Leseprobe Hans-Jürgen Vogelpohl, Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Glaube bewegt – Glaube steckt an Ermutigungen, Impulse, Zeugnisse 80 Seiten, 10 x 15 cm, Klappenbroschur, durchgehend farbig gestaltet, mit zahlreichen Farbfotos ISBN 9783746246277 Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. © St. Benno Verlag GmbH, Leipzig 2016 Hans-Jürgen Vogelpohl Andrea Winkler-Wilfurth G laube bewegt G laube steckt an Ermutigungen Impulse Zeugnisse Inh al t Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Einklang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Notker Wolf Kindern den Glauben erschließen . . . . . . . . . . . 6 Dr. Felix Genn Für die Wahrheit einstehen . . . . . . . . . . . . . . 9 Hans-Jürgen Vogelpohl Das ist die Frage! . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Hans-Jürgen Vogelpohl Was muss ich wissen? . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Karlmichael Schiffer „Gott hilft dem Schiffer, aber segeln muss er selbst!“ . . . . . . . . . . . . . . . 16 Hans-Jürgen Vogelpohl Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen . . . . . . . . . . . . 18 Gloria von Thurn und Taxis Glaubensbotschafter sein . . . . . . . . . . . . . 20 Hans-Jürgen Vogelpohl Unterwegs zu den Menschen . . . . . . . . . . . . . 26 Bischof Dr. Reinhard Lettmann Wie beschreiben sich Christen? . . . . . . . . . . . 31 Hans-Jürgen Vogelpohl Eine Herzensangelegenheit . . . . . . . . . . . . . 35 2 Hans-Jürgen Vogelpohl Christliche Gemeinde heute – Gesellschaft oder Gemeinschaft? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bischof Dr. Reinhard Lettmann Dem kommenden Christus entgegeneilen . . . . . . . Christiane Underberg Arbeit ist Gabe und Aufgabe . . . . . . . . . . . . Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Wenn es schwer wird mit dem Glauben . . . . . . . . Berthold Goeke Glauben – nichts Selbstverständliches . . . . . . . . Hans-Jürgen Vogelpohl Geh-hin-Glaube . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Jürgen Vogelpohl Max vom Bahnhof und meine kleine „Zauberkarte“ . . . Clemens Stroetmann Was ist lebendiger Glaube? . . . . . . . . . . . . . Agnes Haberl Gönne dich dir selbst . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Jürgen Vogelpohl Was jeder Mensch braucht . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Liebe! – Und dann tu, was du willst . . . . . . . . . NN: Von Generation zu Generation . . . . . . . . . . Hans-Jürgen Vogelpohl Die Zeichen der Zeit erkennen . . . . . . . . . . . . Hans-Jürgen Vogelpohl Sieben Mal Danke . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Jürgen Vogelpohl, Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Checkliste Glaubensweitergabe . . . . . . . . . . . 36 38 44 48 50 54 58 60 62 68 70 72 74 76 78 3 Ei n k l a n g Dieses kleine Buch beinhaltet persönliche Glaubensbekenntnisse, die in ihrer Vielfalt und Individualität nicht eindrucksvoller gestaltet sein könnten. Hier trifft das Wort von Papst Benedikt XVI. zu: „Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt.