Luisengarten – Die neue Seniorenresidenz für Potsdam SEITE 5 LAFIM bekommt neue Kita SEITE 6 LAFIM Aktuell UNTERNEHMENSZEITUNG DER LAFIM-GRUPPE 2/2015 | DEZEMBER 2015 In dieser Ausgabe Fahrsicherheitstraining im ambulanten Dienst . ............................... Seite 2 Interview Thomas Glaubitz – Rückblick & Ausblick . ............................ Seite 3 Sterbebegleitung ................................... Seite 4 Entbürokratisierung ............................... Seite 4 Fliedners verbessert Wohnqualität ........ Seite 6 Friederike Pfaff-Gronau ist Vorsitzende der Mitgliederversammlung ......................... Seite 8 LAFIM hat Lebenszentrum gekauft POTSDAM Am 3. Dezember unterzeichneten Thomas Glaubitz und der Finsterwalder Bürgermeister Jörg Gampe den Kaufvertrag. Ab 1. Januar 2016 wird nun der LAFIM nicht mehr Mieter, sondern Besitzer des LEBENSZEN TRUMS in Finsterwalde sein. Die Krippe wurde geschaffen von: Christian Werdin und Marita Bachmaier, Bild: Jörg Stolpmann Jesus selber bittet um Asyl: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Schwestern und Brüdern, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25) POTSDAM Der jüdische und der christliche Glaube sind beide in den Schriften des Alten und Neuen Testaments geprägt von menschlichen Erfahrungen der Flucht, der Vertreibung und des Neuanfangs in einem zunächst fremden Land. Ob man die Geschichte von Abraham liest oder die seines Enkels Jakob, den Erzählungen der Babylonischen Gefangenschaft des Volkes Gottes nachgeht oder selbst in der Kindheitsgeschichte Jesu erfährt, dass seine Eltern mit ihm ins ferne Ägypten fliehen mussten, die Bibel hat diese Flüchtlingsschicksale nie vergessen und sie tief in ihre Moral eingeschrieben: „Der Fremdling soll wie ein Einheimischer unter euch wohnen, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.“ Wie ein Echo zieht sich diese Mahnung durch die Schriften der Bibel und sie macht auch keine allzu großen Unterschiede zwischen sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen und denen, die aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Menschen sind auch in diesen Geschichten ohne Obdach, unter schwierigen Bedingungen unterwegs und haben Weihnachten Anders als Maria wissen wir nicht, wie unsere Kinder einmal die Welt beeinflussen oder vielleicht ändern werden. Bei Lukas fällt die Schilderung der Geburt Jesu geradezu im Telegrammstil aus. In der aktuellen Luther-Übersetzung sind es inklusive Leerzeichen nur 89 Zeichen – weniger als eine SMS, ein idealer Twitter-Tweet: Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. Lukas 2, 7 meist unfreiwillig ihre Heimat verlassen. fach sozialromantisch so tun, als sei die Verfolgt von Kriegen, Unterdrückung, Lösung der Probleme allein in der rechHunger und Not. So wird es berichtet, ten Glaubens- und Überzeugungsmoral nicht bewertet, und es wird auch kein zu finden. Zu viele harte Fakten gilt es Unterschied gemacht zwischen den ein- zu bearbeiten und zu regeln, nicht zu zelnen Motiven der Betroffenen. unterschätzenden Widerstand in Teilen Politik und Ge der Bevölkerung sellschaft und mit auf mer k sam zu ihnen die Kirchen hören und zu be„Der Fremdling soll tun sich bisweilen achten. Wenn man schwer, mit den wie ein Einheimischer das tut, macht man großen Flüchtlingsnoch nicht gemeinunter euch wohnen, strömen unserer same Sache mit Tage und in unseden Populisten, die und du sollst ihn lierem Land umzugegleich das Abendben wie dich selbst.“ land und seine Kulhen. Es scheint ein Balanceakt, die tur bedroht sehen. richtige Sprache Jesus selber wurde zu finden, die sich einerseits nicht mit in der Theologie des Neuen Testaments dem Stammtisch gemein macht, ande- durchaus als „radikaler Wanderpredirerseits aber auch die ernstzunehmen- ger“ beschrieben. Einer, der furchtlos den und ausgewogenen Bedenken und den Mund aufmacht und seine Stimme ihre Argumente nicht überhört. Man erhebt, auch gegen die landläufige Meikann – auch mit der Bibel – nicht ein- nung und ihre Überzeugungen. So ist Geradezu beiläufig wird hier die Geburt aller Geburten geschildert. Warum wird dieses großartige Ereignis so sachlich festgehalten? Soll ich Ihnen meine Vermutung verraten? – Weil es ein Doppelpunkt ist. Jetzt geht es los. Jetzt beginnt die Heilsgeschichte. Der Lobgesang der Maria – Sie finden ihn im Lukas Evangelium Kapitel 1, die Verse 46 bis 55 – macht deutlich, dass nicht mehr und nicht weniger passieren wird als ein Umdenken, das einer Revolution gleicht. Das herrschende System dieser Welt wird nicht nur in Frage gestellt werden, sondern von Grund auf umgekrempelt werden. Dieser Junge, der seine erste sein Wort an uns in der Rede vom Weltgericht im Matthäus Evangelium bei ihm konsequent und ohne Einschränkung zu verstehen: Im Angesicht eines jeden Fremden in unserem Land bittet Jesus selber um Asyl, unser christliches Handeln richtet sich zunächst an dieser Maxime oder besser Maximalforderung aus. Es gibt hier keine „Aufnahmepolitik light“. Aber Jesus hat an vielen Stellen Nachsicht mit uns Menschen geübt, ihm war wohl klar, dass wir nicht immer unserem Glauben so treu bleiben können, wie wir es eigentlich möchten und versuchen. Die menschlichen und sozialen Konsequenzen dieser unruhigen Zeiten für unsere eigene Bevölkerung dürfen wir nicht einfach übersehen oder wegwischen. Sicher wird auch in den Einrichtungen und Verwaltungen des LAFIM diskutiert und durchaus kontrovers bewertet, was in keiner Nachrichtensendung mehr fehlt, nämlich die Frage, wie unsere Gesellschaft es bewältigen kann, nicht nur eine Willkommenskultur der ersten Wochen für ankommende flüchtende Menschen zu etablieren, sondern auch den langen Atem dafür zu behalten. Und sicher werden auch wir verstärkt darüber ins Gespräch kommen, wie unser Beitrag als diakonischer Träger aussehen kann, wo er sinnvoll und weiterführend ist. Pfarrerin Friederike Pfaff-Gronau Nacht in einer Futterkrippe verbringen wird, wird diejenigen, die hochmütig und gewaltmächtig sind, vom Thron stürzen und die Macht denen geben, die heute noch nichts zu sagen haben, die aber Gott fürchten und ihm als der eigentlichen und einzig möglichen Macht folgen. Den Hungrigen wird so viel geben, dass sie nicht mehr hungern müssen. Der Lobgesang der Maria macht deutlich, dass die Geburt Christi nichts anderes ist als eine Zeitenwende, als der Doppelpunkt zu einer neuen Zeitrechnung. Martin Dubberke Fotos: Jörg Stolpmann Pfarrerin Friederike Pfaff-Gronau 2 Dienste für Menschen LAFIM Aktuell Fahrsicherheitstraining im ambulanten Dienst Jungen Menschen eine Perspektive geben Eine Ausbildung beim Diakonieverbund Eberswalde ORANIENBURG Zehn Mitarbeitende der Diakonie-Sozialstation Oranienburg, darunter auch die Geschäftsführung, haben am 2. Fahrsicherheitstraining teilgenommen. Begonnen wurde die Schulung mit einem kurzen theoretischen Teil zu technischen Inhalten der Fahrzeuge und einigen Erläuterungen zum Schulungsablauf. Danach ging es auch schon hinein in die Autos und an die praktische Umsetzung auf dem TÜV-Übungsplatz in Lehnitz. Das Gelände bietet optimale Voraussetzungen. Hier werden die verschiedensten Fahrbahnuntergründe/-situationen simuliert. Ob Kopfsteinpflaster, Asphalt, Aquaplaning, festgefahrene Schneedecke auf gerader Strecke, in Kurven oder im Kreisverkehr stehen zur Verfügung, um mit den Teilnehmern realitätsnah zu trainieren. Das bedeutet für uns nicht nur Kenntnisse aufzufrischen bzw. sich ins Bewusstsein zu rufen. Angefangen wurde mit dem Reifencheck, gefolgt von der optimalen Sitzeinstellung und Überprüfung der Position des Sicherheitsgurtes, gerade im Winter und bei dicker Kleidung! Dann kam es auch schon bald zu ersten Herausforderungen für uns alle. Bewältig werden musste ein Kreisverkehr mit verschiedenen Untergründen, mit reichlich Wasser auf der Fahrbahn und Beregnung von Oben. Das bedeutete nicht nur im Kreis fahren, sondern rutschen bei schlechter Sicht! So steigerten sich die Trainingsanforderungen von der Total- zur Gefahrenbremsung mit verschiedenen Geschwindigkeiten (30 bis 70 km/h) und im Anschluss noch mit gleichzeitiger Umfahrung eines Hindernisses. Danach kam es auf Geschicklichkeit und Augenmerk beim Rückwärts- und Slalomfahren sowie Einparken in besonderen Situation uvm. an. Dieser kompakte Tag dauerte von 9 bis 16 Uhr und war für alle Beteiligten nicht nur eine Wissenserweiterung, sondern auch eine persönliche Bereicherung, so das Feedback am Ende des Fahrsicherheitstrainings. Das Fahrsicherheitstraining ist absolut empfehlenswert, da man im realen Fahralltag in der Regel nur eine Chance hat und hier konnten wir diese unter echten Bedingungen mehrfach nachahmen. Michael Holzhauer Senioren pflanzten einen Baum zum Neuanfang Wir bilden aus: Altenpfleger/in Ein Beruf mit Zukunft und Perspektive Standorte des LAFIM Templin Perleberg Angermünde Fürstenberg Chorin Wittenberge Lindow Havelberg (Sachsen-Anhalt) Eberswalde Oranienburg Bad Freienwalde Nauen Nennhausen Ketzin Falkensee Buckow Potsdam Stahnsdorf Roskow Frankfurt (Oder) Teltow Brandenburg an der Havel Bad Belzig Zossen Guben Lübben Luckau Cottbus Forst Finsterwalde Welzow brandenburgweit Ausbildungs- und Praktikumsplätze Du gehst gerne mit Wärme und Herzlichkeit auf Menschen zu, dann ist das Dein Beruf. Als Altenpfleger/in betreust und pflegst Du alte Menschen im Rahmen der ambulanten, teilstationären und stationären Altenhilfe. Die Ausbildung dauert drei Jahre und bietet gute Aufstiegsmöglichkeiten. Wir freuen uns auf Dich! Bewerbung an: [email protected] 2/2015 | Dezember 2015 TELTOW Zum 1. September wurde die zweite ambulant betreute Senioren gemeinschaft (WG) der MEDIKUS gemeinnützigen GmbH mit acht Plätzen im Diakonischen Zentrum vorfristig seiner Bestimmung übergeben. Gut zwei Wochen nach dem Einzug