HERBST 2015 | DAS MAGAZIN FÜR DIE BESSERE BIO-ERNTE bio-saatgut bio-saatgut / Herbst 2015 / Vorwort SEITE 2 Liebe Biobäuerin! Lieber Biobauer! Thomas KERSCHBAUMMAYR Verkauf und Beratung Bio-Saatgut Es ist bemerkenswert, dass bei der letzten Tagung der Vereinigung der Pflanzenzüchter Österreichs ein Viertel der Vorträge biorelevante Forschungsarbeiten betraf. Ein Indiz dafür, dass die mittelständischen Pflanzenzüchter Europas an der Entwicklung des Biolandbaus teilhaben und im Rahmen ihrer Möglichkeiten dem Bedarf an Sorten für den Biolandbau gerecht werden wollen. Aus einer möglichst großen genetischen Vielfalt neue Sortenstämme auszuwählen, die den Anforderungen der biologischen Landwirtschaft und deren Produkten entsprechen, ist ein im Vergleich zu den modernen Züchtungsmethoden zeit- und damit auch kostenaufwändiger Weg. Die Kosten der Entwicklung einer Sorte für den Biolandbau können über den Verkauf von Biosaatgut und die daraus folgenden Lizenzeinnahmen aber nicht gedeckt werden. Es gibt daher für einen privaten Pflanzenzüchter und Saatgutproduzenten nur den Weg der Finanzierung der Sortenentwicklung für den Biolandbau über den Saatgutverkauf für alle gentechnikfreien Produktionsrichtungen. Mit der Sorte GREGORIUS haben wir bei Winterweizen eine Erhaltungssorte über die Bio-Wertprüfung in Österreich registrieren können, die aufgrund der hohen Winterhärte, Gelbrostresistenz, dem guten Ertragsniveau und der besonderen Stabilität der Qualität (Rohprotein, Fallzahl) die genetische Vielfalt im Biolandbau erweitert. Die konventionelle Sorte LUKULLUS, unter Biobedingungen geprüft, stellt schon langjährig ihre Eignung für den Biolandbau unter Beweis. Grundsätzlich zeichnet sich unser Sortiment an Biosaatgut durch Stabilität über viele Standortbedingungen aus. Die Ernteergebnisse aus der Praxis bei den Wintergerstensorten CHRISTELLE und RENI, dem Winterroggen DUKATO oder der neuen Dinkelsorte ZOLLERNSPELZ im Biolandbau bestätigen dies. Die nachfolgenden Seiten liefern Ihnen detaillierte Sorteninformationen und sollen Sie damit in der Sortenwahl unterstützen! Thomas KERSCHBAUMMAYR INFORMATION UND BERATUNG Sprechen Sie mit Ihrem regionalen Berater Raimund BRANDSTETTER, Mobil: 0664/855 06 21 [email protected] Franz ZEHETGRUBER, Mobil: 0664/534 17 36 [email protected] Albert MÜLLNER, Mobil: 0664/142 60 05 [email protected] Jakob FEICHTER, Mobil: 0664/134 08 73 [email protected] Alfred RAUSCHER, Mobil: 0664/134 08 72 [email protected] Verkauf Bio-Saatgut Thomas KERSCHBAUMMAYR Tel: 0732/389 00-1252 [email protected] Standort Linz A-4060 Leonding, Schirmerstraße 19 Tel: 0732/389 00-0, Fax: 0732/38 58 17 [email protected], www.saatbau.com Feldproduktion Bio-Saatgut Andreas SARG, Mobil: 0664/887 292 47 [email protected] SPEISEWEIZEN – GRANNENWEIZEN LUKULLUS Nimm den Besten! [7] In den letzten Jahren überzeugte LUKULLUS bei Bio-Betrieben mit höchsten Erträgen. In der amtlichen Bio-Wertprüfung 2013 und 2014 war LUKULLUS im Mittel die ertragsstärkste Sorte. Zugleich erzielt LUKULLUS einen hohen Proteingehalt, das