“ dass wir auch heute eine lebendige und bewegte Kirche sind. So spiegelt sich in den vorliegenden Glaubenszeugnissen auf erfrischende Weise auch ein wenig von der Aufbruchsstimmung wieder, mit der Papst Franziskus unsere Kirche angesteckt hat. Wir alle sind aufgerufen, mitzumachen! Allen Autoren ist jedoch ein Anliegen gemeinsam: ihre persönliche Art zu glauben, mitzuteilen – und den Glauben weiterzugeben. In diesem Sinne sind sie „Apostel“ der heutigen Zeit. Die aus der persönlichen Erfahrung heraus verfassten Texte werden im Buch von den prägnanten „GlaubensSätzen“ – und theologischen Deutungen des Herausgebers Hans-Jürgen Vogelpohl begleitet. Das Herzstück des Ganzen ist ein Beitrag des verstorbenen unvergessenen Bischofs Dr. Reinhard Lettmann, der mit Bundespolizeipfarrer a. D. Hans-Jürgen Vogelpohl zusammen bereits mehrere Bücher zur Verkündung des Glaubens auf zeitgemäße Weise herausgegeben hat. Die Intention dieses Buches ist es somit insbesondere auch, die müde oder gleichgültig Gewordenen zu ermutigen, ihren Glauben wieder authentisch zu leben und glaub-würdig zu bezeugen, damit die „Frohe Botschaft“ auch als solche wahrgenommen und immer weiter und immer neu verkündet wird. Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Dr. Andrea Winkler-Wilfurth, Studium der Rechtswissenschaft, Rechtsanwältin, zahlreiche Publikationen im Medizinrecht, Gründerin und Vorsitzende der „Dr.-AndreaWinkler-Wilfurth-Stiftung“ zur Unterstützung für schwerkranke Kinder. Die Bereitschaft so vieler, auf die Initiative Hans Jürgen Vogelpohls an diesem kleinen Buch mitzuwirken, zeigt, 4 5 l a u b en Ki n de r n de n G er sch lieSSe n Kinder können uns Löcher in den Bauch fragen. Sie haben ein Recht darauf. Sie wollen ja etwas für ihr Leben lernen. Sie haben auch ein Recht darauf zu fragen, wer Gott ist und warum Gott so oder so handelt. Aber jagen Sie den Kindern keine Angst vor dem strafenden Himmelsvater ein, sondern erzählen Sie ihm von seiner Liebe, mit der er jedes Kind auf seine Arme nimmt. Kinder haben ferner ein Recht darauf zu fragen, wo denn nun die verstorbene Oma ist. Es ist nicht immer leicht. Kinder denken recht ursprünglich und können uns daher in Verlegenheit bringen, weil wir auf unsere Fragen oft schon abgegriffene Antworten haben. Aber diese Offenheit der Kinder hat etwas unglaublich Erfrischendes an sich. Wir als Erwachsene werden herausgefordert, selber wieder über Grund-Wahrheiten des Lebens und des Glaubens nachzudenken. Kinder erlauben uns nicht, uns an den wirklichen Fragen vorbeizumogeln. 6 Daher ist es eine Aufgabe der Erwachsenen, zunächst der Eltern, der Verwandten, der Paten, ihnen Antworten zu geben. Ich bin auch überzeugt, dass das eine Mutter besser versteht als so mancher Pfarrer. Sie kennt ihr Kind und seine Denkweise. Das ist eben eine besondere Gnadengabe an die Eltern. Es ist sogar etwas Wunderbares, mit den Kindern die Welt des Glaubens neu zu entdecken. Ich wünsche vielen Erwachsenen diese Freude, ihren Kindern den Glauben zu erschließen und so den Glauben auch weiterzugeben an die nächste Generation. Das ist eine vornehmliche Aufgabe der gesamten Kirche. Nehmen Sie auch die Kinder mit in die Gottesdienste, damit sie die Gemeinschaft des Glaubens erfahren. Erklären Sie 7 den Kindern auch, was bei der Eucharistiefeier geschieht. Vermitteln Sie den Kindern vor allem eine besondere Liebe zu Jesus. Denn er hat die Kinder sogar als Vorbild des unbefangenen Glaubens genommen. Damit stiften Sie in ihren Herzen eine Geborgenheit, die das ganze Leben hindurch wirkt. Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude und Gottes Segen. Notker Wolf Dr. Notker Wolf OSB, geb. 1940, 1962 Profess, 1968 Priesterweihe, 1977 Wahl zum Erzabt von St. Ottilien, seit 2000 Abtprimas der benediktinischen Konföderation, Musiker und Autor. 