Weise auch kritische Assistenzsysteme realistisch erleben können, um diese Erfahrung potenziellen Kunden weiterzuvermitteln. Um mit dem VIL auch zukünftig einen möglichst großen Kundennutzen generieren zu können, wird es fortwährend in den Entwicklungsprozess integriert und weiterentwickelt. Dies beinhaltet neben der Durchführung weiterer Studien und Projekte auch eine kontinuierliche Optimierung der technischen Komponenten, weshalb Carmeq auch in Zukunft eine enge Kooperation mit Partnern aus dem Konzern sowie der universitären Forschung anstrebt. Tester für die Mobilität von morgen Seit dem 1. März 2015 gibt es bei Carmeq ein weiteres Team im Bereich der Ansprechpartner bei Carmeq: Thomas Ziller, Leiter Businessteam Fahrerassistenzfunktionen 3 Fahrerassistenzsysteme. M Virtuelles Stadtszenario. 22 Abbildung der virtuellen Welt auf die Freifläche eines Prüfgeländes. meilenstein 1.2015 ithilfe von Simulationen und modernsten Messtechniken testen sie das automatisierte Fahren bereits, bevor das Auto mit seinen Funktionen auf der Straße erprobt wird. Stillstand ist bei Carmeq ein Fremdwort: Um ideal aufgestellt zu sein und dem Bedarf am Markt gerecht zu werden, bündelt Carmeq seine Kompetenzen im Bereich Simulation und Absicherung von Fahrerassistenzsystemen in einem neuen Team. Anfang März dieses Jahres gründete sich die neue und damit dritte Arbeitsgruppe im Bereich Fahrerassistenzsysteme (FAS). Leiter des Businessteams mit der offiziellen Bezeichnung „Fahrerassistenzfunktionen 3“ ist Thomas Ziller, der zuvor als Standortleiter bei Carmeq in Stuttgart tätig war. „Ich freue mich darauf, mich gemeinsam mit meinen neuen Kollegen den Herausforderun- 1.2015 meilenstein gen im Bereich der FAS-Absicherung zu stellen“, sagt der studierte Elektronik-Ingenieur. Sein 17-köpfiges Team entwirft Testtools und Messtechniken für die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen. Mithilfe von Simulationen und Messungen überprüfen die Mitarbeiter um Thomas Ziller, ob die neuen Funktionen, die die beiden Businessteams Fahrerassistenzfunktionen 1 und Fahrerassistenzfunktionen 2 entwickeln, richtig im Fahrzeug implementiert sind und einwandfrei funktionieren. Hierbei geht es darum, in einer simulierten Welt bereits mögliche Fehlerquellen auszuschließen, ehe das Fahrzeug real auf der Straße getestet wird. Beispielsweise können nationale Unterschiede bei Fahrbahnmarkierungen oder Straßenbegrenzungen simuliert und die Fahrerassistenzsysteme entsprechend angepasst werden. Derartige Vorabtests im Labor ermöglichen Carmeq bereits im Vorfeld eine deutliche Kostenersparnis. „Fahrerassistenzsysteme sind aktuell stark nachgefragt“, sagt Henning Harbs, Leiter des Bereichs Funktionsentwicklung. „Unser Ziel bei Carmeq ist es, diese Technologie weiter zu verbessern und zukünftig für die breite Masse bezahlbar zu machen. Hierbei helfen Simulationen und intelligente Referenzmesstechnik wie Vehicle in the Loop oder Carscope®.“ Teil des neuen Businessteams sind unter anderem Software- und Systementwickler sowie Elektro-Ingenieure. Sie waren zuvor in den beiden anderen Fahrerassistenz-Teams tätig und sind dadurch mit der Materie sowie dem Bedarf vertraut. „Wir wollten das Thema Testverfahren für Fahrerassistenzsysteme mit voller Stärke fokussieren und die Kompetenz entsprechend bündeln“, erläutert Businessteamleiter Thomas Ziller den neuen Zusammenschluss. „Anstatt dass jede Gruppe für sich ein bisschen in diesem Bereich entwickelt, haben wir durch Fahrerassistenzfunktionen 3 eine effiziente Schnittstelle ins Leben gerufen, die Ansprechpartner für alle Fahrerassistenz-Teams sowie für unsere Kunden ist.