beweist seine gute N-Effizienz. LUKULLUS weist eine sehr schöne Kornausbildung mit hohem Tausendkorngewicht auf, die mit bester Mehlausbeute kombiniert ist. Hervorzuheben ist die sehr gute Fallzahlstabilität (Auswuchsfestigkeit). • gute Widerstandskraft gegenüber Gelbrost, Braunrost und Mehltau • mittlere Wuchshöhe, gut standfest • mittelfrühe Reife • hohes Hektolitergewicht • Anbauempfehlung: Anf. Okt. – Ende Nov. BIO 300–400 Körner/m2, 130–200 kg/ha Kornertrag [Rel-Werte in %] 95 108 106 arnold 100 capo 105 LUKULLUS 110 90 85 80 75 100 Quelle: AGES – Institut für nachhaltige Pflanzenproduktion, Winterweizen im Biolandbau, 2008 – 2014, alle Standorte, 100 % = 5.670 kg/ha bio-saatgut / Herbst 2015 / Winterweizen SEITE 4 FUTTERWEIZEN – KOLBENWEIZEN PAPAGENO Das Energiebündel [2] • sehr hohes Kornertragspotenzial • gesundes Erntegut • hohes Hektolitergewicht • Anbauempfehlung: Anf. Okt. – Ende Nov., 320–400 Körner/m², 130–190 kg/ha BIO SPEISEWEIZEN – GRANNENWEIZEN ANTONIUS Allererste Qualität ANTONIUS hat das Potenzial, einen hohen Kornertrag mit einem hohen Proteingehalt zu verbinden. Geschätzt wird die Sorte wegen der sehr guten Backqualität und dem überdurchschnittlichen Hektolitergewicht. ANTONIUS weist eine sehr gute Bodenbeschattung in der Bestockung und im Schossen auf und ist damit gut unkrautunterdrückend. SPEISEWEIZEN – GRANNENWEIZEN ALBERTUS [9] Höchste Qualität hat einen Namen ALBERTUS verfügt über die höchste Backqualität unter den derzeit in Österreich registrierten Weizensorten. ALBERTUS erreicht die Bestnoste 1 in 7 Qualitätsparametern, daher auch die Einstufung in die Backqualitätsgruppe 9. Im Proteingehalt lag ALBERTUS in den AGES-Prüfungen um 0,5 % – 1 % über den Bio-Standardsorten capo, ANTONIUS und pireneo. Im Kornertrag erreichte ALBERTUS auf Bio-Standorten ein hohes Niveau. ALBERTUS besitzt eine hohe Widerstandskraft gegenüber Mehltau und Ährenfusarium. • frühreif, mittellang • stabile Fallzahl (Note 2) • höchstes Hektolitergewicht (Note 1) • Anbauempfehlung: geeignet für alle Lagen, BIO Anf. Okt. – Ende Nov., 300–400 Körner/m2, 130–200 kg/ha Rohprotein 9 8 7 1 1 2,5 laurenzio 2 capo 3 ALBERTUS 4 ANTONIUS 6 5 4 4 [8] Quelle: AGES – Institut für nachhaltige Pflanzenproduktion, Beschreibende Sortenliste 2015 • sehr hoher Proteinertrag • gute Beikrautunterdrückung • mittlere Reifezeit, sehr gute Standfestigkeit • Anbauempfehlung: Anf. Okt. – Anf. Dez., 300–430 Körner/m2, 130–200 kg/ha BIO SPEISEWEIZEN – GRANNENWEIZEN GREGORIUS Der Erwählte [7] GREGORIUS wurde 3 Jahre ausschließlich unter Bio-Bedingungen amtlich geprüft. Die sehr gute Winterhärte (Frosthärte) und zügige Entwicklung im Frühjahr tragen wesentlich zur Ertragssicherheit der Sorte bei. Die Erträge lagen in den 3 Prüfjahren bei GREGORIUS annähernd auf gleichem Niveau wie ANTONIUS und capo. Der Protein- und Klebergehalt ist als günstig einzustufen, ebenso die Fallzahlstabilität (Auswuchs festigkeit). GREGORIUS ist damit die optimale Bio-Winter weizensorte für pannonische Lagen. • hohe Widerstandskraft gegenüber Gelbrost, geringe