Frauenwald richtet im Februar die zweite Weltmeisterschaft aus

MONTAG, 21. SEPTEMBER 2015
Frauenwald richtet im Februar die zweite
Weltmeisterschaft aus
20.09.2015 - 22:10 Uhr
Über 1000 Schlittenhunde werden in der Rennsteiggemeinde erwartet. Vereinspräsident lobt Engagement der Einwohner
Einen Ausblick auf die WM in Frauenwald gaben Arno Steichler, Anke Schiller-Mönch, Frank Amm, Karoline Elle, Ullrich Kuhn und Karsten Hesse Foto: Arne
Martius
Frauenwald. In Frauenwald findet in der kommenden Wintersaison erstmals nach zehn Jahren wieder eine Weltmeisterschaft der
reinrassigen Schlittenhunde statt. Erwartet werden zu den Rennen vom 11. bis 14. Februar über 1000 Vierbeiner in der Gemeinde. „Wir
werden am dem Wochenende mehr Hunde als Einwohner im Ort haben“, sagte Bürgermeister Frank Amm (parteilos) am Sonnabend.
Dass die Rennsteiggemeinde nach ihrem Debüt von 2006 wieder eine solche hochkarätige Veranstaltung bekommt, liegt nach
Einschätzung der Organisatoren an den Einwohnern selbst: „Wir wurden von Frauenwald noch nie enttäuscht. Der Ort hat damals
Standards für alle anderen Rennen gesetzt“, schätzte Arno Steichler ein, Präsident des Weltverbandes WSA (World Sleddog Association).
Noch heute würden Musher von der ersten Weltmeisterschaft auf deutschem Boden in Frauenwald schwärmen, berichtete er.
Angefangen von der Organisation, dem Rahmenprogramm bis hin zu mit Schneeskulpturen gestalteten Vorgärten – „das war einfach
perfekt“, fand Steichler. „Die Herzlichkeit ist unübertroffen“, ist auch Tierarzt Karsten Hesse davon überzeugt, den richtigen
Austragungsort für 2016 getroffen zu haben.
An den Start werden im Februar 200 Musher aus 24 Nationen gehen, kündigte Anke Schiller-Mönch an, die Sprecherin des
Schlittenhundessportclubs Thüringen (SSCT) ist. Auch sie hat für den Rennsteigort viel Lob parat. „Alle ziehen an einem Strang. Das ist es,
was Frauenwald ausmacht“, sagte sie. Doch weil die Veranstaltung nicht wie sonst nur auf ein Wochenende begrenzt ist, hofft
Bürgermeister Frank Amm noch auf Unterstützung aus den umliegenden Gemeinden. In der kommenden Woche will er sich dazu mit
seinen Amtskollegen beraten.
Die Weltmeisterschaft in Frauenwald beginnt diesmal bereits mit einem Nachtlauf am Donnerstagabend. Qualifizierung und Rennen
folgen von Freitag bis Sonntag. Ausschließlich reinrassige Schlittenhunde werden an den Start gehen: Sibirian Huskies, Malamuten,
Samojeden und Grönlandhunde.
Das größte Starterfeld geht in der Disziplin Sprint auf die Strecke, die zwischen 5 und 20 Kilometer lang ist. Rund 40 Musher haben sich
bislang für die Mitteldistanz entschieden, die zwischen 36 und 40 Kilometer lang ist. Gute Teams bringen es bei den Rennen auf
Durchschnittsgeschwindigkeiten zwischen 25 und 30 Kilometern pro Stunde, berichtete Arno Steichler.
Nur zwei Ausfälle in 20 Jahren Renngeschichte
Das Besondere an den Veranstaltungen in Frauenwald ist, dass die Besucher im Start- und Zielbereich direkt Kontakt mit dem
Fahrerlager haben, meinte Frank Amm. „Wir bekommen auch deswegen viel Zustrom von Gästen“, sagte er. Logistisch wird das
allerdings auch im Februar zu einer Herausforderung. Gute Partner weiß der Bürgermeister daher im Ilmenauer Omnibusverkehr (IOV)
und in der Rennsteigbahn. Um möglichst viele Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf das Wettkampfgelände in 800 Metern
Höhe zu bringen, hoffte der Ortschef noch auf zusätzliche Züge der Erfurter Bahn.
„Wir sind gut vorbereitet“, zeigte sich der Bürgermeister optimistisch. In der 20-jährigen Frauenwalder Renntradition mussten bisher nur
zwei Veranstaltungen wegen Schneemangels abgesagt werden.
Arne Martius / 20.09.15 / TA
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