“ Ansprechpartner bei Carmeq: Thomas Ziller, Leiter Businessteam Fahrerassistenzfunktionen 3 Henning Harbs, Bereichsleiter Funktionsentwicklung 23 ENTWICKLUNG ENTWICKLUNG Carmeq präsentierte in Detroit Normung für digitalen Außenspiegel M it dem XL1 hat Volkswagen vor allen anderen Herstellern einen serienreifen digitalen Außenspiegel auf den Markt gebracht. Die ursprünglichen Spiegel am Fahrzeug werden durch Kameras ersetzt, die ihr Bild auf Monitore im Innenraum übertragen. Neben einer Verringerung des Luftwiderstands bietet das System unter anderem Vorteile bei schwierigen Beleuchtungssituationen und ist deutlich unempfindlicher gegenüber Verschmutzung. Der XL1 fährt allerdings mit einer Sonderzulassung, denn noch sind Außenspiegel in ihrer ursprünglichen Form gesetzlich vorgeschrieben. EE von AUTOSAR und IE nz re fe on l-K pe op D r Bei de elle m Vortrag über aktu war Carmeq mit eine ten. reich Ethernet vertre Entwicklungen im Be D ie jährlich stattfindende AUTOSAR Open Conference (AUTomotive Open System ARchitecture) ermöglicht Teilnehmern aus der Automobilbranche, sich über die aktuellen Standards zu informieren. 2014 fiel die siebte Veranstaltung dieser Art mit dem IEEE Standards Association (IEEE-SA) Ethernet & IP @ Automotive Technology Day zusammen, an dem rund 450 Besucher teilnahmen. Dieser Tag, ganz im Zeichen des Ethernets, fand erstmalig in den USA statt. Zusammen mit der AUTOSAR-Konferenz und deren 200 Besuchern bildete der Tech Day einen Doppel-Kongress in der Autostadt Detroit. Für Carmeq waren Frank Altheide, Team Entwicklungs- und Produktmanagement, als Technical Manager des AUTOSAR-Konsortiums sowie Nadym Salem und Jan Hegewald aus dem Team Diagnose, Netzwerke und Architektur vor Ort. Im Rahmen des Tech Days hielten die beiden zusammen mit Volkswagen-Kollegen einen Vortrag mit dem Titel „An OEM perspective on introducing Ethernet / IP into automotive series production using AUTOSAR“. Sie sprachen über 24 Damit die digitale Variante zukünftig serienmäßig verbaut werden kann, liegt jetzt der Entwurf für eine erweiterte ECE-Regelung vor. An dessen Entwicklung war Carmeq maßgeblich beteiligt. Das Unternehmen war einer der wichtigsten Berater, um der inter- nationalen Arbeitsgruppe für Allgemeine Sicherheitsvorschriften, in der beispielsweise Deutschland durch das Bundesverkehrsministerium und den TÜV vertreten wird, die technischen Besonderheiten und Vorteile zu erläutern sowie Risiken im Vorfeld abzuklären. Bereits im ISO-Gremium, das die Norm entwickelt hat, auf deren Grundlage die Änderung der ECE-Regelung fußt, war Carmeq vertreten. Dank Carmeqs technischer Expertise werden aus innovativen Ideen serienreife Verbesserungen im und am Fahrzeug. Ansprechpartner bei Carmeq: Thomas Ziller, Leiter Businessteam Fahrerassistenzfunktionen 3 Standards der Car2Car Communication D die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Vernetzungstechnologie Ethernet unter Berücksichtigung des AUTOSAR-Standards. Darüber hinaus zeigten sie, wie weit Volkswagen bei der geplanten Serieneinführung von Ethernet ist und in welcher Form Carmeq an der Entwicklung teilhat. Das Feedback auf ihre Präsentation war durchweg positiv. Im Anschluss hatte das Carmeq-Team Gelegenheit, sich mit zahlreichen Kongressbesuchern aus allen Teilen der Welt über die Vernetzungstechnologie von morgen auszutauschen. Ansprechpartner bei Carmeq: Oliver Berger, Leiter Businessteam Diagnose, Netzwerke und Architektur meilenstein 1.2015 ie Car 2 Car Communication ermöglicht es Fahrzeugen, Informationen untereinander oder mit ihrer Umgebung auszutauschen. Die Autos können sich beispielsweise frühzeitig warnen, wenn sie sich einem Stauende oder einer Unfallstelle nähern. Gleichzeitig kommunizieren sie mit der Infrastruktur – etwa mit Ampeln oder Warnfahrzeugen. Damit die Kommunikation gelingt, muss sie international standardisiert sein. Die europäische