Anfälligkeit gegenüber Mehltau und Ährenfusarium • ausgeprägte Winterhärte (Kahlfrost) • sehr standfest • frühes Ährenschieben • Anbauempfehlung: Anf. Okt. – Anf. Nov., BIO 320–360 Körner/m², 150–180 kg/ha Rohprotein [in %] 12,0 11,5 energo 12,5 capo 13,0 GREGORIUS 13,5 13,2 12,7 12,6 11,0 10,5 10,0 Quelle: AGES – Institut für nachhaltige Pflanzenproduktion, Winterweizen im Biolandbau 2008–2014, alle (21) Ergebnisse SPEISEROGGEN DUKATO Ist Goldes wert! DUKATO ist die ertragsstärkste Populationsroggensorte. Alle übrigen Populationssorten werden im Kornertrag sowohl auf den biologisch geführten Standorten, als auch in der konventionellen Wertprüfung übertroffen. Außerdem weist DUKATO eine überdurchschnittlich hohe Ertragsstabilität auf. • mittlere Wuchshöhe, beste Standfestigkeit • hohes Hektolitergewicht • gut widerstandsfähig gegen Braunrost und Schneeschimmel • Anbauempfehlung: 300–350 Körner/m², 100–140 kg/ha BIO Kornertrag [Rel-Werte in %] 110 conduct 95 elego 100 DUKATO 105 105 102 101 90 85 80 75 Quelle: AGES – Institut für nachhaltige Pflanzenproduktion, 2008-2014, 100 % = 5.060 kg/ha SPEISEROGGEN SPEISEROGGEN MARCELO SCHLÄGLER Der Zuverlässige Für raue Lagen MARCELO ist eine Speiseroggensorte, in der Ertrag und Standfestigkeit mit Gesundheit und hoher Qualität optimal kombiniert sind. MARCELO überzeugt mit enormen Ertragsleistungen sowohl in der konventionellen amtlichen Wertprüfung der AGES als auch in den Praxisversuchen, die auf Bio-Betrieben gemacht wurden. Der SCHLÄGLER Roggen ist die älteste im österreichischen Zuchtbuch eingetragene Roggensorte. Vor über 100 Jahren gezüchtet und noch immer nachgefragt! Besondere Eigenschaften für besondere Verwendungsbereiche (Backwaren, Roggenmalz, Futtergetreide, Einstreu und Strohverarbeitung). • eignet sich für alle Anbaugebiete • hohe Backqualität • gute Fallzahlstabilität • schöne Kornausbildung • Anbauempfehlung: 300–350 Körner/m², 120–140 kg/ha BIO • beste Widerstandsfähigkeit gegen Schneeschimmel • langer Wuchs • hoher Strohertrag • seltene landwirtschaftliche Kulturart (SLK) • Anbauempfehlung: 300–350 Körner/m², SLK 120–140 kg/ha BIO bio-saatgut / Herbst 2015 / Dinkel SEITE 7 WINTERDINKEL EBNERS ROTKORN Der Bio-Dinkel Wenn einige Tage vor dem Drusch ein ganzes Getreidefeld in leuchtenden Rottönen erstrahlt, so ist das ein Dinkelfeld, auf dem EBNERS ROTKORN wächst. EBNERS ROTKORN ist ein typischer Dinkel (ohne Weizeneinkreuzung) aus biologisch-dynamischer Züchtung und besitzt eine gute Backqualität. Geschätzt werden im Vergleich zu anderen Sorten der hohe Protein- und Feuchtklebergehalt und das hohe Tausendkorngewicht. EBNERS ROTKORN wird in den rauen Lagen des böhmischen Granitmassives auf bis zu 800 m Seehöhe und in den trockenen Höhenlagen Ostöster reichs selektiert. Daraus resultieren die gute Winterhärte und seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimazonen. • gute Trockenstresstoleranz, hohe Vitalität, viel Wurzelmasse • gute Ertragsleistung unter den typischen Dinkelsorten • hohe Standortvariabilität • beste Schälausbeute SLK