Netzwerkarbeit aus Sicht der Schule Das Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim im Schulverbund ‚Blick über den Zaun‘ (BüZ) Di, 3. November 2015, Universität Siegen Andreas Niessen, Schulleiter und Mitglied des Sprecher_innen-Teams © 11-2015 Andreas Niessen Agenda • Das Geschwister-Scholl-Gymnasiums Pulheim – ein Kurzportrait. Zahlen, Leitbild, Schulentwicklung, Netzwerke • Schulverbund ‚Blick über den Zaun‘ • Struktur, Geschichte, Arbeitsweise • Die pädagogischen Standards • Arbeitskreise und Schulbesuche • Das GSG im BüZ – Erfahrungen aus der Sicht des Schulleiters © 11-2015 Andreas Niessen Das Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim – ein Kurzportrait © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim Das Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim allgemeine Informationen • gegründet 1969 • 1.550 Schülerinnen und Schüler • Umfeld: überwiegend bürgerliche Mittelschicht • Übergangsquote GS - GY: ca. 55% • Fremdsprachen: Englisch, Französisch, Latein, Italienisch, Chinesisch • Leistungskurse: D, E, F, M, BI, CH, PH, EK, PA, GE, SW, KU • Gebundener Ganztag seit Schuljahr 2009/2010 • Gemeinsames Lernen / Inklusion seit Schuljahr 2013/2014 © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim Leitbild und Zukunftskompetenz Fundierte Bildung Kinder und Jugendliche erleben sich als fachlich kompetent Kinder und Jugendliche erwerben Zukunftskompetenz Zivilcourage Kinder und Jugendliche erleben sich als autonom © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim Soziale Kompetenz Kinder und Jugendliche erleben sich als sozial eingebunden Schulentwicklung am GSG Schulentwicklungsvorhaben im Jahresarbeitsplan 2015/2016 LeistungsBewertung SI Lernberatung Gemeinsames Lernen / Inklusion © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim Selbstständiges Lernen / Lernzeiten / Hausaufgaben Revision von Leitbildung und Schulprogramm Projektorientiertes Lernen GSG baut um Gesunde Schule Unterrichtsentwicklung im Team Das GSG – Netzwerke und Auszeichnungen seit 2008 © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim ‚Blick über den Zaun‘... • … ist ein Verbund reformorientiert arbeitender Schulen, • … besteht seit 1989, • … ist in 16 Arbeitskreisen à jeweils 7 bis 8 Schulen organisiert, • … fördert das Voneinander-Lernen der Mitgliedsschulen … • … durch regelmäßige wechselseitige Besuche ("peer reviews"), • … durch alle zwei bis drei Jahre stattfindende Tagungen, • … durch Fortbildungen (‚Pädagogische Werkstätten‘) • sowie durch die Aufnahme weiterer Schulen. © 11-2015 Blick über den Zaun ‚Blick über den Zaun‘... • 140 Schulen • 16 Arbeitskreise heterogen zusammengesetzt (Region / Schulform / Schulträger) • Arbeitskreise treffen sich 2 x pro Jahr zu Schulbesuchen / Peer Reviews (je 2 bis 3 Personen pro Schule) © 11-2015 Blick über den Zaun ‚Blick über den Zaun‘ Die Struktur Die Arbeitskreise arbeiten bei den Schulbesuchen vor dem Hintergrund des erarbeiteten Grundkonsenses (Leitbild und Standards, Leitfaden für Schulbesuche im BüZ) autonom. Die Koordinationsgruppe (KOO) ist für die strukturelle Weiterentwicklung des 'Blick über den Zaun' zuständig. Die Arbeitsstelle 'Blick über den Zaun' am Zentrum für Lehrer_innenbildung der Uni Köln (seit Sommer 2015) koordiniert als Dienstleister für den Verbund dessen Arbeit. Der Verein „Schulverbund ‚Blick über den Zaun'“ schafft eine rechtlich verankerte Struktur für die Finanzierung. © 11-2015 Blick über den Zaun Blick über den Zaun Die Standards -1Den Einzelnen gerecht werden – individuelle Förderung und Herausforderung Es geht in der Schule um einzelne Menschen, die Kinder und Jugendlichen. Die Schule ist für sie da und nicht umgekehrt. Wir müssen sie in ihrer Unterschiedlichkeit annehmen und die Schule von ihnen und ihren Bedürfnissen her denken. -2„Das andere Lernen“ – erziehender Unterricht, Wissensvermittlung, Bildung Lernen ist eine Sache der ganzen Person. Erfahrung und Erlebnis gehören ebenso dazu wie Belehrung und systematisches Üben. © 11-2015 Blick über den Zaun Blick über den Zaun Die Standards -3Schule als Gemeinschaft – Demokratie lernen und leben Werte müssen täglich gelebt werden ebenso wie demokratisches Handeln. Das ist keine Sache einzelner Fächer, sondern des Schullebens. -4Schule als lernende Institution – Reformen ‚von innen‘ und ‚von unten‘ Gute Schulen entstehen nicht von selbst und kommen nicht von ‚oben‘. Verantwortlich für eine Schule sind diejenigen, die sie gestalten. © 11-2015 Blick über den Zaun Blick über