Wie man Piloten abschleppt

Jugend und Wirtschaft
FRANKFU RT ER A L LG EM E I NE Z E I TU NG
D O N N E R S TAG , 7 . M A I 2 0 1 5 · N R . 1 0 5 · S E I T E 21
Schüler schreiben: Ein Projekt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und des Bundesverbandes deutscher Banken
Laufkunden
sollen draußen
bleiben
Wie man Piloten abschleppt
Ein Flugzeug sollte
sich nicht mit eigener
Triebwerkskraft aus
seiner Parkposition
bewegen. Das könnte
für Menschen, die sich
in der Nähe befinden,
gefährlich sein. Dafür
braucht man Flugzeugschlepper. Manche
haben Stangen, andere
nicht. Jedes System hat
Vor- und Nachteile.
r hat 1360 PS, acht Zylinder und
erreicht trotzdem nur eine
Höchstgeschwindigkeit von dreißig Stundenkilometern. Der
AST-1 X von Goldhofer ist der stärkste
Flugzeugschlepper der Welt. Tagtäglich
schiebt er Modelle des Airbus A380, des
größten zivilen Verkehrsflugzeugs der
Welt, über die Rollfelder der Flughäfen.
„Unsere Flugzeugschlepper sind – neben
dem Zurückschieben von Flugzeugen aus
der Parkposition – hauptsächlich für das
Bewegen von Flugzeugen auf längeren
Strecken konzipiert, zum Beispiel vom
Fluggaststeig zum Wartungshangar, und
das ohne Cockpitbesatzung“, erklärt Thomas Kramer, Verkaufsleiter der Goldhofer AG mit Sitz in Memmingen. Der Neupreis eines AST-1 X 1360 liegt nach Angaben des Betreibers des Frankfurter Flughafens, der Fraport AG, bei 1,5 Millionen
Euro. Der genaue Preis hängt laut Goldhofer von vielen Faktoren ab und liegt bei
mehr als einer Million Euro.
Das ehemalige Konkurrenzunternehmen der Goldhofer AG, die Schopf Maschinenbau GmbH, gehört seit dem 1. Januar 2013 zur gemeinsamen Firmengruppe. „Unter dem Namen Schopf bieten wir
unseren Kunden nun auch konventionelle, sogenannte Stangenflugzeugschlepper
an“, sagt Kramer. Bei dieser Form des
Flugzeugschleppens wird eine Stange zwischen dem Bugfahrwerk des Flugzeugs
und dem Schlepper angebracht. Stangenlose Schlepper umfassen und heben das
Bugfahrwerk hingegen hydraulisch. Mit
mehr als 6000 verkauften Stangenflugzeugschleppern unter dem Namen Schopf
sei Goldhofer Weltmarktführer, sagt Kramer. Von den stangenlosen Schleppern
habe man bisher rund 750 Stück verkauft.
Die Fraport AG ist als Betreiber des
größten deutschen Verkehrsflughafens
auf neueste Bodenabfertigungsfahrzeuge
angewiesen, um den Anforderungen des
immer stärker wachsenden Verkehrs- und
Frachtaufkommens gerecht zu werden.
Derzeit sind in Frankfurt 36 Flugzeugschlepper in Betrieb; 25 sind konventionell und 11 stangenlos, wie Angelika
Reichhold-Heinbuch von der FraportPressestelle berichtet. „Das Investitionsvolumen der vergangenen drei Jahre für
Bodenabfertigungsgeräte und Winterdienstfahrzeuge betrug etwa 7,9 Millionen Euro. Nicht immer werden die Geräte gekauft, teilweise sind die Fahrzeuge
Ein Fitnesstrend fasst
in Deutschland Fuß
as Kölner Fitnessunternehmen
OBC Europe GmbH, der Betreiber des „Original Bootcamp“, hat
zum ersten Mal einen Umsatz im unteren
siebenstelligen Bereich erreicht; gegenüber dem Vorjahr hat es den Umsatz verdoppelt. „In Deutschland sind wir der
Marktführer und Begründer von Outdoor
Bootcamps“, sagt Christoph Adelmann
aus der Marketingabteilung. Es gebe zunehmend Konkurrenz, doch kaum andere
Anbieter, die auch in ganz Deutschland
agierten. Das Bootcamp ist ein intensives
Fitnesstraining an der frischen Luft. Nach
einer Studie des American College of
Sports Medicine ist es einer der größten
Fitnesstrends auf der Welt. Es entstand
aus militärischen Trainingslagern in den
Vereinigten Staaten.
