Die Is-Kurve und das IS-MP Modell - karl

Konjunktur und Wachstum SS 15
Thema:
Die Is-Kurve und das IS-MP Modell
9. Sitzung vom 09. Juni 2015
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................... II
1
Besprechung Kurztest Nr. 8 ............................................................................................ 1
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Die Ausgangssituation: Das E-A-Modell .......................................................................... 1
2.1 Zinselastische Nachfrage: Die IS-Kurve ................................................................... 1
2.2 Die MP-Kurve ........................................................................................................... 3
2.3 Fragen zum IS-MP-Modell ....................................................................................... 3
2.4 Der Multiplikator im IS-MP-Modell ............................................................................ 6
2.5 Die Taylor-Regel ...................................................................................................... 7
3
Wirtschaftspolitik im IS-MP-Modell .................................................................................. 8
3.1 Fiskalpolitk ............................................................................................................... 8
3.2 Geldpolitik ................................................................................................................ 9
Literaturverzeichnis ............................................................................................................... III
I
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Vom E-A Diagramm zur IS-Kurve ...................................................................... 2
Abbildung 2: Das IS-MP-Modell ............................................................................................. 3
Abbildung 3: Lösung zu Aufgabe 1(a) .................................................................................... 4
Abbildung 4: Lösung zu Aufgabe 1(b) .................................................................................... 5
Abbildung 5: Der Multiplikator im IS-MP-Modell ..................................................................... 6
Abbildung 6: Die Taylor-Regel ............................................................................................... 7
Abbildung 7: Fiskalpolitik im IS-MP-Modell ............................................................................ 8
Abbildung 8: Geldpolitik im IS-MP-Modell .............................................................................. 9
II
1 Besprechung Kurztest Nr. 8
Aufgabenteil a)
Aufgabenteil b)
Aufgabenteil c)
2 Die Ausgangssituation: Das E-A-Modell
In den letzten Vorlesungen ging es u.a. um das E-A-Modell (Einkommen- Ausgaben-Modell).
In diesem Modell ist die Nachfrage vom Einkommen abhängig oder sie ist unerklärt (Betz
2015, K+W_8_IS_MP, Folie 3) Andere Einflüsse werden als Verschiebung und Drehung der
Kurven sichtbar.
Es kann jedoch noch andere Einflüsse geben, wie beispielsweise die Nachfrage auf eine
Änderung des Zinses reagiert. In diesem Fall führt ein höherer Zinssatz zu einer niedrigeren
(Investitions-) Nachfrage.
2.1
Zinselastische Nachfrage: Die IS-Kurve
In Abbildung 1 verschiebt sich die Nachfragekurve YNE nach oben, da Y von r abhängt und
sich die autonome Nachfrage durch eine Veränderung von r geändert hat (Betz 2015,
K+W_8_IS_MP, Folie 5). Aus dem Gütermarkt heraus ergibt sich auf diesem Weg die ISKurve.
Auf dieser liegen alle Gleichgewichte (GG) für unterschiedlich hohe Zinsen. Hier sind die
Investitionen gleich dem Sparen, daher der Name IS-Kurve.
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Abbildung 1: Vom E-A Diagramm zur IS-Kurve
Nachdem nun die IS-Kurve bekannt ist, wird für das Modell jedoch noch eine weitere Kurve
benötigt. Eine erste Idee lautet daher, die LM-Kurve zu verwenden, die Einigen aus vorangegangenen volkswirtschaftlichen Studienfächern bekannt sein dürfte.
Bei der LM-Kurve ist eine konstante Geldmenge vorgegeben. Dieses Geld kann für verschiedene Zwecke eingesetzt werden:
1. es wird ausgegeben (sogenannte Transaktionskasse),
2. es ist möglich damit zu spekulieren (Spekulationskasse genannt),
3. oder man spart es. (Vorsichtskasse)
Dabei gilt, steigt die Transaktionskasse, d.h. es wird mehr Geld ausgegeben, dann sinken
die Spekulationskasse und die Vorsichtskasse. Die Folge ist, dass die Zinsen steigen werden. Das benötigte Geld wird durch Kreditvergaben der Banken in Umlauf gebracht. Wir
kommen zum Ergebnis das die LM-Kurve für das Modell unbrauchbar ist.
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2.2
Die MP-Kurve
Stattdessen wird als 2. Kurve für das Modell die MP-Kurve nach Paul Romer verwendet. Das
M steht hier für Monetary (Geld) und das P für Policy (Politik). Romer ist der Meinung, dass
die Zentralbank keine Geldmengenpolitik betreibt, sondern eine Zinspolitik. Sie setzt einen
Realzins fest. Aus dem Schnittpunkt an dem sich die IS- und die MP-Kurve schneiden, ergibt
sich der Gleichgewichtszins (r*) und das Gleichgewichtseinkommen (Y*).
Abbildung 2: Das IS-MP-Modell
Ein Vorteil der MP-Kurve gegenüber der LM-Kurve liegt darin, dass das Preisniveau gesetzt
werden kann.
2.3
Fragen zum IS-MP-Modell
Aufgabe 1:
(a) und (b): Unterstellen Sie eine ansteigend verlaufende MP-Kurve. Konstruieren Sie die ISKurve aus dem E-A Diagramm.
Hinweis: Für die Konstruktion jeder Kurve brauchen Sie jeweils zwei Referenzpunkte.
Lösung: Siehe 2.1 Zinselastische Nachfrage: Die IS-Kurve.
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(a) Was geschieht mit der IS-Kurve, wenn der autonome Konsum (oder die Staatsnachfrage
oder…) steigt? Was ist mit dem IS-MP-Gleichgewicht?
