FAZ_“Sylt ist teuer, Rügen beliebt.“

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Finanzen
Geldanlage trotz Niedrigzinsen
Ferienimmobilien als lukrative Geldanlagen
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BERUF & CHANCE RHEIN-MAIN
Kapitalanlage Ferien-Immobilie
Sylt ist teuer, Rügen beliebt
Ferienimmobilien sind längst mehr als Liebhaberobjekte. Immer mehr Käufer
sehen sie als Geldanlage. Vor allem die deutschen Meeresküsten locken.
02.08.2015, von JUDITH LEMBKE
© ZB
Immer mehr Käufer sehen Ferienhäuser als einträgliche Geldanlagen. Besonders beliebt sind Immobilien
an der deutschen Meeresküste - wie auf Rügen.
as 150 Jahre alte Anwesen liegt fußläufig zum Meer, 250 Quadratmeter
Wohnfläche unter Reet, modern ausgebaut. Und natürlich gibt es auch
eine Doppelgarage und genügend Stellplätze auf dem knapp 3000
Quadratmeter großen Grundstück, verspricht das Makler-Exposé. Angeboten
wird das Haus für knapp 750.000 Euro - kein Schnäppchen, aber dennoch:
„Auf Sylt würde das gleiche Objekt 15 Millionen Euro kosten“, sagt Björn
Dahler, Geschäftsführer des Maklerhauses Dahler&Company. Es steht zwar
auch an der Nordsee, aber eben nicht auf Deutschlands Promi-Insel, sondern
auf der Halbinsel Eiderstedt, in der Nähe von Husum.
Autorin: Judith Lembke, Redakteurin in
der Wirtschaft.
Diese Diskrepanz zeigt, dass der
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Wert von Ferienhäusern
mittlerweile von den gleichen
Kriterien bestimmt wird wie bei allen anderen Immobilien auch:
Entscheidend sind vor allem Standort und Lage. Denn während das Haus am
Strand oder die Hütte in den Bergen bis vor einigen Jahren vor allem
Liebhaberobjekte waren, in denen der Besitzer selbst seinen Urlaub
verbrachte, hat sich diese Wahrnehmung gewandelt. Nun nennen Käufer die
Kapitalanlage als wichtigsten Grund, warum sie sich für eine Ferienimmobilie
entscheiden. Und wenn der Renditeaspekt in den Vordergrund rückt, spielt es
eine größere Rolle, dass die Immobilie wertstabil ist und sich gut vermieten
lässt - und das ist wiederum dann am ehesten gegeben, wenn sie sich an
einem begehrten Urlaubsort, am besten in Strandnähe oder mit Alpenblick,
befindet.
Kaufpreise von Ferienimmobilien in guter Lage auf Sylt in der Übersicht.
© F.A.Z.
„Käufer von Ferienimmobilien wägen heute viel stärker ab, ob sich die
Investition lohnt. Sie kaufen nicht mehr zwangsläufig dort, wo sie selbst am
liebsten Urlaub machen, sondern dort, wo es sich am besten vermieten lässt“,
sagt Tobias Wann, Geschäftsführer des Ferienhausvermieters Fewo direkt.
Diese Entwicklung hat auch Makler Dahler beobachtet. Als Wendepunkt
bezeichnet er den Ausbruch der Finanzkrise, als Anleger auf der Suche nach
Sicherheit auf die Immobilienmärkte drängten und dabei auch auf den Markt
für Ferienhäuser und Ferienwohnungen. Zudem gab es eine Rückbesinnung
auf die heimischen Urlaubsregionen. „Der starke Einbruch auf dem
spanischen Immobilienmarkt hat viele Investoren verunsichert“, sagt Dahler.
Zwar hätten sich der spanische und auch der griechische Immobilienmarkt
wieder erholt. Deutsche Ferienregionen seien aber weiter sehr beliebt. Mehr
als die Hälfte aller Ferienhäuser, die Deutsche besitzen, liegen auch in
Deutschland. Denn abseits der erhofften Wertstabilität bietet das eigene Land
auch noch weitere Vorteile für den Besitzer: Das Rechtssystem ist bekannt,
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und der Kauf lässt deutlich weniger Fallstricke erwarten als in einem fremden
Land, dessen Sprache der Käufer vielleicht noch nicht einmal beherrscht.
Zudem sind die Objekte in der Regel gut erreichbar und lassen sich, wenn die
Lage stimmt, gut vermieten.
Nach Angaben des Maklerverbandes IVD rechnet sich eine Ferienimmobilie,
wenn sie 17 Wochen im Jahr ausgebucht ist. Dann übersteigen die
Einnahmen im Schnitt die Kosten für Unterhalt, Kredit und Tilgung. Nach
Angaben von Tobias Wann sind die über Fewo direkt angebotenen
Immobilien durchschnittlich 23 Wochen im Jahr vermietet, in begehrten
Lagen an den deutschen Meeresküsten könnten es durchaus auch schon
einmal 30 Wochen sein. Die Bruttorenditen liegen nach Angaben von Wann
bei knapp 8 Prozent. Je nach Höhe der Kosten ist eine Eigenkapitalrendite
von bis zu 4 Prozent möglich.