Sie ziehe das Trainingslager dem Fitnessstudio vor, da „man mehr Spaß hat“,
sagt Michaela Bartman, Kundin des Bootcamps in Bonn. „Die Gruppendynamik
ist viel besser.“ Anders als im Fitnessstudio würden nicht die einzelnen Muskeln
an Geräten trainiert. „Wir sehen den Körper als Einheit und trainieren ganze Bewegungsabläufe“, erklärt Adelmann. Doch
auch im Bootcamp werden kleinere Geräte verwendet, zum Beispiel Seile, Medizinbälle und Hanteln.
Zu Beginn des Trainings im Bonner
Bootcamp wärmen sich die Teilnehmer
auf, unter anderem durch Teamspiele.
Dann folgt ein intensives Zirkeltraining
mit Musikbegleitung. In jedem Lied ertönt der Ausruf „You must train harder!“.
Sollte man den Wunsch nach einer besseren Ernährung haben, bietet das Bootcamp „Ernährungs-Challenges“ an. Zweimal in der Woche kommt jede Gruppe
aus maximal zwölf Teilnehmern für eine
Stunde zusammen. Ein Kurs, der acht Wochen dauert, kostet 175 Euro, 11 Euro je
Stunde.
Außerdem arbeitet das 2010 gegründete „Original Bootcamp“ mit rund zwanzig
Unternehmen zusammen, zum Beispiel
mit Condor, L’Oréal und Rewe. Die Firmenbootcamps finden oft auf Unternehmensdächern oder in Parks statt. Sie sollen das Teamgefühl der Mitarbeiter stärken. Und: „Wir wollen unsere Mitarbeiter
gesund halten“, sagt Eva Buglowski, Gesundheitsbeauftragte bei Rewe. Das Unternehmen hatte zunächst die Kosten
ganz übernommen, doch es kamen nur
wenige zum Training. Das änderte sich,
als sie die Hälfte zahlen mussten.
Das von Absolventen der Sporthochschule Köln gegründete Bootcamp hat
rund 6000 Kunden. 80 Prozent sind
Stammkunden, 75 Prozent sind Frauen.
Adelmann vermutet, dass Frauen mehr
Wert auf eine gute Figur legten und Männer eher den Individual- oder Wettkampfsport bevorzugten. Das durchschnittliche
Alter der „Booties“ betrage 32, viele seien
Akademiker. Das Bootcamp beschäftigt
gut 100 Trainer in mehr als zwanzig deutschen Städten. Im Hauptberuf sind sie
meistens Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler oder Sportlehrer.
D
E
Das Flugzeug wird an der Nase herumgeführt: Der AST-1 X von Goldhofer im Einsatz am Frankfurter Flughafen
auch geleast“, sagt Reichhold-Heinbuch.
Fast alle Flugzeugschlepper des Frankfurter Flughafens seien von Goldhofer oder
der Trepel Airport Equipment GmbH aus
Wiesbaden. „Die planerische Nutzungsdauer von Flugzeugschleppern liegt zwischen 11 und 12 Jahren, bei kleineren
Schleppern beträgt sie bis zu 17 und bei
den großen Stangenschleppern sogar 20
Jahre.“
Flugzeuge bewegen sich auf dem Boden und in der Luft mit Hilfe ihrer Triebwerkskraft. „Bei den sogenannten Nosein-Positionen direkt vor dem Gebäude wären technische Anlagen, geparkte Geräte
und eventuell Personen in der Nähe gefährdet, wenn das Flugzeug diese aus eigener Triebwerkskraft verlassen würde. In
der Regel werden die Triebwerke erst angelassen, wenn das Flugzeug bereits aus
der Parkposition gefahren wurde“, erklärt
Reichhold-Heinbuch. Auf dem Frankfurter Flughafen ist es grundsätzlich untersagt, die Parkposition mit Hilfe des Umkehrschubs zu verlassen, der für den
Bremsvorgang während der Landung vorgesehen ist.
Die Zahl der Pushbacks, wie das Zurückschieben von Flugzeugen aus der
Parkposition bezeichnet wird, hat sich
zum Beispiel am Flughafen München auf
weit mehr als 177 000 im Jahr erhöht.