Abbildung 3: Lösung zu Aufgabe 1(a)
Lösung: Wenn der autonome Konsum steigt, verschiebt sich die IS-Kurve nach rechts. Dadurch ergibt sich ein neues GG, indem der Gleichgewichtszins r*neu und das Gleichgewichtseinkommen Y*neu höher ist.
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(b) Was geschieht mit der IS-Kurve, wenn die Ungleichheit der Einkommensverteilung zunimmt? Was geschieht mit dem IS-MP-Gleichgewicht?
Abbildung 4: Lösung zu Aufgabe 1(b)
Lösung: Wenn die Ungleichheit der Einkommensverteilung zunimmt, drehen sich die Nachfragekurven nach rechts. Dadurch dreht sich die IS-Kurve ebenfalls und es ergibt sich ein
neues Gleichgewicht. Der Gleichgewichtszins geht zurück und das Gleichgewichtseinkommen nimmt ab.
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2.4
Der Multiplikator im IS-MP-Modell
Eine Veränderung der autonomen Nachfrage verschiebt die IS-Kurve um: μ * daut
mit μ = Multiplikator (Betz 2015, K+W_8_IS_MP, Folie 8) wie in Abbildung 5 zu sehen ist.
Abbildung 5: Der Multiplikator im IS-MP-Modell
Jedoch dämpft der Anstieg des Realzinses den Multiplikator und dadurch den Anstieg von Y.
(Betz 2015, K+W_ K+W_8_IS_MP, Folie 10) Ein Teil des Effekts der Zinspolitik wird „aufgefressen“.
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2.5
Die Taylor-Regel
Taylor beschreibt die ideale Regel der Geldpolitik in allgemeiner Form für die OECD-Regel in
folgender mathematischer Form:
mit π = aktuelle Inflation, πZiel = Zielinflation,
dem gleichgewichtigen Output, u1 =
Störung und den Einflussfaktoren a1 und a2. Für sie gilt:
a1 = negativ
Je höher die Outputlücke, desto niedriger der Zins.
a2 = positiv
Je höher die Inflation, desto niedriger der Realzins.
Laut der Taylor-Regel verschiebt die Inflationsrate die MP-Kurve nach oben und a2 bestimmt
die Steigung der MP-Kurve.
Im Falle, dass π < πZiel ist, verschiebt sich die MP-Kurve nach unten (nicht gezeichnet).
Abbildung 6: Die Taylor-Regel
In der Rezession / Abschwung gilt: Ein Einbruch der Nachfrage senkt Einkommen und Beschäftigung unter das Vollbeschäftigungsniveau. Die Volkswirtschaft bleibt unter ihren Möglichkeiten. Die wird auch Outputlücke oder Outputgap genannt (Betz 2015, K+W_ K+W_8_2
Wirtschaftspolitik, Folie 3).
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In der Inflation / Überhitzung gilt: Eine hohe Nachfrage führt zu Überlastung des Produktionspotenzials. Es droht Inflation. Auch negative Outputgap genannt (Betz 2015, K+W_
K+W_8_2 Wirtschaftspolitik, Folie 3).
3 Wirtschaftspolitik im IS-MP-Modell
In diesen Situationen hat die Wirtschaftspolitik 2 Möglichkeiten einzugreifen. Entweder durch
die Fiskalpolitik oder die Geldpolitik.
3.1
Fiskalpolitk
Durch die Veränderung der Staatsausgaben verschiebt sich die IS-Kurve nach rechts. Dies
kann mit Hilfe von Haavelmo (permanent möglich) oder deficit spending (temporär möglich,
zum Beispiel Abwrackprämie) geschehen (Betz 2015, K+W_ K+W_8_2 Wirtschaftspolitik,
Folie 4).
Abbildung 7: Fiskalpolitik im IS-MP-Modell
Die Wirkung der Fiskalpolitik wird durch die Geldpolitik gedämpft. Das Problem liegt jedoch
darin, dass im Aufschwung ein Budgetüberschuss durchgesetzt werden muss um Schulden
die vorher aufgebaut wurden wieder abbauen zu können (Betz 2015, K+W_ K+W_8_2 Wirtschaftspolitik, Folie 6).
8
Die Fiskalpolitik wird daher auch als automatischer Stabilisator bezeichnet. Im Abschwung
bedeutet dies, dass die Steuereinnahmen sinken und die Staatausgaben beispielsweise
durch Ausgaben für die Arbeitslosenversicherung steigen. Auf diesem Weg entsteht automatisch ein Defizit, welches dem Nachfrageinbruch entgegen wirkt (Betz 2015, K+W_ K+W_8_2
Wirtschaftspolitik, Folie 7).
3.2
Geldpolitik
Die Geldpolitik kann Einfluss auf die Verschiebung der MP-Kurve nehmen.
Abbildung 8: Geldpolitik im IS-MP-Modell
Es gibt dabei Vor- sowie Nachteile:
Vorteile: Gelpolitik kostet (fast) nichts. Es werden Investitionen (I) statt Staatsausgaben (G)
getätigt. Dies führt wiederum dazu, dass das Produktionspotenzial steigt.
Nachteile: Eventuell müsste der Zins negativ werden und es können Bubbles (Beispiel: Immobilienpreisblasen) entstehen (Betz 2015, K+W_ K+W_8_2 Wirtschaftspolitik, Folie 8f.).
9
Literaturverzeichnis
Betz, Karl (2015) K + W –Folien zur 9. Sitzung. Download auf http://karlbetz.de/Veranstaltungen/Konjunktur/K_W.html: K+W_8_IS_MP-1.pdf
III