8 ei t Fü r die W a h r h eins tehen Ich tue mich, ehrlich gesagt, schwer mit dem Begriff „Weitergabe des Glaubens“. Warum? Der Begriff legt nahe, dass man den Glauben wie ein Geschenk oder wie eine x-beliebige Sache weitergeben könne. In der Tat haben wir in unserer Geschichte „Weitergabe des Glaubens“ in dieser Weise erfahren. So habe ich es erlebt von meinen Eltern, von der Umgebung, in der ich aufgewachsen bin. Aber dann wurde es schon schwieriger, als ich zum Gymnasium kam. Hier begegnete ich auch anderen Menschen, die – damals schon, in den 60er-Jahren –, wenn sie sonntags den Gottesdienst besuchten, versuchten, ihre Kinder mitzunehmen, aber der Versuch auch scheiterte, dass eben dieses Geschenk nicht mehr angenommen wurde. 9 Un ter we gs zu den Mens chen Wer den Glauben zu den Menschen bringen will, der muss I. Ganz bei der Sache sein Das Gespräch fordert Konzentration auf das, was hier und jetzt ansteht. Es verträgt nicht die Doppelgleisigkeit der Gedanken, so dass man etwas sagt und insgeheim schon an etwas anderes denkt. Wer da mit den Gedanken immer schon weit im Voraus ist, ganz woanders, der ist gespalten und zerstreut und zu einem guten Gespräch nicht fähig. Hierzu folgende Anregung: Ein vielbeschäftigter Mönch, der dennoch immer gelassen und gesammelt wirkte, wurde einmal gefragt, wie er es fertigbringe, trotz starker äußerer Beanspruchung innerlich ruhig und gelassen zu bleiben. Dieser antwortete darauf: „Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich spreche, dann spreche ich …“ Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: „Das tun wir doch auch; aber was machst du noch darüber hinaus?“ Dieser sagte wiederum: „Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich; wenn ich spreche, dann spreche ich …“ Wiederum sagten die Leute: „Das tun wir doch auch!“ Er sagte zu ihnen: „Nein. Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon; wenn ihr steht, dann lauft ihr schon; wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel …“ 26 27 III. Zuhören – eine hohe Kunst Wer zuhört, muss von sich absehen und darauf verzichten können, zu Wort, das heißt zur Geltung zu kommen. Zuhören ist zustimmen. Nicht ohne weiteres zum Inhalt dessen, aber zur Person. Wir lassen den, der spricht, gelten. Wir nehmen ihn an. Das ist besonders schwer, wenn der andere offenbar im Unrecht ist, wenn wir ihn als Hitzkopf und chronischen Nörgler kennen. Aber wenn wir offen sind und ihn anhören, bis er sich alles von der Seele geredet hat, wird sich vieles oft von ganz alleine klären, und er wird dann sagen: „Da ist jemand, mit dem man sprechen kann.“ II. Mit den Augen des Herzens sehen Das Sehen ist mehr als ein einfaches Abbild der Wirklichkeit. Unser Blickfeld ist von unserer seelischen Verfassung mit bestimmt. Es kann eng und verstellt sein durch die eigne dunkle Brille. Da sieht jemand in einer blühenden Wiese nur noch das Futter für seine Tiere. Im Mitmenschen sieht man nur noch den Konkurrenten, die einem die Aufstiegsmöglichkeit oder das Geschäft streitig macht, oder der einem gerade den Parkplatz wegnimmt. – Bei einer positiven seelischen Verfassung sehen wir weit mehr durch die helle Brille. Wir entdecken in unserer Welt viel Gutes und Schönes. 