Auslegung wird durch 1.2015 meilenstein das Car 2 Car Communication Consortium, einem Zusammenschluss verschiedener OEMs sowie Zulieferer, erarbeitet. Nach erfolgreichen Vorstudien soll nun der Sprung in die Serienentwicklung gelingen. Dazu muss der Standard systematisch verfeinert werden. Carmeq übernimmt das Management der Spezifikationsentwicklung und bringt als neutraler Treiber den Standard voran. Dabei stellen die Carmeq-Mitarbeiter sicher, dass die Weiterentwicklung für alle Partner transparent erfolgt – eine notwendige Voraussetzung dafür, dass die Standardisierung von nicht wettbewerbsdifferenzierenden Funktionen gelingt. Ansprechpartner bei Carmeq: Klaus Alisch, Leiter Businessteam Entwicklungs- und Produktmanagement 25 ENTWICKLUNG ENTWICKLUNG Team von Carmeq gelingen, die Komplexität der Systeme und Vorgänge beherrschbarer zu machen. Zugleich wurde die Effizienz in der Validierung noch gesteigert, nicht zuletzt durch eine konzernübergreifende einheitliche Strategie. Besondere Mission einheitliche Carmeq bringt eine Methodik voran, sse in der Funktion die Validierungsproze verschlanken konzernübergreifend wird. F ahrerassistenzsysteme (FAS) können Unfälle verhindern und im Ernstfall Leben retten. Ob Fußgängerschutz, Spurhalte- oder Bremsassistenten – die Funktionsfähigkeit der sehr unterschiedlichen Systeme mit ihren zahlreichen Sensoren und Steuerelementen ist dabei das A und O. Deshalb ist bei Carmeq das Team Funktionale Sicherheit als Teil des Businessteams Safety und Security für die Prüfung der sicherheitsrelevanten Funktionen zuständig. In der letzten Ausgabe des meilenstein wurde es bereits vorgestellt. Schwerpunkt der in Wolfsburg und Berlin tätigen Mitarbeiter sind die sensiblen Systeme Lenkung und Bremse. Doch die Experten denken in ihrem Themenfeld auch kontinuierlich voraus. Gemeinsam statt jeder für sich So beschäftigten sich bislang die Marken im Konzern – allen voran Volkswagen, Audi und Porsche – jeder individuell mit Fragestellungen rund um die Funktionale Sicherheit. Zwar stand man im kollegialen Austausch, hatte sich aber bisher getrennt um Themen wie Testabläufe und belastbare Ergebnisse der Validierung für definierte Sicherheitsziele gekümmert. Das soll sich nun ändern: Volkswagen sucht nach einer konzerneinheitlichen und effizienten Methodik, ohne natürlich Abstriche bei der Sicherheit machen zu müssen. Wie dieses konzernübergreifende Vorgehen aussehen könnte, dazu hatte man sich bei Carmeq bereits vor einiger Zeit Gedanken gemacht: Im Rahmen des alle zwei Jahre stattfindenden Innovationswettbewerbs hatte ein Projektteam des Businessteams Safety und Security erfolgreich zwei methodische Ansätze entwickelt. Zwar hatte es seinerzeit nicht 26 alen Sicherheit für den ersten Platz gereicht, dennoch war Volkswagen auf die Ideen aufmerksam geworden – und hatte beschlossen, sie zwei Jahre lang im Rahmen eines e-Strategieprojekts zu fördern und zusätzlich Pilotprojekte zu einzelnen Schwerpunkten durchzuführen. Maßnahmen bündeln, Testfahrten reduzieren Carmeq verfolgt zwei vielversprechende Ansätze: Der erste sieht die Bildung von sogenannten Äquivalenzklassen vor. Hierfür bündeln Prüfer Kriterien und wählen repräsentative Fehler für eine bestimmte Sicherheitsmaßnahme aus. Damit lassen sich Testfälle auf einen sogenannten Worst Case reduzieren. Dieser bildet dabei die maximale Auswirkung auf Fahrzeugebene ab. In der Praxis heißt das: Die Prüfer testen nicht mehr einen bestimmten Sensor oder ein Bremssystem in möglichst vielen Modellen eines Fahrzeugs – beim Golf etwa GTD, GTE, GTI, Cabrio, Variant oder Sportsvan. Stattdessen bestimmen sie, je nach Sicherheitsziel, möglichst ein einziges, das sogenannte Worst-Case-Fahrzeug. Dieses deckt als reales Testfahrzeug die zuvor definierten