Regionales Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Norddeutsches Handwerk vom 10. Dezember 2015 • Seite 10 Vom Hut bis zum Schuh: Das Sortiment umfasst auch Outdoor- und Jagdbekleidung. Foto: Meyer Aufwendige Handarbeit: Betriebsübernehmer Benjamin Ludwig in der Werkstatt. Foto: Meyer 150-jähriges Jubiläum: Kammerhauptgeschäftsführer Eckhard Sudmeyer (r.) händigt Alfred Meyer die Urkunde aus. Foto: Friedrichs Dem Onlinehandel die Stirn bieten Die Alfred Meyer GmbH in Wolfenbüttel setzt auf persönliche Beratung und Kundennähe. So konnte sich der Betrieb trotz zunehmendem Wettbewerb durch den Internethandel 150 Jahre am Markt behaupten. Kirsten Friedrichs [email protected] Sein Handwerk verlangt ihm höchste Präzision und Sorgfalt ab: Alfred Meyer, Geschäftsführer der Alfred Meyer GmbH in Wolfenbüttel, ist gelernter Büchsenmacher. Im Jahr 1964 startete der heute 65-Jährige seine Berufsausbildung, die er zehn Jahre später mit dem Meistertitel abschloss. Als Meyer 1977 das Geschäft seines Vaters übernahm, setzte er die Tradi- tion des Familienbetriebs, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Jubiläum feiert, in vierter Generation fort. Die Leidenschaft für den Schießsport hat ihn schon früh gepackt. Meyer war gerade acht, als sein Vater ihn mit auf den Schießstand nahm. Um den Sohn zu motivieren, schaffte der Vater einen Anreiz. „Für jeden Landesmeistertitel hat er mir eine Waffe versprochen“, schmunzelt Meyer. Zu dem Zeitpunkt ahnte Alfred Meyer Senior noch nicht, dass der Filius nur ein Jahr später sechs Titel abräumen und später auch die Deutsche Meisterschaft gewinnen würde. Meyer führt eines von drei verbliebenen Waffengeschäften in der Region. Der Zehn-Mann-Betrieb verkauft Waffen für Jäger und Sportschützen, Bekleidung und Zubehör. Zudem werden Waffen repariert und Neugeräte angepasst. Sein Alleinstellungsmerkmal: „Verkaufen kann jeder, eine gute Beratung können wir.“ Mit dem Service hebt er sich vom drohenden Wettbewerb durch den Onlinehandel ab. Vor einigen Jahren noch hatte Meyer einen Plan B: „Falls die Umsätze eingebrochen wären, hätte ich einen Raum angemietet und dort einen Onlinehandel aufgebaut.“ Aber dazu sollte es nicht kommen. Zu schaffen machen Meyer vor allem striktere Vorschriften: „In den 1970er Jahren wurden die Waffengesetze durch den RAFTerrorismus verschärft.“ Seitdem sei der Markt durch die Anhebung der Waffenbesitzrechte immer schwieriger geworden. Mit Meyer geht die betriebliche Familientradition zu Ende - seine beiden Töchter sind beruflich anderweitig unterwegs. In seinem langjährigen Mitarbeiter Benjamin Ludwig hat er einen Übernehmer gefunden, der für den Betrieb brennt. „Ich freue mich jedes Mal, wenn Kunden von Herrn Ludwig bedient werden möchten“, sagt Meyer. Das gebe ihm ein sicheres Gefühl, sich langsam aus dem Geschäft zurückziehen zu können: „Mittwochs und samstags arbeite ich schon nicht mehr.