feierten die sieben Bewohner mit ihren Angehörigen ihr erstes gemeinsames Grillfest. Davon konnte sie auch der Nieselregen nicht abhalten. Wie es bei einem Grillfest in der Familie üblich ist, trugen alle zum Gelingen bei. Organisiert von der Diakonie-Sozialstation brachte jeder von den Angehörigen etwas mit, ob Thüringer Bratwürste, Fleisch, selbst zubereitete Salate u.v.m. Nicht nur der eigens dafür von der Wohngemeinschaft angeschaffte Grill wurde eingeweiht, sondern es wurde auch der letzte Obstbaum im eigenen Garten symbolisch für den Neuanfang gepflanzt. Es war ein rundum gelungenes Fest. Dafür spricht, dass sich die Angehörigen, die alle tatkräftig zupackten, ob beim Grillen oder der Bewirtung sich bereits Gedanken gemacht haben, wann der nächste Grillabend stattfinden wird. Die Diakonie-Sozialstation Teltow hat aber noch mehr vor. Neben den Wohngemeinschaften ist die Diakonie-Sozialstation im Wohnumfeld des Diakonischen Zentrums Bethesda in der häuslichen Betreuung und Pflege tätig. Damit nicht genug: Geplant sind, so zeigten es die Erfahrungen der Informationsabende zur Wohngemeinschaft, regelmäßige Themenabende für pflegende Angehörige zu konkreten Themen. Hier kann jeder die Informationen zu entlastenden Hilfen, den gesetzlichen Veränderungen oder die spezielle Beratung zur häuslichen Situation erfahren. Um den Nachfragen gerecht zu werden, ist für 2016 der Aufbau einer Pflegeberatung sowie die der Ehrenamtsarbeit in Vorbereitung. Interessierte erhalten weitere Informationen über die Diakonie-Sozialstation oder die Ambulante Wohngemeinschaft „Schwester Hedwig Töpfer“ Mahlowerstraße 148 14513 Teltow Tel. 03328 4340630 E-Mail: [email protected] www.lafim.de Michael Holzhauer Welchen Beruf möchte ich einmal erlernen? Dieses Thema beschäftigt Menschen am Ende ihrer Schulzeit. Da gibt es die unterschiedlichsten Vorstellungen und Wünsche, ebenfalls aber klare Vorstellungen durch frühe Prägung. Und so stellen sich unterschiedliche Fragen: Wie geht es weiter nach der Schulzeit? Habe ich die richtige Wahl getroffen? Hat mein Wunschberuf Zukunft? Viele Fragen sind offen und möchten beantwortet werden. Junge Menschen sind besonders sensibel. Sie benötigen Beratung, Unterstützung, Anleitung und Fürsorge. Hier sind wir in der Verantwortung, wir als Gesellschaft, als Unternehmen und in jedem Einzelnen von uns. Verantwortung tragen, so heißt es auch im Diakonieverbund in Eberswalde. Junge Menschen in das Berufsleben zu begleiten, ihnen eine Perspektive zu geben, ist eine wunderbare Aufgabe. Unser Unternehmen ist offen für Interessenten aus Schulen. Wir bieten mit der Möglichkeit von Schülerpraktika Einblick in die interessante Welt der Altenpflege. Nicht selten ist so ein Praktikum der Grundstein für die Berufswahl. Zukunftsorientiert und in Kooperation mit regionalen Altenpflegeschulen bildet der Diakonieverbund seit dem Jahr 2009 junge Menschen in der Altenpflege aus. Es freut uns besonders, auch in diesem Jahr wieder zwei junge Menschen in unserem Kreis begrüßen zu dürfen. Am 1. Oktober begann für sie die 3-jährige Ausbildung zu examinierten Altenpflegerinnen. Unsere Auszubildende Maria Müller sagt in diesem Zusammenhang: „Und wenn man am Ende des Tages weiß, dass man die Bewohner zum Lächeln bringen konnte und die Dankbarkeit spürt, die einem entgegengebracht wird, ist das ein sehr schönes Erfolgserlebnis.“ Wir wünschen den beiden Azubis an dieser Stelle alles Gute und viel Erfolg. In Begleitung der Auszubildenden gilt unser besonderer Dank der ausgebildeten Praxisanleiterin und dem gesamten Mitarbeiterteam. Wir setzen uns in unserem Unternehmen dafür ein, jungen Menschen eine Perspektive zu geben. Fort- und Weiterbildung wird hier groß geschrieben. Sie ist ein bedeutender Aspekt unserer Mitarbeiterentwicklung und ebnet Mitarbeitenden den Weg für Qualifizierung und Karriere. So hat in diesem Jahr erfolgreich eine Mitarbeiterin ihre Ausbildung zur Praxisanleiterin beendet. Ebenso hat ein weiterer Mitarbeiter seine Ausbildung zum Pflegedienstleiter abgeschlossen. Wir freuen uns sehr darüber und gratulieren herzlich. Aus eigener Erfahrung möchte ich abschließend sagen: Der Dienst am Menschen in einem Pflegeberuf ist eine wunderbare Aufgabe. Er bietet Erfüllung, Perspektive und die Möglichkeit zur Karriere. Ursula Voigt, Geschäftsführerin IT-Social wird wieder Fachbereich IT im LAFIM POTSDAM Nach fast 10 Jahren kehrt die IT wieder zum Unternehmen LAFIM, in die LAFIM gemeinnützige Aktiengesellschaft, zurück. 2006 wurde vom damaligen kaufmännischen Leiter ein sogenanntes Outsourcing der IT vorgenommen. Die Mitarbeiter Etzien, Gensert, Moselewski und Iwer wurden zum 1. Juli 2006 von der IBTG GmbH übernommen. Unter der Firmierung IBGT IT-Social GmbH wurden für den LAFIM festgelegte Dienstleistungen ausgeführt. Das sogenannte „Rundumsorglos Paket“ wurde geschnürt. Veränderungen der Firmierung (IBTG IT-Social GmbH in IT-Social GmbH) und die Veränderung der Geschäftsanteile (LAFIM 51% und IBTG GmbH 49%) wurden vorgenommen. Frau Brzonkalik, Frau Wolff und Herr Kafidoff verstärkten in den darauffolgenden Jahren das Team der IT-Social GmbH. Mit dem Übergang der IT-Social als Fachbereich in die LAFIM gemeinnützige AG werden im Rahmen eines Betriebsübergangs alle Mitarbeitenden der IT-Social Mitarbeiter des LAFIM und somit dem neuen Fachbereich IT angehören. Auch Herr Rzehak wird dann zum Fachbereich IT gehören. Das Ticketsystem und die Telefonnummern bleiben erhalten, so dass Sie wie gewohnt IT-Probleme melden können. Wir, die Mitarbeiter der IT-Social GmbH, dann des neuen Fachbereiches IT freuen uns auf weitere gute Zusammenarbeit. Ihre Ansprechpartner sind weiterhin: Frau Brzonkalik als Administratorin der Fachsoftware, Frau Wolff als Service- und Supportmitarbeiterin im Innen- und Außendienst, Herr Etzien als Administrator Hardware u.a. im Bereich Fliedners, Herr Frey als Administrator Hardware mit Hauptanwendungsgebiet des Rechenzentrums, Herr Gensert als Systemadministrator mit Hauptanwendungsgebiet AD (Netzwerk), Herr Iwer als Leiter des Fachbereiches u.a. für Betreuung von Schnittstellen, Herr Kafidoff als Administrator Hardware für den Bereich Drucktechnik, Herr Moselewski für Kommunikationstechnik und SharePoint und Herr Rzehak u.a. für Anwenderprogrammierung. Andreas Iwer Dienste für Menschen im Alter engagieren sich in Schmerwitz SCHMERWITZ Mit dem Abschluss eines Geschäftsbesorgungsvertrages mit der Betreibergesellschaft der Senioreneinrichtung Schloss Schmerwitz zum 1. Dezember 2015 geht die LAFIM Dienste für Menschen im Alter gGmbH neue Wege. Im Rahmen des Geschäftsbesorgungsvertrages werden durch die Mitarbeiter der Dienste für Menschen im Alter unter Federführung der Geschäftsführerin Ulrike Bennewitz Managementleistungen am Standort Schmerwitz erbracht. Dieses Projekt geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Aufsicht für unterstützende Wohnformen und den Pflegekassen, mit dem Ziel, die Versorgung für die derzeit 25 Bewohner der Einrichtung zu sichern. Johannes Keßler, Regionalleiter Vorstand LAFIM Aktuell 2/2015 | Dezember 2015 3 Ein gut gefülltes Jahr Martin Dubberke im Gespräch mit Thomas Glaubitz POTSDAM Das Jahr geht zu Ende. Die Planungen für das kommende Jahr sind weitestgehend abgeschlossen. In den einzelnen Bereichen werden Jahresgespräche geführt und so hat sich LAFIM Aktuell mit dem Vorstandsvorsitzenden der LAFIM-Gruppe, Thomas Glaubitz, gewissermaßen auch zu einem Jahresgespräch getroffen und bei einer Tasse gutem Kaffee miteinander auf das Jahr 2015 zurückgeschaut, um dann den Blick in die Zukunft zu richten. Einleitend sei so viel gesagt: Es liegt ein spannendes Jahr hinter uns, in dem viel geschehen ist und es liegt ein mindestens ebenso spannendes Jahr vor uns, in dem auch eine Menge passieren wird. Martin Dubberke: „Lieber Herr Glaubitz, lassen Sie uns eine Bestandsaufnahme für das Jahr 2015 machen. Was hat der LAFIM in diesem Jahr alles geleistet, bewegt und wo steht er heute?“ Thomas Glaubitz sieht mich an, lächelt, nimmt seine Tasse Kaffee und trinkt einen Schluck, bevor er auf diese Frage antwortet: „Das war eine ganze Menge. Lassen Sie mich überlegen, womit ich anfange. Zuerst einmal haben wir Fliedners Kostensätze erfolgreich neu verhandelt und abgeschlossen. Dann haben wir hier in Potsdam mit der zukünftigen Seniorenresidenz Luisengarten im Bornstedter Feld vollkommenes Neuland betreten, indem wir erstmalig mit einem Investor zusammen eine neue Einrichtung für Senioren bauen. Weiter stehen wir in Finsterwalde kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen zum Erwerb des Lebenszentrums. Die Kita in Brandenburg dürfen wir auch nicht vergessen. Hier ist jetzt der Mietvertrag für die Kita in der Kammgarnspinnerei in Brandenburg an der Havel unter Dach und Fach und der Vertrag für eine weitere und damit dritte Kita steht ebenfalls kurz vor dem Abschluss. In Havelberg ist der Erweiterungsbau des Seniorenzentrums in Betrieb gegangen und die Arbeiten im Altbau werden auch demnächst abgeschlossen. Wir bauen in der Potsdamer Landstraße eine neue Wohnstätte für Menschen mit Behinderung, die sechzehn Plätze haben wird – alles barrierefrei. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad und zusätzlich wird es noch ein großes Pflegebad geben. Und das ist nur der Anfang einer umfassenden Modernisierung des Geländes. In Chorin haben wir in der Hotelleitung einen erfolgreichen Generationenwechsel vollzogen. Das Ehepaar Lenz ist nach mehr als einem viertel Jahrhundert in der Leitung des Hotels in den Ruhestand gegangen. Mit Gabriela Beckers haben wir eine ausgezeichnete Hotelchefin gewonnen. Der Wechsel in Chorin bedeutete auch eine Veränderung in der Geschäftsführung unserer WI-LAFIM. Gab es bislang eine Doppelgeschäftsführung mit den Herren Engler und Lenz, ist nun Daniel Engler alleiniger Geschäftsführer der WI-LAFIM. Es gab auch einen Vorstandswechsel. Herr Pfarrer Fiedler ging nach rund zwanzig Jahren als Theologischer Vorstand der LAFIM-Gruppe in den Ruhestand. Ihm folgte mit Friederike PfaffGronau die erste Frau in diesem Amt.