Fehlerfälle ab. Der zweite Ansatz des Strategieprojekts sieht vor, verstärkt mit Simulationen zu arbeiten und relevante Konfigurationen vor einer Testfahrt sorgsam auszuwählen. Beides hilft dabei, die zu testenden Fehler weiter zu reduzieren. Dazu wählen die Prüfer repräsentative Fahrmanöver und Testkriterien aus und treffen eine sinnvolle Auswahl an Feldversuchen. Zudem analysieren sie Einflüsse einzelner Komponenten auf das Fahrzeuggesamtverhalten, bevor die endgültig zu testende Fahrzeugkonfiguration feststeht. Mit der Umsetzung der beiden Ansätze Ende 2015 wird es dem meilenstein 1.2015 Abstimmungsrunden und Vergleichsfahrten Carmeq ist für Volkswagen auch stark vernetzend tätig. So finden im Konzern zum Beispiel vierteljährliche Abstimmungsrunden statt, etwa zu den Themen Messtechnik und Validierung. Hierzu lädt Carmeq die Vertreter der Konzernmarken ein. Der gemeinsamen Suche nach validen Ergebnissen dienen auch jährliche Vergleichsfahrten, die Carmeq ebenfalls organisiert: Prüfer untersuchen bei Testfahrten Modelle mit gleicher Plattform – etwa Golf, A3, Leon und Octavia – auf ihr Fahrzeugverhalten und werten diese Daten aus. Abgerundet werden die Vorbereitungen durch Meetings zur Funktionalen Sicherheit. An diesen nehmen neben Vertretern der Marken im Konzern auch Zulieferer teil und berichten von ihrer Arbeit, von Fehlern und Gegenmaßnahmen. All diese Informationen sind angesichts immer komplexer werdender Systeme ein weiterer wichtiger Schlüssel auf dem Weg zu einheitlichen und belastbaren Ergebnissen für mehr Sicherheit. Ansprechpartner bei Carmeq: Alexander Späthe, Leiter Businessteam Safety und Security Mehr Sicherheit mit ISO 26262 Mit der stetig wachsenden Komplexität elektronischer Komponenten in Kraftfahrzeugen steigt auch die Möglichkeit von Fehlfunktionen. Sind sicherheitsrelevante Bereiche betroffen, kann es für Verkehrsteilnehmer gefährlich werden – etwa wenn ein ESP-Steuergerät, das die Fahrdynamik regelt, plötzlich versagt und eine Vollbremsung auslöst. Modell mit klaren Vorgaben Wer daher elektronische Systeme, Steuergeräte oder Komponenten für sicherheitskritische Anwendungen in Neuwagen plant und entwickelt, unterliegt der ISONorm 26262 zur Funktionalen Sicherheit. Diese Vorschrift der Internationalen Organisation für Normung definiert ein Vorgehensmodell und sieht Aktivitäten sowie Methoden vor, die in Entwicklung und Produktion anzuwenden sind. Die Vorschriften gelten insbesondere für Fahrzeuge bis 3.500 Kilogramm, ausgenommen sind Prototypen. Die Ende November 2011 veröffentlichte Norm verlangt die Validierung der Sicherheitsziele, schreibt aber keine konkrete Methodik vor. Vorgehen ohne neue FuSi-Validierungstechnik 12 Fahrzeugkonfigurationen Potenzielle Fehler Testfälle Vorgehen mit neuer FuSi-Validierungstechnik 1 Potenzielle Fehler Bildung Äquivalenzklassen 1.2015 meilenstein Maßnahmen HIL Worst-Case-Fehler Fahrzeugkonfigurationen Worst-Case-Fahrzeug Testfälle 27 INTERN INTERN Carmeq präsentierte sich in Wolfsburg Lohnende Investitionen e4t hat sein neues Test-Center am Standort Mladá Boleslav eröffnet. Ende agistrale in Halle 90 Januar fand in der M SIDE stat erstmals Carmeq IN t. Hier zeig te das eit es themat Unternehmen, wie br Integrations-Breadboard für die Fahrzeugelektronik. itte Februar dieses Jahres war es so weit: An seinem Standort Mladá Boleslav nordwestlich von Prag hat e4t ein neues Test-Center feierlich eröffnet. In den Monaten zuvor hatte man im Tochterunternehmen von Carmeq Technik und Technologien beständig weiterentwickelt und sich damit an den Testprozessen im Volkswagenkonzern orientiert. der elektronischen Komponente über den Systemverbund bis zum Gesamtfahrzeug“, erläutert der erfahrene Ingenieur und Elektrotechniker. „Mit unseren Spezialisten unterstützten wir die Gesamtfahrzeugentwicklung in der Vorbereitung, Koordination und Analyse von Dauerlaufversuchen. Und wir sind ein verlässlicher Partner in der Gesamtfahrzeugfreigabe.