“ W Web: www.waffen-meyer.de Über Ländergrenzen hinweg Live-Show Zehn polnische Auszubildende haben ein Praktikum in Braunschweiger Betrieben absolviert. Das Kompetenzzentrum für Nutzfahrzeug- und Landmaschinentechnik präsentierte sich auf der Agritechnica 2015. Einer von ihnen war Dawid Faltyn aus Breslau. Als angehender Kfz-Mechatroniker hatte er die Gelegenheit, zwei Wochen lang in die Werkstatt des Volvo-Händlers Frank Schmetzer Automobile e. K. hineinzuschnuppern. Zurzeit sind dort vier Lehrlinge beschäftigt, mit der Aufnahme eines Praktikanten hat der Betrieb Neuland betreten. „Wir waren erst skeptisch, vor allem wegen der Sprachbarriere“, sagt Kundendienstleiter Christian Berndt. Aber: „Dawid hat sich hier gut eingefügt, er kann richtig was“, so Berndt. Bei der Verständigung hilft Robert Chamier, angehender Kfz-Mechatroniker im ersten Lehrjahr und gebürtiger Pole. Auch Natalia Marszall, Mobilitätsberaterin der Handwerkskammer, bestätigt: „Trotz mangelnder Sprachkenntnisse - die Verständigung in den Betrieben klappt immer.“ Bei der Top-Team: Christian Berndt, Dawid Faltyn und Robert Chamier (v. l.). Foto: Friedrichs Suche nach Praktikumsplätzen wird sie von der Kreishandwerkerschaft in Braunschweig unterstützt. „Dieses Mal hatten wir angehende Kfz-Mechatroniker und Friseure aus der Region Niederschlesien zu Gast“, sagt Marszall. Während des Aufenthalts sollen die jungen Handwerker die Möglichkeit erhalten, ihren Horizont zu erweitern und fremde Lebens- und Arbeitsweisen kennenzulernen. Dawid Faltyn hat von der Auslandserfahrung profitiert, ihm hat das Praktikum viel Spaß gemacht. Wenn er im kommenden Jahr auslernt, will er erst mal in seinem Lehrbetrieb bleiben. „Vielleicht ergibt sich ja später die Chance, in Deutschland zu arbeiten“, sagt der 18-Jährige. (kf) Mehr als 3.000 Schüler informierten sich am Stand des Kompetenzzentrums für Nutzfahrzeug- und Landmaschinentechnik (Komzet-NLTec) über das Berufsbild Land- und Baumaschinenmechatroniker. Für die LiveWerkstatt wurden Handwerker aus ganz Deutschland bei der Wartung von Landmaschinen mit der Videokamera begleitet. „Ein wertvoller Beitrag zur Bekanntmachung des Berufsbilds“, sagte Robert Leisenz, Leiter des Komzet-NLTec. Viele Jugendliche könnten damit als künftige Fachkräfte erreicht Web: www.volvocars-haendler.de „Mit dieser App bringe ich meine Belegschaft auf Spur.“ Kompakt: Familienbetrieb: Die Alfred Meyer GmbH aus Wolfenbüttel feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum. Sortiment: Der Betrieb verkauft Sport- und Jagdwaffen, Bekleidung, Ferngläser und Vereinspokale. Zudem werden Waffen repariert und angepasst. Unternehmensphilosophie: Mit einem individuellen Beratungs- und Servicekonzept kann sich WaffenMeyer von der Konkurrenz durch den Onlinehandel abheben. werden. Zum fünften Mal beteiligten sich das Komzet-NLTec und der LandBauTechnik Bundesverband an der Agritechnica. In diesem Jahr kamen rund 450 000 Besucher und 2907 Aussteller zur weltgrößten Messe für Landtechnik und Landwirtschaft nach Hannover. Auf der Agritechnica: Die Teilnehmer des 150. Meistervorbereitungslehrgangs. Foto: HWK Web: www.komzet-nltec.de Praktische Tipps zu Personalführung, Wissenswertes über Aus- und Weiterbildung, aktuelle Nachrichten und vieles mehr – die neue Handwerk App bietet Ihnen alles, was Handwerksbetriebe wissen sollten, um erfolgreich zu sein. Jetzt kostenlos downloaden. Foto: Corbis DIE NEUE HANDWERK APP. MEHR LESEN, MEHR NUTZEN. Ein Produkt der Schlütersche Verlagsgesellschaft in Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern Niedersachsen und Magdeburg. Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Norddeutsches Handwerk vom 10. Dezember 2015 • Seite 11 In fünf Wochen zum Wohnberater Rundgang: Ministerpräsident Stephan Weil (l.) und Kammerpräsident Detlef Foto: Jutsch Bade (r.) besichtigen das neue Werkstattzentrum. Symbolischer Akt: Zur feierlichen Eröffnung wird das rote Band durchtrennt. Der Lehrgang „Wohnberater im Handwerk“ geht in eine neue Runde. Ob Eigenheim, Mietwohnung oder Neubau – das Zuhause ist ein Wohlfühlort, der den persönlichen Vorstellungen entsprechen soll. Wie das Handwerk die vielfältigen Wohnwünsche von Kunden richtig identifizieren und umsetzen kann, vermittelt der Lehrgang „Wohnberater im Handwerk“ der ab 1. Februar 2016 in der Handwerkskammer in Lüneburg startet. Der Kompaktkurs gliedert sich in eine Blockwoche plus vier Wochenendtermine. Zielgruppe sind Tischler, Metallbauer, Raumausstatter, Parkettleger, Stuckateure, Maler und Lackierer. In kleiner Gruppe lernen die Teilnehmer, ergebnisorientierte Beratungsgespräche zu führen und maßgeschneiderte Wohnkonzepte zu erarbeiten. (kf) Foto: Jutsch Investitionen am Standort Lüneburg Nach zweijähriger Bauzeit hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil das neue Werkstattzentrum der Handwerkskammer in Lüneburg eingeweiht. Sandra Jutsch Kompakt: Neubau: Der Startschuss für das Werkstattzentrum der Handwerkskammer in Lüneburg ist gefallen. Bildung: Im Rahmen der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung werden dort rund 4000 Lehrlinge pro Jahr ausgebildet. [email protected] „Handwerkskammer und Landesregierung verfolgen ein gemeinsames Ziel: Die Stärkung der beruflichen Bildung und der dualen Ausbildung. Das neue Werkstattzentrum ist ein wichtiger Baustein für die zukünftige Leistungsfähigkeit des Handwerks in der Region“, sagte Stephan Weil bei der Eröffnung. Auch Kammerpräsident Detlef Bade wertete den Neubau als Investition in die Zukunft. „Mit unseren Investitionen in die Bildungszentren haben wir die Weichen frühzeitig richtig gestellt“, sagte er. Mit dem Neubau sind zeitgemäße Ausbildungsräume entstanden, die auf zukünftige Bedürfnisse der Berufsausbildung ausgerichtet sind. Das Werkstattzentrum ersetzt das veraltete Gebäude aus dem Jahr 1973. Dort ziehen die Gewerke Elektrotechnik, Feinwerk- und Zerspanungsmechanik, Karosserieund Fahrzeugmechanik, Kraftfahrzeugmechatronik, Land- und Baumaschinentechnik sowie Metallbau ein. Die Bereiche haben neue Werkstätten für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) erhalten. Insgesamt sollen dort jährlich rund 4000 Lehrlinge ausgebildet werden. Aufgrund der modernen Gebäudehülle und des Austauschs der alten Gasheizkessel durch ein Blockheizkraftwerk und zwei Niedertemperaturkessel ergeben sich erhebliche Einsparungen bei der Beheizung des Komplexes. Neben dem Werkstattzentrum wurden ein großzügiger Campus sowie neue Parkplätze geschaffen. Stärkung der Region Die Investitionen in das neue Werkstattzentrum belaufen sich auf rund 10 Mio. €. Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) sowie aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Der Zuschuss aus Bundesmitteln beträgt rund 5 Mio. € (etwa 60 Prozent der Gesamtinvestitionen). Das Land Niedersachsen hat den Neubau über die NBank aus EU-Mitteln mit rund 2,65 Mio. € gefördert (etwa 30 Prozent). Die Handwerkskammer trägt einen Eigenanteil von rund 1,3 Mio. € (etwa 10 Prozent). „Ohne diese Förderung wäre die Realisierung des Baus nicht möglich gewesen“, betonte Bade und bedankte sich bei den Vertretern von Bund und Land. Mit dem Neubau sei es gelungen, optimale Bedingungen für die Aus- und Weiterbildung in der Region zu schaffen. „Es ist daher auch wichtig