Glaube bewegt – Glaube steckt an

Leseprobe
Hans-Jürgen Vogelpohl, Dr. Andrea Winkler-Wilfurth
Glaube bewegt – Glaube steckt an
Ermutigungen, Impulse, Zeugnisse
80 Seiten, 10 x 15 cm, Klappenbroschur,
durchgehend farbig gestaltet, mit zahlreichen Farbfotos
ISBN 9783746246277
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© St. Benno Verlag GmbH, Leipzig 2016
Hans-Jürgen Vogelpohl
Andrea Winkler-Wilfurth
G laube bewegt
G laube steckt an
Ermutigungen
Impulse
Zeugnisse
Inh al t
Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Einklang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Notker Wolf Kindern den Glauben erschließen . . . . . . . . . . . 6
Dr. Felix Genn Für die Wahrheit einstehen . . . . . . . . . . . . . . 9
Hans-Jürgen Vogelpohl Das ist die Frage! . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Hans-Jürgen Vogelpohl Was muss ich wissen? . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Karlmichael Schiffer „Gott hilft dem Schiffer, aber
segeln muss er selbst!“ . . . . . . . . . . . . . . . 16
Hans-Jürgen Vogelpohl Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen . . . . . . . . . . . . 18
Gloria von Thurn und Taxis Glaubensbotschafter sein . . . . . . . . . . . . . 20
Hans-Jürgen Vogelpohl Unterwegs zu den Menschen . . . . . . . . . . . . . 26
Bischof Dr. Reinhard Lettmann Wie beschreiben sich Christen? . . . . . . . . . . . 31
Hans-Jürgen Vogelpohl Eine Herzensangelegenheit . . . . . . . . . . . . . 35
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Hans-Jürgen Vogelpohl Christliche Gemeinde heute – Gesellschaft oder
Gemeinschaft? . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bischof Dr. Reinhard Lettmann Dem kommenden Christus entgegeneilen . . . . . . .
Christiane Underberg Arbeit ist Gabe und Aufgabe . . . . . . . . . . . .
Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Wenn es schwer wird mit dem Glauben . . . . . . . .
Berthold Goeke Glauben – nichts Selbstverständliches . . . . . . . .
Hans-Jürgen Vogelpohl Geh-hin-Glaube . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hans-Jürgen Vogelpohl Max vom Bahnhof und meine kleine „Zauberkarte“ . . .
Clemens Stroetmann Was ist lebendiger Glaube? . . . . . . . . . . . . .
Agnes Haberl Gönne dich dir selbst . . . . . . . . . . . . . . . .
Hans-Jürgen Vogelpohl Was jeder Mensch braucht . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Liebe! – Und dann tu, was du willst . . . . . . . . .
NN: Von Generation zu Generation . . . . . . . . . .
Hans-Jürgen Vogelpohl Die Zeichen der Zeit erkennen . . . . . . . . . . . .
Hans-Jürgen Vogelpohl Sieben Mal Danke . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hans-Jürgen Vogelpohl, Dr. Andrea Winkler-Wilfurth Checkliste Glaubensweitergabe . . . . . . . . . . .
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Ei n k l a n g
Dieses kleine Buch beinhaltet persönliche Glaubensbekenntnisse, die in ihrer Vielfalt und Individualität nicht
eindrucksvoller gestaltet sein könnten.
Hier trifft das Wort von Papst Benedikt XVI. zu: „Es gibt
so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt.“
dass wir auch heute eine lebendige und bewegte Kirche sind.
So spiegelt sich in den vorliegenden Glaubenszeugnissen auf
erfrischende Weise auch ein wenig
von der Aufbruchsstimmung
wieder, mit der Papst Franziskus
unsere Kirche angesteckt hat.
Wir alle sind aufgerufen, mitzumachen!
Allen Autoren ist jedoch ein Anliegen gemeinsam: ihre
persönliche Art zu glauben, mitzuteilen – und den Glauben weiterzugeben.