“ Thomas Glaubitz hält einen Moment inne und fährt dann fort: „Was war noch? – Ja, wir haben uns um ausländische Fachkräfte bemüht. Aber das ist alles noch in der Schwebe, da es hier Thomas Glaubitz zeichnet beim Jahresfest in Finsterwalde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. auf der politischen Seite u. a. Probleme mit der Anerkennung der Ausbildung gibt. Wir haben hier in den Zentralen Diensten die Bereiche Personal und Recht neu geordnet und zu einer Abteilung zusammengelegt, was sich schnell bewährt hat. Dann haben wir jemanden gefunden, der die Mühlenstraße in Cottbus in Erbpacht übernommen hat. Die erste ambulante Wohngemeinschaft im Diakonischen Zentrum Bethesda ist so erfolgreich gewesen, dass wir mittlerweile eine zweite WG an diesem Ort eröffnet haben. In Stahnsdorf konnten wir die alte Villa verkaufen und den Umbau am Florencehort abschließen. Buckow dürfen wir auch nicht vergessen. Dort setzen wir gerade in unserem Evangelischen Seniorenzentrum „Am Wald“ das Kneippkonzept um. Und schließlich haben wir in Guben und Havelberg jeweils eine neue Tagespflege eröffnet. Und mit dem Bistro „Zur Hanse“ im Evangelischen Seniorenzentrum Havelberg ist eine sehr schöne neue WI-LaCantina an den Start gegangen. Nicht zuletzt haben wir die Finanzkraft und die Wirtschaftlichkeit des LAFIM erhöht.“ Thomas Glaubitz schaut mich an, schmunzelt und stellt fest: „Na, da ist ja doch eine ganze Menge in einem Jahr zusammengekommen.“ Nach einer so ausführlichen Liste dessen, was der LAFIM innerhalb eines Jahres bewegt hat, frage ich ihn, wo in diesem Jahr das größte Risiko für den LAFIM gelegen hätte und auch, was für ihn persönlich die größte Herausforderung gewesen sei. Ganz spontan antwortet Thomas Glaubitz: „Die Einführung des Mindestlohns und dessen Bewältigung war die größte Herausforderung, da sie mit 1,2 Millionen Euro mehr Personalkosten verbunden war. Andere Herausforderungen waren z. B. die Verwertung der Altbestände in der Cottbuser Mühlenstraße und – wie schon gerade gesagt – die alte Villa in Stahnsdorf. Herausforderung und Risiko zugleich waren aber auch die Verhandlungen für die neuen Pflegesätze bei Fliedners. Dass wir das geschafft haben, ist ein echter Erfolg. Und diesen Erfolg haben wir dem hohen Engagement der Mitarbeitenden bei Fliedners zu danken. Auch die Dienste für Menschen im Alter haben sich bravourös einer großen Herausforderung gestellt. Die Mitarbeitenden in diesem Bereich haben wesentlich dazu beigetragen, dass wir hier sehr hohe Belegungszahlen hatten. Davor kann man sich nur verneigen. Weitere Herausforderungen, die mit Risiken verbunden waren, sind auf der einen Seite die erfolgreiche Integration der LAFIM-Mobil in die MEDIKUS und dann die Integration der Tagespflegen in die Dienste für Menschen im Alter. Hierzu gehört auch die Integration der IS-Immobilien als Geschäftsbereich in die WI-LAFIM. In diesem Zusammenhang gingen auch die Hausmeister wieder zurück in die Dienste für Menschen im Alter. Das waren alles in allem sehr erfolgreiche strukturelle Anpassungen, die mit sehr viel Bedacht und Augenmaß vorgenommen worden sind, so dass wir die Risiken ganz gut im Rahmen halten konnten. Und schließlich hat uns der Erfolg ja recht gegeben.“ Wir werden zwei weitere Kindertagesstätten in Brandenburg an der Havel eröffnen. Hier brauchen wir Personal. In Potsdam geht 2016 mit dem Luisengarten eine neue Seniorenresidenz an der Start. Hier schaffen wir mehr als 60 neue Arbeitsplätze – natürlich vor allem in der Pflege – , die wir besetzen müssen. Eine weitere Herausforderung, der wir uns strukturell widmen werden und müssen, ist bei Fliedners die erste Generation von Menschen mit Behinderung, die alt wird. Damit haben wir auch in diesem Bereich mit dem Thema Alterserkrankungen zu tun. Auch hier wird Demenz zu einem Thema, dem man sich stellen muss. Das im Blick, sind wir dabei die Standards beim Wohnen zu verbessern, eine absolute Barrierefreiheit zu erreichen. Der Neubau einer Wohnstätte an der Potsdamer Landstraße in Brandenburg ist hier nur ein Anfang. Nächste Frage?" Ich frage Thomas Glaubitz, ob es etwas gibt, wo er sagen würde, dass ihm das eine besondere Herzensangelegenheit gewesen wäre. „Die liegt doch jetzt ganz klar auf der Hand“, reagiere ich: „Wo sehen Sie die meisten Chancen in diesen Bereichen?“ Auch hier überlegt er nicht lange und antwortet: „Die Kinder- und Jugendhilfe – ich freue mich wirklich sehr darüber, dass wir diesen Bereich jetzt ausbauen. Er ist ein ureigenes Angebot des altrechtlichen Vereins, mit dem auch eine neue inhaltliche Bedeutung verbunden ist, so dass wir die gesamte Jugendhilfe neu strukturieren werden.“ Nachdem Herr Glaubitz mehrfach den Begriff Struktur oder strukturelle Anpassung benutzt hat, interessiert mich die Antwort auf eine weitere Frage: „Strukturen werden ja immer angepasst, um Risiken zu minimieren. Wo sehen Sie in der Zukunft die größten Risiken für den LAFIM? Oder präziser: Der LAFIM besteht ja aus unterschiedlichen Angeboten, so dass ich die Frage eigentlich anders stellen muss: Welche größten Risiken sehen Sie für die Dienste für Menschen im Alter, für die Menschen mit Behinderung oder die Dienste für junge Menschen und natürlich den Bereich der Hauswirtschaft?“ Thomas Glaubitz trinkt noch einmal einen Schluck und sagt erst einmal nur ein Wort: „Fachkräfte. – Also, Fachkräftemangel. Das ist eines der Hauptrisiken. Das gilt für die Dienste für Menschen im Alter genauso wie für die WI-LAFIM oder die Dienste mit jungen Menschen. Es wird immer schwieriger Fachkräfte zu gewinnen. Foto: Martin Fischer „Das Jahr wird mit der Auflösung der IT-Social beginnen“, antwortet Thomas Glaubitz: „Am 31. Dezember um null Uhr wird sich die IT-Social auflösen und ein eigener Fachbereich innerhalb der Zentralen Dienste werden. Dem folgt Schritt für Schritt die Inbetriebnahme von Havelberg und im Sommer vom Luisengarten. Dann werden zwei neue Kitas in Betrieb genommen und gleichzeitig wird die Kita Sonnenwinkel komplett saniert. In Cottbus werden wir das Evangelische Seniorenzentrum Johann-Hinrich Wichern erweitern. Die neue Wohnstätte an der Potsdamer Landstraße wird fertiggestellt werden. Auch der Standort Oranienburg soll weiterentwickelt werden. Im Aderluch wollen wir noch fünf weitere Wohnungen bauen und in Friedrichstal – also dem Elisabethstift – planen wir ebenfalls einen Neubau. Darüber hinaus sind weitere Tagespflegen und Wohngemeinschaften in der Planung.“ Ich frage ihn: „Gibt es einen Zug oder Züge, auf die der LAFIM unbedingt aufspringen müsste, die er auf gar keinen Fall verpassen sollte?“ Thomas Glaubitz antwortet kurz und knapp: „Wir sind auf allen Zügen. Das Netzwerk arbeitet und funktioniert.“ Mit der nächsten Frage leite ich das Ende des Gesprächs ein: „In diesem Jahr haben wir ja Mitarbeiterbefragungen durchgeführt. Heute würde ich gerne mal eine Vorstandsbefragung machen. Und eine Frage könnte z.B. lauten: Warum arbeiten Sie gerne beim LAFIM? „Schöne Frage“, reagiert Thomas Glaubitz: „Die meisten Chancen liegen u.a. bei den Diensten für Menschen im Alter und hier im Wachstum und der Erweiterung. Neben vielen anderen Projekten, über die wir schon gesprochen haben, darf hier z. B. der Bau einer neuen Tagespflege in Luckau nicht vergessen werden. Das gleiche gilt auch für den Kitabereich. Bei der WI-LAFIM liegen die Chancen im Ausbau externer Aufträge.“ „Wie sieht eigentlich die Agenda 2016 aus“, frage ich: „Welche Projekte, welche Themen werden das kommende Jahr bestimmen? Worum wird es im kommenden Jahr besonders gehen?" Thomas Glaubitz muss schmunzeln und erinnert mich an das erste Interview, das ich mit ihm vor vier Jahren geführt habe: „Weil ich gerne für Menschen arbeite. Die Kultur im LAFIM gefällt mir. Es ist ein gutes Miteinander mit den Aufsichtsgremien, der MAV, dem Betriebsrat. Das sind Dinge, die auch so weitergeführt werden sollten.“ Ich schaue Thomas Glaubitz in die Augen, schmunzle nun selbst und sage: „Eine Frage hätte ich noch: Wenn diese Ausgabe der LAFIM Aktuell erscheint, werden Sie Ihren 60. Geburtstag gefeiert haben. Was wünschen Sie sich für sich?“ „Gesund zu bleiben – mit drei Ausrufezeichen!!!