für die Stadt Lüneburg als Standort eines leistungsfähigen Technologiezentrums des Handwerks“, so Bade. W Tagung In Lüneburg und Braunschweig startete die Berufsorientierung mit mehr als 300 Schülern. Lehrlingswarte der Kreishandwerkerschaft Stade trafen sich im Technologiezentrum in Lüneburg. Zwei Wochen lang hantierten rund 200 Achtklässler der Oberschule in Scharnebeck und der Schule am Wasserturm in Lüneburg in den Werkstätten des Technologiezentrums der Handwerkskammer mit Hammer, Säge und Pinsel. Unter fachkundiger In Lüneburg: Messias baut einen Stimmverzerrer. zentrum der Handwerkskammer in Braunschweig. Dort fertigten sie Gebrauchsgegenstände wie Vogelhäuschen und Flaschenöffner an, die sie anschließend mit nach Hause nehmen konnten. Durch die frühzeitige Berufsorientierung soll der potenzielle Nachwuchs für das Handwerk begeistert werden. Zudem kann auf diesem Wege den hohen Abbruchquoten aufgrund falscher Vorstellungen über die Ausbildungsberufe entgegengewirkt werden. (kf) In Braunschweig: Schüler der Lutherschule Helmstedt. Foto: Friedrichs Öffentliche Ausschreibung W Baumaßnahme Die Handwerkskammer BraunschweigLüneburg-Stade beabsichtigt, im Rahmen der Baumaßnahme „Burgplatz 2+2a und Marstall 19, 38100 Braunschweig, Gesamtbrandschutzmaßnahmen“ zwei Fachlose Maler-, Lackier- und Tapezierarbeiten sowie Elektroinstallationsarbeiten auszuschreiben. Nähere Angaben sind ab der 51. KW unter www.hwk-bls.de / Über uns / Ausschreibungen / Ausschreibung der Kammer nach VOB verfügbar. Ansprechpartnerin: Sonja Beushausen, Tel. 04131 712 - 229, Mail beushausen@ hwk-bls.de Mehr Bilder von der Eröffnung sehen Sie in der App „Handwerk“. Mit dem Handwerk vertraut machen Anleitung der Ausbildungsmeister lernten sie die Berufe Maler und Lackierer, Tischler, Zimmerer, Friseur, Elektroniker, Metallbauer und Kaufmann/-frau für Büromanagement kennen. Fast zur gleichen Zeit erkundeten mehr als 100 Jugendliche der Hauptschulen Salzgitter-Bad und Königslutter, der Lutherschule Helmstedt und der Oberschule Lehre die Berufsfelder Kosmetik/Körperpflege, Metall, Elektro, Farbe/Raumgestaltung und Holz im Berufsbildungs- Anmeldung bis 4. Januar: Rebecca Riedel, Tel. 04131 712 - 175, Mail [email protected] Zu ihrer jährlichen Tagung trafen sich die Lehrlingswarte der Kreishandwerkerschaft Stade zusammen mit Detlef Böckmann, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, im Technologiezentrum der Handwerkskammer in Lüneburg. Matthias Steffen, stellvertretender Kammerhauptgeschäftsführer, stellte die aktuellen Zahlen und Fakten rund um die Technologische Lehrlingsqualifizierung (TLQ) vor und informierte über die laufenden Baumaßnahmen sowie das aktuelle „Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber“ (IHAFA). Eine Führung durch das Technologiezentrum in Lüneburg mit Wolfgang Goralczyk, Abteilungsleiter TLQ, rundete das Programm ab und weckte bei dem einen oder anderen Teilnehmer Erinnerungen an die eigene Berufsausbildung. (kf) Web: www.kreishandwerkerschaftstade.de Zu Gast: die Lehrlingswarte im Technologiezentrum in Lüneburg. Foto: HWK Foto: Versec VOLLE RÜCKENDECKUNG! * SPRECHEN SIE UNS JETZT AUF UNSERE AKTUELLEN ANGEBOTE AN! 