Seite 1/5, 08.06.2015 ZF hebt Busgetriebe EcoLife mit eigener Elektronik auf die nächste Evolutionsstufe Neues, von ZF selbst entwickeltes Getriebesteuergerät schafft Basis für mehr Leistungsfähigkeit, Funktionsvielfalt und Konnektivität ComfortStart-Feature beugt unerwünschtem Zurückrollen intelligent vor ZF-EcoLife senkt den Verbrauch und steigert den Geräuschkomfort Das Stadtbus-Automatgetriebe ZF-EcoLife galt schon bisher als ausnehmend kraftstoffeffizient, leistungsstark und komfortabel. Dank einer speziellen Weiterentwicklung treten diese Stärken nun noch deutlicher hervor, während es gleichzeitig mehr praxisorientierte Funktionsvorteile bietet: Eine neue, vom Friedrichshafener Technologiekonzern in Eigeneregie realisierte Elektronik-Steuerung macht das fortschrittliche Getriebesystem langfristig zukunftssicher. Den Kern aktueller und kommender Innovationen für das EcoLife mit seinen sechs Gängen bildet ein vollkommen neues Getriebesteuergerät: „Dieses stammt – natürlich inklusive der Software – von der Entwicklung bis zur Umsetzung jetzt durchgängig von ZF“, erläutert Andreas Moser, Leiter des Geschäftsfelds Achs- und Getriebesysteme für Busse bei ZF. Die neue Schaltzentrale, sie sitzt weiterhin außen direkt am Getriebe, ist in puncto Rechnerperformance doppelt so leistungsfähig wie das zuvor eingesetzte System. Zugunsten höherer Konnektivität, sprich Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Fahrzeugsystemen, bietet sie einen zusätzlichen CAN-Bus. „Mit diesem Steuergerät können wir kundenspezifische Wünsche und Applikationen noch besser und schneller verwirklichen – und haben uns zugleich einen großen, langfristigen Spielraum für EcoLifeFunktionsinnovationen geschaffen“, betont Moser. Seite 2/5, 08.06.2015 Sicher und entspannt halten Mit einem Feature kann das ZF-EcoLife schon jetzt glänzen: Das ComfortStart-System von ZF gewährleistet, dass beispielsweise an Steigungen und Haltestellen stehende Busse nicht ungewollt zurückrollen. Es hält den Bus auf Wunsch für Sekunden auf Position. Ob und wann der Fahrer wieder selbst übernehmen soll, kündigt ihm ComfortStart danach mittels sanft nachlassender Unterstützung an. Dazu hat ZF eine besondere Regelstrategie entwickelt, die selbst hochdynamische Situationen – das heißt häufige, schnelle Wechsel zwischen „Stop“ und „Go“ – souverän meistert. Wichtig dabei: Es handelt sich um eine Komfortfunktion, die rein über die elektronische Ansteuerung einer internen EcoLife-Kupplung realisiert ist. Folglich kommt ComfortStart ganz ohne Zugriff auf die Betriebsbremsen aus. „Wenn der Buslenker dann wieder aufs Gas tritt, koordiniert unsere Elektronik auch alle anderen Getriebekupplungen intelligent. Unerwünschte Effekte wie Verspannungen im Antriebsstrang oder ein Anfahren gegen die Bremswirkung sind somit ausgeschlossen“, ergänzt Dr.-Ing. Harry Nolzen, Leiter Funktionsentwicklung Lastschaltautomatgetriebe. Aus Sicht der ZF-Funktionsentwickler verdeutlichen Innnovationen wie ComfortStart einen zusätzlichen Vorteil: Ein einziges fortschrittliches Fahrzeugsystem, im konkreten Fall das Automatgetriebe ZF-EcoLife samt neuem HochleistungsSteuergerät, genügt nun, um zusätzliche koordinierende Aufgaben beim Anfahren zu übernehmen. Das wiederum macht die Anwendungen selbst und deren Integration ins Fahrzeug weniger komplex – sowie das digitale Regeltempo schneller. Die Grundvoraussetzung für diese und andere Verbesserungen bildet jedoch weiterhin eine Getriebemechanik wie jene des EcoLife, die die immer anspruchsvolleren Elektronikbefehle perfekt umsetzen kann. Leise und effizient schalten Die sechs Gänge des ZF-EcoLife ermöglichen eine enge Abstufung und eine große Gesamtspreizung von 12,6 – so kann der Motor in Seite 3/5, 08.06.2015 jedem Betriebszustand in einem niedrigen Drehzahlbereich gefahren werden. Die serienmäßige Steuerungssoftware TopoDyn Life schaltet je nach Topografie und Beladung möglichst früh hoch. In der Praxis verringert das die Fahrzeuggeräusche gerade beim besonders leistungsintensiven Anfahrvorgang an der Haltstelle hörbar. Mit dem Drehzahlniveau sinken nicht zuletzt der Verbrauch und der CO2-Ausstoß signifikant: Im Vergleich zur letzten Generation des Vorgängergetriebes Ecomat kommt das ZF-EcoLife einschließlich TopoDyn Life mit rund fünf Prozent weniger Kraftstoff aus. Viele weitere technische Details tragen zu dieser Effizienzsteigerung bei: Die Hydraulikpumpe beispielsweise ist bedarfsgerecht reguliert. Sie stellt ihre maximale Leistung nur dann bereit, wenn auch unter Volllast gefahren wird. Auch bringt die Steuerungssoftware das Getriebe nicht erst beim Stillstand