BIO • seltene landwirtschaftliche Kulturart (SLK) Saatstärke: Vesen/m² 120–170 durchschnittl. Tausendvesengewicht in g 120–150 Saatstärke: ca. kg/ha 170–240 Sätiefe in cm: Weitere Informationen finden Sie unter www.saatbau.com 4–5 ZOLLERNSPELZ Erfolg mit Dinkel ZOLLERNSPELZ ist eine weitere dinkeltypische Sorte (reiner Dinkel), welche die Anforderungen der Landwirte und Verarbeiter gleichermaßen erfüllt. Die Sorte kombiniert in optimierter Weise hohe Erträge mit bester Standfestigkeit, hoher Winter härte und guter Blattgesundheit. Aus diesen Gründen hat sich ZOLLERNSPELZ in Deutschland zur größten Dinkelsorte entwickeln können. • reiner Dinkel • beste Standfestigkeit • hohe Widerstandskraft gegen über Blattkrankheiten wie Gelbrost und Mehltau • verbesserte Backqualität (höherer Feuchtklebergehalt und Sedimentationswert) BIO Gelbrost 9 8 7 6 5 4 3 2 1 2 4 frankenkorn Mitte Sept. – Anf. Okt. WINTERDINKEL oberkulmer rotkorn Aussaat EBNERS ROTKORN ZOLLERNSPELZ 5 Quelle: Deutsches Bundessortenamt, Beschreibende Sortenliste 2014 bio-saatgut / Herbst 2015 / Wintergerste SEITE 8 WINTERGERSTE ZWEIZEILIG MONROE Die schönste Gerste fürs beste Bier MONROE ist die erste Winterbraugerste aus österreichischer Züchtung (SAATZUCHT DONAU), die sich in der Wertprüfung (Braugerstenprüfung) in Ostösterreich durch einen hohen Kornertrag ausgezeichnet hat. In Verbindung mit dem überdurchschnittlichen Vollgerstenanteil und geringen Rohfaseranteil können wir MONROE vorwiegend in den trockenen Lagen auch als Futtergerste für den Bioanbau empfehlen. • mittlere Wuchshöhe • gute Standfestigkeit • mittlere Reifezeit • Anbauempfehlung: 310–340 Körner/m², 160–200 kg/ha BIO Kornertrag [Rel-Werte in %] 80 100 RENI 75 Quelle: AGES, Braugerstenwertprüfung, 2014, alle (7) Ergebnisse, 100 % = 8.604 kg/ha Die Extrafeine für Spitzenschweine RENI ist seit mehreren Jahren eine gefragte zweizeilige BioWintergerste. Sie überzeugt sowohl durch Standfestigkeit und gute Erträge als auch durch Gesundheit und Kornqualität. Als Einzelährentyp kann RENI eine geringere Bestandesdichte durch eine höhere Kornzahl je Ähre ausgleichen. RENI im Futtertrog – selten speist ein Schwein so fein! RENI ist sehr rasch in der Jugendentwicklung und gut spätsaatverträglich. • gute Unkrautunterdrückung (frohwüchsig) • gute Standfestigkeit • anpassungsfähig und stresstolerant • höchstes Tausendkorngewicht, sehr hohes Hektolitergewicht • Anbauempfehlung: 280–330 Körner/m², 150–210 kg/ha BIO Kornertrag [Rel-Werte in %] 110 105 100 95 90 85 80 75 107 93 eureka 101 85 estoria 103 WINTERGERSTE ZWEIZEILIG RENI 90 sandra 95 su vireni 100 MONROE 105 90 Quelle: Bionet (Bio Austria, LK BGLD), zweizeilige Wintergerste, 2015, alle (2) Ergebnisse, 100 % = 2.591 kg/ha WINTERGERSTE MEHRZEILIG CHRISTELLE Sagenhafte Erträge CHRISTELLE ist eine mehrzeilige Wintergerste, die hohe Erträge mit sehr guter Kornqualität kombiniert und damit auch für Veredelungsbetriebe interessant ist. CHRISTELLE leistet eine gute Bodenbeschattung und verfügt über eine hohe Bestockungs fähigkeit. CHRISTELLE