den Zaun Die Standards Die Grundüberzeugungen (aus dem Aufruf/Leitbild des Verbunds) bilden die Themenbereiche. Die Themenbereiche werden in Rubriken untergliedert. Die Rubriken gliedern sich in einzelne Standards. Die Standards sind jeweils drei Ebenen zugeordnet: 1. pädagogisches Handeln 2. schulische Rahmenbedingungen 3. systemische Rahmenbedingungen © 11-2015 Blick über den Zaun Blick über den Zaun Die Standards 1 Den Einzelnen gerecht werden – individuelle Förderung und Herausforderung Die Standards zu dieser Vorgabe sind nach folgenden Rubriken differenziert: 1. Individuelle Zuwendung, Betreuung 2. Individualisierung des Lernens 3. Förderung/Integration 4. Feed Back, Lernbegleitung, Leistungsbewertung 1.3 Förderung, Integration Standards für pädagogisches Handeln © 11-2015 Blick über den Zaun Standards für schulische Rahmenbedingungen Standards für systemische Rahmenbedingungen Blick über den Zaun Die Standards Blick über den Zaun Die Standards 1.3 Förderung, Integration Standards für pädagogisches Handeln • • • • • • Alle Schülerinnen und Schüler finden in der Schule herausfordernde und spannende Lerngelegenheiten. Sie werden nach ihren Lernwünschen gefragt, und diese werden ernstgenommen. Sie werden individuell beraten und begleitet. Sie lernen, die eigenen Begabungen und Defizite einzuschätzen und darauf angemessen zu reagieren. Ihre Begabungen werden herausgefordert und gefördert. Für Lernprobleme finden sie geeignete Hilfen. © 11-2015 Blick über den Zaun Blick über den Zaun Die Standards 1.3 Förderung, Integration Standards für schulische Rahmenbedingungen • • Zum Schulprogramm gehört ein eigenes Förderkonzept. Es zielt darauf, dass alle Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten so gut wie möglich entwickeln können. Dazu gehört • • • • • Die Schülerinnen und Schüler sind in alle Entscheidungen eingebunden, die Lernen betreffen. Sie können in unterschiedlichen Gruppierungen lernen; der Klassenverband kann verlassen werden, zeitweise auch die Schule. Sie können einen Teil des Unterrichts wählen. Sie können die Lerngelegenheiten der Schule nutzen und Unterricht bei Experten (Nicht-Lehrern) haben. Die Schule bietet professionelle Beratung und Hilfe an. Sie kooperiert mit sonderpädagogischen Fachkräften, die in die Jahrgangsteams integriert sind, und mit anderen Experten/Institutionen. © 11-2015 Blick über den Zaun Blick über den Zaun Die Standards 1.3 Förderung, Integration Standards für systemische Rahmenbedingungen • • • • Das Schulsystem ist auf Inklusion, nicht auf Exklusion angelegt. Schulen sind berechtigt, Lerngruppen und Lernzeiten flexibel zu planen. Sie sind nicht auf Jahrgangsklasse festgelegt. Kurse im Wahlbereich können von Nicht-Lehrer_innen durchgeführt werden. Die Schulentwicklung zielt auf Integration. Den Schulen werden sonderpädagogische Fachkräfte zugewiesen. © 11-2015 Blick über den Zaun Blick über den Zaun Die Standards Funktion der Standards • pädagogisches Selbstverständnis des Schulverbunds • Selbstverpflichtung für die Mitgliedsschulen • Instrument zur Selbstevaluation und Entwicklung der Mitgliedsschulen © 11-2015 Blick über den Zaun ‚Blick über den Zaun‘ Die Arbeitsformate Peer Reviews / Schulbesuche in den Arbeitskreisen Themengebundene Tagungen im Schulverbund Pädagogische Werkstätten Individualisierung Arbeitskreisübergreifende Treffen zu Austausch und Fortbildung © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche Die Idee • die Schulen eines Arbeitskreises besuchen sich reihum (2 Besuche pro Jahr) • Dauer: 3 Tage • je 2 bis 3 Mitarbeiter_innen pro Schule nehmen teil (davon nach Möglichkeit in Mitglied der Schulleitung) • alle am Besuch beteiligten Schulen profitieren. © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche Der Ablauf Vorbereitung und Vorklärung • Die Reihenfolge der Besuchsschulen wird im Arbeitskreis festgelegt • Vorbereitung durch die besuchte Schule, u. a. Formulierung einer Fragestellung • in der Anfangsphase Begleitung durch Pat_innen © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche – der Ablauf Einführung in das Programm der Schule Die Schule stellt sich vor Schulbesuche im 'Blick über den Zaun' Schulbesuche – der Ablauf Führung durch die Schule • • durch Kinder und Jugendliche oder durch Mitglieder des Kollegiums bzw. der Schulleitung © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche – der Ablauf Kurzberichte aus den Schulen • • Jede Schule berichtet über die aktuelle Situation und über den Stand der Schulentwicklung. Die