28 29 IV. Einfach und verständlich sprechen Die einfache, allgemein verständliche Sprache führt zum Leben aus der Kraft der Begegnung. Sie gibt dem Menschen innerlich Richtung und Halt. Und das Ich entfaltet sich in der Begegnung mit dem Du. Was wir in Worten kaum sagen können, das wird durch die einfache Sprache am besten begleitet. Folgendes Beispiel möge das zeigen: Es fand eine internationale Tagung statt, auf der man sich beriet, wie das Evangelium am besten verbreitet werden könnte. Die jungen Menschen sprachen von Propaganda, von schriftlichen Veröffentlichungen und von modernen Kommunikationsmitteln. Da meldete sich ein junges Mädchen aus Afrika zu Wort und sagte: „Wir schicken keine Schriften in die Dörfer, die wir für das Evangelium gewinnen möchten. Wir schicken eine gläubige Familie dorthin, damit die Dorfbewohner sehen, was christliches Leben ist. Wenn sie so das lebendige Beispiel erleben, sind sie bald davon angetan.“ Hans-Jürgen Vogelpohl 30 Wie be sch rei be n sic h Chri s ten? In einem Brief an Kaiser Trajan aus dem Jahre 112 berichtet der Statthalter Plinius über ein Gerichtsverfahren gegen Christen: Sie beschreiben sich als Anhänger einer Religion, die sich an einem festgesetzten Tag noch vor Sonnenaufgang versammeln, um Christus wie einen Gott anzubeten. Diese Beschreibung zeigt, was Christen der frühen Zeit für sich als wichtig ansahen und woran man Christen erkennen kann. Christen versammeln sich. Niemand ist allein Christ. Zum Christsein gehört das erfahrbare Miteinander. Privates Christsein ist in der Gefahr zu verdunsten. Das wird deutlich in dem Gebet: „Herr, unser Gott, wir danken dir für das Geschenk dieser Zusammenkunft. Sie hält in uns lebendig, was wir allein vergessen und verlieren würden.“ Wie wichtig die Versammlung für das christliche Leben ist, zeigt die Mahnung des Hebräerbriefes: „Lasst uns nicht unseren Zusammenkünften fernbleiben, wie es einigen zur Gewohnheit geworden ist, sondern ermuntert einander, und das um so mehr, als ihr seht, dass der Tag naht“ (Hebr 10,25). 31 Der festgesetzte Tag, der Sonntag, ist in der christlichen Gesellschaft zum arbeitsfreien Tag, zum Feiertag geworden. Als solcher hält er die Erinnerung an Jesus Christus, den Herrn, lebendig. Die gläubigen Juden haben auch in der Zerstreuung durch alle Jahrhunderte hindurch überlebt, weil sie treu den Sabbat beobachtet haben. Diese Erfahrung kann uns ein Hinweis darauf sein, wie wichtig es für das christliche Leben ist, den Sonntag zu feiern. Dazu gehört, ähnlich wie zum Sabbat der Juden, eine bestimmte Sonntagskultur, bis in Formen des Lebensstils und der Kleidung hinein. Man erkennt die Juden daran, dass und wie sie den Sabbat begehen. Ähnlich erkennt man Christen daran, ob und wie sie den Sonntag feiern. Die Versammlung findet an einem festgesetzten Tag statt. Der Tag, an dem die Christen ihres Herrn Jesus Christus gedenken, wird zum Herrentag, zum Sonntag. Die Christen, von denen im Brief des Plinius die Rede ist, versammeln sich am frühen Morgen, noch vor Aufgang der Sonne. Noch ist der Sonntag ja kein Feiertag, an dem nicht gearbeitet wird. Die Christen kommen am Sonntag zusammen, um Christus als Gott anzubeten. Damit ist die Mitte des christlichen Glaubens genannt. „Jesus Christus ist der Herr“: Das ist die Urform des christlichen Glaubensbekenntnisses. Vielleicht sangen die Christen in ihrer sonntäglichen Versammlung das Christuslied, das Paulus im Philipperbrief überliefert hat: Vor Sonnenaufgang: Das kann auch ein Hinweis auf die Auferstehungsberichte der Evangelien sein, in denen vom Aufgang der Sonne die Rede ist. Am Sonntag gedenken wir in besonderer Weise der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Jeden Sonntag feiern wir Ostern. 