Schmale Renditen durch gestiegene Hauspreise
Doch auch auf diesem Markt seien die Renditen zunehmend unter Druck,
weil die Hauspreise schon so stark gestiegen seien, hat Björn Dahler
beobachtet. Denn wie auf den Wohnimmobilienmärkten der Metropolen sind
auch bei den Ferienhäusern die Mieterwartungen nicht im gleichen Maße
gestiegen wie die Kaufpreise. Allerdings hält das nach Dahlers Erfahrung viele
Leute nicht davon ab, zuzuschlagen. „Der Spaßfaktor, also die Möglichkeit,
das Haus auch selbst im Urlaub zu nutzen, gleicht den Schmerz über die
schmale Rendite oft aus.“
Die höchsten Renditen
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Kaufpreise hier noch nicht so hoch
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seien, die Region bei Urlaubern
Ferienhäuser: Urlaub vom
Reihenmittelhaus
aber sehr beliebt ist, seien
Statt Aktien lieber ein Ferienhaus
Prozent möglich. An den
Sauna und Meerblick bringen Rendite
deutschen Küsten wird auch am
meisten investiert: Seit 2011 fand
Bruttorenditen von bis zu 10
etwa jeder dritte Immobilienerwerb an Nord- oder Ostsee statt, geht aus einer
Marktstudie von Fewo direkt gemeinsam mit dem Maklerhaus Engel &
Völkers hervor. Der höchste Bestand an Ferienimmobilien befindet sich mit
12,1 Prozent an der Ostsee, gefolgt von der Nordsee mit 10,6 Prozent. Mit
deutlichem Abstand liegt der Schwarzwald auf dem dritten Platz, wo zwei
Prozent der deutschen Ferienhausbesitzer eine Immobilie ihr eigen nennen.
Der Bestand auf den beliebten Nordseeinseln wie zum Beispiel Borkum oder
Föhr ist sehr viel geringer, als ihre Beliebtheit bei Urlaubern vermuten lässt.
Zudem sind die Möglichkeiten, auf den Nordseeinseln überhaupt noch zu
bauen, beschränkt. Das treibt die Preise. Auf Sylt und Norderney sind sie am
höchsten, auf Sylt werden je Quadratmeter Ferienwohnung bis zu 17.000
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Euro bezahlt, auf Norderney bis zu 16.000 Euro. Die Ostseeinsel Rügen ist
hingegen deutlich günstiger. Hier gibt es Ferienimmobilien in guten Lagen für
3600 Euro je Quadratmeter. Kein Wunder, dass selbst Makler unter der Hand
sagen, dass viele Immobilien auf Sylt mittlerweile zu völlig überzogenen
Preisen angeboten werden. Selbst im bodenständigen Westerland werden bis
zu 15.000 Euro je Quadratmeter verlangt. In just dieser Preislage und nach
Aussage von Makler Dahler besonders beliebt sind Apartments im Neuen
Kurzentrum an der Promenade, einem Apartmentblock aus den sechziger
Jahren mit dem Charme dieser Zeit, aber zu heutigen Preisen.
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Bei diesen Summen ist selbst bei eingefleischten Sylt-Fans die Schmerzgrenze
erreicht, und sie gehen auf die Suche nach Alternativen. „Es gibt eine
Abwanderung von Sylt nach Rügen“, sagt Kathrin Lange, Maklerin in der
Niederlassung von Engel&Völkers auf der Ostseeinsel. Vor allem Neubauten
in sehr guten Lagen in Binz und Sellin seien bei den Käufern sehr begehrt, es
sei aber kaum etwas zu bekommen. „Die Gemeinden prüfen mittlerweile sehr
genau“, sagt die Maklerin. Auch bei ihren Klienten ist die Kapitalanlage das
wichtigste Kriterium. Die meisten wollten etwa 250.000 Euro investieren.
Dafür bekommt man an der Strandpromenade im Seebad Binz ein
40-Quadratmeter-Apartment, begibt man sich jedoch in die zweite Reihe, ist
die Ferienwohnung, die man für diesen Preis bekommt, schon 20
Quadratmeter größer. „Den Käufern ist wichtig, dass die Ostsee direkt vor der
Haustür ist. Boddenlagen sind nicht so gefragt“, sagt Lange.
Denn je näher das Meer ist, desto besser lässt sich das Objekt auch vermieten.
Die höchste Miete wird auf den nordfriesischen Inseln Sylt, Föhr und Amrum
mit bis zu 10 Euro je Quadratmeter in der Woche in der Hauptsaison erzielt.
Auf Rügen beträgt die durchschnittliche Wochenmiete etwa 7 Euro je
Quadratmeter.
Werthaltigkeit der Immobilie vor allem in Toplagen
Je hochwertiger die Immobilie ausgestattet ist, desto höher ist auch die
Mietrendite. Außerdem steigen mit der Qualität der Ausstattung auch die
Chancen, das Objekt in der Nebensaison zu vermieten: „Ein Haus mit Sauna
und Kaminofen lässt sich in der Regel auch zu Zeiten vermieten, wenn das
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Wetter nicht so schön ist“, sagt Patricia Deneke vom Ferienhausentwickler
NCC. Zudem können diese Extras ein Stück weit Nachteile beim Standort
oder bei der Lage ausgleichen.
Anlegern, die vor allem die Werthaltigkeit ihrer Geldanlage im Blick haben,
rät Makler Dahler, in Toplagen zu suchen - auch wenn die Preise dort schon
sehr hoch seien. „Die sehr guten Lagen haben sich in der Vergangenheit
immer besser entwickelt als die schwächeren“, sagt er. Deswegen klassifiziert
er Anwesen wie das auf der Halbinsel Eiderstedt auch eher als
Liebhaberobjekte denn als Geldanlage. Davon, dass in ein paar Jahren teuer
ist, was heute ein Schnäppchen ist, träumen viele. „Realistisch ist das aber
nicht“, so Dahler.
Quelle: F.A.Z.
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