„Der Anteil an Pushbacks, gemessen am
Volumen aller startenden Maschinen am
Flughafen München, stieg in den letzten
Jahren auf mehr als 81 Prozent“, sagt Bettina Siegemund von der Gesellschaft für
Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH.
Trepel ist seit etwa fünf Jahren in der
Branche der Stangenflugzeugschlepper
aktiv, wie Geschäftsführer Klaus Pfeiffer
berichtet. „Unser Kerngeschäft besteht jedoch in der Herstellung und dem Vertrieb
von Flugzeugladern, mit denen Container und Paletten in Flugzeuge verladen
werden. In diesem Segment sind wir unter etwa zehn Wettbewerbern Weltmarktführer.“ Carsten Schimkat, der Verkaufsleiter von Trepel, erklärt: „Ein Vorteil von
Stangenflugzeugschleppern gegenüber
stangenlosen Schleppern ist die größere
Kompatibilität mit verschiedenen Flugzeugmustern. Ein stangenloser Flugzeugschlepper für den Airbus A380 wäre zum
Beispiel nur in der Lage, Großraumflugzeuge zu schleppen.“
Die um einiges teureren stangenlosen
Schlepper bieten nach Angaben von
Reichhold-Heinbuch klare Vorteile bei
Park- oder Werftschlepps, weil das Flugzeug ohne Personal im Cockpit geschleppt werden darf. „Bei Stangenflugzeugschleppern muss nämlich immer
eine Person im Cockpit anwesend sein,
die im Falle des Brechens der Stange das
Flugzeug abbremst“, erklärt die FraportSprecherin. „Aufgrund der Sicherheit
und der höheren Geschwindigkeit bei
Langstreckenschlepps werden stangenlose Flugzeugschlepper benötigt und bei
Fraport entsprechend dem Bedarf bereitgehalten.“ Eine Zulassung von Stangenflugzeugschleppern ist nicht vorgesehen.
Die Schleppstangen verfügen über Scherbolzen, die bei Überschreitung von bestimmten Kräften brechen und das Fahrwerk der Flugzeuge somit vor Beschädigung schützen, erklärt Trepel-Verkaufsleiter Schimkat.
Der stärkste Flugzeugschlepper von
Trepel, der Challenger 700, ist mit einem
450 PS starken Dieselmotor ausgestattet
und besitzt ein verbautes Lastschaltgetriebe mit sechs Vorwärts- und drei Rückwärtsgängen, wie Schimkat erklärt. „Mit
diesen Leistungsdaten ist der Challenger
700 einer der stärksten Stangenschlepper
auf dem Weltmarkt. Der Durchschnittspreis liegt bei rund 500 000 Euro.“ Der
Preis des günstigsten Flugzeugschleppers,
des Challenger 150, liege bei ungefähr
100 000 Euro. Dieser sei in der Lage, die
Boeing 737 und Flugzeuge der Airbus-A320-Familie zu schleppen. Der Umsatz von Trepel betrug 2012 49,9 Millionen Euro, im vergangenen Jahr lag er bei
57 Millionen Euro; der Anteil der Flugzeugschlepper betrug rund ein Fünftel.
„Wir verkaufen bereits im vierten Jahr
nach dem Brancheneintritt etwa 100 Flugzeugschlepper pro Jahr mit stark steigender Tendenz“, sagt Pfeiffer.
Foto Frank Röth
Viele der hergestellten Flugzeugschlepper werden exportiert. „Sie finden die
Flugzeugschlepper der Goldhofer AG
auch an allen großen Flughäfen der Welt
wie Peking, Dubai, London, Paris und
Los Angeles“, sagt Kramer. Bei Trepel
liegt der Exportanteil der Flugzeugschlepper und -lader nach Angaben von Schimkat bei mehr als 90 Prozent. Trepel setzt
wie Goldhofer auf „made in Germany“.
„Alle unsere Produkte werden komplett
in unserem Produktionszentrum in
Tauberbischofsheim gebaut“, berichtet
Pfeiffer.