verbindet durch den kompakten Wuchstyp eine ausgezeichnete Standfestigkeit mit verbesserter Halmstabilität (widerstandsfähig gegen Halm- und Ährenknicken). • ertragsstabile Sorte im Biolandbau • beste Gesundheit • hohes Tausendkorngewicht, gutes Hektolitergewicht • mittlere Reifezeit • Anbauempfehlung: 280–350 Körner/m², 130–190 kg/ha BIO Kornertrag [Rel-Werte in %] 90 85 80 75 104 100 henriette 95 kws meridian 100 CHRISTELLE 105 88 Quelle: Bionet (Bio Austria, LK BGLD), mehrzeilige Wintergerste, 2015, alle (2) Ergebnisse, 100 % = 2.591 kg/ha bio-saatgut / Herbst 2015 / Triticale SEITE 10 WINTERTRITICALE TRIAMANT Aus der Zauberküche der Züchtung Seit Jahren ist TRIAMANT im Bio-Anbau in Österreich äußerst beliebt. TRIAMANT ist sehr ertragssicher und ertragsstabil auf hohem Niveau, vor allem im Alpenvorland brachte TRIAMANT in den letzten Jahren überdurchschnittliche Erträge. TRIAMANT ist kurzwüchsig und sehr standfest und daher besonders gut für Veredelungsbetriebe mit Wirtschaftsdünger geeignet. • hohes Tausendkorngewicht • gutes Hektolitergewicht • gute Winterhärte • mittelfrühe Reife • Anbauempfehlung: 300–350 Körner/m2, 130–160 kg/ha BIO Ertragsstabilität [Werte in dt/ha] WINTERTRITICALE 30 ELPASO 25 20 Winterhärte ist seine Stärke 15 ELPASO ist eine besonders schnee- und frostfeste Triticalesorte. ELPASO ist nicht nur in der Widerstandsfähigkeit gegen Schneeschimmel mit der Bestnote eingestuft, auch Kahlfröste im Spätwinter überstand ELPASO problemlos und wurde deshalb in der Winterhärte mit Bestnote 2 eingestuft. Mit ELPASO können Sie sehr gute Erträge erwarten. Aus der Summe der Eigenschaften ist ELPASO optimal für die weniger intensiven Bedingungen des Biolandbaus in den schneereicheren Gebieten. • mittelfrühe Reife • sehr gesund • hohes Hektolitergewicht • Anbauempfehlung: 300–350 Körner/m², 130–160 kg/ha BIO Kornertrag [Rel-Werte in %] 105 104 90 mungis 95 trimmer 100 ELPASO 105 85 80 75 100 Quelle: AGES – Institut für nachhaltige Pflanzenproduktion, Alpenvorland, 2009(08)–2014, 100 % = 8.200 kg/ha 45 PUCKING 35 OFTERING 40 ENNS 45 43 41 Quelle: saatbau linz, Bio-Vermehrung Oberösterreich 2015 WINTERTRITICALE TULUS Gesund von Kopf bis Fuß TULUS ist das gesündeste Triticale und verspricht im Biolandbau hohe Kornerträge. TULUS zeigt eine sehr hohe Toleranz gegenüber Kahlfrösten. Beachtlich ist die Widerstandskraft von TULUS gegen Blattkrankheiten wie Gelbrost, Braunrost, Blattseptoria und Mehltau. Die Sorte ist damit bestens für den Biolandbau geeignet. • standfest, sehr winterhart • mittelfrühe Reifezeit • für intensivere Bestandesführung sehr gut geeignet • Anbauempfehlung: 300–350 Körner/m², 130–160 kg/ha BIO 90 trimmer 95 cosinus 100 TULUS 105 sw talentro Kornertrag [Rel-Werte in %] 85 80 75 105 103 100 90 Quelle: LFZ Raumberg-Gumpenstein, 20102014, 3 Bio-Standorte, 100 % =5.950 kg/ha SEITE 12 bio-saatgut / Herbst 2015 / Winterwicke, Winterfuttererbse Anbaueignung von Wintererbsen Die BIO FORSCHUNG AUSTRIA führt seit 2007 Versuche mit Wintererbsen im pannonischen Klimagebiet, im Bezirk Hollabrunn