Basel/Region DIENSTAG, 22. DEZEMBER 2015 / 20MINUTEN.CH Tiefere Steuern für Reiche: Finanzdirektor in der Kritik LIESTAL. Baselland will Spitzenverdiener künftig steuerlich ent- und tiefere Einkommen stärker belasten. Das stösst auf Unverständnis. Geht es Leuten mit tiefen Einkommen im Baselbiet bald an den Kragen? Die Regierung will an der Steuerschraube drehen – profitieren sollen davon die Spitzenverdiener, wie aus dem neuen Regierungsprogramm hervorgeht. Pikant: Der Kanton steht wegen seines strukturellen Defizits vor einem Leistungsabbau, der in erster Linie die ärme- ren Bewohner treffen wird. Der Kanton sei für Spitzenverdiener mit einem steuerbaren Einkommen ab 150 000 Fr. nicht mehr attraktiv, so Finanzdirektor Anton Lauber. In der kommenden Legislaturperiode will er die Steuerkurve überprüfen und neu konzipieren. Ob die Reform zu Lasten der tieferen Einkommen geht, lässt er offen, sagt aber: «Steuerausfälle kann sich Baselland keine leisten.» Politisch dürfte die Steuerreform ein heikles Unterfangen werden: Die Linke schlägt bereits Alarm. Als «gar nicht akzeptabel» bezeichnet SP-Co-Präsident Adil Koller die Pläne. Tiefe Einkommen würden schon jetzt durch die Sparmassnahmen bei Prämienverbilligungen für die Krankenkasse und dem U-Abo belastet. «Die Steuerreform wäre eine Schröpfung des Mittelstands», so Koller. «Baselland kann nicht das Schwyz der Region Basel sein», sagt auch Professor Kurt Schmidheiny, Ökonom und Experte für Steuerwettbewerb an der Uni Basel. Nachdem BaselStadt den Landkanton mit Steuersenkungen ausgekontert habe, könne man nicht mehr davon leben, günstiger zu sein als Basel. «Hoffnungen auf hö- Sizilianische Traditionen im Museum 5 20 Sekunden Einsprache erhoben BASEL. Der Heimatschutz Basel hat gegen den Abbruch des Mehrfamilienhauses an der Gundeldingerstrasse 365 und 367 Einsprache erhoben. 20M 85 Basler mehr BASEL. Laut dem statistischen Finanzdirektor Anton Lauber. KEY here Steuereinnahmen, indem man Spitzenverdiener entlastet, sind fehl am Platz.» Betrachte man die Demografie, müsse der Kanton Familien anziehen, sagt Schmidheiny. «An einer Steuererhöhung führt wohl kein Weg vorbei.» LHA Amt ist die basel-städtische Bevölkerung im November um 85 auf 197 659 Personen angestiegen. 20M Unfall mit Grossvater RHEINFELDEN (D). Der Ausflug einer Lernfahrerin (18) mit ihrem Grossvater endete am Sonntag im Strassengraben. Sie fuhr zu weit links und kam von der Fahrbahn ab. 20M Junge sind gegen Nachtzuschlag LIESTAL. Das junge grüne Bündnis Nordwest sowie die Jungfreisinnigen beider Basel sind gegen eine Wiedereinführung des Nachtzuschlags. Sie be- mängeln, dass diese von der FDP und SVP geforderte Sparmassnahme speziell junge Leute treffen würde und das Einsparpotenzial zu gering sei. 20M Bruderholzspital kommt vors Volk LIESTAL. Das BASEL. Auf den Strassen Siziliens begegnet man den bunt bemalten Eselskarren, mit denen einst die Zitrusfrüchte durch die malerische Landschaft transportiert wurden, schon lange nicht mehr. Da- für jetzt im Museum der Kulturen, das Karren und Orangenpapiere zum Anlass für eine farbenprächtige Weihnachtsausstellung über die sizilianische Volkskultur genommen hat. LHA/FOTO: MKB Security-Mann legte Feuer Polizei warnt vor Kerzen Im Kanton Baselland kam es 2015 zu zahlreichen Bränden. Zuletzt loderte am 27. November in einer Tiefgarage in Münchenstein ein Feuer. Laut Polizei Basel-Landschaft wurde nun ein 25-Jähriger festgenommen, der verdächtigt wird, das Feuer in der Garage gelegt zu haben. Er komme auch für weitere Brände infrage. Laut «Blick» handelt es sich beim mutmasslichen Täter um den Angestellten eines Security-Unternehmens. Cris Briton, Pressesprecher der betroffenen Firma, vermutet, der Mann habe einen «Heldenkomplex» und bei den Löscharbeiten eine Retterrolle einnehmen wollen. 20M BASEL. MÜNCHENSTEIN. Die Polizei Basel-Landschaft bittet die Bevölkerung um besondere Vorsicht im Umgang mit brennenden Kerzen auf dürren Adventskränzen und Weihnachtsbäumen. In den letzten Jahren kam es mit diesen wiederholt zu Bränden, bei denen Menschen verletzt wurden. Kerzen sollten deshalb auf einer geeigneten, nicht brennbaren Unterlage stehen. Weiter sei darauf zu achten, dass Löschmittel wie zum Beispiel Feuerlöscher, Löschdecke oder Wasser stets bereitstünden. 20M Baselbieter Stimmvolk wird über die Schliessung des Bruderholzspitals entscheiden. Mit 4200 Unterschriften – nötig wären deren 1500 – hat ein überparteiliches Komitee am Montag die Volksinitiative «Ja zum Bruderholzspital» eingereicht. Diese will die medizinische Grundversorgung im Kanton im bisherigen Rahmen sichern. Wie die Initianten gestern mitteilten, wurden die Unterschriften innerhalb von 30 Tagen gesammelt. Die Zukunft des Bruderholzspitals ist seit Jahren Gegenstand politischer Diskussionen. Im Baselbiet wurden die Spitäler in den vergangenen Jahren zu einem der grössten Kostentreiber im Kantonshaushalt. Der geplante strukturelle Umbau des Bruderholzspitals hat bei der Belegschaft zu grosser Verunsicherung geführt. Dabei soll das sanierungsbedürftige Spital abgerissen und am gleichen Ort eine Tagesklinik gebaut werden. 20M Das Bruderholzspital soll abgerissen werden. KEYSTONE
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