REGIONALE GESUNDHEIT Gesundheitsnetzwerk Leben für ein gesundes Berufsleben und Bürokratieabbau Die Partner im Gesundheitsnetzwerk Leben (Audi BKK, GO IN, PSIN, Deutsche Psychotherapeutenvereinigung, Passauer Wolf City Reha, Danuviusklinik, rehabewegt e.V., Katholische Universität Ingolstadt-Eichstätt, der Medizinische Dienst) arbeiten gemeinsam mit den Betriebsärzten der AUDI AG und dem Klinikum Ingolstadt daran, durch eine ineinandergreifende medizinische Versorgungskette Wartezeiten zu vermeiden sowie die Wiedereingliederung von beschäftigten Patienten zu erleichtern. Alle notwendigen Maßnahmen werden arbeitsplatzbezogen eingeleitet und durchgeführt. GO hat mit der Audi BKK gesprochen. GO: Herr Fuchs, Sie sind der Vorstandsvorsitzende der Audi BKK. Wir freuen uns sehr, dass Sie sich heute die Zeit für uns nehmen. Sie haben dafür gesorgt, dass das Gesundheitsnetzwerk Leben in Ingolstadt entstanden ist. Warum ist das Gesundheitsnetzwerk Leben wichtig für die Region? HERR FUCHS: Der demografische Wandel hat längst begonnen und stellt Deutschland vor eine große Herausforderung. Die Menschen werden älter und müssen länger arbeiten. Der Fachkräftemangel zieht sich durch alle Berufsgruppen. Jede Region ist gefordert, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen für die Region zu begeistern und damit an die Region zu binden. Die ansässigen Unternehmen, die Leistungsanbieter im Gesundheitswesen (Ärzte aller Fachrichtungen, Betriebsärzte/Arbeitsmediziner, Rehabilitationseinrichtungen, die Anbieter von Rehabilitationssport oder der intensivier ten Reha-Nachsorge, die Krankenhäuser…), der Medizinische Dienst, die Universitäten, die Gesundheitsnetzwerk Leben Kirchenträger sowie die Sozialversicherungsträger können dabei einen großen Anteil leisten. Gemeinsam haben wir eine Chance, die Arbeitskraft berufstätiger Menschen für die Region zu sichern und zu erhalten. Die Audi BKK möchte, dass sich ihre Versicherten und ihre Partner in der Region wohlfühlen und bei Krankheit eine zeitnahe qualifizierte hochwertige vernetzte Versorgungskette zur Verfügung steht, um Arbeitsunfähigkeit zu vermeiden oder zu verkürzen. Bürokratie soll dabei abgebaut werden. Davon profitieren alle Beteiligten und letztendlich die gesamte Region. Mit dem Gesundheitsnetzwerk Leben schauen wir weit über „den Tellerrand“ hinaus und betrachten die derzeitigen Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln, um dann gemeinsam im Konsens einen neuen Weg zu gehen. Der Mensch steht immer im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir wollen die Eigenverantwortung fördern und stärken. Eine Win-Win Situation für alle Beteiligten soll erreicht werden. GO: Im Gesundheitsnetzwerk Leben wirken auch die AUDI AG und das Klinikum, zwei der größten Arbeitgeber in Ingolstadt, mit. Was zeichnet diese Unternehmen aus? Woran arbeiten Sie gerade mit den Unternehmen? HERR FUCHS: Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass beide Unternehmen sich sofort bereit erklärt haben, im Gesundheitsnetzwerk Leben mitzuwirken. Beide Unternehmen zeichnen sich durch ein sehr gutes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) aus. Die Gesundheit und die Gesunderhaltung der Beschäftigten ist Bestandteil der gelebten Unternehmenskultur. Die bereits vorhandenen Erkenntnisse und Erfahrungen der Betriebsärzte, der Personalreferenten, der Betriebsräte bereichern die Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes. Viele Impulse kommen aus den Unternehmen. GO: Wäre es möglich, dass auch andere Unternehmen sich dem Gesundheitsnetzwerk Leben anschließen? Welche Voraussetzungen müssen diese Unternehmen erfüllen? GO – Das Gesundheitsmagazin der Region 10 HERR FUCHS: Natürlich sind auch andere Unternehmen und alle Betriebsärzte aus der Region herzlich willkommen, im Gesundheitsnetzwerk Leben mitzuwirken. Letztendlich sind gesunde und motivierte Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter das größte Kapital jedes Unternehmens. GO: Viele GO IN Ärzte vertreten die Auffassung, dass durch das Gesundheitsnetzwerk Leben die Zusammenarbeit der Ärzte vor Ort verbessert werden kann und die Ärzte bei ihrer hohen Verantwortung für die Gesundheit ihrer Patienten besser unterstützt werden. Warum ist die Unterstützung der Ärzte wichtig? HERR FUCHS: Die Ärzte haben eine hohe Verantwortung und stehen häufig auch unter einem besonderen Handlungsdruck. Ambulant tätige Mediziner müssen mehr als je zuvor auf eine betriebswirtschaftliche Praxisführung achten. Die „Deckelung“ der Honorare, die Gefahr von Regressansprüchen, der Ärztemangel in ländlichen Regionen und die immer größeren Schwierigkeiten, bei der Praxisabgabe einen Nachfolger zu finden, bedeutet auch für die Ärzte eine zunehmende Belastung. In vielen Praxen gibt es einen verstärkten betriebswirtschaftlich orientierten Handlungs- und Veränderungsbedarf. Im Gesundheitsnetzwerk Leben möchten wir die Ärzte bei ihrer hohen Verantwortung für ihre Patienten stärken, stützen und gezielt Bürokratie abbauen. Durch eine gute vernetzte Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Dienst und den Betriebsärzten kann Verwaltungsarbeit eingespart und dem Patienten dadurch viel schneller geholfen werden. GO: Kann es denn bei dieser Zusammenarbeit auch Probleme in datenschutzrechtlicher Hinsicht geben, die vielleicht auch Nachteile für den Patienten haben könnten? HERR FUCHS: Der Datenschutz ist ein ganz wichtiges Thema, das uns sehr am Herzen liegt. Wir haben uns deshalb auch über den Besuch des Bundesdatenschutzbeauftragten 2012 in unserem Hause gefreut. Im Krankengeld-Fallmanagement werden Menschen häufig von ihren Krankenkassen bedrängt und 15
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