sowie am Standort der BIO FORSCHUNG AUSTRIA in Wien, durch. Die Aussaat sollte etwa Mitte Oktober, zum üblichen Winterweizen- oder Triticaleanbautermin, erfolgen. In den Jahren 2013 und 2014 hat sich am Standort in Wien der Anbau Ende Oktober gut bewährt. Zu beachten ist, dass durch eine zu frühe Aussaat die Winterhärte negativ beeinflusst werden kann. Die buntblühenden, normalblättrigen Peluschken wie ARKTA oder E.F.B. 33 können Wuchshöhen bis über 1,5 m erreichen. Die Standfestigkeit ist dementsprechend gering. Daher ist ein Anbau im Gemenge mit Winterweizen, Wintertriticale oder Winterroggen empfehlenswert. Eine Herausforderung ist es, den passenden Gemengepartner mit entsprechender Saatstärke und gleicher Abreife zu finden, da sich die Wintererbsen je nach Standort und Witterung unterschiedlich entwickeln. Die empfohlene Saatstärke im pannonischen Trockengebiet liegt bei 60 keimfähigen Körnern/m² Wintererbse und 45 bis 90 keimfähigen Körnern/m² Wintergetreide. Je höher die Niederschläge, umso mehr muss die Aussaatstärke der Wintererbse reduziert werden, in feuchten Gebieten auf bis zu 25 keimfähige Körner/m². Die Aussaatstärke des Getreides kann dort etwas erhöht werden. Bei einer Nutzung als Ganzpflanzensilage sollte der Anteil des Getreides in der Aussaatmenge auf über 100 keimfähige Körner/m² erhöht werden. Ein Vorteil beim Anbau von Wintererbsen ist auch die frühe Knöllchenbildung. So konnten bereits Ende Jänner 2015 erste Knöllchen gefunden werden, lange bevor eine Parasitierung durch die Larven des Blattrandkäfers droht. di elisabeth neuner, dr. wilfried hartl, bio forschung austria; dipl.-ing. agr. (fh) werner vogt-kaute, naturland verband PANNONISCHE WICKE, WINTERWICKE BETA BETA ist eine weißblühende, einjährig überwinternde Wicke und ideal zur Mischung mit anderen winterharten Zwischenfruchtpflanzen. BETA ist in der Lage, hohe Stickstoffmengen zu bilden. Als günstiger Gemengepartner hat sich im Biolandbau (Grünschnitt-)Roggen erwiesen. BETA leistet durch eine lange Bodenbedeckung und intensive Durchwurzelung einen wertvollen Beitrag zur Verringerung von Bodenerosion. • gute Winterhärte • stark verzweigtes Wurzelnetz, hoher Anteil an Feinwurzeln • Aussaatstärkenempfehlung: in Reinsaat 100-150 kg/ha im Gemenge 110-130 kg/ha, davon 10 % BETA, 90 % Roggen (Ganzpflanzensilage) 70 % BETA, 30 % Roggen (winterharte Begrünung) BIO WINTERFUTTERERBSE ARKTA Der Futtererbsentyp ARKTA weist eine sehr gute Frostresistenz auf. Als Winterfuttererbse wird ARKTA vorwiegend im Gemengeanbau mit Getreide als Stützfrucht zur Grünfütterung oder als Silage verwendet. Die Herbstaussaat ermöglicht eine im Vergleich zu Sommerfuttererbsen frühere Ernte und liefert einen hohen Proteinertrag je ha. Der Entwicklungsvorsprung im Frühjahr und die dadurch gute Bodenbeschattung machen ARKTA zu einer gegenüber Beikräutern konkurrenzstarken und daher idealen Vorfrucht. Winterfuttererbsen eignen sich auch gut für sandige Standorte und höhere Lagen. • frühreif • geringes Tausendkorngewicht: 100–130 g • Aussaatstärkenempfehlung