“ 4 Thema LAFIM Aktuell 2/2015 | Dezember 2015 „Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“ Frage 1 im Heidelberger Katechismus von 1563 POTSDAM Die aktuellen Themen der letzten christlicher Nächstenliebe sei – oder genau das Wochen haben die Politik und den Bundestag so Gegenteil? Sollen Christen einfach nur hilflos dagefordert, dass eine wichtige Debatte zunächst nebenstehen, wenn Patienten sich nichts sehnin den parlamentarischen Hintergrund rückte. licher als die Beendigung von Leid und Schmerz Es geht um die Möglichkeiten und Grenzen der wünschen und Angehörige die Ärzte darum bitten. Sterbehilfe und alle Fragen, die damit im enge- In der Bibel heißt es im Lukas Evangelium, dass ren und weiteren Sinne zusammenhängen: Muss wir uns nicht fürchten müssen, weil Gott uns nie es verboten sein, Sterbewilligen beim Suizid zu vergisst und sogar unsere Haare auf dem Kopf helfen und was dürfen Ärzte, von ihm gezählt wurden, und was keinesfalls? Welche Folan anderer Stelle steht, dass gen hätte eine Liberalisierung unsere Namen ins Buch des Ist Sterbehilfe Gebot Lebens geschrieben sind. Gott für die alten und unheilbar kranken Menschen in unseist ein Gott allen Lebens und der Menschlichkeit rem Land und wie lässt sich allen Sterbens und beides die Geschäftemacherei durch wird uns von ihm geschenkt. und christlicher professionelle SterbehilfeorSo könnte unser christliches ganisationen unterbinden? Bekenntnis lauten und wir Nächstenliebe oder Für die Diskussion im Bundesganz gelassen im Vertrauen tag war der sogenannte Frakauf Gottes Entscheidungen das Gegenteil? tionszwang aufgehoben, jede und im Glauben an seine Rednerin/jeder Redner konnte Wahrheit sein. individuell die eigene SichtAuf einer Veranstaltung zum weise vertreten und vortragen. Bereits im Vorfeld Thema im Kloster Lehnin, organisiert vom Evangeder Aussprache hatten sich parteiübergreifende lischen Diakonissenhaus, habe ich in einer WortMeinungen gebildet und herauskristallisiert. Sie meldung die gute Wendung vom Begriff „Sterbegingen vom absoluten Verbot jeglicher Sterbehilfe hilfe“ zur „Sterbebegleitung“ gehört. Sie hat mich bis zur Erlaubnis für Mediziner und Sterbehelfer auch als Theologin sofort überzeugt. Den vom professioneller Ausrichtung. Bedingt durch die nahen Tod betroffenen Menschen kann ich, ob parlamentarische Debatte nahmen auch Öffent- persönlich oder auch professionell-beruflich, als lichkeit und Medien das Thema auf und es war Mitmensch ganz bestimmt begleiten, ihm hilfreich erstaunlich und bisweilen erschreckend, wie un- mit Zeichen der Nächstenliebe zur Seite stehen. differenziert und unsensibel zum Teil Argumente Aber zum Sterben helfen und dann auch verhelausgetauscht wurden. Eine Meinungsumfrage fen wird ihm Gott, dem die Macht dazu genauso zeigte, dass ein überwiegender Teil der Befrag- gegeben ist wie über das Leben selber. Unsere ten für eine deutliche Öffnung der Gesetzeslage christlichen Gebete, vom Glaubensbekenntnis plädierte. über das Vaterunser, die Lieder im Gesangbuch Natürlich wurden auch Aspekte einer religiösen unter „Angst und Vertrauen“ und die kostbaren Sichtweise eingetragen und die Frage gestellt, Worte der Bibel: Sie würden hölzern klingen, wenn ob Sterbehilfe ein Gebot der Menschlichkeit und wir ihnen ihre Kraft nicht mehr zutrauen. Wir nehmen auch in unseren Einrichtungen, in denen das Sterben oft dazugehört, diese Begleitung sehr ernst, aber wir nehmen das Sterben selber nicht in unsere Hand. Und würden uns auch gegen jegliche Formen des direkten Eingriffs durch Ärzte oder Sterbehelfer verwahren. Denn wir wissen aus unseren Erfahrungen auch, dass gerade bei alten und hochbetagten Menschen die Angst besteht, den eigenen Angehörigen durch Nachlassen der Kräfte und eine erhöhte Pflegebedürftigkeit zur Last zu fallen. Dieser Druck und die Bereitschaft zur Sterbehilfe als Maßnahme wirtschaftlicher Kostenersparnis dürfen auf keinen Fall zusammenkommen und dazu führen, dass Menschen mit lebensbedrohlichen, austherapierten und perspektivlosen Krankheitsverläufen Angst haben müssen, dass ihr Leben so nicht mehr gewünscht und unterstützungswert ist. Wir haben in unserem Gesundheitssystem die wunderbaren Möglichkeiten der Palliativversorgung im ambulanten und stationären Bereich, sie gilt es zu fördern und das Angebot weiter auszubauen. Denn die oben zitierten Umfragen haben mir ganz klar gezeigt, dass es meist die Angst vor dem alleinigen Sterben mit Schmerzen und großer seelischer Not ist, das die Menschen umtreibt. Der Heidelberger Katechismus von 1563 gibt sich die Antwort auf seine Eingangsfrage nach dem Trost im Leben und im Sterben in Bildern und Sprache seiner Zeit selber: „Dass ich mit Leib und Seele, im Leben und im Sterben, nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre“ Das kann man meines Erachtens so unerklärt nicht in die ganze Auseinandersetzung um die richtigen Wege in Sterbehilfe und Sterbebegleitung eintragen. Aber Kirche und ihrer Diakonie steht es sicher gut an, wenn sie sich eindeutig und unmissverständlich positionieren. Wir haben von Anfang bis Ende unseres Lebens und darüber hinaus Gottes Wort, das darf genügen. Pfarrerin Friederike Pfaff-Gronau Entbürokratisierung Wir stellen die Pflegedokumentation in der stationären Pflege um! POTSDAM Ein überbordendes Ausmaß und ausufernde Vorschriften hinsichtlich der Pflegedokumentation haben in den vergangenen Jahren für Unzufriedenheit und Belastungen bei den Pflegenden gesorgt. Viele Formulare ohne Bezug aufeinander sind auszufüllen. Das bedeutet u.a., viel Zeit bei der Bearbeitung und der laufenden Aktualisierung der Daten zu investieren. Zeit, die den pflegebedürftigen Personen – unserer Zielgruppe – dadurch nur indirekt zugestanden wird. Der Entbürokratisierungsprozess schafft auf drei Ebenen Chancen für die Weiterentwicklung in der stationären Pflege: • Erstens unterstützt er die Autonomie und Selbstbestimmung pflegebedürftiger Personen, indem die Prozessgestaltung konsequent von diesem Blickwinkel ausgeht. • Zweitens entsteht ein „schlanker“ Pflegeprozess, der auf die Fachlichkeit und Verantwortung der Pflegenden baut und auf ihre professionellen und persönlichen Kompetenzen vertraut. Sie werden durch die Arbeit mit der SIS in ihrem Selbstverständnis, ihrer Wirksamkeit und im konsequent sinn- und wertegeleiteten, personenzentrierten Handeln gesehen und unterstützt. • Drittens hilft der ineinandergreifende Prozess aus SIS, der Risikomatrix und der Maßnahmenplanung mit seiner inneren Logik die zeitlichen und fachlichen Gestaltungsräume zu schaffen, um unter den schwierigen Rahmenbedingungen Pflege sicher zu konzipieren: entschlackt von Ballast und verschlankt, entjurifiziert und dabei effizient und effektiv. Die Einführung des Strukturmodells der entbürokratisierten Pflegedokumentation ist eine der bisher größten bundespolitischen Aktionen auf Initiative der Bundesregierung und in enger Zusammenarbeit mit den Verbänden der Leistungsanbieter und Kostenträger sowie den Prüfinstanzen und Aufsichtsbehörden. Die Entbürokratisierung ist verbunden mit: • dem personenzentrierten Ansatz – die pflegebedürftige Person steht im Mittelpunkt aller Handlungen • einem neuen Konzept zum Einstieg in den vierstufigen Pflegeprozess • der konsequenten Orientierung an den Bedürfnissen und Wünschen der pflegebedürftigen Person • der gezielten und frühzeitigen Erkennung sich abzeichnender Veränderungen • der Beibehaltung bzw. Konkretisierung von Qualitätsstandards • der Schaffung von Freiraum für fachliche Entscheidungen sowie Übung und Reflexion • die schnelle Orientierung, bessere Übersichtlichkeit und Zeitersparnis bei der Arbeit mit der erforderlichen Pflegedokumentation. Das Strukturmodell erfordert ein komplettes Umdenken – nicht „nur“ das Umschreiben! Es ist nicht das Weglassen oder Ändern von Formularen gemeint. Ein Paradigmenwechsel in der Pflegedokumentationsstruktur steht an, der ohne Schulung, Übung, Rückbesinnung auf das Wesentliche und kreativen Mut nicht umsetzbar ist. Das meint insbesondere • die Stärkung der fachlichen Kompetenz von Pflegefachkräften, • die Rückgewinnung des Stellenwertes der Pflegedokumentation für den beruflichen Alltag, • die Vermittlung von Rationalität im Umgang mit der Risikoeinschätzung und • die Aufhebung des Eindrucks, für Prüfinstanzen zu dokumentieren. Die neue Grundstruktur der Pflegedokumentation baut auf einem Pflegeprozess mit vier Elementen auf: Element 1 Einstieg in den Pflegeprozess mit Hilfe der Strukturierten InformationssammIung (SIS) als neu entwickeltes Formular. Element 2 Individuelle, handlungsleitende Maßnahmenplanung mit den Erkenntnissen aus der SIS. Element 3 Berichteblatt mit dem Fokus auf Abweichungen von regelmäßig wiederkehrenden Pflege- und Betreuungsleistungen, Wegfall von unzähligen Einzelleistungsnachweisen, die mehrfach täglich abzuzeichnen sind. Element 4 Festlegen von Evaluationsdaten aus Erkenntnissen der SIS, des Maßnahmenplanes und des Berichteblattes durch die verantwortliche Pflegefachkraft der Bezugspflegegruppe nach dem tatsächlichen Bedarf. Mit dem Strukturmodell werden unnötige Angaben aus der Pflegedokumentation verbannt und sinnhafte, individuell erforderliche Angaben für die tägliche Arbeit in der Pflegeeinrichtung fachlich reflektiert und nachvollziehbar dargestellt. Zwei Testeinrichtungen der LAFIM Dienste für Menschen im Alter gGmbH sind gemeinsam mit derzeit über 7.000 stationären Einrichtungen und ambulanten Pflegediensten an der Implementierungsphase des Bundesprojektes beteiligt. Die Leitungen und die Pflegefachkräfte wurden im Sommer an drei Tagen geschult. Seit dem 1. September 2015 werden für alle neuen Bewohner in beiden Pflegeeinrichtungen die Pflegedokumentationen nach dem Strukturmodell erstellt. Die anderen Berufsgruppen werden intern durch die Leitungen und Pflegefachkräfte zu den relevanten Inhalten des neuen Dokumentationssystems herangeführt. Die Firma DAN-Produkte unterstützt mit dem angepassten EDVgestützten Dokumentationssystem die Umstellung der Pflegedokumentation. Durch Reflexion der Umsetzungsergebnisse und fachlichen Austausch gelingt der gemeinsame, kontinuierliche Weiterentwicklungsprozess. Die nächsten Pflegeeinrichtungen der LAFIM-Gruppe haben sich bereits angemeldet, damit die entbürokratisierte Pflegedokumentation eingeführt werden kann. Das weitreichende Projekt geht weiter, bis in allen 30 stationären Einrichtungen das Strukturmodell der entbürokratisierten Pflegedokumentation eingeführt ist. Heidemarie Müller, Regionalleiterin & Qualitätsmanagement LAFIM Aktuell 2/2015 | Dezember 2015 LAFIM Dienste für Menschen im Alter 5 L uisengarten – Die neue Seniorenresidenz für Potsdam POTSDAM In unserer neu entstehenden Einrichtung Luisengarten soll, wie schon an mehreren Standorten beim LAFIM, das Hausgemeinschaftskonzept umgesetzt werden. Für die Stadt Potsdam ist dieses Konzept ein Novum und somit ein Alleinstellungsmerkmal, aber auch eine Herausforderung. Das Hausgemeinschaftskonzept, auch genannt die 4. Generation, unterscheidet sich zur klassisch stationären Versorgung nicht nur in den strukturellen Gegebenheiten. Die Wohnbereiche werden abgelöst von kleinen Hausgemeinschaften mit nicht mehr als 14 Bewohnerzimmern, einer zentralen Wohnküche und Gemeinschaftsräumen. Auch die Aufgabenbereiche der Mitarbeiter gestalten sich vielschichtiger und lösen somit die klassische Rollenverteilung in den stationären Pflegeeinrichtungen ab. Dafür ist ein Paradigmenwechsel seitens der Mitarbeiter notwendig. Der Bewohner steht natürlich immer noch im Mittelpunkt, aber er soll noch mehr in seiner Individualität, einhergehend mit seinen Interessen, Wünschen und Bedürfnissen betrachtet werden. Das kann nur stattfinden, wenn Pflege nur noch als ein Teilaspekt von Leben im Alter betrachtet wird. Denn das Leben im Alter jedes Bewohners ist viel facettenreicher, bedingt durch das in vielen Jahrzehnten Erlebte. Diese Vielfalt soll bewahrt und weiter gelebt werden dürfen. Durch die kleinere Strukturierung haben die Mitarbeiter eher die Möglichkeit, den Bewohner individuell zu begleiten. Die Begrifflichkeit „begleiten“ unterstreicht noch einmal mehr, was unser Anspruch in dieser Versorgungsform ist. Die Bewohner haben in den Hausgemeinschaften eher die Möglichkeit ihre Vorstellungen vom Leben im Alter zu verwirklichen. Angefangen von den Aufstehzeiten bis hin zu eigenen Aktivitäten im Rahmen der Freizeitgestaltung und Mahlzeitenversorgung. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, sind natürlich auch besonders engagierte Mitarbeiter notwendig. Diese sollten neben dem pflegerischen Wissen auch über Lebenserfahrung verfügen sowie die Eigenschaft besitzen, sich in die besonderen Lebensverhältnisse, Vorstellungen und Wünsche hinein zu versetzen. Das ist notwendig, um den Bedürfnissen und Wünschen der Bewohner gerecht zu werden. Dafür ist seitens der Mitarbeiter eine hohe Kommunikationsgabe sowie Kreativität notwendig, um dieses in den Rahmenbedingungen der Einrichtung im Sinne der Bewohner umsetzen zu können. Werden Sie Mitglied unseres neuen Teams im Luisengarten! Für den Luisengarten suchen wir für das neue Jahr tatkräftige Unterstützung in dem gelebten Hausgemeinschaftskonzept. Neues Haus, neues Team, neue Chance. Seien Sie von Anfang an mit dabei und werden Sie ein Teil vom TeamLuisengarten. An einem eigens für den Luisengarten konzipierten Bewerbertag können Sie durch Ihr Engagement und Fachwissen überzeugen, um Teil des Teams zu werden. Die Dienste für Menschen im Alter suchen: • Einrichtungsleitung • Pflegedienstleitung • Stellvertretende Pflegedienstleitung • Pflegefachkräfte • Alltagsbegleiter-Pflegekräfte • Assistentin für Alltagsgestaltung • Betreuungsassistenten nach §87b • Hauswirtschaftskräfte Bestechen Sie durch Ihre Persönlichkeit. Stellen Sie sich der Herausforderung. Nutzen Sie die Möglichkeit und bewerben Sie sich postalisch an: LAFIM Dienste für Menschen im Alter gemeinnützige GmbH Berliner Straße 148 14467 Potsdam oder per Mail an [email protected] Ihre Bewerbung sollte ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf, sowie Zeugnisse enthalten. Gleichzeitig sucht die WI-LAFIM: • tatkräftiges Personal in den Bereichen Küche und Reinigung Wir freuen uns auf Ihre Unterlagen. Ines Bruns, Fachkoordinatorin Personalentwicklung LAFIM Dienste für Menschen im Alter gGmbH Das Konzept in seiner umfänglichen Form geht sehr eng mit unserer Vorstellung vom christlichen Menschenbild einher. Der Wunsch als Christ von Menschen umgeben zu sein, die mich so annehmen und begleiten, wie mich Gott geschaffen und wie er meinen Lebensweg vorgezeigt hat, soll nicht an der Schwelle eines Pflegeheims, auch nicht am Luisengarten enden. Johannes Kessler Lage In unmittelbarer Nähe zur historischen Innenstadt und dem Volkspark Potsdam entsteht im Bornstedter Feld in Zusammenarbeit mit dem Investor Egenter und Czischka Projektentwicklung GmbH die Evangelische Seniorenresidenz Luisengarten. Ein zentraler Standort in einem modernen Wohngebiet, umgeben von Potsdams weltberühmter Kulturlandschaft, eingebettet in eine hervorragende Infrastruktur. Derzeit bestimmen noch Baugeräte und -maschinen das Geschehen des Objektes in der Alexander-Klein-Straße. Seit einigen Wochen ist der Innenausbau in vollem Gange. Doch ab Mitte kommenden Jahres zieht Leben in das Gebäude. Während sich im Erdgeschoss zahlreiche Geschäfte, wie beispielsweise ein Lebensmitteldiscounter, ein Drogeriemarkt, ein Optiker und eine Apotheke befinden, wird in der 1. bis 3. Etage der LAFIM seine erste Seniorenresidenz eröffnen. Insgesamt werden hier 79 Pflegebedürftige und Mieter von 18 Service-Wohnungen in einem angenehmen Ambiente ein neues Zuhause finden. Dachgarten und Gartencafé Der großzügige, liebevoll gestaltete Dachgarten wird das Herzstück des Luisengartens sein. Auf der fast zweitausend Quadratmeter großen Außenanlage laden Rundwege zu einem Spaziergang ein. An vielen Stellen bilden Ruheoasen eine Möglichkeit des Verweilens. Das Gartencafé im ersten Obergeschoss mit direktem Zugang zur Dachterrasse bietet viele Möglichkeiten der Begegnung und kann für gemeinsame Mahlzeiten, Gespräche und Geselligkeit genutzt werden. Gäste der Bewohner sind herzlich willkommen. Hausgemeinschaftskonzept Die Einzelzimmer sind mit einem separaten Bad ausgestattet. Wohnen und Pflege finden in sieben kleinen Hausgemeinschaften mit jeweils 10 bis 14 Bewohnern statt. Ein kompetentes multiprofessionelles Team aus den Bereichen Pflege, Soziale Betreuung und Hauswirtschaft unterstützt die zukünftigen Bewohner in ihrem individuellen Pflege- und Betreuungsbedarf. Hierbei orientiert sich die gemeinsame Alltagsgestaltung an den bisherigen Lebensgewohnheiten und Bedürfnissen und wird durch die Bewohner mitgestaltet. Zentraler Punkt jeder Hausgemeinschaft sind die modernen Gemeinschaf t sr äume, eingeteilt in einen gemütlichen Wohnbereich und eine Gemeinschaftsküche, in der gemeinsam gekocht werden kann. Neben den hauswirtschaftlichen Aktivitäten beleben kulturelle, schöpferische, gesellige und gesundheitsorientierte Angebote und Veranstaltungen unsere Einrichtung. Individuelle aktivierende und sozialkompetente Betreuung liegt uns dabei am Herzen. Hierzu gehören Feste im Jahresverlauf, Geburtstagsfeiern, Gesprächsrunden, Sport, Musik und kreatives Gestalten. Als diakonische Einrichtung bieten wir zudem regelmäßige Andachten und Gottesdienste, aber auch Seelsorge an. Service-Wohnen Das Service-Wohnen im Luisengarten ist ein Mietangebot für ältere Menschen, die neben altersgerechtem Wohnraum Unterstützungsleistungen in verschiedenen Bereichen der Beratung, Sicherheit und Betreuung wünschen. So kann zukünftigen Mietern ihre unabhängige und selbstständige Haushalts- und Lebensführung erleichtert werden. Insgesamt wird die Einrichtung über 18 barrierefreie Zweiraum-Servicewohnungen zwischen ca. 37m2 und 50m2 verfügen, die genügend Raum für individuelle Einrichtungs- und Gestaltungsideen bieten. Je nach Lage verfügen die Wohnungen über einen Balkon oder eine Terrasse mit jeweils direktem Blick auf den Dachgarten. Zudem wird jede Wohnung mit einer eigenen kleinen Küche ausgestattet sein. Das Bad ist mit einer ebenerdigen Dusche versehen. Fußbodenheizung und elektrische Jalousien sorgen gleichzeitig für mehr Wohnlichkeit. Den zukünftigen Mietern stehen ferner verschließbare Abstellmöglichkeiten und Münzwaschmaschinen beziehungsweise –trockner in separaten Räumlichkeiten zur Verfügung. Hier befindet sich auch eine Aufladestation für Elektrorollstühle. Service-Leistungen Neben dem Mietvertrag wird ein Servicevertrag abgeschlossen. Die zukünftigen Mieter, die persönliche Hilfe in Anspruch nehmen möchten, können so auf die vielseitige Servicestruktur zurückgreifen. Zu den Leistungen im Rahmen der Servicepauschale gehören zum einen die individuelle Beratung und Hilfestellung insbesondere bei Behördenangelegenheiten, die Möglichkeit der täglichen Kontaktaufnahme und auch die Vermittlung von Dienstleistungen, Freizeitangeboten und Seelsorge. Zudem haben die Mieter die Möglichkeit, an den kulturellen Veranstaltungen der Seniorenresidenz teilzunehmen. Selbstverständlich ist jede Wohnung an den 24 Stunden Hausnotruf angeschlossen. Vermittlung weiterer Zusatzleistungen Neben den Serviceleistungen bieten wir den zukünftigen Mietern zudem frei wählbare Zusatzleistungen an, die sie nach ihren eigenen Bedürfnissen in Anspruch nehmen können. So ist zum Beispiel die Mahlzeitenversorgung über die hauseigene Küche ebenso möglich wie die Vermittlung von Dienstleistungen rund um den Haushalt, Begleitung und soziale Betreuung über die Alltagshilfe Lebensnah. Informationsveranstaltung Nachdem bereits die erste Informationsveranstaltung im März des Jahres erfolgreich gewesen ist, war auch das Interesse bei der darauf folgenden Veranstaltung im September ungebrochen. Mehr als siebzig Interessenten versammelten sich im Lichthof der Zentralen Dienste und folgten den Ausführungen zum Projekt Luisengarten. Mitte Oktober luden der Vorstand Herr Glaubitz und Pfarrerin Frau Pfaff-Gronau sowie die Geschäftsführerin der Dienste für Menschen im Alter, Frau Bennewitz, gemeinsam mit dem Investor die zukünftigen Mieter der Gewerbeeinheiten und Vertreter der Stadt und Presse zu einem Baustellenimbiss im zukünftigen Gartencafé ein, im Anschluss erfolgte ein spannender Rundgang durch den Rohbau. Weitere Informationsveranstaltungen sind im kommenden Jahr geplant. Ilka Lück 6 Projekte im LAFIM LAFIM Aktuell 2/2015 | Dezember 2015 LAFIM bekommt neue KiTa BRANDENBURG/HAVEL Auf dem Gelände der ehemaligen Kammgarnspinnerei in Brandenburg an der Havel wird seit 2009 eine umfangreiche Revitalisierung durchgeführt. Nachdem umfangreiche Beräumungs- und Abrissarbeiten vollzogen wurden, sind auf dem Gelände seitdem ein Pflegeheim der neuesten Generation, ein Nahversorgungszentrum mit REWE und dm – weitere Ergänzungs- und