Tagungsadressen Sonntag Alwin-Brandes-Saal, IG Metall-Haus Alte Jakobstraße 149 10969 Berlin Montag und Dienstag Akademie des Jüdischen Museums Berlin im Eric F. Ross Bau Lindenstraße 9-14 10969 Berlin Die internationale Tagung geht unter anderem folgenden Fragenkomplexen nach: • Wurde das Streben nach Emanzipation als ein gemeinsames Anliegen verstanden, das Juden und Jüdinnen mit der Arbeiterbewegung verband? • Dominierten Identitätskonstruktionen und Selbst- bilder, die zu einer Entscheidung zwangen, sich selbst primär als Juden bzw. Jüdinnen oder als Angehörige der internationalen Arbeiterbewegung zu verstehen? • Welche Rolle spielte Yiddishkayt in der Arbeiterbewegung? • Wie reagierte die Arbeiterbewegung auf den erstarkenden Antisemitismus? Veranstalter ist das Ludwig Rosenberg Kolleg, ein 2014 gemeinsam vom Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien und der Hans-Böckler-Stiftung eingerichtetes Promotionskolleg, das sich den historischen Bezügen zwischen Judentum und Arbeiterbewegung in der Moderne widmet. Anfahrt U-Bahn Hallesches Tor Bus M41, 248 Veranstalter Ludwig Rosenberg Kolleg der Hans-Böckler-Stiftung und des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien Potsdam in Kooperation mit der Akademie des Jüdischen Museums Berlin. Die Tagung wird gefördert durch die Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freien Universität Berlin und die Moses Mendelssohn Stiftung. Um Anmeldung bis zum 17. Januar 2016 wird gebeten. Moses Mendelssohn Zentrum Am Neuen Markt 8 14467 Potsdam Tel.: +49-331-28094-13 Fax: +49-331-28094-50 E-Mail: [email protected] www.mmz-potsdam.de Streben nach Emanzipation? Judentum und Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert Interdisziplinäre Tagung des Ludwig Rosenberg Kollegs „Historische Bezüge zwischen Arbeiterbewegung und Judentum“ des Moses Mendelssohn Zentrums und der Hans-Böckler-Stiftung Streben nach Emanzipation? Judentum und Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert Gesellschaftliche Emanzipation prägte als gemeinsames Anliegen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Arbeiterbewegung und das europäische Judentum. Die emanzipatorischen Bestrebungen jüdischer Intellektueller und politischer Aktivistinnen und Aktivisten gegen gesellschaftliche Diskriminierung auf der einen und der Arbeiterbewegung für eine Veränderung der sozialen Verhältnisse auf der anderen Seite gerieten mitunter in Konflikt. Mit den Zäsuren des 20. Jahrhunderts – dem Ersten Weltkrieg, der Oktoberrevolution, dem Scheitern der Weimarer Republik, dem Volksfrontansatz sowie der antisemitischen Vernichtungspolitik des nationalsozialistischen Deutschlands – musste nicht nur das Verhältnis von Judentum und Arbeiterbewegung zueinander, sondern damit einhergehend auch die Spannungs- sowie die gemeinsamen Aktionsfelder neu ausgehandelt werden. Das Streben nach Emanzipation unterlag dementsprechend einem permanenten historischen Wandel und benötigte jeweils neue Strategien. Sonntag, 31. Januar 2016 Dienstag, 2. Februar 2016 Alwin-Brandes-Saal Akademie des Jüdischen Museums Berlin Öffentliche Vortragsveranstaltung zum Auftakt der Tagung JACK JACOBS New York Professor of Political Science John Jay College and The Graduate Center The City University of New York „Jews and the Left Reconsidered“ Jews played highly visible roles, over an extended period of time, in the leadership of leftist movements – including socialist, communist, and anarchist organizations – around the world. In the first half of the twentieth century, significant numbers of Jews were also evident in the rank-and-file of specific leftwing political parties. Why were so many Jews sympathetic to left-wing causes? Explanations revolving around the purported characteristics of Jews, the impact of Jewish religious ideas, and the marginality of the Jewish population, have been expounded by prominent scholars. However, there is reason to question both of the first two of these explanations. At the present point in time, left-wing ideas no longer hold the same degree of attraction for Jews as they did one hundred years ago. This is demonstrated by study of the political orientations of the largest contemporary Jewish communities (those in Israel, the United States and France). The relationship of Jews to the left was historically contingent, specific to political, historic and economic conditions that prevailed between the late-nineteenth and mid-twentieth centuries in Europe, and that impacted upon Jewish political opinion in the United States and other countries which received large numbers of Jewish immigrants from Europe. 17:00 Begrüßung JULIUS H. SCHOEPS Potsdam JENS BECKER Düsseldorf ANJA JUNGFER Potsdam SHMUEL VARDI Potsdam 18:00Eröffnungsvortrag JACK JACOBS New York Jews and the Left Reconsidered Empfang Musikalische Umrahmung KARSTEN TROYKE Berlin Montag, 1. Februar 2016 Panel II Intellektuelle und Arbeiterbewegung Panel V Reaktionen auf den Antisemitismus 11:30 STEPHAN BRAESE Aachen 9:00 RALF HOFFROGGE Bochum Zwischen Theorie und Praxis. Zum Ort von Georg Lukács und Walter Benjamin in der europäischen Arbeiterbewegung Werner Scholem als Redner in der „Ostjudendebatte“ 1922 im Preußischen Landtag KONSTANTIN BAEHRENS Potsdam Haltungen zum Antisemitismus in Monographien aus der deutschsprachigen Arbeiterbewegung um 1933 Moderation FRANK VOIGT Osnabrück FRANK VOIGT Osnabrück Die Debatte um Karl Mannheims „Ideologie und Utopie“ 1929/30 in den Zeitschriften „Die Gesellschaft“ und „Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung“ Moderation MARKUS BÖRNER Potsdam/Berlin 13:00Mittagspause Panel III Judentum und „Rotes Prag“ 14:30 MARCUS PATKA Wien Egon Erwin Kisch und das späte Erbe der Väter Akademie des Jüdischen Museums Berlin ANJA JUNGFER Potsdam 9:00Begrüßung Kurskorrekturen. Volksfront und „Judenfrage“ im „Gegen-Angriff“ 1933-1936 CLAUDIA KOCH HAMBURG Panel I Emanzipation und demokratischer Sozialismus 9:30 SHMUEL VARDI POTSDAM Ada (Fischmann) Maimon. Die arbeitende Frau als eine neue Lebensform der emanzipierten Gesellschaft Panel IV Yiddishkayt und Arbeiterbewegung HELGA GREBING Berlin Fritz Sternberg, ein unorthodoxer Marxist jüdischer Herkunft, über die Chancen des demokratischen Sozialismus in Europa nach 1945 Moderation ANIA SZYBA Potsdam/Berlin Panel VI Nation und Staatenlosigkeit 11:00 MARKUS BÖRNER Potsdam/Berlin „Die Überflüssigen“. Zu einer Denkfigur Hannah Arendts MIRIAM RÜRUP Hamburg Das Recht der Rechtlosen. Perspektiven auf Staatenlosigkeit nach 1945 Moderation DORIS MAJA KRÜGER Berlin Moderation KONSTANTIN BAEHRENS Potsdam 16:30 GENNADY ESTRAIKH New York American Yiddish-speaking socialists and the Comintern, 1919–1943 GABRIELE KOHLBAUER-FRITZ Wien Die jiddische Subkultur in Wien und die jüdische Arbeiterbewegung Moderation JAKOB STÜRMANN Potsdam/Berlin Ende der Tagung gegen 13:30 Uhr
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