KGAL IMMOBILIEN MARKTBERICHT HANDEL DEUTSCHLAND 1. Halbjahr 2015 I. UNSER EXPERTENSTATEMENT HANDELSIMMOBILIEN GEFRAGT WIE NIE Das Investmentklima auf dem deutschen Immobilienmarkt könnte besser nicht sein: Die positive wirtschaftliche Gesamtsituation, das niedrige Zinsniveau und niedrige Energiepreise sorgen für gute Investmentklima Stimmung. Das immense EZB-Wertpapierankaufprogramm in Höhe von EUR 60 Mrd. pro Monat unterstützt die Erholung der Eurozone und beschert der Branche zusätzlichen Rückenwind. So erstaunt es nicht, dass das Interesse an deutschen Immobilien ungebrochen ist. Im ersten Quartal 2015 wurden bei Gewerbeimmobilien Transaktionen in Höhe von EUR 9,5 Mrd. abgeschlossen. Dies sind EUR 0,5 Mrd. weniger als im ersten Quartal 2014. Der Anteil der Einzelhandelsimmobilien ist EUR 40 Mrd. erwartetes Volumen für 2015 signifikant gestiegen und erzielte mit EUR 3,2 Mrd. rund 31 % des Gesamtumsatzes. Für das Gesamtjahr 2015 erwartet die KGAL für Immobilien mit gewerblicher Nutzung ein Volumen von mehr als EUR 40 Mrd. Dies ist in Anbetracht des prosperierenden Marktes ein gesundes, aber kein bedenkliches Wachstum. Im Vergleich zu 2006/2007, während des Immobilienbooms, lag das Transaktionsvolumen für Immobilien mit gewerblicher Nutzung bei EUR 49,5 Mrd. bzw. EUR 54,7 Mrd. Die Zahlen zeigen, dass sich der gesamte Markt für Handelsimmobilien weiter positiv entwickelt. Am stärksten legten in diesem Jahr bisher Fachmärkte und Fachmarktzentren zu: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Transaktionsvolumen um 42 % auf aktuell EUR 1,65 Mrd. erhöht. Die Konkurrenz beim Kauf von Immobilien ist enorm. Die große Nachfrage lässt die Preise steigen und damit nimmt der Druck auf die Renditen zu. Selbst einstige Ladenhüter wechseln heute zu oft stolzen Preisen den Besitzer. Jetzt heißt es: Wer einen stabilen Cashflow erwartet, sollte einen kühlen Kopf beim Investieren bewahren! Immobilieninvestments sind langfristige Investments. Gerade bei Handelsimmobilien ist die Zukunftsfähigkeit entscheidend. André Zücker Geschäftsführer Real Estate 42 % Wachstum bei Fachmärkten und Fachmarktzentren KGAL Marktbericht Handel Deutschland | 1. Halbjahr 2015 II. MARKTDATEN IM BLICKFELD DEUTSCHLAND Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2014/2015 Arbeitsmarkt Weiter Bergauf – Die deutsche Wirtschaft setzte 2015 ihren Florierender Arbeitsmarkt – Der Arbeitsmarkt in Deutschland Wachstumskurs fort. Dennoch stieg das Bruttoinlandsprodukt entwickelt sich weiter beachtlich. Die Erwerbstätigkeit ist um (BIP) verhaltener als 2014. Das BIP war im ersten Quartal 2015 +0,6 % auf 42,4 Mio. angestiegen. 2014 erreichte die Zahl der um 0,3 % höher als im vierten Quartal 2014. Im Schlussquartal Erwerbstätigen im achten Jahr in Folge einen neuen 2014 hatte es noch einen Anstieg von 0,7 % gegeben. Die Höchststand. Innerhalb der EU hat Deutschland mit 6,7 % eine positiven Impulse sind auf den privaten Konsum und die guten vergleichsweise geringe Arbeitslosenquote. Bedingungen für Investitionen zurück zu führen. Prognose BIP-Entwicklung 2015 Zahl der Erwerbstätigen (April 2015) +1,8 % 42,6 Mio. Trend: Trend: Einzelhandelsklima Flächenumsatz im Einzelhandel Verbraucher in Kauflaune – Die deutschen Verbraucher sind Weniger Vermietung für Großflächen – Das Anfangsquartal weiter in Kauflaune. Die gefallenen Energiepreise und das 2015 blieb hinter dem Schlussquartal 2014 zurück. Dies ist niedrige Zinsniveau sorgen für einen starken Konsum. Die jedoch kein Indiz für den weiteren Jahresverlauf. Deutsche 1a- Anschaffungsneigung legt zum vierten Mal in Folge zu. Die Lagen sind nach wie vor gefragt, auch international. Insgesamt