zuletzt besuchte Schule berichtet darüber, wie sie die Rückmeldung verarbeitet hat. © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche – Der Ablauf Hospitationen Hospitationen erfolgen möglichst umfangreich und nach verschiedenen Modellen (z. B. Schattenmodell) © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche – Der Ablauf Gesprächsrunden • • • Mitarbeiter_innen Schüler_innen Eltern © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche mit kritischen Freunden Kritische Freunde werden … • • • • … bei informellen Gesprächen … beim gemeinsamen Essen … beim Feiern … © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche – Die Rückmeldung Vorbereitung der Rückmeldung Leitfragen: • Was hat mich überrascht / • irritiert? • Was nehme ich gerne mit? • Was lasse ich lieber hier? © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche – Die Rückmeldung Drei Ebenen • Rückmeldung auf individueller Ebene (situativ) • Rückmeldung an die Schulleitung • Rückmeldung an das Kollegium bzw. an die Schulgemeinschaft © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche – Der Ablauf Rückblick und Ausblick In der Schlussrunde des Arbeitskreises werden die gemeinsame Arbeit der letzten Tage reflektiert, Vereinbarungen für die weitere Zusammenarbeit des Kreises getroffen und Eckdaten für den kommenden Besuch vereinbart. © 11-2015 Blick über den Zaun Schulbesuche – Die Auswertung • Die Rückmeldungen innerhalb der besuchten Schule kommunizieren. • Die Rückmeldungen für die Weiterentwicklung der Konzepte der besuchten Schule nutzen. • Die Impulse und Eindrücke der Besucher_innen an den jeweiligen Schulen berichten. © 11-2015 Blick über den Zaun Das Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim als Mitgliedsschule im Schulverbund ‚Blick über den Zaun‘ © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim Das Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim im Schulverbund ‚Blick über den Zaun‘ • seit 2007 Mitglied im Arbeitskreis 7 • Arbeitskreis 7: • Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Hamburg • Grundschule An der Kopfbuche Pulheim • Grundschule Pannesheide (Herzogenrath / NRW) • Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule Wolfsburg • IGS Steinwaldschule Neukirchen / Hessen • Jenaplanschule Markersbach / Erzgebirge • Stadtteilschule HH-Bergedorf • bislang 2 Schulbesuche am GSG • Zweite Besuchsrunde des AK 7 endet im Frühjahr 2016 © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim Das Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim im Schulverbund ‚Blick über den Zaun‘ Einflüsse des BüZ auf die Schulentwicklung am GSG • gezielte Schulentwicklungsberatung / Fortbildung durch Besuche an BüZ-Schulen (z. B. Jenaplanschule Jena, Stadtteilschule HHWinterhude, ESBZ Berlin) • Zugang zur Fortbildung ‚Pädagogische Werkstatt Individualisierung‘ • Standards als Orientierung für Schul- und Unterrichtsentwicklung • Einbindung von Lehrkräften in Schulentwicklungs- und Netzwerkarbeit • Informeller Austausch als Unterstützung für die Schulleitungen • Rückmeldungen aus den Schulbesuchen als wichtiges Element / als Katalysator des Konzepts für Feedback und Evaluation • Impulse aus den Schulbesuchen für die Schul- und Unterrichtsentwicklung (s. die beiden nächsten Folie) © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim Das Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim im Schulverbund ‚Blick über den Zaun‘ Erster Schulbesuch des AK 7 am GSG – November 2009 • Positive Rückmeldungen zum Schulklima und zu pädagogischen Konzepten (z. B. Gebundener Ganztag) • Deutliche Kritik am Zustand des Schulgebäudes / der Lernumgebung GSG blüht auf GSG baut um Machbarkeitsstudie zu Sanierung und Umbau der Schule © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim Das Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim im Schulverbund ‚Blick über den Zaun‘ Zweiter Schulbesuch des AK 7 am GSG – Februar 2015 • Positive Rückmeldungen zu den in den vergangenen Jahren realisierten Innovationen und Entwicklungen (Ganztag, Lernzeiten, Schulgebäude, Inklusion) • Kritik an der unzureichenden Klarheit des pädagogischen Konzepts bzw. der Vorstellung von gutem Unterricht Beschluss der Lehrerkonferenz 09-2015: Revision von Leitbild und Schulprogramm © 11-2015 Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim www.scholl-gymnasium.de www.blick-ueber-den-zaun.de Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! © 11-2015 Andreas Niessen
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