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Foto: Friedrichs Im Betrieb: Eckhard Sudmeyer (l.) mit Ulrich Janke und seinen Mitarbeiterinnen. Foto: Friedrichs [email protected] Eigentlich wollte sie nach dem Prüfungsstress erst mal ausspannen. „Manchmal kommt es anders, als man plant“, sagt Laura Grziwotz lachend. Im Sommer hat sie die Gesellenprüfung zur Schuhmacherin erfolgreich abgelegt. Aber nicht nur das: Mit einem „Sehr gut“ im praktischen Teil der Prüfung belegte sie den zweiten Platz beim Bundeswettbewerb des Deutschen Handwerks 2015 in Frankfurt. Zuvor hatte sie sich auf Landesebene als beste Nachwuchshandwerkerin Niedersachsens durchgesetzt. Als eine von vierzehn Top-Gesellinnen und Gesellen aus dem Kammerbezirk Braunschweig-Lüneburg-Stade wurde sie in der Congress Union in Celle geehrt. Ihr Chef, Schuhmachermeister Ulrich Janke aus Wolfenbüttel, ist stolz auf den Erfolg seiner ehemaligen Auszubildenden. Kein Wunder also, dass er ihr ein Übernahmeangebot gemacht hat. Doch kaum war die Gesellenprüfung vom Tisch, kam die Frage „Wie geht es beruflich weiter?“ zur Sprache. Jankes Meinung war klar, er riet ihr zum Meistertitel. „Wenn nicht Du, wer denn dann?“, so sein knappes Urteil. Er musste keine lange Überzeugungsarbeit leisten: Laura Grziwotz meldete sich kurzerhand für den nächsten Meistervorbereitungslehrgang bei der Handwerkskammer in Braunschweig an. Seit Oktober drückt sie dort nach Feierabend die Schulbank und bereitet sich auf die im Sommer nächsten Jahres bevorstehende Meisterprüfung vor. „Obwohl es anstrengend ist, bin ich froh, dass ich das so gemacht habe“, gesteht die 20-Jährige. Laura Grziwotz weiß, wo den Kunden der Schuh drückt: Bei Janke nimmt sie Schuhreparaturen an, repariert Absätze, erneuert Sohlen, bringt Färbungen auf Vordermann. Ein Händchen fürs Handwerkliche hatte sie schon immer und auch für Modetrends konnte sie sich als Jugendliche begeistern. An ihren Beruf ist sie über ihre damalige Lehrerin gekommen, Delegation besucht Brüssel Europass Der Kammervorstand informierte sich über die politische Arbeit der ZDHVertretung. 59 Handwerker erhielten ein Zertifikat. Eine Delegation des Vorstands der Handwerkskammer ist gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Berufsbildungsausschusses, Martin Bauermeister, und Hauptgeschäftsführer Eckhard Sudmeyer für zwei Tage nach Brüssel gereist. Auf dem Programm standen ein Besuch der dortigen Vertretung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), der Vertretung des Landes Niedersachsen bei der EU und des Europäischen Parlaments. In der ZDHVertretung wurde die Delegation von der Leiterin der Vertretung, Karin Rögge, empfangen. Sie informierte über Auf Arbeitsbesuch: der Vorstand der Handwerkskammer in Brüssel. die politische Arbeit des Zentralverbands in Brüssel und gab Einblicke in die Durchsetzung handwerkspolitischer Interessen in Europa. In der niedersächsischen Landesvertretung stand das Thema „Wirtschaftsfördermaßnahmen“ im Fokus, wo die Kammervertreter von Michael Freerichs, Leiter der Vertretung, und Wulf Blumenstein, Referent für Industrie, Wettbewerb und Verkehr, begrüßt wurden. Auf Einladung der Europaabgeordneten Re- Foto: Jutsch becca Harms (Bündnis 90/Die Grünen) und Bernd Lange (SPD) diskutierte die Delegation im Europaparlament mit den beiden Politikern über die Themen „TTIP“ und „Energiewende“ und erhielt Hintergrundinformationen aus erster Hand. In einem Abschlussgespräch informierte ZDH-Referatsleiterin Kristina Wittkopp ausführlich über Einzelheiten zum Freihandelsabkommen und dem aktuellen Stand der Verhandlungen. (ju) 46 Lehrlinge