Sparneigung der Deutschen ist dagegen gering wie nie, der war die Vermietung von Großflächen ab 1.000 m² rückläufig. Die Einzelhandel floriert. Textilbranche dominiert beim Flächenumsatz nach wie vor. GfK-Konsumklimaindex Mai 2015 Retail-Flächenvermietung 2014 10,1 582.000 m² Trend: Trend: GfK-Konsumklima-Index, 2010-2014 10,00 8,70 8,00 5,60 6,00 4,00 5,90 6,50 4,00 Flächenumsatz Einzelhandel Innenstadtlagen in Tsd. m² , 2010-2014 670 700 590 582 492 500 360 300 2,00 100 0,00 2010 2011 2012 2013 2010 2014 2011 2012 2013 2014 Mietpreisentwicklung Retail-Investments Auf überdurchschnittlichem Niveau – Das Mietpreiswachstum Hohe Nachfrage – Das Interesse an deutschen Einzelhandels- in Deutschland ist weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die „Big immobilien ist enorm. Das Transaktionsvolumen mit 10“, die zehn größten deutschen Städte, erzielten 2014 ein Einzelhandelsobjekten lag 2014 bei EUR 8,6 Mrd. und liegt durchschnittliches Wachstum von 3,1 %. Für 2015 wird erwartet, damit EUR 600 Mio. über dem Ergebnis aus 2013. dass die Metropolen ihr Spitzenmietniveau stabil halten werden. Spitzenmietpreisentwicklung der„Big 10“ in Deutschland Einzelhandels-Investments 2014 + 3,1 % EUR 8,6 Mrd. Trend: Trend: Spitzenmietpreisentwicklung „Big 10“ in %, 2010-2014 3,80 4,00 3,00 3,60 3,20 3,00 3,10 Retail Investments in Mrd. EUR, 2010-2014 12,00 8,00 10,80 7,80 7,80 8,00 8,60 2012 2013 2014 2,00 4,00 1,00 0,00 0,00 2010 2011 2012 2013 2014 2010 2011 KGAL Marktbericht Handel Deutschland | 1. Halbjahr 2015 III. UNTER DIE LUPE GENOMMEN KRISENFEST UND WERTSTABIL: FACHMARKT- UND VERSORGUNGSZENTREN Auf dem Markt für Handelsimmobilien ein lohnendes Investment zu finden, ist in Zeiten des boomenden Immobilienmarkts eine Herausforderung. In welche Objekttypen macht es in Anbetracht von hohen Kaufpreisen und wachsendem Online-Handel noch Sinn zu investieren? Wo ist das Chance-Risiko-Profil ausgewogen und wo sind die Renditen noch angemessen? Wer in Zukunft mit Handelsimmobilien stabile Cash-Flows generieren möchte, sollte seinen Fokus neben den schillernden Geschäftshäusern in den Top-Einkaufsstraßen auch auf Objekttypen der Grundversorgung richten. Abseits von Metropolen und den Top-Lagen finden sich Versorgungs- und Fachmarktzentren. Diese gemischt genutzten Immobilien haben sich in der Vergangenheit nahezu Fachmarkt- und Versorgungszentren mit Fokus auf Grundversorgung unabhängig von konjunkturellen Schwankungen gezeigt, auch vom steigenden Anteil des OnlineHandels blieb das Geschäft mit Lebensmitteln und Dienstleistungen bis dato fast unberührt. Der Fokus auf Grundversorgung ermöglicht stabile Erträge trotz politischer oder wirtschaftlicher Krisen. Dennoch gilt: Bei Investitionen in Fachmarktzentren sollten Investoren sich die Höhe, die Zukunftsfähigkeit der Mietkonzepte sowie die Zusammensetzung der Nebenmieten genau ansehen. Diese Faktoren werden für die Wettbewerbsfähigkeit von Immobilien immer wichtiger. STECKBRIEF FACHMARKZENTREN Grundversorgung bringt Stabilität Ausrichtung auf Güter des täglichen bzw. periodischen Bedarfs (Nahrungsmittel, Drogerie, Bekleidung, Basis-Konsum) Persönliche Dienstleistungen (Fitness & Healthcare, Reinigung, Schuh- und Schlüsseldienste) GEGENÜBERSTELLUNG BIP, PRIVATER KONSUM UND GRUNDVERSORGUNG 4% 2% Grundversorgung schafft Stabilität 0% 1999 01 03 05 07 09 11 13 -2% -4% Bruttoinlandsprodukt Private Konsumausgaben Quelle: Statistisches Bundesamt/Gesundheitsberichterstattung des Bundes GBE Grundversorgung/Gesundheitsausgaben * KGAL Marktbericht Handel Deutschland | 1. Halbjahr 2015 IV. AUSBLICK MIT BEDACHT INVESTIEREN Eine positive wirtschaftliche