“ Neben Komponenten- und Integrationstests sind jetzt auch Gesamtfahrzeugtests für E / E-Systeme möglich, wie Thomas Solle, der Leiter des Test-Centers, bereits im vergangenen Jahr angekündigt hat (siehe dazu auch meilenstein 1.2014). „Wir haben das neue Center nach dem klassischen Integrationsprozess strukturiert: von Zum zuverlässigen und effektiven Testen sind vor Ort nicht nur Experten im Einsatz, sondern ebenso automatische Prüfstände und spezielle Testanlagen mit Robotern. Die neuen Räumlichkeiten bieten neben klassischen Prüfstandtests auch Platz für Fahrzeugtests und verfügen dazu über einen Werkstattbereich. 28 isch aufgestellt ist. A Neu im Team: M B bei Volkswagen Jan Rösler Am 1. September 2014 hat Jan Rösler im Tochterunternehmen von Carmeq die Position des Geschäftsführers für den Bereich Finanzen und Administration übernommen. Über 20 Jahre hatte er bis dahin bei Škoda Auto im Controlling gearbeitet. Seine Erfahrungen sowie seine gute Vernetzung werden die Zusammenarbeit weiter verbessern. „e4t ist zuletzt rasant gewachsen und hat sich deutlich verändert“, erklärt Jan Rösler. „Meine Aufgabe ist es, das Unternehmen in der finanziellen Steuerung auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Und darauf freue ich mich.“ meilenstein 1.2015 m 28. Januar präsentierte Carmeq bei Volkswagen in Wolfsburg sein Leistungsspektrum. In Halle 90 B waren im Rahmen der Veranstaltung Carmeq INSIDE einen Tag lang ausgewählte Exponate vom Carmeq Tag 2014 in Form von sogenannten Themeninseln aufgebaut. Mehrere Hundert Volkswagen-Mitarbeiter aus der Elektrik / Elektronik, aber auch aus anderen Bereichen, nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort zu informieren und mit den Carmeq-Teams auszutauschen. Dabei standen unter anderem die Zukunftsthemen Fahrerassistenz, Connectivity, Komfortelektronik, HMI und Prozessgestaltung im Fokus. Mit einem eigenen Stand vertreten war auch e4t, das gemeinsame Tochterunternehmen von Carmeq und Škoda Auto. Positive Resonanz: Erfolgreich präsentierte Carmeq sein breites Leistungsspektrum. Das Feedback zur Premiere von Carmeq INSIDE war durchweg positiv. „Aufgrund der positiven Resonanz können wir uns sehr gut vorstellen, diese oder ähnliche Veranstaltungen zukünftig weiterhin zu organisieren“, sagt Peter Behrendt, Geschäfts- 1.2015 meilenstein führer von Carmeq. „Denn für uns ist das eine optimale Gelegenheit, unseren Kunden direkt vor Ort Einblicke in unsere Arbeit zu bieten.“ Ansprechpartnerin bei Carmeq: Antje Albert-Ludwig, Leiterin Unternehmenskommunikation 29 INTERN INTERN Ideenaustausch rund um den Globus Im Rahmen einer Hochschulkooperation entwickelten Studierende aus Shanghai gemeinsam mit Carmeq Ideen zu Automotive Interfaces mit sozialen Vernetzungsfunktionen. Ü ber den eigenen Tellerrand hinauszublicken, sich interdisziplinär und interkulturell auszutauschen, ist bei Carmeq Teil des Arbeitsalltags innerhalb der unterschiedlichen Businessteams. Es verwundert also kaum, dass auch das Businessteam HMI Konzepte und Systementwicklung im Rahmen eines Arbeitstreffens, das 2013 in Shanghai stattgefunden hat, eine neue Projektidee entwickelte. Gemeinsam mit Sun Xiaohua, Professorin am College of Design and Innovation an der Tongji-Universität in Shanghai, erarbeiteten zwei Designer von Carmeq die Idee für eine Hochschulkooperation und stellten diese im Unternehmen vor. Das Team überzeugte und konnte Anfang Oktober 2013 sein dreimonatiges Projekt starten: Die Studierenden in Shanghai erhielten die Aufgabe, Konzepte, das Design und Prototypen für Automotive Interfaces zu entwickeln, die vorrangig der sozialen Vernetzung 30 dienen. Das Thema wurde hierbei bewusst offengehalten, um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen frei zu entwickeln. 