Fachwissen - Fantasie und Kreativität in der Montessori

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Krenz, Armin (Hrsg.)
Handbuch für ErzieherInnen
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in Krippe, Kindergarten, Kita und Hort
Ausgabe: Grundwerk
Thema: Umgang mit Kindern: Psycho-soziale und soziologische Probleme
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Titel: Fantasie und Kreativität in der Montessori-Pädagogik (27 S.)
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eDidact - Fachwissen
Teil 4
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Fantasie und Kreativität in der Montessori-Pädagogik
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Fantasie und Kreativität in der
Montessori-Pädagogik
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Prof. Dr. H.-J. Schmutzler
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1. Vorbemerkung
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Inhaltsverzeichnis
2. Fantasiebegriff – Montessoris
2.1 Fantasie und Montessoris Theorie des menschlichen Geistes
2.2 Mathematischer Geist – Verstand und Intelligenz
2.3 Mathematischer Geist und Sinne bzw. Wahrnehmung
2.4 Sinne – Verstand und Fantasie
2.5 Arbeitsweisen des Geistes und die Fantasie
3. Fantasie – Bedingung menschlicher Freiheit in und gegenüber Raum und Zeit
4. Fantasie – Lernen und Anpassung
5. Konstruktion und Rekonstruktion als Hauptfähigkeiten der Fantasie
5.1 Fantasie als wissenschaftliche Kreativität
5.2 Fantasie als musisch-künstlerische Kreativität
6. Fantasie- und Gefühlsbildung
7. Fantasie und ihre pathologischen Aspekte
8. Pädagogisch-psychologische Aspekte der Fantasieentwicklung
8.1 Phase des psychischen Embryos (0 bis 3 Jahre)
8.2 Das Kind von 3 bis 6 Jahren
8.3 Das 7- 12-jährige Kind
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Handbuch für ErzieherInnen, 09/2003
Schule, Kita, Seniorenbetreuung, Religion Interessierte: Handbuch, Nachschlagewerk, Hintergrundwissen
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Teil 4
Was bedeutet dies in der Praxis? Was leistet dazu Montessori?
9.1 Fantasie und Psychohygiene
9.2 Fantasie – Kreativität und musisch-künstlerische Erziehung
9.3 Kreativität und Wahrnehmungs- bzw. Sinneserziehung
9.4 Kreativität und motorische Förderung
9.5 Freiheit der Darstellung und des Schaffens
9.6 Kreativität und Umwelt-pädagogisch und wissenschaftlich vorbereitete
Umgebung
9.7 Kreativität und Konzentration
9.8 Kreativität – Leistung und Motivation
9.9 Kreativität und Erziehungsstil
10. Schlussbemerkung
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9.
Fantasie und Kreativität in der Montessori-Pädagogik
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Fantasie und Kreativität in der Montessori-Pädagogik
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Teil 4
1. Vorbemerkung
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In den fünfziger und sechziger Jahren erlebte die Montessori-Pädagogik in den USA und
in Europa eine ungeahnte Renaissance:
1. Sie wurde für die Behindertenpädagogik – speziell für die Frühförderung – entdeckt bzw.
fortentwickelt und
2. man entdeckte in ihr Möglichkeiten früher effektiver Förderung grundlegender
Humankompetenzen, wie z.B. Intelligenz, Sozialkompetenz, Kulturtechniken usw.
Hintergrund dieser Renaissance war der europäisch-amerikanische Schock auf den Start
des sowjetischen Satelliten »Sputnik«.
Dieser überraschende technisch-militärische Erfolg löste Fragen nach der Qualität und
Effizienz des westlichen Bildungssystems und seiner wissenschaftlichen wie ökonomischen
Grundlagen aus. In diesem Kontext entstand eine intensive Erforschung des Bildungswesens und der Kindheit. Vor allem aber untersuchte man die Bedingungen und Mittel der
Entwicklung und systematischen Förderung der Humankompetenzen, speziell auch der
Fantasie oder Kreativität. Dabei wurde oft einseitig an die wissenschaftlich-technische und
ökonomische Effizienz der Kreativität als Humanressource gedacht.
Die Montessori-Renaissance förderte aber auch einen Streit über Montessori aus den zwanziger Jahren zutage.1 Speziell ging es u.a. um die Bedeutung der Freiheit und der Fantasie, des
Spiels, des Entwicklungsbegriffs und der Sozialerziehung bei Montessori. Heute sind
diese Fragen durch Forschungen auf breiter Originalquellenbasis erledigt. Hier ist auf die
unbestrittenen Verdienste von Oswald und Schulz-Benesch bei der Quellenerschließung, ihre
2
eigenen Forschungen und ihre Anregung zu Forschungsarbeiten hinzuweisen.
Dennoch spürt man Reste dieses Streits (vor allem über die Fantasie als »Kreativität«)
zuweilen auch noch heute in Montessori-Lehrgängen – speziell beim Gebrauch der Sinnes1
2
vgl. Hecker/Muchow: Friedrich Fröbel und Montessori. Mit einer Einl. von Prof. Dr. E. Spranger. Leipzig
1931
vgl. z.B. Schmutzler, H.-J.: Spiel, Phantasie und Arbeit bei Fröbel und Montessori. Diss. Münster 1975; Suffenplan, W.: Untersuchungen zur Makroperiodik von Lernaktivitäten bei Neun- bis Elfjährigen in einer
Schulsituation bei freier Arbeitswahl. Diss. Dortmund 1975; Jühlke, K.: Montessori und Freud. Meggen 1980
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Fantasie und Kreativität in der Montessori-Pädagogik
Teil 4
materialien – oder auch bei Montessori-Eltern, die nach der musisch-kreativen Förderung
ihrer Kinder fragen.
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2. Fantasiebegriff – Montessoris
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Nach Vorträgen, Büchern und Vorlesungsmitschriften gebraucht Montessori parallel
zum Wort »Fantasie« die Begriffe Imaginations- oder Einbildungskraft, Vorstellungsvermögen und auch Kreativität oder schöpferisches Vermögen. Ihre Begriffe sind leider selten klar
definiert und systematisch geordnet. Vielfältige Einzelaussagen müssen erst gesammelt und
systematisch verarbeitet werden.
Verstand/Intelligenz
z.B. Vergleichen,
Analysieren
Gefühl
z.B. Freiheit von
Angst u. Konformitätsdruck, Schaffensfreude
Wahrnehmung
z.B. Sach-, Material- und
Raumerfahrungen
Fantasie
z.B.
Konstruieren, Bilderschaffen, Unendlichkeit, Raum-Zeit-Freiheit
Abbildung 1: Wechselseitige Bedingtheit von Fantasie, Wahrnehmung, Gefühl und Verstand/Intelligenz
2.1 Fantasie und Montessoris Theorie des menschlichen Geistes
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Der menschliche Geist ist »ein mathematischer und philosophischer« Geist , und der
Fantasie begrifflich übergeordnet. Sie ist aber der »größte Faktor« des menschlichen Geistes4, die »wirkliche Substanz«5, »Essenz«6 und die »Grundlage des Geistes«7.
3
4
5
6
7
Montessori, Maria: Von der Kindheit zur Jugend. Freiburg 1966, 89
dies.: Montessori-Lehrgang. Intern. Montessori-Lehrgang 1946 in London; abgekürt als MLG 1946, Vortragsnummer, Seite, also 24,4
a.a.0., 26,5
a.a.0., 24,9
Kindheit 49
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