in Reinsaat: 90–11o Körner/m² bzw. 120–150 kg je ha • Aussaattiefe: 5 cm bio-saatgut / Herbst 2015 / Emmer, Einkorn, Waldstaudenroggen SEITE 13 EMMER FARVENTO Emmer (Amelkorn, Triticum turgidum ssp. dicoccum), eine Urform unseres Weizens, ist historisch wohl die wichtigste Getreideart. Älteste Funde im Nahen Osten sind 9.500 Jahre alt. Emmer ist als ein enger Verwandter von Hartweizen sehr proteinreich. Der Mineralstoffgehalt von Emmer liegt deutlich über dem von Weizen. Emmer FARVENTO kann sowohl im Herbst als auch im Frühjahr gesät werden. Die Standfestigkeit der Sorte ist begrenzt, daher sollte Emmer in der Fruchtfolge bezüglich der Stickstoffversorgung nicht zu gut gestellt werden. • anspruchslos • begrenzte Winterhärte • proteinreich und sehr gut für Teigwaren geeignet • seltene landwirtschaftliche Kulturart (SLK) SLK BIO EINKORN EINKORN • alte Getreideform, begranntes Spelzgetreide • genügsam, abtragend stellen • hoher Mineralstoffgehalt • gelbliches, proteinreiches Mehl, kleberarm • langsame Jugendentwicklung • seltene landwirtschaftliche Kulturart (SLK) SLK BIO WALDSTAUDENROGGEN WALDSTAUDEN ROGGEN • geringe Ertragserwartung • kleinkörnig, geringes TKG: 20-25 g • Reife etwas später als Popultionsroggensorten (bei üblichem Roggensaattermin im September) • seltene landwirtschaftliche Kulturart (SLK) SLK BIO • Aussaatstärkenempfehlung: 120–160 kg/ha ANBAUEMPFEHLUNGEN WALDSTAUDENROGGEN, FARVENTO, EINKORN Aussaat EMMEREINKORN WALDSTAUDENROGGEN Mitte – Ende Sept. oder ab April Mitte – Ende Sept. oder ab März 250–300 oder 300–350 300–350 oder 380–430 – 60–80 30–40 20–25 (TKG) 150–200 oder 170–220 100–130 oder 140–160 120–160 4–6 3–5 1–3 Saatstärke: Vesen/m² durchschnittl. Tausendvesengewicht in g Saatstärke: ca. kg/ha Sätiefe in cm: Weitere Informationen finden Sie unter www.saatbau.com Ende Juni – Anf. Nov. Bio-Saatgut verfügbar Kornertrag HL-Gewicht TKG in g TKG Kornsortierung Auswuchsfestigkeit Mehltauanfälligkeit Standfestigkeit Wuchshöhe Reife Auswinterung ALLE SORTEN AUF EINEN BLICK Wintergerste zweizeilig RENI 66 54,563 MONROE (Braugerste) 764 654 5 45–5555BIO 152–64 46 BIO Wintergerste mehrzeilig CHRISTELLE 765 454 4 48–5473BIO GelbWinterweizen - Qualitätsgruppe 7–9 rost Fallzahl LUKULLUS* (7) 545 5433 3 46–5533BIO GREGORIUS* (7) 246 4444 3 44–5436BIO ANTONIUS* (8) 556 3755 4 45–5526BIO ALBERTUS* (9) 536 4743 5 44–5417BIO Winterweizen - Qualitätsgruppe 2 PAPAGENO (2) 354 3854 6 40–4643BIO Triticale ELPASO 245 5656 7 37–4544BIO TRIAMANT 455 4478 4 44–5754BIO TULUS 255 4468 5 41–5364BIO MehlWinterroggen - Populationsroggen tau DUKATO 455 5565 5 30–3846BIO MARCELO 556 6454 5 30–4046BIO SCHLÄGLER 449 8676 7 24–3479BIO Winterroggen - Grünschnittroggen PROTECTOR 638 95–– 6 25–325–BIO Bio-Saatgut verfügbar Vesenertrag HL-Gewicht in Vesen Tausendvesengewicht in g Tausendvesengewicht Fallzahl Auswuchsfestigkeit Gelbrostanfälligkeit Standfestigkeit Wuchshöhe Reife Auswinterung Dinkel EBNERS ROTKORN 2697 75 42 120–15046 BIO ZOLLERNSPELZ**4663 45 32 120–140 4,53 BIO Einkorn EINKORN 30–40 BIO Emmer FARVENTO 