20 Bachelor- und Masterstudenten aus den Fächern Interaction Design und Software Engineering, unterteilt in fünf Teams, tüftelten an ihren Ideen. Per virtueller Konferenz gaben die beiden Experten von Carmeq regelmäßiges Feedback und berieten die 20- bis 24-Jährigen bei der Entwicklung ihrer Lösungen. Besonders spannend war hierbei, wie kulturelle Hintergründe die Ideen der Studenten beeinflussten. So seien viele von ihnen ohne Auto aufgewachsen, berichtete einer der Projektleiter. Der Trend, dass jede Familie ein Fahrzeug besitzt, habe in China erst in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Bereich Social Media sei die junge Generation hingegen extrem aktiv. Zugehörigkeit zu verschiedenen sozialen Netzwerken sei für chinesische Jugendliche vollkommen selbstverständlich. Im Rahmen des Hochschulprojekts wurden diese zwei Themen nun miteinander kombiniert. Überzeugende Präsentationen Nach nur drei Monaten stellten die fünf Gruppen die von ihnen entwickelten Ideen und Interfaces vor. Dazu gehörte zum Beispiel ein System, das es dem Mitfahrer ermöglicht, per Berührung einer Seitenscheibe mit der realen Welt zu interagieren. So konnte er unter anderem Fotos der Landschaft machen oder während der in Shanghai alltäglichen Wartezeit im Stau kleine Spiele spielen. Hierfür steuerte er eine virtuelle Figur über die reale, im Fenster sichtbare Skyline. Ein Programm, das in seiner Gesamtheit vor allem durch das Design überzeugte. Ein anderes Interface diente dazu, dass Nutzer in einem temporären, lokalen Netzwerk (NFC) mit anderen Fahrern in der Nähe interagieren können. Sie haben so die Möglichkeit, miteinander zu chatten, sich gegenseitig zu warnen, wenn eine Gefahrenstelle oder ein rücksichtsloser Fahrer auf der Strecke ist, oder auch um Hilfe zu bitten, wenn sie eine Panne oder einen medizinischen Notfall haben. Denn in dem jeweiligen Nutzerprofil waren die Erfahrungen der Fahrer hinterlegt – etwa, ob sie von Beruf Arzt oder Automechaniker sind beziehungsweise über bestimmte Kenntnisse verfügen. Sowohl inhalt- meilenstein 1.2015 lich als auch im Bezug auf Design und Anwendbarkeit konnten die Teilnehmer mit ihren Präsentationen überzeugen. Primär ging es bei dem Projekt nicht darum, real umsetzbare Ideen zu erhalten, sondern vor allem darum, Inspirationen zu bekommen und Verständnis für China zu entwickeln – dem wichtigsten Absatzmarkt von Volkswagen. Auch über kulturelle und sprachliche Herausforderungen konnten alle Teilnehmer viel lernen. Beide Seiten profitieren von einem solchen Input, der zeigt, welche technischen Entwicklungen im Bereich Automotive Design für den Nachwuchs in anderen Ländern besonders interessant sind. Ansprechpartnerin bei Carmeq: Julia Ahlers, Leiterin Businessteam HMI Konzepte und Systementwicklung 1.2015 meilenstein Screen-Darstellungen von zwei Ideen, die Carmeq mit den Studierenden aus Shanghai entwickelt hat: Fahrer können sich gegenseitig Hilfe anbieten (oben), Mitfahrer bekommen die Möglichkeit, per Berührung der Seitenscheibe mit der realen Welt zu interagieren (unten). 31 w.carmeq.com meq [email protected] ww denma gazin von Car efon 030 3983537-0 Tel lin Ber 87 me ilen ste in Das Kun 105 4, q GmbH, Carnot straße Her ausgeber: Carme rendt V. i. S. d. P. : Peter Beh bs, Fabian sleitung), Pauline Kre ert-Ludwig (Redak tion Redaktion: Antje Alb 27 e / de da. gan opa gutepr n AG Konzept / Gest altung: sparini.de, Volkswage q GmbH, fotodesign -ga Bildnachweis: Carme rad GmbH Druck: Druckerei Con Ausgabe: Juni 2015 Kreß
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