Gesamtsituation, niedrige Zinsen, reichlich Kapital im Markt: So freundlich das Investmentklima für den Immobilienmarkt auch ist: Es gilt weiterhin mit Bedacht zu kaufen. Nur mit einer defensiven Immobilienstrategie wird es für den längerfristig orientierten Investor Defensive Immobilienstrategie möglich sein, positive Renditen zu realisieren. Es wird sich auszahlen, wenn Investoren ihren Fokus jetzt auf Objekte setzen, die weniger volatil hinsichtlich der Nachfrage sind. Eine krisenstabile Strategie bedeutet, in Zeiten des florierenden Markts auf Objekte in 1A-Lagen zu Liebhaber-Preisen zu verzichten und damit nicht dem Versprechen In Immobilien auf den zweiten Blick investieren immer weiter steigender Preise zu erliegen. Immobilien in Frequenzlagen der A-Städte oder in zentrumsnahen Lagen der Mittelstädte werden sich in Zeiten geringerer Nachfrage im Vergleich zu überteuerten Objekten in Top-Lagen als wertstabiler erweisen. Der Einfluss des E-Commerce auf die deutsche Einzelhandelslandschaft steigt weiter: Die Umsätze des Online-Handels haben sich in Deutschland seit 2012 auf EUR 49,8 Mrd. verdoppelt, der OnlineAnteil am Gesamthandelsumsatz liegt bei 10 %. Wer in Zukunft im Segment Handelsimmobilien Einfluss des Online-Handels wächst investiert, muss diese Entwicklung im Blick behalten und in Objekte investieren, die sich relativ unabhängig von diesen Einflüssen zeigen oder vom zusätzlichen Handel profitieren. Dazu zählen Stadtteilzentren mit einem zukunftsfähigen Branchen- und Mietermix, der auf „Basis-Konsum“ und Dienstleistungen ausgerichtet ist. KGAL Expertise im Bereich Immobilien Seit 1968 im Immobilienmarkt EUR 7,9 Mrd. verwaltetes Investitionsvolumen 71 Mitarbeiter im Immobilienbereich 142 Immobilienfonds Erwerb von mehr als 1.000 Immobilien Kontakt André Zücker Geschäftsführer Real Estate KGAL Investment Management GmbH & Co. KG Tölzer Straße 15 82031 Grünwald E-Mail: [email protected] Quellenangaben: CBRE: Deutschland Einzelhandelsinvestmentmarkt Market View Q1, http://www.cbre.de/de_de/research/capital_markets, (26.06.2015) | Statistisches Bundesamt Destatis, https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Erwerbstaetigkeit.html (26.06.2015) | Statista: GfK-Konsumklima-Index für Deutschland 2014/2015. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/2425/umfrage/gfk-konsumklima-index/ (26.06.2015) | Jones Lang LaSalle, Investmentmarktüberblick Deutschland 1. Quartal 2015 http://www.jll.de/germany/de-de/Research/Investmentmarktueberblick-Q1-2015-Germany-JLL.pdf?805619d5-b8a9-4e93-8b16-da211cf64683 (26.06.2015) | Eine vollständige oder auszugsweise Vervielfältigung dieses Marktberichts darf nicht ohne die ausdrückliche Zustimmung der KGAL GmbH & Co. KG („KGAL“) erfolgen. Die Informationen im Marktbericht stammen aus Quellen, die wir als zuverlässig erachten, jedoch nicht im Einzelnen geprüft haben. Für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben und Informationen steht die KGAL daher nicht ein. Die in diesem Dokument enthaltenen Darstellungen und Erläuterungen geben die jeweilige Einschätzung der KGAL zum Zeitpunkt ihrer Erstellung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die Inhalte dieses Dokumentes stellen keine Anlageberatung oder sonstige Handlungsempfehlung dar und ersetzen in keinem Fall eine professionelle Anlageberatung oder die Beurteilung der individuellen Verhältnisse durch einen Steuerberater. Es wird keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Verluste, die direkt oder indirekt aus der Verteilung oder Verwendung dieses Dokumentes oder seiner Inhalte entstehen, übernommen.
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