Nutzflächen werden folgen – sowie eine attraktive Wohnbebauung unmittelbar am Wasser entstanden. Derzeit sind 15 Ferienlofts fertiggestellt worden im Bereich der ehemaligen Färberei. In der ehemaligen Spinnereihalle mit einer Grundfläche von 2.000 m2 wird eine Kindertagesstätte errichtet. Dies erfolgt bautechnisch gesehen in einem völlig neuen Konzept. Es ist ein Haus-im-Haus-Konzept geplant. Ausgelegt ist die Kindertagestätte für insgesamt 120 Kinder. Auf den Krippen- und Kindergartenbereich entfallen dabei 70 Plätze in altersgemischten und reinen Krippen- und Kindergartengruppen sowie 50 Plätze auf den Kinderhort. Die Krippen- und Kindergartenplätze befinden sich im Erdgeschoß – ebenso der Multifunktionsund Speisenbereich und die Eingangs- und Bewegungshalle. Der Hortbereich hat seinen Schwerpunkt im Obergeschoss, altersübergreifend wird hier gemeinsam mit den Kindergartenkindern ein großer Kreativ- und Werkbereich genutzt. Verwaltungsbereiche, Personal- und Haustechnikräume sind ebenfalls im OG. Die Kinderzahlen im Überblick: Bereich Kinderzahlen Krippe 20 – 24 0 bis 6 Jahre Krippe im Bereich Kindergarten und Vorschule 40 – 48 Hort 46 – 50 Gesamt max. 120 Die 1.200 m2 große und komplett zum Freien geöffnete Außenfläche ist in ihrer Gesamtheit zu erleben. Zu zwei Dritteln ist sie mit großen teilverglasten Flächen überdacht, ein Drittel liegt im permanenten Außenbereich. Im Übergang zwischen den Außenbereichen befinden sich großformatige Deckensektionaltore. Durch den teilweisen Beibehalt von Deckenplatten ist auch bei starker Sonneneinstrahlung sichergestellt, dass für die Kinder ausreichend Spielflächen in überschatteter Form vorhanden sind. An Schlechtwettertagen mit extremen Regenfällen oder Schnee und Eis kann durch das Verschließen der Tore sichergestellt werden, dass die Kinder ihrem Bewegungsdrang trotzdem auf den Außenflächen freien Lauf lassen können. Durch den Einbau in eine bestehende Halle wird neben dem großen Nutzeffekt der ganzjährigen Nutzung in der Außenanlage des Weiteren erreicht, dass der energetische Haushalt der Anlage optimiert werden kann. Ziel ist, durch das Aufbringen von Photovoltaik- und Solarthermiekollektoren die Kindertagesstätte im ganzjährigen Durchschnitt zu einem Nullenergiehaus zu machen. Durch die Ausprägung des Baukörpers sollen im zukünftigen Kitabetrieb abhängig von den konzeptionellen Entscheidungen verschiedene konzeptionelle Aspekte in der je angemessenen Ausprägung ermöglicht werden: • Altershomogene Arbeit • altersgemischte Arbeit in kleiner und mittlerer Altersmischung (Differenz 1 bis 2 bzw. 2 bis 4 Jahre) • Stammgruppen mit Beobachtungskindern und Bezugserziehern • Gruppenbezogene, halboffene und offene Arbeit (2 Jahre bis GS-Alter) • Nestbereiche, Begegnungsräume • Funktionsräume nach Bildungsbereichen/mit Funktionserziehern • Binnendifferenzierung, parallele Angebote, Einzelförderung • Exploration, Gemeinschaft und Rückzug • Bewegungsintensives Spiel • Projekte, Kurse, Gesellschaftsspiel, Experimentieren, Malen, Bauen etc. • Musik machen und Musik erleben • Selbständigkeit, Kochen und Hauswirtschaft • Mahlzeiten (Vollverpflegung mit Caterer für Mittag, Zubereitung von Frühstück und Vesper im Haus möglich) • Schlafen, Kinderpflege, Körperhygiene Vorbereitend wurden mit der obersten Landesjugendbehörde (ehemals Landesjugendamt) im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg die baulich angelegten Konzept- und Erlebensmöglichkeiten beraten und abgestimmt, die zuständigen Aufsichtsbehörden sind beteiligt, mit der Stadt Brandenburg als wichtigem kommunalen Kostenträger wurde die dauerhafte Finanzierung abgestimmt und mit den Diensten des LAFIM (EDV etc.) auch manche Abstimmung vorgenommen. Der Mietvertrag ist unterschrieben, die Bauarbeiten haben begonnen – und die Aufnahme- und Umzugsplanungen laufen! Wir freuen uns nach anderthalb Jahren angenehmen und fachlich hochqualifizierten Vorbereitungen zwischen Investor und zukünftigem Betreiber LAFIM auf ein fröhliches „Richtfest“ im Frühjahr und die Betriebsaufnahme im Sommer 2016! Neben der Kita in der Kammgarnspinnerei sind kürzlich auch die Verträge für eine weitere Kindertagesstätte in Brandenburg unterschrieben worden, so dass es in Zukunft drei LAFIM-Kitas in Brandenburg an der Havel geben wird. Detlev Delfs & Joachim Damus Saubermachen ist mehr als nur sauber machen Warum Hausreinigung ein wesentlicher Erfolgsfaktor eines Hauses ist MASSEN Der Schweizer Publizist, Theologe, Kapuziner und Journalist Walter Ludin prägte einmal folgende Aussage: „Putzen ist l’art pour l’art“ („Kunst um der Kunst willen“ Anm. der Redaktion). Saubermachen gehört ins Reich der Notwendigkeit.“ Es mutet schon etwas seltsam an, eine solche Unterscheidung zu treffen. Putzen als Selbstzweck und Saubermachen als lebenspraktische Aufgabe? Und doch beschreibt dieser Aphorismus genau das, was uns täglich beschäftigt. Da gibt es Menschen, für die ist das Putzen tatsächlich eine Kunst, die sie pflegen und die sie beherrschen, dass man nur staunen kann. Da scheint das Putzen Spaß zu machen und Lebensinhalt zu sein. Und dann erlebt man es oft genug bei sich selbst, wie das Saubermachen aufwändig ist, Mühe bereitet und vor dem man sich am liebsten drücken würde. Aber die Notwendigkeit der Sauberkeit lässt uns diese Gefühle überwinden und wir stellen uns (mehr oder weniger) dieser Aufgabe. Hausreinigung als professionelle Aufgabe Eine besondere Bedeutung des Putzens, des Saubermachens, der Hausreinigung, der Wohnraumpflege und wie man diese Tätigkeit auch immer nennen mag, ist dann gegeben, wenn es nicht nur um die eigenen Wohnräume geht, sondern wenn diese Leistungen professionell angeboten werden. Die WI-LAFIM hat die Leistung der Hausreinigung als eine grundlegende Aufgabe in ihrem Angebot. In allen Einrichtungen des LAFIM ist sie in diesem Bereich tätig und überall sieht man die Reinigungswagen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren blauen Schürzen. Grundlage für die Tätigkeit dieser Mitarbeitenden ist das Leistungsverzeichnis, in dem beschrieben ist, wie zu reinigen ist, sowie das Raumbuch, wo dargestellt ist wann und wie oft zu reinigen ist. Zunächst ist man geneigt, diese Aufgabe der Hausreinigung als etwas Einfaches, Banales zu betrachten. Bei genauem Hinschauen stellt man jedoch fest, dass es ausgesprochen komplexe Tätigkeiten sind, die hier Tag für Tag erbracht werden. Da gibt es die unterschiedlichen Bodenbeläge, unterschiedliche Verschmutzungsgrade und -arten, die unterschiedlichen Reinigungsmittel und Dosierungen, die verschiedenen Mopp arten und dann noch die unterschiedlichen Auffassungen von Sauberkeit der Bewohner und Bewohnerinnen, der Angehörigen, der Mitarbeitenden, der Leitung, des Vorgesetzten und wer da alles noch ein Urteil über die Sauberkeit fällt. Und in diesen Spannungsfeldern steht die Reinigungskraft und soll es nach Möglichkeit allen Recht machen, einen Blick für Verschmutzungen entwickeln, und ganz nebenbei immer freundlich und höflich sein, eine gute Beziehung zu den Bewohnerinnen und Bewohnern haben und selbstverständlich auch mit den Mitarbeitenden glänzend auskommen. Einfach und banal ist etwas Anderes, und als Bild fällt einem da recht schnell das eierlegende Wollmilchschwein ein. Die Sauberkeit in den Einrichtungen hat auch eine ganz andere Bedeutung gewonnen, als dies vielleicht noch vor einigen Jahren der Fall war. Alle Einrichtungen haben sich geöffnet, die Angehörigen gehen aus und ein, die Öffentlichkeit kommt in die Einrichtungen und letztlich ist das Erscheinungsbild der Einrichtung ein wesentliches Entscheidungskriterium dafür, ob ein Aufnahmeantrag gestellt wird oder nicht. Damit wird die Hausreinigung zu einem zentralen Element der wirtschaftlichen Entwicklung und Sicherheit. Entwicklung der Hausreinigung als Projekt Wenn man das Thema Sauberkeit und Hygiene in den Einrichtungen des LAFIM betrachten will, dann kann dies nicht einseitig vom Dienstleister (WI-LAFIM) oder vom Kunden (DMA) geregelt werden. Es muss im Dialog entwickelt werden und die unterschiedlichen Sichtweisen müssen Berücksichtigung finden. Es muss das gemeinsame Interesse im Mittelpunkt stehen und die Grundlage bilden für innovative Maßnahmen, um die Hausreinigung an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen und zukunftssicher zu gestalten. In einer ersten Runde haben die DMA und die WI-LAFIM dazu verschiedene Begehungen in (ausgewählten) Einrichtungen durchgeführt, um einen möglichst breiten Ist-Stand zu erheben und die unterschiedlichen Probleme und Mängel zu betrachten. Nur auf der Grundlage einer solchen Ist-Stand- Erhebung ist es möglich, wirkungsvolle und vor allem praxistaugliche Maßnahmen zu entwickeln. Die Auswertung hat schnell deutlich gemacht, dass es eines Bündels von Maßnahmen bedarf, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Schritt für Schritt sollen diese Maßnahmen und Projektschritte 2016 Eingang in die Praxis in den Einrichtungen finden. Bei allen Maßnahmen soll dabei im Mittelpunkt stehen, dass alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Reinigungskräfte, Haus-, Objekt- und Bereichsleitungen, Pflegekräfte usw.) in die Innovationen einbezogen werden und ihre Erfahrungen und konstruktiven Ideen einbringen können. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen eine kurze Auswahl der unterschiedlichen Projektmaßnahmen vorstellen. Der Bodenbelag Alles fängt mit der Auswahl des Bodenbelags an. Die Pflegefreundlichkeit muss neben dem Aussehen eine zentrale Rolle bei der Entscheidung spielen. Vor allem muss festgelegt werden, in welchen Abständen und mit welchem Aufwand Grundreinigungen durchzuführen sind, um die anhaltende Sauberkeit zu gewährleisten. In Zukunft soll bei neuen Bodenbelägen mit allen am Reinigungsprozess beteiligten Gruppen eine Abstimmung erfolgen. Dies sind neben dem Immobilienmanagement die Reinigungsfachkräfte der WI-LAFIM und Vertreter von Ecolab als Hersteller der Reinigungsmittel. Maschinelle Reinigung Betrachtet man die Einrichtungen die in den letzten Jahren entstanden sind, dann stellt man fest, dass sich ganz andere Flächen ergeben. Die Flure sind größer und die zu reinigenden Flächen haben zugenommen. Wir müssen überlegen, wie wir diesen veränderten Bedingungen begegnen können. Eine Maßnahme soll 2016 im Rahmen des Projekts in die Testphase eintreten, nämlich die Ausstattung von zwei Einrichtungen mit jeweils einer Reinigungsmaschine. Im Gegensatz zu den großen, unhandlichen und nur schwer zu bedienenden Reinigungsmaschinen wurde jetzt die Maschine eines regionalen Anbieters vorgeführt, die leicht zu bedienen eine gute Reinigungsleistung erbringt. Vor allem die Flure und die Nassräume können damit ausgesprochen gut gereinigt werden. Wenn die Auswertung der Testphase in den beiden Einrichtungen positive Ergebnisse bringt, sollen Schritt für Schritt in allen Einrichtungen Maschinen angeschafft werden. Leistungsbeschreibungen und Raumbücher Die vorhandenen Leistungsbeschreibungen und Raumbücher müssen überarbeitet werden. Vor allem muss die Leistung der Hausreinigung viel stärker bedarfsorientiert und flexibel erfolgen, als dies in einer statischen Beschreibung möglich ist. Also müssen wir alternative Formen finden, wie wir die Leistung so beschreiben, dass das Ergebnis der Reinigungsleistung im Mittelpunkt steht und nicht das Abarbeiten von Vorgaben. So etwas zu entwickeln ist eine spannende Aufgabe und wird sich sicher durch das ganze Jahr 2016 ziehen. Ausblick Dies waren jetzt nur drei Maßnahmen, die man kurzfristig angeht. Eine Fülle von weiteren Projektschritten wird folgen. Dabei muss als oberstes Prinzip gelten, dass die Mitarbeitenden im Bereich der Hausreinigung nicht unnötig belastet werden und alle Maßnahmen dazu führen, dass diese Tätigkeiten leichter und effektiver zu einem zufriedenstellenden und befriedigendem Ergebnis führen. Und ganz zentral wird die Frage sein, wie durch interne Kommunikation und Kooperation in allen Einrichtungen die Hausreinigung so eingebunden ist, dass sie tatsächlich als ein wichtiges Element im Gesamtangebot erscheint und nicht als „notwendiges Übel“. Vielleicht kennen Sie, liebe Leserin und lieber Leser, ja den Spruch, den man auf manchen Tafeln im Eingangsbereich eines Hauses lesen kann. Darüber kann man schmunzeln, aber er enthält auch ein bisschen Wahrheit und beschreibt ganz gut das Dilemma in der Hausreinigung: „Dieses Haus ist sauber genug, um gesund zu sein, und sauber genug, um gemütlich zu sein.“ Wolfgang Biedermann Fliedners LAFIM Aktuell 2/2015 | Dezember 2015 7 Fliedners will Wohnqualität in den stationären Wohnbereichen weiter verbessern BRANDENBURG/HAVEL Fliedners möchte die Rahmenbedingungen für eine individuelle und barrierefreie Betreuungfür Menschen mit Behinderungen in seinen Wohnstätten den aktuellen und zukünftig notwendigen Bedarfen anpassen und weiter entwickeln. Aufgrund multipler Begleiterkrankungen steigen die Pflegebedarfe der Bewohner/innen. Mit der anstehenden Realisierung eines Neubaus auf dem Gelände der Wohnstätte Potsdamer Landstraße in Brandenburg an der Havel – als Flachbau mit 16 Wohnplätzen – wollen wir mehr Lebensqualität erreichen. Jeder Wohnplatz wird über eine eigene Nasszelle mit Waschbecken, WC und Dusche verfügen. In Zukunft werden die Wohngruppen der Potsdamer Landstraße von derzeit zehn auf acht zu betreuende Personen verkleinert. So können wir in Zukunft besonderen Betreuungsbedarfen und Besonderheiten der Menschen mit hohen Pflegebedarfen und komplexen Behinderungen besser entsprechen. Auch nicht sprechende Menschen könnten in ihren Lebensäußerungen individueller wahrgenommen und gefördert werden. „Die geplante modernere Ausstattung für Menschen mit schwerer Körperbehinderung wird auch den Mitarbeitenden das Handling durch den Einsatz von weiteren Hilfsmitteln wie Lifter, Duschstuhl, Hubbadewanne und Pflegebetten erleichtern und die Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden unterstützen“, so Peggy Bohm, Bereichsleitung Wohnen bei Fliedners. Der Neubau wird komplett ebenerdig gebaut. Barrieren innerhalb der Wohnstätte sowie das Sturzrisiko werden minimiert und der Bewegungsradius des Einzelnen erhöht. Auf einem großzügigen Gelände in der Potsdamer Landstraße leben derzeit 58 Bewohner/innen in fünf Wohngruppen und Apartments zusammen. Die Betreuung wird von 39 Mitarbeitenden realisiert. Mit dem Neubau wird das derzeitige Ensemble von vier Wohnhäusern um ein weiteres Haus erweitert. Olaf Eggert, Fliedners Öffentlichkeitsarbeit Ausschnitt aus dem Plan des Architekturbüros; Baustelle Fliedners hat maßgeblich mein Leben bestimmt Ein Interview mit Barbara Weigel anlässlich ihres 60. Geburtstages Silvia Kuntz: Sie hatten im September einen runden Geburtstag. Wie haben Sie gefeiert? Was war besonders schön? Barbara Weigel: Einen runden Geburtstag an einem Sonntag zu haben, das verführt zum Feiern. Deshalb habe ich mich mit meinem Mann, meinen Kindern und meinen Geschwistern am Samstagabend vom Team des Burghotels in Bad Belzig mit einem wunderbarem Menü schon mal verwöhnen lassen. Am Sonntag sind dann zum Brunch unsere Freunde noch dazugekommen. Eine besondere Überraschung wurde mir von Fliedners bereitet: Am Montag (28.9.) wurde ich bei strahlendem Sonnenschein mit einem Empfang im Hof in Schmerzke begrüßt. Es war so rührend und liebenswert, so viele Glückwünsche und gute Worte zu hören und wie in einer großen Familie zusammen zu sein. Eine unvergessliche Überraschung und Ehre für mich! SK: Sie sind seit 1993 beim LAFIM und seit 1996 Geschäftsbereichslei- terin von Fliedners. Damit sind Sie die dienstälteste Geschäftsbereichsleiterin in der LAFIM-Gruppe. Ist das eine Errungenschaft? BW: Errungenschaft ist eigentlich falsch. Es ist ja auch ein bisschen Glück dabei, solange das Vertrauen zu bekommen, um als Leitung zu bestehen. Natürlich macht mich das stolz, wenn es auch nicht immer nur von Erfolg gekrönt war. SK: Welche Veränderung – insbesondere in der Behindertenhilfe – hat stattgefunden, an der Sie Anteil hatten? BW: Anfang bis Ende der 90er Jahre waren die Wohn- und Unterbringungsbedingungen bei uns nicht gut, der Aufbau der Werkstätten begann erst. Wir hatten damals noch keine Konzepte, keine fachliche Ausrichtung, kaum eine Vorstellung davon, wie moderne Behindertenhilfe außer „satt und sauber“ aussehen könnte. Es war klassische Aufbauarbeit, es war anstrengend, es gab auch Widerstände gegen Neues. Die wichtigste Entscheidung war damals, sich für das GBM-Konzept zu entscheiden, es als fachliche Grundlage zu nutzen und damit Orientierung zu geben. Aber wenn wir heute von Fliedners sprechen, dann voller Stolz und Anerkennung auf das, was hier gemeinsam geschaffen wurde. Und, das Wachstum, das wir über 20 Jahre erfahren haben, gibt uns Recht. Haben wir Anfang der 90er Jahre an drei Standorten 120 Menschen mit Behinderung betreut, so wissen wir, dass wir uns um mehr als das Zehnfache entwickelt haben. Und das allerwichtigste: Wir stellen den Bedarf des Menschen in den Mittelpunkt und können Bedarfe fachlich definieren. Fliedners heute ist bekannt, anerkannt und modern. SK: Treiben Sie diese Erinnerungen auch heute noch an? Was motiviert Sie? BW: Jeder, glaube ich, erinnert sich gern und stellt Vergleiche an; wie sah es vor 25 Jahren aus und was haben wir jetzt? Die Zeit bleibt nicht stehen. Alles dreht sich. Immer stehen Veränderungen an. Haben wir vor knapp zehn Jahren die letzte Werkstatt erst eingeweiht, schon will die Politik die Werkstätten abschaffen. Haben wir vor zehn Jahren noch Wohnstätten gebaut, entsprechen sie schon heute nicht mehr dem Standard. Es ist ständig Entwicklungsarbeit nötig. Deshalb bestimmen Veränderungen, Anpassungen, und Neuerungen das Tun. SK: Was ist Ihnen persönlich für Fliedners wichtig? BW: Naja, mit 60 wird schon klar, dass die Gedanken um die Nachfolge kreisen. Ich möchte mit 63 Jahren den Staffelstab weitergeben und natürlich bis dahin die Planungen und die strategische Ausrichtung noch maßgeblich positiv mit beeinflussen. Fliedners hat maßgeblich mein Leben bestimmt. Es ist mir sehr wichtig, die Mitarbeitenden, insbesondere das Leitungsteam, noch gut zu begleiten, um meine Verantwortung gut auszufüllen. SK: Was haben Sie im jetzt angebrochenen Jahrzehnt vor? BW: Auch die Privatheit verändert sich bei mir. Die Kinder sind erwachsen, sie leben ihr eigenes Leben. Zwei Enkelkinder wurden mir schon geschenkt, und die Rolle der Oma gefällt mir. Ehrenamtlich bin ich gut vernetzt, ich habe vielfältige Aufgaben zu erledigen und fühle mich wohl im beschaulichen Bad Belzig. Silvia Kuntz Bedeutender Fund POTSDAM Die Baugenehmigung für Fliedners neue Wohnstätte an der Potsdamer Landstraße sah auch die archäologische Überprüfung des Baugrunds vor. Ende November wurden die archäologischen Arbeiten auf der zukünftigen Baustelle beendet. 