und 13 Ausbilder haben 2015 über die Handwerkskammer ein Praktikum in Italien, Norwegen und den Niederlanden absolviert. Dafür wurde ihnen der „Europass Mobilität“ überreicht. In dem europaweit einheitlichen Zertifikat werden die Auslandserfahrungen dokumentiert. „Sie haben Ihren Horizont in beruflicher, kultureller und sozialer Hinsicht erweitert“, sagte Hauptgeschäftsführer Eckhard Sudmeyer. Er würdigte die Bereitschaft der Betriebe, ihren Lehrlingen die Erfahrungen zu ermöglichen und appellierte an die Unternehmen, solche Projekte auch weiterhin zu unterstützen. Die Teilnehmer kamen aus den Landkreisen Bremerhaven- die langjährige Kundin bei Janke ist. Nach einem Schulpraktikum war schnell klar, dass sie die Richtung einschlagen möchte. Für ihre Gesellenprüfung hat sie einen rahmengenähten Herrenmaßschuh in Lackleder angefertigt. Und was erwartet sie bei der Meisterprüfung? „Auch hier dreht sich alles um einen Maßschuh - allerdings mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad“, sagt Laura Grziwotz. Ihr künftiges Fachwissen kann sie bei ihrem Arbeitgeber gut gebrauchen: Neben der Schuhreparatur lässt der Betrieb die handwerkliche Traditition der Maßschuhanfertigung wieder aufleben. „Für meinen Großvater war es selbstverständlich Maßschuhe herzustellen, die Schuhindustrie steckte um 1947 noch in den Kinderschuhen“, sagt Janke, der das Unternehmen seit 1989 in dritter Familiengeneration führt. Im Verkauf und in der Werkstatt wird er von seiner Frau und vier weiteren Mitarbeiterinnen unterstützt. Vom ersten Maßnehmen bis zum fertigen Schuh vergehen rund 12 bis 16 Wochen. „Für eine optimale Passform sind aufwendige Vorarbeiten nötig“, weiß der Schuhmachermeister. „Wir kalkulieren rund 35 bis 40 Arbeitsstunden pro Paar.“ Eine Wartezeit, die sich lohnt: Sind die Schuhe erst mal fertig, hat der Kunde jahrelang Freude daran. Und wie geht es für Laura Grziwotz weiter? „Erst mal den Meister machen“, sagt sie vorausschauend. „Wichtig ist mir auf jeden Fall, praktische Berufserfahrungen in meinem Handwerk zu sammeln.“ W Web: www.schaftundleisten.de Kompakt: Ausbildung: Laura Grziwotz hat eine Schuhmacherlehre bei Ulrich Janke in Wolfenbüttel absolviert. Aufstieg: Auf dem Bundeswettbewerb des Deutschen Handwerks belegte sie Platz zwei. Jetzt startet sie mit der Vorbereitung auf den Meistertitel durch. Wesermünde-Cuxhaven, Celle, Goslar, Harburg, Heidekreis, Helmstedt, Lüneburg, Peine, Rotenburg-Bremervörde, Verden sowie aus den Städten Braunschweig und Wolfsburg. Die Projekte werden aus Mitteln des EU-Programms Erasmus+ finanziell gefördert. (cb) Wertvolles Dokument: Mit dem „Europass Mobilität“ können Handwerker ihre Qualifikationen sichtbar machen. Foto: Jan Rasmus Lippels Web: www.europass-info.de Tuning fürs ICH. 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Dezember 2015 • Seite 11b Foto: Christian Tombrägel/Stadt Lohne Aktuelle Seminare W Braunschweig W Meistervorbereitung im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk, Teil I und II (dual): 7. Januar W Fit für den Teil I der gestreckten Prüfung Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement: 7. Januar W Buchführung I (Grundlagenwissen): 13. Januar W Fit für die Gesellenprüfung im Friseurhandwerk (Teil I): 19. Januar W Fit für die Abschlussprüfung zum Bürokaufmann (Teil II): 25. Januar W Fit für die Gesellenprüfung im Friseurhandwerk (Teil II): 26. Januar