Aufgabenkultur SINUS Bayern Chemie Gymnasium Jgst. 11 Charakterisierung von Fetten Die Schülerinnen und Schüler analysieren in unterschiedlicher Form gegebene Daten und ergänzen aus einem gegebenen Datenpool heraus eine Übersichtstabelle. Ziele • Fachwissen: Typische Kennzahlen von Fetten • Kommunikation: Die Schüler/innen verarbeiten Daten mit Hilfe verschiedener Techniken und Methoden. Abb. 1: Olivenöl und Butter – die Struktur bestimmt den Zustand Hinweise zum Einsatz im Unterricht • Zeitbedarf 30 - 40 Minuten • Erforderliches Vorwissen Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, Aufbau von Triglyceriden • Materialliste Arbeitsblatt Charakterisierung verschiedener Fette (s. Anlage) • Ablauf In Einzel- oder besser in Partnerarbeit analysieren die Schüler/innen die Datensätze zu fünf verschiedenen Fetten. Dabei ist es in einem ersten Schritt nötig, tabellarisch gegebene Daten mit Diagrammen zu vergleichen. Mit dem Markieren der Fettsäuretypen wird kurz Fachwissen überprüft, ehe die Tabelle mit ebenfalls angebotenen Daten vervollständigt wird. Dazu ist das Erfassen knapper Textinformationen nötig. Einträge in Arbeitsblatt: (vgl. Lösungsvorschlag in der Anlage) Verfasser: Klaus Blachut, Holbein-Gymnasium Augsburg Bildnachweis: Foto Harald Haidl Anlagen: Arbeitsblatt und Lösungsvorschlag Arbeitsblatt Q11 - Charakterisierung verschiedener Fette Herkunft Hanföl Jodzahl Verseifungszahl Schmelzbereich Inhaltsstoffe Sheabutter 47–78 190 - 195 Kakaobutter 33–42 Linolsäure (ca. 55 %), Alpha-Linolensäure (ca. 19 %), Ölsäure (ca. 10 %), Gamma-Linolensäure (ca. 3 %) 24 bis 38 °C Ölsäure (39–60 %), Stearinsäure (25–51 %) 192–198 Stearinsäure (ca. 32–37 %), Ölsäure (ca. 30–37 %), Palmitinsäure (ca. 23–30 %), Linolsäure (ca. 2–4 %) 21–25 °C Kokosfett Distelöl -27 bis -15°C 140–150 185-195 Laurinsäure (ca. 48 %), Myristinsäure (ca. 18 %), Capryl- (8 %) und Caprinsäure (6 %), Palmitinsäure (ca. 9 %), Linolsäure (ca. 3 %), Ölsäure (ca. 4 %) Linolsäure (ca. 75–80 %), Ölsäure (ca. 13–20 %), Palmitinsäure (ca. 5 %), Stearinsäure (ca. 3 %) Jodzahl: Chemisch betrachtet nennt die Iodzahl eines Öls die Menge an Iod (in Gramm pro 100 g Fett), die sich an seine freie Doppelbindungen (der ungesättigten Fettsäuren) anlagern kann. Je höher die Iodzahl, desto mehr (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren sind in einem Öl enthalten. Gemessen wird in der Lebensmittelanalytik der leichter zu ermittelnde Verbrauch von Brom bei einer Addition, der auf die entsprechende Iodmenge umgerechnet wird. Die Verseifungszahl ist ein Indikator für die durchschnittliche Kettenlänge der Fettsäuren innerhalb eines Fettes und gibt die Menge an Kaliumhydroxid (KOH) an, die für die "Verseifung" (Hydrolyse) von 1g Fett notwendig ist. Je größer die Verseifungszahl ist - also je mehr KOH verbraucht wird - desto größer ist die Anzahl der kurz- und mittelkettigen Fettsäuren bzw. desto kleiner ist das durchschnittliche Molekulargewicht der Fettsäuren Aufgaben: a) Ordne die Tortendiagramme unten den fünf verschiedenen Fetten zu. Iodzahlen Verseifungszahlen Schmelzbereiche b) Schraffiere mit zwei verschiedenfarbigen Textmarkern die ungesättigten und die mehrfach un148 - 167 7–10 165–188 242–263 31–35 °C -13 bis -20 °C gesättigten Fettsäureanteile der verschiedenen Fette. c) Vervollständige obige Tabelle durch Einfügen der fehlenden Zahlenwerte aus der kleinen Tabelle. Arbeitsblatt Q11 - Charakterisierung verschiedener Fette (Lösungsvorschlag) Herkunft Hanföl Jodzahl Verseifungszahl Schmelzbereich Inhaltsstoffe 148-167 190 - 195 -27 bis -15°C Linolsäure (ca. 55 %), Alpha-Linolensäure (ca. 19 %), Ölsäure (ca. 10 %), Gamma-Linolensäure (ca. 3 %) Sheabutter 47–78 165-188 24 bis 38 °C Ölsäure (39–60 %), Stearinsäure (25–51 %) Kakaobutter 33–42 192–198 31 bis 35°C Stearinsäure (ca. 32–37 %), Ölsäure (ca. 30–37 %), Palmitinsäure (ca. 23–30 %), Linolsäure (ca. 2–4 %) Laurinsäure (ca. 48 %), Myristinsäure (ca. 18 %), Capryl- (8 %) und Caprinsäure (6 %), Palmitinsäure (ca. 9 %), Linolsäure (ca. 3 %), Ölsäure (ca. 4 %) Linolsäure (ca. 75–80 %), Ölsäure (ca. 13–20 %), Palmitinsäure (ca. 5 %), Stearinsäure (ca. 3 %) Kokosfett 7-10 242-263 21 bis 25 °C Distelöl 140–150 185-195 -13 bis -20°C Jodzahl: Chemisch betrachtet nennt die Iodzahl eines Öls die Menge an Iod (in Gramm pro 100 g Fett), die sich an seine freie Doppelbindungen (der ungesättigten Fettsäuren) anlagern kann. Je höher die Iodzahl, desto mehr (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren sind in einem Öl enthalten. Gemessen wird in der Lebensmittelanalytik der leichter zu ermittelnde Verbrauch von Brom bei einer Addition, der auf die entsprechende Iodmenge umgerechnet wird. Die Verseifungszahl ist ein Indikator für die durchschnittliche Kettenlänge der Fettsäuren innerhalb eines Fettes und gibt die Menge an Kaliumhydroxid (KOH) an, die für die "Verseifung" (Hydrolyse) von 1g Fett notwendig ist. Je größer die Verseifungszahl ist - also je mehr KOH verbraucht wird - desto größer ist die Anzahl der kurz- und mittelkettigen Fettsäuren bzw. desto kleiner ist das durchschnittliche Molekulargewicht der Fettsäuren Aufgaben: a) Ordne die Tortendiagramme unten den fünf verschiedenen Fetten zu. Iodzahlen Verseifungszahlen Schmelzbereiche b) Schraffiere mit zwei verschiedenfarbigen Textmarkern die ungesättigten und die mehrfach un148 - 167 7–10 165–188 242–263 31–35 °C -13 bis -20 °C gesättigten Fettsäureanteile der verschiedenen Fette. c) Vervollständige obige Tabelle durch Einfügen der fehlenden Zahlenwerte aus der kleinen Tabelle. Sheabutter Hanföl Distelöl Kokosfett Kakaobutter
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