Der Umsatz der Goldhofer AG betrug
2013 nach eigenen Angaben und unverändert gegenüber dem Vorjahr 174 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt
rund 650 Mitarbeiter. „Im Jahr 2014 betrug unser Umsatz im Gesamtkonzern
240 Millionen Euro“, teilt Kramer mit.
„Der Umsatzanstieg kam zum einen
durch die Übernahme der Schopf Maschinenbau GmbH, zum anderen durch Mehrverkäufe in allen Produktbereichen zustande.“ Der Vertriebsleiter blickt optimistisch in die Zukunft: „Die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre
war sehr gut, wir haben viele Neukunden
gewinnen können. Wir gehen von einem
Wachstum in den nächsten Jahren aus.“
Michael Kallenberg
Ikram El-Metalsi
Katholische Schule Liebfrauen, Berlin
Tannenbusch-Gymnasium, Bonn
Die Stille lässt den Camper kalt
Sie lassen niemanden im Regen stehen
In jedem Caravan oder Reisemobil befindet sich ein Produkt von Dometic
Der Mittelständler Hauraton aus Rastatt exportiert Rinnen in die ganze Welt
enn die Sonne vom Himmel
lacht und das Thermometer in
die Höhe schnellt, geht Joachim Kinscher das Herz auf. „Das ist unser Wetter“, sagt der Geschäftsführer der
Dometic GmbH in Siegen. Das Unternehmen hat mit der Produktion von
lautlosen Absorberkühlschränken eine
Marktnische gefunden und sich nach eigenen Angaben zum Weltmarktführer
entwickelt. Dometic beliefert vor allem
die europäische Freizeitfahrzeugindustrie. Die Dometic Group sei in der Caravanbranche einer der bedeutendsten Zulieferer auf der Welt und liefere an alle
europäischen Fahrzeughersteller. „Dadurch“, sagt Kinscher, „ist in jedem Reisemobil oder Caravan mindestens ein
Dometic-Produkt verbaut.“
Im Siegener Werk wurden bisher fast
11 Millionen Kühlschränke produziert.
Jedes Jahr verlassen 140 000 Kühlschränke die Werkshallen. „Davon werden
120 000 in Reisemobile und Caravans
eingebaut. Die anderen 20 000 finden
sich größtenteils in der Hotellerie wieder, aber auch in Studentenwohnheimen
und Altenheimen“, berichtet Jan Hass,
der bei Dometic für Social Media zuständig ist. 440 Mitarbeiter stellen fast alle
Einzelteile selbst her. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen etwa 1200
Mitarbeiter an vier Standorten, auf der
ganzen Welt sind es 7200 Mitarbeiter.
Dometic produziert die Spezialgeräte
in der weltgrößten Fabrik für Absorberkühlgeräte. Es besitzt nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 80 Prozent
in der Reisemobilbranche. „Unser Produkt wird überall dort benötigt, wo man
nahe beim Kühlschrank schläft“, erläutert Kinscher. Im Gegensatz zu Geräten,
die man von zu Hause kennt, kann man
die nächtliche Ruhe ohne Unterbrechungen genießen, da kein lauter Kompressor
eingebaut worden ist. Der Kältekreislauf
as in der dritten Generation geführte Familienunternehmen Hauraton
liefert Regenrinnen in die ganze
Welt und stellte zum Beispiel sicher, dass
das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft im brasilianischen Maracanã-Stadion selbst bei Regen nicht ins Wasser gefallen wäre. Oberflächenentwässerung wird
wegen der zunehmenden Versiegelung von
Böden und Starkregenereignissen immer
wichtiger. Regenwasser soll möglichst am
selben Ort schnell versickern können. Darüber hinaus ist wegen der Belastung des Regenwassers durch Schwermetalle und Benzin eine Filterung essentiell.
Das Rastätter Unternehmen ist zum Beispiel in Tansania tätig, wo Wasser sehr
knapp ist. „Mit die wichtigste Aufgabe in
diesen Ländern ist, den Bewohnern sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen“, sagt
Hauraton-Geschäftsführer Marcus Reuter.
Doch nicht nur für Afrika, sondern auch
für niederschlagsreichere Länder ist zu erwarten, dass die Menschen wegen unregelmäßiger Niederschläge, verursacht durch
einen Klimawandel, immer mehr auf Regenwasser angewiesen sein werden. So hat
Hauraton gemeinsam mit Hochschulen
und Unternehmen sowie der Deutschen
Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall ein Filtersubstrat entwickelt. „Durch biologische, chemische und
physikalische Vorgänge werden die giftigen Stoffe im Regenwasser festgehalten
und gebunden“, erklärt Reuter.