32 33 Vo n Ge ne r at io n zu Gene r at ion Die Weitergabe des Glaubens in der Familie lebt in erster Linie vom Vorleben der Eltern, von Gesprächen und Diskussionen und von Anregungen und Ideen. Beklagenswert, aber auch manchmal durchaus verständlich, ist oft die Abwendung von der sogenannten „Amtskirche“. Be- wundernswert – und dies zeigt die große Bereitschaft, ja sogar Sehnsucht nach den Botschaften des Glaubens – ist die überwältigende Teilnahme insbesondere von jungen Menschen an kirchlichen Veranstaltungen wie Kirchentage und Kirchenfeste. Kinder sind Bemerkenswert ist auch die öffentliche Aufmerksamkeit bei globalen kirch unsere Zukunft, lichen Ereignissen wie der Wahl von auch die der Kirche. Franziskus zum neuen Pontifex. Man konnte in der breiten Öffentlichkeit einen fast flehenden Hilferuf nach Reformen in der Kirche spüren. Reformen, die auch in den heutigen Familien aller Strukturen dringend erwartet werden. „Alles kommt ins Lot“, so lautete das Motto eines Familiensonntags. Richtig ist, dass alles ins Lot kommt, wenn die Richtung stimmt. Klarheit, Orientierung und Zuversicht im Glauben sind notwendig in einem Umfeld, in dem christliche Grundlagen ihre Selbstverständlichkeit verloren haben. Familien bedürfen dabei der Unterstützung der Kirche. Diese Unterstützung sollte man nicht nur zum Abholen oder Anfordern bereithalten, sondern durch aktives Handeln bereitstellen. Kinder sind unsere Zukunft, auch die der Kirche. NN 72 73 t Die Zei ch en de r Zei erke nnen Was muss man tun? • Man muss die Sprache des Volkes lernen. • Zur Sprache gehören nicht nur die Worte, sondern auch die Bilder. • Man muss den Mut haben, Fehler zuzugeben. • Man muss den Mut haben, andere um Rat zu bitten. • Man muss eine klare Diagnose anfertigen. • Man darf das kirchliche Leben nicht schönreden. • Das kirchliche Leben gleicht zurzeit einem Winterschlaf. • Man will nicht wahrhaben, dass man in der Gesellschaft zurzeit keine Rolle spielt. • Man muss echt ZUHÖREN. Von wem kann ich was lernen? • von Jesus selbst • von Eltern und Kindern • vom Barkeeper • von der Werbung • von den MEDIEN 74 Die Christen und die Kirche müssen zu ihren Fehlern stehen. Sie haben nicht Soziologie zu verkünden, sondern Das Evangelium Jesu Christi und nicht sich selbst! In der Kirche sind keine Manager, sondern Jüngerinnen und Jünger Jesu, sie sollen dienen und nicht sich bedienen lassen! Sie sollen den ganzen Menschen ansprechen mit Herz und Verstand, mit Wille und Gemüt, und zwar glaubwürdig und in einer verständlichen Sprache. 75 Sie be n ma l da nk e Mein Glaube ist lebendig, da ich sieben Mal Danke sagen kann! 1. Danke, dass es auch heute Seelsorgerinnen und Seelsorger gibt, die den Glauben lebendig und verständlich weitergeben. 6. Danke, dass es Menschen wie Bernhard von Clairvaux, Thomas von Aquin und Teresa von Ávila und Adolf Kolping gegeben hat. Sie sahen stets den ganzen Menschen, Körper und Geist, Verstand und Herz. 7. Danke, dass mein Leben ein Ziel hat, dass ich dem kommenden Christus entgegengehen darf. Hans-Jürgen Vogelpohl Was fällt mir ein? Wofür kann ich Danke sagen? 2. Danke, dass ich nicht schon jetzt ein Heiliger sein muss. Ich denke u. a. an den Apostel Paulus, Petrus und Augustinus. 3. Danke, dass es Trost gibt, wenn es mir mit dem Glauben schwer wird. 4. Danke, dass mir die Schriften sagen, wie die ersten Christen lebten. Sie lebten eine echte Gemeinschaft, sie hielten fest an der Lehre der Apostel und am Brotbrechen. 5. Danke, dass es in unserem Land so viele Menschen gibt, die den Glauben auf so unterschiedliche und vielfältige Weise weitergeben. 