In diesem Sinne sind sie „Apostel“ der heutigen Zeit.
Die aus der persönlichen Erfahrung heraus verfassten
Texte werden im Buch von den prägnanten „GlaubensSätzen“ – und theologischen Deutungen des Herausgebers Hans-Jürgen Vogelpohl begleitet.
Das Herzstück des Ganzen ist ein Beitrag des verstorbenen unvergessenen Bischofs Dr. Reinhard Lettmann, der
mit Bundespolizeipfarrer a. D. Hans-Jürgen Vogelpohl
zusammen bereits mehrere Bücher zur Verkündung des
Glaubens auf zeitgemäße Weise herausgegeben hat.
Die Intention dieses Buches ist es somit insbesondere
auch, die müde oder gleichgültig Gewordenen zu ermutigen, ihren Glauben wieder authentisch zu leben und
glaub-würdig zu bezeugen, damit die „Frohe Botschaft“
auch als solche wahrgenommen und immer weiter und
immer neu verkündet wird.
Dr. Andrea Winkler-Wilfurth
Dr. Andrea Winkler-Wilfurth,
Studium der Rechtswissenschaft, Rechtsanwältin, zahlreiche Publikationen im Medizinrecht,
Gründerin und Vorsitzende der „Dr.-AndreaWinkler-Wilfurth-Stiftung“ zur Unterstützung
für schwerkranke Kinder.
Die Bereitschaft so vieler, auf die Initiative Hans Jürgen
Vogelpohls an diesem kleinen Buch mitzuwirken, zeigt,
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l a u b en
Ki n de r n de n G
er sch lieSSe n
Kinder können uns Löcher in den Bauch fragen. Sie haben ein Recht darauf. Sie wollen ja etwas für ihr Leben
lernen. Sie haben auch ein Recht darauf zu fragen, wer
Gott ist und warum Gott so oder so handelt. Aber jagen
Sie den Kindern keine Angst vor dem strafenden Himmelsvater ein, sondern erzählen Sie ihm von seiner
Liebe, mit der er jedes Kind auf seine Arme nimmt. Kinder haben ferner ein Recht darauf zu fragen, wo denn
nun die verstorbene Oma ist.
Es ist nicht immer leicht. Kinder denken recht ursprünglich und können uns daher in Verlegenheit bringen, weil
wir auf unsere Fragen oft schon abgegriffene Antworten
haben. Aber diese Offenheit der Kinder hat etwas unglaublich Erfrischendes an sich. Wir
als Erwachsene werden herausgefordert, selber wieder
über Grund-Wahrheiten
des Lebens und des
Glaubens nachzudenken. Kinder erlauben
uns nicht, uns an den
wirklichen Fragen vorbeizumogeln.
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Daher ist es eine Aufgabe der Erwachsenen, zunächst
der Eltern, der Verwandten, der Paten, ihnen Antworten
zu geben. Ich bin auch überzeugt, dass das eine Mutter
besser versteht als so mancher Pfarrer. Sie kennt ihr
Kind und seine Denkweise. Das ist eben eine besondere
Gnadengabe an die Eltern. Es ist sogar etwas Wunderbares, mit den Kindern die Welt des Glaubens neu zu
entdecken.
Ich wünsche vielen Erwachsenen diese Freude, ihren
Kindern den Glauben zu erschließen und so den Glauben
auch weiterzugeben an die nächste Generation. Das ist
eine vornehmliche Aufgabe der gesamten Kirche. Nehmen Sie auch die Kinder mit in die Gottesdienste, damit
sie die Gemeinschaft des Glaubens erfahren. Erklären Sie
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den Kindern auch, was bei der Eucharistiefeier geschieht. Vermitteln Sie den Kindern vor allem eine besondere Liebe zu Jesus. Denn er hat die Kinder sogar als
Vorbild des unbefangenen Glaubens genommen. Damit
stiften Sie in ihren Herzen eine Geborgenheit, die das
ganze Leben hindurch wirkt.
Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude und Gottes Segen.
Notker Wolf
Dr. Notker Wolf OSB,
geb. 1940, 1962 Profess, 1968 Priesterweihe,
1977 Wahl zum Erzabt von St. Ottilien, seit
2000 Abtprimas der benediktinischen
Konföderation, Musiker und Autor.
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ei t
Fü r die W a h r h
eins tehen
Ich tue mich, ehrlich gesagt, schwer mit dem Begriff
„Weitergabe des Glaubens“. Warum?
Der Begriff legt nahe, dass man den Glauben wie ein
Geschenk oder wie eine x-beliebige Sache weitergeben
könne. In der Tat haben wir in unserer Geschichte „Weitergabe des Glaubens“ in dieser Weise erfahren. So habe
ich es erlebt von meinen Eltern, von der Umgebung, in
der ich aufgewachsen bin. Aber dann wurde es schon
schwieriger, als ich zum Gymnasium kam. Hier begegnete ich auch anderen Menschen, die – damals schon, in
den 60er-Jahren –, wenn sie sonntags den Gottesdienst
besuchten, versuchten, ihre Kinder mitzunehmen, aber
der Versuch auch scheiterte, dass eben dieses Geschenk
nicht mehr angenommen wurde.
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Un ter we gs
zu den Mens chen
Wer den Glauben zu den Menschen bringen will, der muss
I. Ganz bei der Sache sein
Das Gespräch fordert Konzentration auf das, was hier
und jetzt ansteht. Es verträgt nicht die Doppelgleisigkeit der Gedanken, so dass man etwas sagt und insgeheim schon an etwas anderes denkt. Wer da mit den
Gedanken immer schon weit im Voraus ist, ganz woanders, der ist gespalten und zerstreut und zu einem guten Gespräch nicht fähig.
Hierzu folgende Anregung:
Ein vielbeschäftigter Mönch, der dennoch immer gelassen und gesammelt wirkte, wurde einmal gefragt, wie er
es fertigbringe, trotz starker äußerer Beanspruchung
innerlich ruhig und gelassen zu bleiben. Dieser antwortete darauf: „Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich
gehe, dann gehe ich; wenn ich spreche, dann spreche
ich …“
Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: „Das
tun wir doch auch; aber was machst du noch darüber
hinaus?“ Dieser sagte wiederum: „Wenn ich stehe, dann
stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich
sitze, dann sitze ich; wenn ich spreche, dann spreche
ich …“
Wiederum sagten die Leute: „Das tun wir doch auch!“ Er
sagte zu ihnen: „Nein. Wenn ihr sitzt, dann steht ihr
schon; wenn ihr steht, dann lauft ihr schon; wenn ihr
lauft, dann seid ihr schon am Ziel …“
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III. Zuhören – eine hohe Kunst
Wer zuhört, muss von sich absehen und darauf verzichten können, zu Wort, das heißt zur Geltung zu kommen.
Zuhören ist zustimmen. Nicht ohne weiteres zum Inhalt
dessen, aber zur Person. Wir lassen den, der spricht,
gelten. Wir nehmen ihn an. Das ist besonders schwer,
wenn der andere offenbar im Unrecht ist, wenn wir ihn
als Hitzkopf und chronischen Nörgler kennen. Aber
wenn wir offen sind und ihn anhören, bis er sich alles
von der Seele geredet hat, wird sich vieles oft von ganz
alleine klären, und er wird dann sagen: „Da ist jemand,
mit dem man sprechen kann.“
II. Mit den Augen des Herzens sehen
Das Sehen ist mehr als ein einfaches Abbild der Wirklichkeit. Unser Blickfeld ist von unserer seelischen Verfassung mit bestimmt. Es kann eng und verstellt sein
durch die eigne dunkle Brille. Da sieht jemand in einer
blühenden Wiese nur noch das Futter für seine Tiere. Im
Mitmenschen sieht man nur noch den Konkurrenten, die
einem die Aufstiegsmöglichkeit oder das Geschäft streitig macht, oder der einem gerade den Parkplatz wegnimmt. – Bei einer positiven seelischen Verfassung sehen wir weit mehr durch die helle Brille. Wir entdecken
in unserer Welt viel Gutes und Schönes.