Das Sortiment von Hauraton umfasst
mehr als 2500 Produkte aus Beton und
Kunststoff; mit ihnen wird Regenwasser gesammelt und gereinigt. „Die Rinnen sind
u-förmig und werden in den Boden eingebaut. Die leichteste Rinne wiegt nur 0,7 Kilogramm, während die schwerste ganze
drei Tonnen auf die Waage bringt“, berichtet Reuter. Wenn Regenwasser in die Rinne
fließe, werde es über Bäche oder Vorfluten
dem Wasserkreislauf wieder hinzugefügt.
W
wird durch Strom aus der Steckdose,
dem Zigarettenanzünder oder mit Gas
angestoßen. Ein Ammoniak-Wasser-Gemisch wird zum Aufsteigen gebracht.
Das Ammoniak verdampft und entzieht
so Wärme aus dem Kühlschrankinneren.
Da die Geräte durch Gas oder den Zigarettenanzünder versorgt werden könnten, könne man sie sogar in einer Berghütte nutzen, sagt Kinscher.
Die Dometic Group hat nach seinen
Angaben 2014 einen Umsatz von 975
Millionen Euro erwirtschaftet. Sie fer-
ZEITUNG IN DER SC HULE
Mehr zu den Projektpartnern im Internet unter
www.jugendundwirtschaft.de
Verantwortliche Redakteurin:
Lisa Becker
Verantwortlich im Bankenverband:
Anke Papke
Pädagogische Betreuung:
IZOP-Institut zur Objektivierung von Lern- und
Prüfungsverfahren, Aachen
Ansprechpartner:
Dr. Titus Maria Horstschäfer
An dem Projekt
„Jugend und Wirtschaft“ nehmen teil:
Aachen, Einhard-Gymnasium 앫 Baden-Baden,
Klosterschule vom Heiligen Grab 앫 Bad Iburg,
Gymnasium 앫 Bad Kreuznach, Gymnasium am
Römerkastell 앫 Bad Zwischenahn, Gymnasium
Bad Zwischenahn-Edewecht 앫 Bargteheide, Kopernikus Gymnasium 앫 Berlin, Kath. Schule Liebfrauen 앫 Bonn, Hardtberg-Gymnasium, Tannenbusch-Gymnasium 앫 Bremen, Oberschule Rock-
tigt auch Klimaanlagen, Markisen, mobile Küchen- und Sanitäranlagen sowie
Fenster und Türen. Ein Absorberkühlschrank mit einem Volumen von 95 Litern kostet etwa 1000 Euro, ein Gerät
mit 160 Litern rund doppelt so viel. Vertrieben werden die Kühlschränke in
rund 100 Ländern. Die demographische
Entwicklung spreche für Dometic, sagt
Kinscher. „Mit dem Alter werden die
Menschen reisefreudiger.“
Felix Schmitt
Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung, Siegen
winkel, Technisches Bildungszentrum Mitte 앫
Calw, Hermann Hesse-Gymnasium 앫 Ellwangen,
Hariolf-Gymnasium 앫 Frankenthal, Albert-Einstein-Gymnasium 앫 Geisenheim, Internat Schloss
Hansenberg 앫 Gießen, Landgraf-Ludwigs-Gymnasium 앫 Grenzach-Wyhlen, Lise-Meitner-Gymnasium 앫 Günzburg, Dossenberger-Gymnasium 앫
Hamburg, Gymnasium Ohmoor, Wilhelm-Gymnasium 앫 Hannover, Tellkampfschule 앫 Hausach,
Kaufmännische Schule 앫 Heubach, RosensteinGymnasium 앫 Hilden, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium 앫 Holzminden, Campe-Gymnasium 앫
Kaiserslautern, Albert-Schweitzer-Gymnasium 앫
Kiel, Max-Planck-Schule 앫 Köln, Maximilian-Kolbe-Gymnasium 앫 Kusel, Gymnasium 앫 Lengenfeld, Käthe-Kollwitz-Gymnasium 앫 Leonberg, Johannes-Kepler-Gymnasium 앫 Magdeburg, Ökumenisches Domgymnasium 앫 Mainz, Theresianum 앫 Maxdorf, Gymnasium 앫 München, Obermenzinger Gymnasium 앫 Münster, Gymnasium
Wolbeck 앫 Neuenbürg, Gymnasium 앫 Neunkirchen/Saar, Gymnasium am Steinwald 앫 Neuruppin, Evangelische Schule 앫 Neustadt b. Coburg,