an der Haltestelle in Neutralstellung, sondern bereits beim Anrollen, ab einer Fahrgeschwindigkeit von 12 km/h. Damit ist schon sehr früh sichergestellt, dass Motor und Bremse nicht auf Kosten des Verbrauchs gegeneinander arbeiten. Welche Fortschritte ZF alleine bei der Elektronik in den vergangenen Jahrzehnten erzielt hat, lässt sich mit einem buchstäblich plastischen Beispiel aufzeigen: Gegenüber dem ersten elektronischen Steuergerät für ZF-Busgetriebe von 1978 fällt das neue mit nur 12 x 12 x 2 (L x B x H) Zentimetern rund 4,5-mal kleiner aus – und ist dabei trotz stark gewachsener Aufgaben noch lange nicht ausgelastet. Seite 4/5, 08.06.2015 Bildunterschriften: 1.) Ab sofort auch mit der ComfortStart-Funktion gegen unerwünschtes Zurückrollen ausgestattet: Das fortschrittliche Automatgetriebe ZF-EcoLife für Stadtbusse. 2.) Treffen der Elektronik-Generationen: Das neue, von ZF komplett in Eigenregie entwickelte EcoLife-Steuergerät (rechts) ist doppelt so leistungsfähig wie das zuvor verbaute (3. v. l.). Gleichzeitig benötigt es 4,5-mal weniger Bauraum als die erste Ecomat-Schaltzentrale von 1978 (links). Bilder: ZF Pressekontakt: Frank Discher, Technikpresse, Tel. 07541-77 960770, E-Mail: [email protected] Thomas Wenzel, Leiter Produktkommunikation Technikpresse, Tel. 07541-77 2543, E-Mail: [email protected] ZF ist ein weltweit führender Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik. Das Unternehmen, das am 15. Mai 2015 TRW Automotive übernommen hat, ist nun an rund 230 Standorten in rund 40 Ländern vertreten. Im Jahr 2014 haben die beiden damals noch selbständigen Unternehmen mit 134.000 Mitarbeitern einen Umsatz von über 30 Milliarden Euro erzielt. Um mit innovativen Produkten erfolgreich zu sein, haben sie – wie auch in den Vorjahren – rund fünf Prozent des Umsatzes (zuletzt 1,6 Milliarden Euro) in Forschung und Entwicklung investiert. ZF zählt zu den drei größten Automobilzulieferern weltweit. Das Unternehmen feiert im Jahr 2015 sein hundertjähriges Bestehen. ZF wurde 1915 in Friedrichshafen als „Zahnradfabrik GmbH“ unter anderem von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH gegründet und war in den Anfangsjahren mit der Entwicklung, Erprobung und Herstellung von Getrieben für Luftfahrzeuge befasst. Nach 1919 verlagerte sich der Schwerpunkt des Unternehmens unter seinem ersten Geschäftsführer und späteren Vorstand und Firmenlenker Alfred Graf von Soden-Fraunhofen in Richtung Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Hier etablierte sich das Unternehmen mit zahlreichen Patenten für innovative Getriebetechnik nachhaltig als wichtiger Technologiezulieferer. Die Gründung des ersten Standorts außerhalb Europas im Jahr 1958 in Brasilien läutete eine bis heute anhaltende Internationalisierung ein, zugleich erweiterte ZF kontinuierlich Seite 5/5, 08.06.2015 das Kompetenzspektrum – auch durch Zukäufe. So erwarb ZF 1984 die Anteilsmehrheit an der Lemförder Metallwaren & Co. KG und baute damit das Produktportfolio in Richtung Fahrwerktechnik weiter aus. Im Jahr 2001 übernahm ZF die damalige Mannesmann Sachs AG und verstärkte die Wertschöpfungskette mit Antriebs- und Fahrwerkkomponenten. 1992 nahm das Unternehmen den aktuellen Namen ZF Friedrichshafen AG an. Heute gehören Produkte der Antriebs- und Fahrwerktechnik wie Getriebe, Antriebs- und Fahrwerkkomponenten sowie komplette Achssysteme und -module zum Produktprogramm. ZF-Produkte werden in Pkw, Nutzfahrzeugen, Bau- und Landmaschinen, Schienenfahrzeugen und Marineanwendungen eingesetzt. Weitere Standbeine hat das Unternehmen in der Windkraft sowie bei Elektronikkomponenten. Mit ZF Services verfügt der Konzern zudem über eine Organisation im internationalen Aftermarket. Im Mai 2015 hat ZF die im Jahr 2014 angekündigte Übernahme des US-amerikanischen Automobilzulieferunternehmens TRW vollzogen. Anteilseigner der ZF Friedrichshafen AG sind mit 93,8 Prozent die Zeppelin-Stiftung, die von der Stadt Friedrichshafen verwaltet wird, sowie mit 6,2 Prozent die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung, Lemförde. Mit dem Claim „Motion and Mobility“ macht das Unternehmen seinen Markenkern deutlich: Seit den Anfangsjahren entwickelt und produziert ZF innovative Produkte für alle Menschen, die weltweit Dinge zuverlässig, komfortabel und sicher bewegen wollen sowie ein Höchstmaß an effizienter Mobilität erfahren möchten. Qualität, Technologieführerschaft und Innovationskraft prägen die Identität des Konzerns – damals wie heute. Weitere Presseinformationen sowie Bildmaterial finden Sie unter: www.zf.com
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