60–80 BIO TausendWintererbse (Futtererbsentyp) korngewicht ARKTA 100–130 UNGEBEIZT Pannonische Wicke BETA 35–45 BIO Quelle: AGES – Institut für nachhaltige Pflanzenproduktion, Beschreibende Sortenliste 2015 Legende [*]Grannenweizen Qualitätsgruppe [**] nach Züchtereinschätzung [1] sehr niedrig, [9] sehr hoch [1] sehr winterhart, früh, kurz, standfest, auswuchsfest, gesund, hoch [9] wenig winterhart, sehr spät, lang, wenig standfest, auswuchsgefährdet, sehr anfällig, niedrig erntegut NEBEN SAATGUT IST DAS ERNTEGUT ZU EINER WICHTIGEN SÄULE DER SAATBAU LINZ GEWORDEN. MIT MEHR ALS 20 JAHREN ERFAHRUNG IM VERTRAGSANBAU VERBINDET SIE LANDWIRTE UND LEBENSMITTELWIRTSCHAFT. HIRSCHHOFER UND SAATBAU LINZ Die saatbau erntegut hat vor kurzem die Firma HIRSCHHOFER GmbH übernommen. Die Züchtung und Produktentwicklung der saatbau linz auf der einen und das Detailwissen der Firma HIRSCHHOFER auf der anderen Seite ergeben in Summe eine perfekte Kombination. Bei der Firma HIRSCHHOFER werden Bio-Rohstoffe (Getreide und Eiweißkulturen) so aufbereitet, dass sie von Kunden in der Lebensmittelwirtschaft ohne weitere Zwischenschritte unmittelbar in der Verarbeitung eingesetzt werden können. Manfred HIRSCHHOFER wird weiterhin im Unternehmen beschäftigt sein und vom Standort Pöttelsdorf aus die Entwicklung dieses innovativen Geschäftsfelds ausbauen. ANDREAS SARG BIO-MESSE RIED Die saatbau linz hat den Trend zur Bio-Landwirtschaft frühzeitig erkannt und schon vor mehr als 20 Jahren mit der Produktion von Bio-Saatgut begonnen. Der Schwerpunkt des ökologischen Ackerbaus liegt im Trockengebiet Ostösterreichs. Große Teile der Bio-Saatgutproduktion der saatbau linz erfolgen daher in dieser Region. Am Standort in Pöttelsdorf wird weiterhin das von saatbau-Landwirten vermehrte Bio-Saatgut aufbereitet und abgepackt. Vom 9. bis 13. September 2015 öffnet die Rieder Messe, die internationale Landwirtschaftsund Herbstmesse, ihre Pforten. Mit der BIOWELT in Halle 30 wird es heuer erstmals auch einen Themenschwerpunkt Bio geben, bei der die saatbau linz ihr spezielles Angebot an Bio-Saatgut für den Herbstanbau 2015, spezielle Bio-Beratung und lukrativen Vertragsanbau präsentiert. Andreas SARG begleitet die Vermehrung von Bio-Saatgut von den ersten Schritten der Planung, über Anmeldungen und offizielle Besichtigungen, bis hin zur Organisation und Mithilfe bei der Ernte. Weiters betreut Andreas SARG die Landwirte auch in Fragen der Bestandesführung von biologisch erzeugten Kräutern und Gewürzen. Neu ist heuer auch die Bio-Messe in Wieselburg vom 22. bis 23. November 2015. Auch hier wird die saatbau linz mit einem eigenen Stand zum Thema Bio-Saatgut, Bio-Ackerbauberatung und Bio-Vermarktung vertreten sein. BIO-MESSE WIESELBURG INFORMATION UND BERATUNG saatbau erntegut Manfred HIRSCHHOFER Tel: 02626/712 22 [email protected] Andreas SARG Mobil: 0664/887 292 47 [email protected] Standort Linz A-4060 Leonding Schirmerstraße 19 Tel: 0732/389 00-0 Fax: 0732/38 58 17 [email protected] www.saatbau.com
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