Arnold-Gymnasium 앫 Neu-Ulm, Bertha-von-Suttner-Gymnasium 앫 Ober-Ramstadt, Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule 앫 Oettingen, AlbrechtErnst-Gymnasium 앫 Osnabrück, Wirtschaftsgymnasium 앫 Pfarrkirchen, Gymnasium 앫 Preetz,
Friedrich-Schiller-Gymnasium 앫 Senftenberg,
Friedrich-Engels-Gymnasium 앫 Siegburg, Berufskolleg 앫 Siegen, Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung 앫 Sofia, 91. Gymnasium Prof. Konstantin
Galabov 앫 Trier, Bischöfl. Angela-Merici-Gymnasium 앫 Wedel, Johann-Rist-Gymnasium 앫 Wernigerode, Gymnasium Stadtfeld
D
Ein wichtiger Schritt in der Unternehmensgeschichte war die Entdeckung eines
italienischen Zements, der durch das Beifügen von Glasfasern besonders stabil wurde. Deshalb war für die gleiche Stabilität
weniger Masse erforderlich, was zur Folge
hatte, dass die Rinnen deutlich leichter
wurden. Diese Produktreihe namens Faserfix habe Hauraton den Schritt vom lokalen
auf den nationalen und sogar internationalen Markt, vor allem in Nachbarländern
wie Frankreich, Belgien, der Schweiz und
Österreich, ermöglicht. Hauraton bietet
für alle Anwendungsbereiche auch Entwässerungsrinnen aus recyceltem Kunststoff
an. Das habe dem Unternehmen den endgültigen Schritt auf den Weltmarkt ermöglicht. „Der Vorteil dieser Rinnen ist vor allem das geringe Gewicht.“ Die Kunststoffrinnen dürfen aber nicht in Tunneln eingesetzt werden, da sie in eine schlechtere
Brandschutzklasse eingeordnet sind. Seit
der Einführung der Kunststoffrinne Recyfix vor zwanzig Jahren wachsen die Verkaufszahlen nach Unternehmensangaben
jedes Jahr, teilweise im zweistelligen Prozentbereich.
Der Einstiegspreis der Kunststoffrinne
liege inklusive Abdeckung bei rund 47
Euro je Meter. Die Betonrinne sei – mit Abdeckung – im Preis vergleichbar. Die Produkte können aber auch viel teurer sein:
Für Sonderanfertigungen oder Rinnen in
höheren Lastklassen, die im Tiefbau verwendet werden, müsse man für eine Betonrinne mit 607 Euro den Meter exklusive Abdeckung rechnen. „Bis heute sind die Produkte aus Faserbeton in Deutschland am
beliebtesten, da der deutsche Markt eher
traditionell geprägt ist“, sagt Reuter. Je weiter man sich allerdings von Deutschland
entferne, desto beliebter werde die Kunststoffrinne.
„Auf dem deutschen Markt ist Hauraton
mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent das zweitgrößte Unternehmen“, berichtet Reuter. Auf dem Markt der Kunststoffrinnen sei man Weltmarktführer. Die
deutschen Mitanbieter seien auch die
stärksten Konkurrenten. Größter Konkurrent ist die ACO Gruppe aus Büdelsdorf.
Im Bereich der Kunststoffrinnen sei vor allem die deutsche MEA AG aus Aichach ein
ernstzunehmender Konkurrent. Stolz ist
Reuter auf Vorzeigeprojekte wie die Formel-1-Rennstrecke in Abu Dhabi, verschiedene Flughäfen sowie fünf der WM-Stadien in Brasilien. „Wir exportieren etwa 65
Prozent der Waren in mehr als 73 Länder
auf allen Kontinenten.“ Hauraton beschäftige 350 Mitarbeiter, davon 190 in Deutschland. 2014 erwirtschaftete man einen Umsatz von rund 88 Millionen Euro, 5 Prozent
mehr als im Vorjahr. Die Produktpalette
werde jedes Jahr um mindestens zehn
neue Produkte erweitert – man wolle weiter wachsen.
Laura Leppert
Klosterschule vom Heiligen Grab, Baden-Baden