150 archäologische Befunde Hockergrab Rinderskelett In einem Zeitraum von sieben Wochen wurde eine Fläche von etwa 1000 qm durch die Grabungsfirma Archäologie BNB – Reinhold Schulz untersucht. Die Leiter einige Mikrolithen wie Spitzen und Kerbreste. Der wichtigste der Ausgrabung Ralf Miltenberger und Thomas Gantzkow steinzeitliche Befund ist jedoch ein Hockergrab. sowie ihr Grabungsteam konnten ca. 150 archäologische Es ist nord-südlich ausgerichtet und somit vermutlich der Befunde dokumentieren und diese überwiegend in die späte Glockenbecherkultur zuzurechnen. Da der Kopf im Norden Bronzezeit (ca. 1200 – 700 v. Chr.) datieren. ist, sollte die Bestattung als männlich anzusprechen sein, Hierzu gehören ein Grubenhaus, mehrere Speichergruben, wie auch die erste Analyse von Frau Dr. Bettina Jungklaus Pfostenstellungen und weitere Gruben unterschiedlicher bestätigt. Im Bereich des Grabes wurde auch ein besonders Funktionen. Einige Befunde datieren eventuell auch in die aufwändig hergestelltes Steinartefakt gefunden, es handelt nachfolgende frühe vorrömische Eisenzeit (ca. 700 – 500 v. sich dabei um eine blattförmige Pfeilspitze mit ganzflächiger Chr.). Stattdessen konnten eine Reihe Steinartefakte ent- Retusche. deckt werden, darunter Klingen und Abschläge, aber auch Reinhold Schulz (archäologie bnb – reinhold schulz) Anzeige Verkauf von Weihnachtsbäumen! ab 23. November 2015 (24.12. bis 12.00 Uhr) Fliedners Blumenland Belziger Chaussee 6 14776 Brandenburg/Schmerzke Telefon 0 33 81/52 95 66 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.00 Uhr Sa 9.00 - 13.00 Uhr Nordmanntanne n Qualitätsgrupp eA in den Größen: fl 1,00 m – 1,50 m fl 1,50 m – 2,00 m fl 2,00 m – 2,50 m Solange der Vo rrat reicht. 8 Menschen im LAFIM LAFIM Aktuell 2/2015 | Dezember 2015 Friederike Pfaff-Gronau wird Vorsitzende der Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks POTSDAM Am 12. Oktober hat die Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks Pfarrerin Friederike Pfaff-Gronau zu ihrer neuen Vorsitzenden gewählt. Sie folgt damit Prof. Dr. Belling im Amt, der aus den Händen von Diakoniedirektorin Pfarrerin Barbara Eschen das Goldene Kronenkreuz erhalten hat. Die Mitgliederversammlung ist das höchste Gremium des Diakonischen Werks Berlin, Brandenburg, schlesische Oberlausitz e.V. Ihr gehören alle Mitglieder mit je einer Stimme an. Die Mitgliederversammlung behandelt Grundsatzfragen diakonischer Arbeit und stellt die Ziele der Arbeit der Diakonie fest. Ebenso legt die Mitgliederversammlung die Grundsätze des individuellen und kollektiven Arbeitsrechts fest und entscheidet über die Aufnahme neuer Mitglieder. Friederike Pfaff-Gronau beschreibt ihr Programm mit den Worten: „Ich möchte mein Amt im Vorsitz der Mitgliederversammlung des DWBO und die damit verbundene Delegation in den Diakonischen Rat als Aufsichtsgremium unter die Überschrift von „Kontinuität und Wandel“ stellen. Zum einen als eine Fortführung meines bisherigen Engagements in diesen Gremien, in denen ich die Aufgaben kennenlernen konnte, zum anderen allerdings auch in einer entsprechenden Offenheit neuen Themen und Entwicklungen, die Diakonie betreffen, gegenüber. Es gibt viele Überschriften, die wir uns selbst setzen und sie inhaltlich ausfüllen, aber es werden uns auch immer wieder aus Politik und Gesellschaft Tagesordnungspunkte auf unsere Agenda gesetzt, die wir uns nicht unbedingt ausgesucht haben. Beides, der Blick auf das Beständige und die wache Neugier auf Veränderungen gehören für mich zusammen.“ Martin Dubberke Thomas Glaubitz wurde 60 POTSDAM Im November feierte Thomas Glaubitz im LAFIM seinen 60. Geburtstag. Wie in den Zentralen Diensten üblich wurde anlässlich seines Geburtstags eine Andacht gehalten. Im Anschluss daran hatte er zu einem fränkischbrandenburgischen Frühstück eingeladen. Auch Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr. Belling war unter den Gratulanten. Er dankte Thomas Glaubitz dafür, dass der LAFIM unter seiner Führung zu einem starken diakonischen Träger geworden ist. Martin Dubberke Ein Tag für die Ehrenamtlichen BRANDENBURG/HAVEL Am 2. Oktober ehrte der Landesausschuss für Innere Mission seine Ehrenamtlichen mit einem Ehrenamtstag. In diesem Jahr fand er im Gemeindehaus und in der Kirche St. Katharinen in Brandenburg an der Havel statt. Im LAFIM engagieren sich rund 270 Ehrenamtliche. Sie tun dies in unseren Seniorenzentren, Tagespflegen oder auch bei den Diensten für Menschen mit Behinderung – Fliedners. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, für den wir sehr dankbar sind. So kommt z.B. im Evangelischen Seniorenzentrum „Haus Wilhelmsdorf“ jede Woche ein bis zweimal ein Ehepaar ins Haus. Beide besuchen dann die Bewohnerinnen und Bewohner auf den Zimmern und lesen ihnen vor. Mal lesen sie aus der Zei- tung und oft lesen sie aus einem Buch vor und manchmal unterhält man sich auch nur. Im Florencehort in Stahnsdorf kommt einmal in der Woche eine Ehrenamtliche mit ihrer Gitarre vorbei und singt mit den Bewohnern zusammen. Das sind nur einige Beispiele für ganz viel Engagement im LAFIM. Um sich bei Ihnen zu bedanken, feiert der LAFIM regelmäßig einen Ehrenamtstag. Rund 80 Ehrenamtliche folgten in diesem Jahr der Einladung des Vorstands. Unter dem Motto „Achtsam sein – Gesund bleiben“ hielt Gesundheitstrainerin Sylke Rossek aus Brandenburg einen Vortrag. Eröffnet wurde der Ehrenamtstag mit einer Andacht, die Pfarrerin Friederike Pfaff-Gronau, Theologischer Vorstand des LAFIM, hielt. Der Tag endete mit der Ehrung der Ehrenamtlichen durch den Brandenburger Beigeordneten Dr. Wolfgang Erlebach, Superintendent Pfarrer Thomas Wisch und den Vorstand des LAFIM. Martin Dubberke Besuch aus der Republik Moldau Tamara Pisarenco (Vatra), Mariana Cojan (ADVIT), Silvia Kuntz (Fliedners), Thomas Glaubitz (Vorstandsvorsitzender), Pfarrerin Friederike Pfaff-Gronau (Theologischer Vorstand) Foto: Martin Fischer POTSDAM Mariana Cojan und Tamara Pisarenco kamen im September zum ersten Mal nach Deutschland. Der LAFIM hatte sie für eine Woche eingeladen, denn seit 2014 unterstützt der LAFIM dort soziale Projekte. Mariana arbeitete in einer von der EU finanzierten Organisation zum Freiwilligenaustausch. Sie ist unsere Dolmetscherin und Organisatorin gewesen. Tamara Pisarenco, Ersatzmutter für www.LAFIM.de dreißig junge Menschen bei Vatra, die für sie eine Arbeitsstelle, einen Ausbildungsplatz oder ein Wohnung sucht, je nach Bedarf. Und sie interessiert sich, nimmt sie in den Arm, fragt nach ihrem Befinden und ermutigt sie. Sie lud uns bei Vatra zum Essen ein und führte uns dabei ihre Art vor, gefüllte Eier zu machen – mit viel Knoblauch. Wir verbrachten einen Nachmittag bei Vatra, lernten Frau Tamaras Team und die Bewohner kennen. Tamara bekam im September zum ersten Mal die Gelegenheit, in Deutschland von ihrer Arbeit zu berichten, die nur zögerlich und unzureichend vom Staat unterstützt wird. Sie erzählte von den Beziehungen zu ihren Bewohnern, die für sie wie eigene Kinder sind, aber auch von schmerzhaften Rückschlägen, die sie nicht hatte verhindern können und sie bis heute plagen. Mit Tamara sprachen wir auch über die Spenden, die im vergangenen Jahr gesammelt worden waren. Es waren zum Zeitpunkt ihres Besuchs 10.000 Euro, zweckgebunden für die Essensversorgung der Vatra Bewohner. Friederike Pfaff-Gronau, Theologischer Vorstand und Schirmherrin des Moldau-Projekts, legt großen Wert auf Vertrauen. „2016 werde ich selbst nach Moldau fahren, um mich vor Ort von der korrekten Umsetzung zu überzeugen. Das ist die Voraussetzung, dass der LAFIM in Zukunft Spendenprojekte mit Vatra durchführt.“ IMPRESSUM Gesamtherstellung: verbum GmbH, www.verbum-berlin.de Herausgeber: Vorstand der LAFIM-Gruppe Berliner Str. 148 | 14467 Potsdam Bilder: LAFIM-Archiv, Markus Möllenberg, archäologie bnb – reinhold schulz, Martin Dubberke, Olaf Eggert, Martin Fischer, Michael Holzhauer, Ilka Lück, Anette Schmidt, Angelika Spiekermann, Jörg Stolpmann, Wibu, S.4 unten: © BillionPhotos.com – Fotolia.com Redaktion: Wolfgang Biedermann | Olaf Eggert Silvia Kuntz | Christiane Soyeaux | Michael Holzhauer | Kathrin Scheinemann Martin Dubberke v.i.S.d.P 15. Jahrgang | Auflagenhöhe: 2.500 Höhepunkt des Besuchs war, dass Mariana und Frau Tamara beim LAFIM Jahresfest in Finsterwalde waren. Der Vorstandsvorsitzende, Thomas Glaubitz, überreichte Tamara Pisarenco den symbolischen Scheck. Wir haben uns bemüht, dass Mariana und Tamara ein herzliches Stück Deutschland kennenlernen. Frau Pfaff-Gronau fuhr mit ihnen in den Spreewald, Sebastian Steinke führte sie durch das historische Potsdam, Michael Köhler zeigte ihnen die Bundeshauptstadt, und ich besuchte mit ihnen die Flämingperle Bad Belzig. Sie lernten Menschen bei Fliedners, bei den Diensten für Menschen im Alter und in den Zentralen Dienste kennen. Spendenkonto Bank für Kirche und Diakonie IBAN: DE61 3506 0190 0000 1234 55 BIC: GENODED1DKD Kennwort: Moldau Silvia Kuntz LAFIM Aktuell im Netz: Friederike Pfaff-Gronau wird in ihr Amt eingeführt POTSDAM Mit einen großen Festgottesdienst in der Potsdamer Nikolai-Kirche wird am 29. Januar Pfarrerin Friederike Pfaff-Gronau im Rahmen des Jahresempfangs des Landesausschusses für Innere Mission in ihr Amt als Theologischer Vorstand eingeführt. Die Grußworte werden von Ministerin Diana Golze, Generalsuperintendentin Heilgard Asmus und Martin Matz, Vorstandsmitglied des Diakonischen Werks Berlin, Brandenburg, schlesische Oberlausitz e.V. gesprochen. Ins Amt einführen wird die Direktorin des Diakonischen Werks, Kirchenrätin Pfarrerin Barbara Eschen. Martin Dubberke LAFIM-Spendenprojekt: Äthiopien POTSDAM Wir sind dankbar, dass unsere kleine „Tulu-Gopo-Klinik“ in den Bergen West-Wollegas noch immer arbeitsfähig ist und für die Landbevölkerung verlässliche Hilfe bietet. Leider hat uns vor wenigen Monaten ein Krankenpfleger verlassen aufgrund der weit unter staatlichem Niveau liegenden Gehälter der Kirche. Wir haben mit den verantwortlichen Mitarbeitern der Mekane Yesus Kirche nun eine erhebliche Gehaltsaufbesserung für das verbliebene Fachpersonal (2,5 Stellen) verabredet. Wenn sie uns auch verlassen, wird die Klinik geschlossen. So lange es möglich ist, möchten wir helfen, dies zu verhindern! Dafür erbitten wir Ihre Spende in diesem Jahr. Danke für Ihr Vertrauen und Ihre Spende! Spendenkonto Bank für Kirche und Diakonie IBAN: DE61 3506 0190 0000 1234 55 BIC: GENODED1DKD Stichwort: Äthiopien Angelika Spiekermann
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