Übungen zu Interne Unternehmensrechnung im Winter 2012/13 Übungsblatt 5 Die Aufgaben stammen teilweise aus dem Buch: Ewert/Wagenhofer (2007): Interne Unternehmensrechnung Aufgabe 1: Optimales Investitionsbudget: Betrachtet sei ein Unternehmen mit drei Bereichen und einem verfügbaren Kapital von ̅ = 1.000. Der Kapitalmarktzins sei i = 0,05. Der Planungshorizont beträgt eine Periode, und es soll der Endwert am Periodenende maximiert werden. Die drei Bereiche haben folgende Überschussfunktionen xj(Ij): ( ) ( ) ( ) ( ( ) ) √ a) Bestimmen Sie das optimale Investitionsprogramm. (Hinweis: (Ver-)Zweifeln Sie nicht beim Erhalt von Zahlen mit mehreren Nachkommastellen!) b) Wie groß ist der endogene Zinssatz? c) Formulieren Sie das Problem in Kapitalwertdarstellung und berechnen Sie die dazugehörige Lösung. d) Stellen Sie das Problem in der äquivalenten Gewinnformulierung und in der äquivalenten Formulierung auf der Basis von Residualgewinnen dar. e) Zeigen Sie die Beziehungen zwischen der Kapitalwertformulierung und der Residualgewinnformulierung auf, wenn Sie bei der Berechnung der Residualgewinne den in b) erhaltenen endogenen Zins verwenden. Aufgabe 2: Residualgewinn und ROI: Gegeben seien eine Situation mit ausreichendem Kapital und rein finanziellen Managerinteressen. Der Kapitalmarktzins beträgt i = 0,1. Betrachtet wird ein Bereich mit folgender Überschussfunktion: ( ) √ a) Unterstellen Sie eine Beurteilung des Bereichsmanagers nach Maßgabe des Residualgewinns. Welches Investitionsvolumen würde der Bereichsmanager realisieren? b) Nehmen Sie alternativ eine Beurteilung des Bereichsmanagers auf der Basis des ROI an. Wie lautet jetzt das optimale Investitionsvolumen des Managers? Welche Politik würde er wählen, wenn ein Mindestinvestitionsvolumen von 1.000 erforderlich wäre? Aufgabe 3: Groves-Schema: Der Eigentümer des Unternehmens Zweifel und Co, Herr Knapp, verfügt über Investitionsmittel von 300, die er in Tranchen von jeweils 100 den Bereichsmanagern Huber bei (Bereich 1) und Dr. Kassa (Bereich 2) zur Verfügung stellen möchte. Der Zusammenhang zwischen investierten Mitteln und Zahlungsüberschüssen ist in jedem Bereich abhängig vom Umweltzustand, in dem der Bereich operiert. Jeder Manager weiß zwar, welcher von zwei möglichen Umweltzuständen („gut“ oder „schlecht“) in seinem Bereich vorliegt, kennt aber nicht die Situation im jeweils anderen Bereich. Herr Knapp hat keine Informationen über die in den Bereichen vorherrschende Konstellation. Folgende Tabelle zeigt die zustandsabhängigen Einzahlungsüberschussfunktionen (Ij) der Bereiche von Huber und Kassa (j = 1,2) bei guten (Gj) und schlechten (S j) Erfolgsaussichten abhängig von der Höhe der jeweils investierten Mittel Ij. G1 S1 G2 S2 G (I1) S (I1) G(I2) S(I2) 100 3I1 1,75I1 2,5I2 2,3I2 200 2,9I1 1,6I1 2,4I2 2,1I2 300 2,4I1 1,5I1 2,2I2 1,6I2 a) Wie lautet die optimale Kapitalallokation für den Eigentümer für jede mögliche Kombination der Umweltzustände, wenn er genaue Kenntnis über die in den Bereichen vorliegenden Erfolgsfunktionen hätte? Ermitteln Sie jeweils auch die Bruttoeinzahlungsüberschüsse der Unternehmung (vor Entlohnung der Manager), die mit der optimalen Allokation erzielbar sind. b) Gehen Sie nun vom Vorliegen von Informationsasymmetrie aus. Die Zuteilung der Investitionsmittel erfolgt auf Grundlage von Berichten der Bereichsmanager über den vorliegenden Umweltzustand. Die Manager werden gemäß dem Groves-Schema mit einem Beteiligungsparameter von 0,15 entlohnt. Zeigen Sie für die Konstellation (S1,G2), ob die wahrheitsgemäße Berichterstattung der Manager im Vergleich zu den folgenden Abweichungen von der wahrheitsgemäßen Berichterstattung: (G1,G2), (G1,S2) und (S1,S2) ein NashGleichgewicht ist? c) Unter welchen Voraussetzungen können die Bereichsmanager durch Absprachen ihre Position verbessern? Zeigen Sie das anhand eines selbstgewählten Zahlenbeispieles basierend auf obiger Ausgangssituation für die Konstellation (S1,G2), wenn Herrn Mag. Knapp keine Sanktionsmöglichkeiten bei Falschberichten zur Verfügung stehen? Aufgabe 4: Barwertäquivalenz und Gewinnermittlung. Ein Investitionsprojekt verursacht Investitionsauszahlungen in Höhe von 700; die damit erworbene Anlage wird linear abgeschrieben. Das Projekt hat eine Nutzungsdauer von fünf Jahren, und die Einzahlungsüberschüsse in den fünf Perioden betragen 170, 190, 200, 190 und 200. Der Diskontierungszinssatz beträgt 10%. a) Ermitteln Sie die Residualgewinne und ROCE in den Perioden sowie den Barwert der Residualgewinne und den Kapitalwert des Investitionsprojekts. b) Ein Investor würde zu jedem Zeitpunkt den Marktwert des Investitionsprojekts, ermittelt als Barwert der künftigen Einzahlungsüberschüsse, bezahlen. Das Unternehmen ermittelt den „Residualgewinn“ als Gewinn abzüglich der Kosten des Marktwerts des Projekts, weil dies der Sichtweise eines Investors näher kommt. Wie hoch sind der Barwert der „Residualgewinne“ und ROCE in den Perioden? c) Wie müsste das Unternehmen die Marktwerte aus b) in die Gewinnermittlung einfließen lassen, damit Barwertäquivalenz hergestellt werden kann? Wie hoch sind dann Residualgewinne und ROCE in den Perioden?
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