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IV. Einfach und verständlich sprechen
Die einfache, allgemein verständliche Sprache
führt zum Leben aus der Kraft der Begegnung. Sie gibt dem Menschen innerlich Richtung und Halt. Und das Ich entfaltet sich in
der Begegnung mit dem Du. Was wir in Worten kaum sagen können, das wird durch die
einfache Sprache am besten begleitet. Folgendes Beispiel möge das zeigen: Es fand
eine internationale Tagung statt, auf der
man sich beriet, wie das Evangelium am
besten verbreitet werden könnte. Die jungen Menschen sprachen von Propaganda,
von schriftlichen Veröffentlichungen und
von modernen Kommunikationsmitteln. Da
meldete sich ein junges Mädchen aus Afrika
zu Wort und sagte: „Wir schicken keine
Schriften in die Dörfer, die wir für das Evangelium gewinnen möchten. Wir schicken eine
gläubige Familie dorthin, damit die Dorfbewohner sehen, was christliches Leben ist.
Wenn sie so das lebendige Beispiel erleben,
sind sie bald davon angetan.“
Hans-Jürgen Vogelpohl
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Wie be sch rei be n sic h
Chri s ten?
In einem Brief an Kaiser Trajan aus dem Jahre 112 berichtet der Statthalter Plinius über ein Gerichtsverfahren gegen Christen: Sie beschreiben sich als Anhänger
einer Religion, die sich an einem festgesetzten Tag
noch vor Sonnenaufgang versammeln, um Christus wie
einen Gott anzubeten. Diese Beschreibung zeigt, was
Christen der frühen Zeit für sich als wichtig ansahen
und woran man Christen erkennen kann.
Christen versammeln sich. Niemand ist allein Christ.
Zum Christsein gehört das erfahrbare Miteinander. Privates Christsein ist in der Gefahr zu verdunsten. Das
wird deutlich in dem Gebet: „Herr, unser Gott, wir danken dir für das Geschenk dieser Zusammenkunft. Sie
hält in uns lebendig, was wir allein vergessen und verlieren würden.“ Wie wichtig die Versammlung für das
christliche Leben ist, zeigt die Mahnung des Hebräerbriefes: „Lasst uns nicht unseren Zusammenkünften
fernbleiben, wie es einigen zur Gewohnheit geworden
ist, sondern ermuntert einander, und das um so mehr,
als ihr seht, dass der Tag naht“ (Hebr 10,25).
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Der festgesetzte Tag, der Sonntag, ist in der christlichen
Gesellschaft zum arbeitsfreien Tag, zum Feiertag geworden. Als solcher hält er die Erinnerung an Jesus Christus,
den Herrn, lebendig. Die gläubigen Juden haben auch in
der Zerstreuung durch alle Jahrhunderte hindurch überlebt, weil sie treu den Sabbat beobachtet haben. Diese
Erfahrung kann uns ein Hinweis darauf sein, wie wichtig
es für das christliche Leben ist, den Sonntag zu feiern.
Dazu gehört, ähnlich wie zum Sabbat der Juden, eine
bestimmte Sonntagskultur, bis in Formen des Lebensstils
und der Kleidung hinein. Man erkennt die Juden daran,
dass und wie sie den Sabbat begehen. Ähnlich erkennt
man Christen daran, ob und wie sie den Sonntag feiern.
Die Versammlung findet an einem festgesetzten Tag
statt. Der Tag, an dem die Christen ihres Herrn Jesus
Christus gedenken, wird zum Herrentag, zum Sonntag.
