MOSES – ein Schulungsprogramm für Betroffene und ihre

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MOSES – ein Schulungsprogramm für Betroffene und ihre Angehörige
Wie bei jeder Erkrankung, die eine längere Behandlung erfordert, so kommt es auch bei der Epilepsie
darauf an, als Betroffener so gut und umfangreich wie möglich über seine Erkrankung Bescheid zu
wissen. Nur der informierte Patient kann die Behandlung seiner Anfälle erfolgreich mitgestalten.
Deshalb wurde von einer unabhängigen deutschsprachigen Expertengruppe und Betroffenen das
„Modulare Schulungsprogramm Epilepsie“ (MOSES) entwickelt, das erste Programm dieser Art für
Menschen mit Epilepsie. Es will nicht nur Informationsdefizite und Fehlinformationen bei den
Betroffenen abbauen und das Verständnis für die Krankheit sowie deren Auswirkungen vertiefen,
sondern auch die Eigeninitiative der Betroffenen und ihre Fähigkeiten zur aktiven
Krankheitsbewältigung stärken. Die aufwendige Entwicklungsarbeit von MOSES wurde von der Firma
Sanofi-Synthelabo (Berlin) finanziell unterstützt.
In den MOSES-Schulungen können Betroffene (ab etwa 16 Jahre) und ihre Angehörigen in
Kleingruppen von 7 bis 10 Personen alles Wissenswerte über Epilepsie lernen, z.B.:
wie kann man Epilepsie feststellen, was sind die Ursachen?
wie findet der Arzt die geeignete Behandlung?
was kann ich selbst tun, um Anfälle wirksam zu vermeiden?
wie kann ich es mir trotz meiner Epilepsie gut gehen lassen?
wie beeinflußt die Epilepsie meinen Alltag ? (z.B. Führerschein, Sport, Reisen etc.)?
welche sozialrechtlichen Hilfen gibt es für Epilepsiekranke?
Das Besondere an MOSES ist, daß man in einer Gruppe mit anderen Betroffenen viel besser die
Erfahrungen und Informationen austauschen und so auch voneinander lernen kann. Die Vermittlung
der Inhalte übernehmen speziell ausgebildete MOSES-„Trainer“. Das Programm arbeitet mit moderner
Unterrichtsdidaktik und schafft damit eine anregende Lernatmosphäre.
Kürzlich hat eine wissenschaftliche Untersuchung an 242 Anfallskranken aus Österreich, der Schweiz
und Deutschland gezeigt, daß MOSES langfristig positive Auswirkungen hat: Geschulte Patienten
wussten nicht nur besser über ihre Erkrankung Bescheid und konnten besser mit ihr umgehen,
sondern hatten auch weniger Anfälle.
Das MOSES-Schulungsprogramm ist von der Deutschen Sektion der Internationalen Liga gegen
Epilepsie offiziell empfohlen.
Wie kommt man zu einer MOSES-Schulung?
Wer als Betroffener oder Angehöriger eine MOSES Schulung mitmachen möchte, kann sich dafür bei
der MOSES-Geschäftsstelle (Adresse siehe unten) anmelden. Dort erhält man auch weitere
Informationen zu Schulungsterminen und -orten. Für die Schulung selbst ist das "Er-Arbeitungsbuch"
erforderlich. Es ist im Blackwell Wissenschafts-Verlag erschienen und im Buchhandel für DM 49,80
erhältlich. MOSES wird mittlerweile in mehreren Kliniken, Neurologen-Praxen und anderen
Einrichtungen, die sich schwerpunktmäßig mit Menschen mit Epilepsie beschäftigen, angeboten.
Ärzte, die nicht die Möglichkeit haben, eine Schulung in ihrer Einrichtung bzw. Praxis durchzuführen,
können ggf. bei der Geschäftsstelle einen „Trainer“ vermittelt bekommen oder ihren Patienten die
Schulung in einer anderen Einrichtung ermöglichen. Die MOSES-Geschäftsstelle informiert über
Schulungstermine und -orte in der Umgebung.
Adresse:
MOSES-Geschäftsstelle
Frau Bettina Hahn
Rußheider Weg 3
33604 Bielefeld
Tel.: 05 21/2 70 01 27
Fax: 05 21/2 70 48 00
E-Mail:[email protected]