W Ausbildereignungsprüfung online (anrechenbar auf Teil IV der Meisterprüfung): 25. Januar W SHK-Kundendiensttechniker (dual): 22. Januar W Geprüfter Kfz-Servicetechniker (dual): 19. Februar Ehrung: Heidi Kluth (l.) und Olaf Lies überreichen Lara Niemeyer den Preis. Ansprechpartnerin: Silvia Schlittig, Tel. 0531 12 01 - 424, Mail [email protected], Web www.hwk-bls.de/seminare W Lüneburg Kulturförderung auf dem Land Der KulturKontakte Preis 2015 in der Kategorie „Kleines Unternehmen“ ging an das Rittergut Brokeloh. Kompakt: Kulturkontakte Preis 2015: Fünf Unternehmen wurden auf der diesjährigen Preisverleihung in Lohne, Landkreis Vechta, geehrt. Kategorie „Kleines Unternehmen“: Den Preis überreichte die stellvertretende Kammerpräsidentin Heidi Kluth an das Rittergut Brokeloh im Landkreis Nienburg/Weser. Kirsten Friedrichs [email protected] Das Rittergut Brokeloh am Rande des Naturschutzgebiets Steinhuder Meer vereint Landwirtschaft und Pferdezucht mit Urlaub auf dem Bauernhof. Inhaber Carsten Niemeyer möchte die Kultur im ländlichen Raum fördern, deshalb hat er seinen Hof für Veranstaltungen wie Kultur-Picknicks, Wanderungen mit Lesungen und kleine Konzerte geöffnet, die er mit Unterstützung seiner Familie und den Mitarbeitern organisiert. Einmal im Jahr lockt das Fantastica Festival, ein öffentlicher Mittelaltermarkt, mehr als 7000 Fantasy-Begeisterte auf das Gelände des Ritterguts. Für sein kulturelles Engagement ist der Betrieb jetzt mit dem KulturKontaktepreis 2015 in der Kategorie „Kleines Unternehmen“ ausgezeichnet worden. „Kultur auf dem Land lebt vom Miteinander, bei dem Traditionspflege, Innovationsfreude und bürgerschaftliches Engagement Hand in Hand gehen“, betonte die stellvertretende Kammerpräsidentin Heidi Kluth in ih- W Servicetechniker/in Land- und Baumaschinen: 4. Januar W Vorbereitung auf die Gesellenprüfung Teil I im Friseurhandwerk: 9. Januar W Erstschulung SP für Nutzfahrzeuge und Landmaschinen: 18. Januar W Vorbereitungskurs auf die Ausbildereignungsprüfung in Vollzeit: 15. Februar W Wiederholungsschulung SP für Nutzfahrzeuge und Landmaschinen: 22. März rer Laudatio. „Was Carsten Niemeyer auf dem Rittergut Brokeloh macht, ist ein Best-Practice-Beispiel dafür.“ Mit ihm und seinen Aktivitäten habe die kulturelle Entwicklung der Region einen wichtigen Impuls bekommen. Insgesamt fünf Unternehmen wurden mit dem KulturKontakte Preis 2015 für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet. „Kultur ist ein wichtiger Standortfaktor und steigert die Lebensqualität von Arbeitnehmern“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies bei der Preisverleihung in Lohne im Landkreis Vechta. In diesem Jahr hatten sich 28 Unternehmen für den KulturKontakte Preis beworben. KulturKontakte sind eine Gemeinschaftsinitiative des Landes Niedersachsen mit der Handwerkskammer Braunschweig-LüneburgStade sowie den Industrie- und Handelskammern Stade und LüneburgWolfsburg. W Ansprechpartnerin: Melanie Hanstedt, Tel. 04131 712 - 369, Mail [email protected], Web www.hwk-bls.de/seminar W Stade W SHK-Kundendiensttechniker (dual): 8. Januar W Fachwirt für Gebäudemanagement (HWK) / Facility Management (IMB): 15. Januar W ChemKlimaSchutzV: 8. Februar Ansprechpartnerin: Judith Kraus, Tel. 04141 60 62 - 33, Mail [email protected], Web www.hwk-bls.de/seminare Ein Video über die Preisverleihung sehen Sie in der App „Handwerk“. Horizont