Die Christen, von denen im Brief des Plinius die Rede
ist, versammeln sich am frühen Morgen, noch vor Aufgang der Sonne. Noch ist der Sonntag ja kein Feiertag,
an dem nicht gearbeitet wird.
Die Christen kommen am Sonntag zusammen, um Christus als Gott anzubeten. Damit ist die Mitte des christlichen Glaubens genannt. „Jesus Christus ist der Herr“:
Das ist die Urform des christlichen Glaubensbekenntnisses. Vielleicht sangen die Christen in ihrer sonntäglichen
Versammlung das Christuslied, das Paulus im Philipperbrief überliefert hat:
Vor Sonnenaufgang: Das kann auch ein Hinweis auf die
Auferstehungsberichte der Evangelien sein, in denen
vom Aufgang der Sonne die Rede ist. Am Sonntag gedenken wir in besonderer Weise der Auferstehung Jesu
Christi von den Toten. Jeden Sonntag feiern wir Ostern.
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Vo n Ge ne r at io n
zu Gene r at ion
Die Weitergabe des Glaubens in der Familie lebt in erster
Linie vom Vorleben der Eltern, von Gesprächen und Diskussionen und von Anregungen und Ideen. Beklagenswert, aber auch manchmal durchaus verständlich, ist oft
die Abwendung von der sogenannten „Amtskirche“. Be-
wundernswert – und dies zeigt die große Bereitschaft, ja
sogar Sehnsucht nach den Botschaften des Glaubens –
ist die überwältigende Teilnahme insbesondere von jungen Menschen an kirchlichen Veranstaltungen wie Kirchentage und Kirchenfeste.
Kinder sind
Bemerkenswert ist auch die öffentliche
Aufmerksamkeit bei globalen kirch­ unsere Zukunft,
lichen Ereignissen wie der Wahl von
auch die der Kirche.
Franziskus zum neuen Pontifex. Man
konnte in der breiten Öffentlichkeit einen fast flehenden Hilferuf nach Reformen in der Kirche
spüren. Reformen, die auch in den heutigen Familien
aller Strukturen dringend erwartet werden.
„Alles kommt ins Lot“, so lautete das Motto eines Familiensonntags. Richtig ist, dass alles ins Lot kommt, wenn
die Richtung stimmt. Klarheit, Orientierung und Zuversicht im Glauben sind notwendig in einem Umfeld, in
dem christliche Grundlagen ihre Selbstverständlichkeit
verloren haben. Familien bedürfen dabei der Unterstützung der Kirche. Diese Unterstützung sollte man nicht
nur zum Abholen oder Anfordern bereithalten, sondern
durch aktives Handeln bereitstellen.
Kinder sind unsere Zukunft, auch die der Kirche.
NN
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t
Die Zei ch en de r Zei
erke nnen
Was muss man tun?
• Man muss die Sprache des Volkes lernen.
• Zur Sprache gehören nicht nur die Worte, sondern
auch die Bilder.
• Man muss den Mut haben, Fehler zuzugeben.
• Man muss den Mut haben, andere um Rat zu bitten.
• Man muss eine klare Diagnose anfertigen.
• Man darf das kirchliche Leben nicht schönreden.
• Das kirchliche Leben gleicht zurzeit einem Winterschlaf.
• Man will nicht wahrhaben, dass man in der Gesellschaft zurzeit keine Rolle spielt.
• Man muss echt ZUHÖREN.
Von wem kann ich was lernen?
• von Jesus selbst
• von Eltern und Kindern
• vom Barkeeper
• von der Werbung
• von den MEDIEN
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Die Christen und die Kirche müssen zu ihren Fehlern stehen. Sie haben nicht Soziologie zu verkünden, sondern
Das Evangelium Jesu Christi
und nicht sich selbst!