76 77 Ch ec kl is te Gl au be ns wei ter ga be Wenn ich den Glauben weitergeben will, dann brauche ich nicht Es werden ihnen Schwingen wachsen gleich den Adlern. Sie werden laufen, unangestrengt, sie werden wandern, unermüdbar.“ (Jes 40,31) „Siehe ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Zeit“ (Mt 28,26) Wenn ich den Glauben weitergeben will, dann darf ich • … ein Heiliger zu sein! Siehe Petrus, er hat den Herrn dreimal verleugnet! Siehe Paulus, er hat die Christen zunächst verfolgt. • … alles sofort verstehen! „Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.“ (Joh 21,4) oder die Emmausjünger: „Sie waren mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten“ (Lk 24,16) Und auch die weinende Maria Magdalena erkannte nicht, wer vor ihr stand (vgl. Joh 20,15). • … alles selbst zu tun! Ich darf mit Gottes Hilfe rechnen: „Denen, die auf den Herrn vertrauen, wird eine neue Tapferkeit geschenkt werden. 78 • … mich auch einmal verlaufen! Siehe der gute Hirte, der mich sucht, der keine dummen Fragen stellt. Der mich so annimmt, wie ich bin. • … eine einfache Sprache sprechen! Die einfache, allgemein verständliche Sprache kommt vom Herzen und führt zum Herzen. Und das Ich entfaltet sich in der Begegnung mit dem Du. • … „ich selber“ sein! Ich brauche mich nicht zu verstellen und meine Unvollkommenheit, Schwäche und Wunden vor dem anderen zu verbergen. Ich darf der sein, der ich bin, so wie ich von Gott gemeint bin. „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen!“ (Jes 43,1) Hans-Jürgen Vogelpohl, Dr. Andrea Winkler-Wilfurth 79 Textnachweis © Alle Rechte bei den Autoren Wir danken allen Inhabern von Textrechten für die Abdruckerlaubnis. Der Verlag hat sich darum bemüht, alle Rechteinhaber in Erfahrung zu bringen. Für zusätzliche Hinweise sind wir dankbar. Fotonachweis Cover, S. 2: © Jamrooferpix/Fotolia; S. 5: © Andrey Kuzmin/Fotolia; S. 5: © Dr. Andrea Winkler-Wilfurth; S. 6: © Dmitriy Shironosov/Shutterstock; S. 7: © T-Design/Shutterstock; S. 8, 15: © Verlagsarchiv; S. 9: © Africa Studio/Fotolia; S. 10: © KNA/Marius Jacoby; S. 11: © Andrey Burmakin/Shutterstock; S. 12: © Delphimages/Fotolia; S. 13, 34, 55, 68: © Hans-Jürgen Vogelpohl; S. 14: © oneblink1/Fotolia; S. 16: © Andrey Kuzmin/Fotolia, © mtv2021/Fotolia; S. 17: © Paulo Vakhrushev/Fotolia, © Karlmichael Schiffer; S. 18/19: © somchaij/Fotolia; S. 21: © Christa Eder/Fotolia; S. 22/23: © JFL Photography/Fotolia; S. 25: © Irochka/Fotolia; S. 25: © ID Gloria von Thurn und Taxis Pressebild 2012; S. 27: © William Wang/Fotolia; S. 28: © amenic181/Fotolia; S. 29: © dotshock/Shutterstock; S. 30: © FuzzBones/Shutterstock; S. 32: © josef rapek/Fotolia; S. 34: © Allianz für den freien Sonntag; S. 36/37: © Mog DDL/Fotolia; S. 38/39, 40/41 : © Gerhard Reus/Fotolia; S. 42/43 : © panaramka/Fotolia; S. 44/45: © Robert Kreschke/ Fotolia; S. 46: © Rawpixel.com/Fotolia; S. 47: © picture alliance/dpa; S. 49: © daniilantiq2010/Fotolia; S. 51: © motti77/Fotolia; S. 52: © Berthold Goeke; S. 52/53: © chaya1/ Fotolia; S. 56/57: © BillionPhotos.com/Fotolia; S. 59: © hfng/Shutterstock; S. 60/61: © dima_pics/Fotolia; S. 60: © Clemens Stroetmann; S. 63: © Valerii Zan/Fotolia; S. 64: © alexrow/Fotolia; S. 66/67: © andreusK/Fotolia; S. 66: © Agnes Haberl; S. 71: © Billion Photos.com/Fotolia; S. 72: © Monkey Business/Fotolia; S. 74: © ArTo/Fotolia; S. 75: © marekuliasz/Shutterstock; S. 77: © Nelos/Fotolia; S. 78/79: © stockpics/Fotolia Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar. 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