erweitert Fünf Lehrlinge lernten die Arbeitswelt in den Niederlanden kennen. Drei angehende Tischler, ein KfzMechatroniker-Lehrling und ein zukünftiger Fahrzeuglackierer haben mithilfe der Handwerkskammer ein berufliches Praktikum im niederländischen Bergen op Zoom gemacht. Neben dem Praktikum in einem Handwerksbetrieb absolvierten sie fachspezifische Kurse und nahmen an einem Niederländischkurs teil. Die Auszubildenden zeigten sich begeistert: Von Anfang arbeiteten sie sehr selbstständig und ambitioniert. Julius Löber, Lehrling in der Tischlerei Meyer & Comp. in Velpke, brachte es auf den Punkt: „Es war eine großartige Zeit und ich bin froh, das Praktikum gemacht zu haben.“ Folgenden Be- Das Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade triebe waren an dem Projekt beteiligt: • ALZ Auto-Lackier GmbH in Braunschweig (Lehrling: Sven Marwede), • Autohaus B & K in Lüneburg (Lehrling: Marcel Kroenig), • Tischlerei Cohrs-Jobmann in Regesbostel (Lehrling: Sarah Witthuhn), • Tischlerei Meyer & Comp. in Velpke (Lehrling: Julius Löber) • Universität Clausthal-Zellerfeld (Lehrling: Florian Funke). Der Auslandsaufenthalt findet in Zusammenarbeit mit dem Markiezaat College in Bergen op Zoom statt und wird aus Mitteln des EUProgramms Erasmus+ gefördert. Es ermöglicht Handwerkslehrlingen einen finanziell geförderten Auslandsaufenthalt und dient dazu, die Kompentenzen und Qualifikationen zu erweitern. Ulf Heyland Gielde ist am 16. November 2015 im Alter von 50 Jahren verstorben. Informationen über Lehrlingsaustauschprojekte, Ausbilderhospitationen und Auslandsaufenthalte: Niedersächsisches Zentrum für internationale Berufsbildung (NieZiB), Martina Sommer, Tel. 04131 712 - 162, Mail [email protected] * In Bergen op Zoom: Thomas Eikenberg vom NieZiB (2 v. l.) mit den niederländischen Tutoren und den fünf Lehrlingen aus Deutschland. Der Maler- und Lackierergeselle wurde 2004 als Stellvertreter in das höchste Gremium der damaligen Handwerkskammer Braunschweig, die Vollversammlung, gewählt. Nach der Fusion mit der Handwerkskammer LüneburgStade 2009 führte er das Ehrenamt als ordentliches Mitglied weiter. Zudem war er im Gesellenprüfungs- und Gewerbeförderungsausschuss tätig. Wir danken Ulf Heyland für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Handwerksorganisation. Er setzte sich erfolgreich und nachhaltig für die Interessen der Arbeitnehmer, aber nicht minder stark für die Belange des Gesamthandwerks ein. Wir werden ihn stets in guter Erinnerung behalten. Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Detlef Bade Präsident Eckhard Sudmeyer Hauptgeschäftsführer Foto: Marcel Kroenig IMPULSE SETZEN. MIT 4,2 M3 PLATZ FÜR ALLES, WAS SIE BEWEGEN WOLLEN JETZT MIT 5 JAHREN GARANTIE!** Der NISSAN e-NV200 liefert alles – außer CO2 . Ein riesiges Ladevolumen mit Platz für zwei Europaletten, geringe Betriebskosten und null Komma null Emissionen*. Erleben Sie ein ideales Firmenfahrzeug, das Ihr persönliches Engagement für den Klimaschutz eindrucksvoll auf die Straße bringt. Sprechen Sie Ihren NISSAN Partner an, um mehr über aktuelle Angebote und Förderungen in Ihrer Region zu erfahren. Weitere Informationen unter www.nissan.de *Stromverbrauch (kWh/100 km): kombiniert 16,5; CO2- Emissionen: kombiniert 0 g/km. Null CO2-Emissionen bei Gebrauch (bei Verwendung von Energie aus regenerativen Quellen). 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