Cindy Sherman Works from the Olbricht Collection 16. September 2015 – 10. April 2016 me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht Auguststraße 68, 10117 Berlin Öffnungszeiten: Di-So, 12-18 Uhr Cindy Sherman, Untitled # 96, 1981 © Courtesy of the artist, Metro Pictures, New York and Sprüth Magers In der retrospektiv angelegten Ausstellung „Cindy Sherman – Works from the Olbricht Collection“ werden ab dem 16. September 2015, zur Berlin Art Week, 65 Fotografien der Künstlerin im me Collectors Room zu sehen sein. Mit Arbeiten aus nahezu allen Schaffensperioden gewährt die Sammlung einen beachtlichen Überblick über das Gesamtwerk der Fotokünstlerin. Ein unschuldiger Blick vom Spültisch im Schwarz-Weiß der 50er Jahre, eine goldblonde Maria lactans mit leeren Augen und Plastikbrust oder eine alternde Upper Class-Beauty mit zu viel Schmuck und viel zu viel Make-Up, Cindy Sherman (*1954 , USA) ist eine Meisterin der Maskerade. Sie agiert als Darstellerin und Fotografin, Subjekt und Objekt in Personalunion. Doch zeigen ihre Selbstportraits keine authentischen Persönlichkeiten, sondern paraphrasieren soziale und kulturelle Stereotype, um sie durch verschiedene Möglichkeiten der Darstellung aus Kino, klassischer Malerei oder Werbung zu dekonstruieren. Bekanntheit erlangte die Künstlerin schon in den 1970er Jahren mit der schwarz-weißen Serie „Untitled Film Stills“, in denen sie klischeehafte Frauenfiguren der 40er und 50er Jahre in fiktiven Filmszenen verkörpert. Ab 1980 folgte nicht nur der Wechsel zu farbigen Abzügen und großen Formaten, sondern mit den „Centerfolds“ auch der große künstlerische Erfolg. Provokant an die Bildsprache des Playboy angelehnt, zeigen sie Frauen in mysteriösen emotionalen Krisen. Dieses Rätselhafte dominiert auch die „Fairy Tales“ (1985) und „History Portraits/Old Masters“ (1988-1990), auf denen Sherman meist mit Hilfe sichtbarer Prothesen oder Puppen Figuren und Szenerien aus der Welt der Märchen und altmeisterlicher Gemälde verzerrt. Übergroße Zähne, plastikblonde Haare oder hausmütterliche Einfalt verkörpern die Figuren der „Hollywood/Hampton Types“ (2000-2002), während sich das humoristisch Unheimliche der Maskerade in der Serie der „Clowns“ (2003-2004) verdichtet, um in den traurig vulgären Porträts alternder „Society-Ladies“ (2008) zu gipfeln. Alle ihre Serien liefern eine subtile Analyse, lenken den Blick auf das Ringen des Individuellen mit kollektiven Klischees und der Macht des Symbolischen. Cindy Sherman hat ein unverwechselbares und wegweisendes Werk geschaffen, das die Formensprache der Fotografie auf ungeahnte Weise erweitert hat. Die Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit Cindy Sherman entstanden. Im Rahmen von „Cindy Sherman – Works from the Olbricht Collection“ erscheint eine umfangreiche Broschüre: 96 Seiten, 69 Abbildungen, Texte von Thomas Olbricht „Meine persönlichen Erlebnisse mit Cindy Sherman und ihrer Kunst“ und Sarah Sonderkamp „Enzyklopädie der Stereotype“ für 14,80€. Außerdem steht den Besuchern eine kostenlose App mit Videoführung und vielen weiteren Informationen zur Verfügung. Für Schulklassen bieten wir Führungen inkl. praktischen Workshops zum Thema: Rollenspiel und Inszenierung an. In unserem begleitenden Rahmenprogramm finden Sie darüber hinaus die Vorführung des Films „Office Killer“ (1997), bei dem Cindy Sherman Regie geführt hat sowie Expertengespräche. Weitere Veranstaltungstermine entnehmen Sie zeitnah unserer Website. Interview-Anfragen Thomas Olbricht betreffend, können gern jederzeit gerichtet werden an: Tina Volk, [email protected], 030 – 86 00 85-114. Cindy Sherman steht nicht für Interviews zur Verfügung. Parallel eröffnet in der Lounge die Ausstellung „Falling Fictions“ (16.09. – 15.11.2015). Sie und die begleitende Publikation sind das Ergebnis einer Kooperation des me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht mit der London Metropolitan University und der Whitechapel Gallery im Rahmen des Masterprogramms „Curating the Contemporary“. Bereits zum vierten Mal lädt die Stiftung Olbricht junge KuratorInnen ein, ihren eigenen Blick auf die Olbricht Collection zu entwickeln und im Rahmen ihrer Abschlussarbeit eine Ausstellung im me Collectors Room Berlin zu realisieren. Sprüth Magers Berlin eröffnet zeitgleich die Ausstellung „Jenny Holzer, Barbara Kruger, Louise Lawler, Cindy Sherman, Rosemarie Trockel“ (17.09. – 21.10.2015). Teil der Präsentation sind neue Arbeiten Shermans aus dem Jahr 2015, in welchen die Künstlerin erstmals eigene Werke aus verschiedenen Phasen ihres Œuvres in Überblendungen und Zusammenschnitten auf eine gemeinsame Bildfläche bringt. www.spruethmagers.com Pressekontakt: me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht Tina Volk [email protected] Fon +49 (0)30 860085 -114, Fax -120 In Kooperation mit:
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