In der Kirche sind keine Manager, sondern Jüngerinnen
und Jünger Jesu,
sie sollen dienen und nicht sich bedienen lassen!
Sie sollen den ganzen Menschen ansprechen
mit Herz und Verstand, mit Wille und Gemüt,
und zwar glaubwürdig und in einer verständlichen
Sprache.
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Sie be n ma l da nk e
Mein Glaube ist lebendig, da ich sieben Mal Danke sagen
kann!
1. Danke, dass es auch heute Seelsorgerinnen und Seelsorger gibt, die den Glauben lebendig und verständlich
weitergeben.
6. Danke, dass es Menschen wie Bernhard von Clairvaux,
Thomas von Aquin und Teresa von Ávila und Adolf Kolping gegeben hat. Sie sahen stets den ganzen Menschen,
Körper und Geist, Verstand und Herz.
7. Danke, dass mein Leben ein Ziel hat, dass ich dem
kommenden Christus entgegengehen darf.
Hans-Jürgen Vogelpohl
Was fällt mir ein? Wofür kann ich Danke sagen?
2. Danke, dass ich nicht schon jetzt ein Heiliger sein
muss. Ich denke u. a. an den Apostel Paulus, Petrus und
Augustinus.
3. Danke, dass es Trost gibt, wenn es mir mit dem Glauben schwer wird.
4. Danke, dass mir die Schriften sagen, wie die ersten
Christen lebten. Sie lebten eine echte Gemeinschaft,
sie hielten fest an der Lehre der Apostel und am Brotbrechen.
5. Danke, dass es in unserem Land so viele Menschen
gibt, die den Glauben auf so unterschiedliche und vielfältige Weise weitergeben.
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Ch ec kl is te
Gl au be ns wei ter ga be
Wenn ich den Glauben weitergeben will, dann brauche
ich nicht
Es werden ihnen Schwingen wachsen gleich den Adlern.
Sie werden laufen, unangestrengt,
sie werden wandern, unermüdbar.“
(Jes 40,31)
„Siehe ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Zeit“
(Mt 28,26)
Wenn ich den Glauben weitergeben will, dann darf ich
• … ein Heiliger zu sein!
Siehe Petrus, er hat den Herrn dreimal verleugnet!
Siehe Paulus, er hat die Christen zunächst verfolgt.
• … alles sofort verstehen!
„Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer.
Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.“
(Joh 21,4)
oder die Emmausjünger:
„Sie waren mit Blindheit geschlagen,
so dass sie ihn nicht erkannten“ (Lk 24,16)
Und auch die weinende Maria
Magdalena erkannte nicht, wer
vor ihr stand (vgl. Joh 20,15).
• … alles selbst zu tun!
Ich darf mit Gottes Hilfe
rechnen:
„Denen, die auf den Herrn
vertrauen,
wird eine neue Tapferkeit
geschenkt werden.
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• … mich auch einmal verlaufen!
Siehe der gute Hirte, der mich sucht, der keine dummen Fragen stellt. Der mich so annimmt, wie ich bin.
• … eine einfache Sprache sprechen!
Die einfache, allgemein verständliche Sprache kommt
vom Herzen und führt zum Herzen. Und das Ich entfaltet sich in der Begegnung mit dem Du.
• … „ich selber“ sein!
Ich brauche mich nicht zu verstellen und meine Unvollkommenheit, Schwäche und Wunden vor dem anderen zu verbergen.
Ich darf der sein, der ich bin, so wie ich von Gott
gemeint bin.
„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen!“ (Jes 43,1)
Hans-Jürgen Vogelpohl,
Dr. Andrea Winkler-Wilfurth
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Textnachweis
© Alle Rechte bei den Autoren
Wir danken allen Inhabern von Textrechten für die Abdruckerlaubnis. Der Verlag hat sich
darum bemüht, alle Rechteinhaber in Erfahrung zu bringen. Für zusätzliche Hinweise
sind wir dankbar.
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