DAS NACHRICHTENPORTAL RHEIN-NECKAR Ortsbeirat: Erneuter Anlauf für Versetzung der Ortsschilder und Tempo-30-Regelungen Schulweg soll für Kinder sicherer werden Von unserer Mitarbeiterin Jutta Haas Gadernheim. Die Verkehrssicherheit für alle Fußgänger und besonders für die Schulkinder hat in Gadernheim einen hohen Stellenwert. In der jüngsten Ortsbeiratssitzung votierten die Mitglieder des Beirates einstimmig dafür, weiter an dem Thema zu arbeiten, obwohl alle Aktivitäten und Beschlüsse der Vergangenheit negativ beschieden wurden. Als Gäste konnte Ortvorsteher Jürgen Machleid die Vorsitzende des Schulelternbeirates, Silke Schuster, und den Nachbarn des Schulgeländes, Gerald Jung, begrüßen. Immer wieder erlebt Gerald Jung, in welche gefährlichen Situationen die Schulkinder in der Raidelbacher Straße kämen. Zwischen den Ortsschildern von Gadernheim und Raidelbach darf zwar inzwischen nur noch Tempo 50 gefahren werden, doch das würden viele Autofahrer in Höhe der Bushaltestelle der Schule nicht erkennen. Selbst Silke Schuster hat in diesem Bereich schon Eltern und auch "zu spät kommende Lehrkräfte" gesichtet, die es wohl etwas eiliger hatten, als es erlaubt ist. Weitere Gefahren gehen für Fußgänger der Raidelbacher Straße in der Engstelle zur Abzweigung Turmstraße aus. Auch hier könne man - gerade, wenn Busse fahren immer wieder brenzlige Situationen erleben. Es gebe viele Kinder, die ihren Weg zur Schule laufen. Daher wäre es laut Silke Schuster nach wichtig, den gesamten Schulweg als Tempo-30-Zone auszuweisen. Der Schulwegeplan wurde im Jahr 2012 erstellt, eine Beruhigung des Verkehrs konnte bis heute nicht durchgeführt werden. Ortsvorsteher Jürgen Machleid erinnerte an eine Ortsschau. Damals hätten die zuständigen Behörden erklärt, dass die Straße breit genug sei, um mit der auf einer Kreis- oder Gemeindestraße üblichen Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern zu fahren. In den Nebenstraßen gilt hingegen Tempo 30. Viele Diskussionen und auch Begehungen gab es in der Vergangenheit rund um die Schulbushaltestelle. Gerne hätten die Mitglieder der Ortsbeiräte von Gadernheim und Raidelbach ihre Ortsschilder versetzt, so dass die Verbindungsstraße von Gadernheim und Raidelbach oberhalb der Schule wie eine innerörtliche Straße zu werten ist. Das sei bislang strickt von den Behörden abgelehnt worden. Begründung: Ortsschilder müssen dort angebracht werden, wo die Bebauung endet. "Da waren wir glücklich, als endlich Tempo-50-Schilder angebracht wurden", erinnerte Machleid. Heppenheim als Beispiel Die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Beate Dechnig, erklärte, dass es inzwischen eine weiter gefasste Meinung zur örtlichen Bebauung gebe. Als Beispiel nannte sie Heppenheim, wo das Ortschild weiter in Richtung Bensheim versetzt worden sei, weil oberhalb der Bundesstraße ein Weingut steht und sich direkt an der Straße eine Bushaltestelle befinde. "Die Schule ist ja auch eine Bebauung", sagte Dechnig und riet, mit diesem Argument einen neuen Versuch zur Versetzung der Ortsschilder zu beantragen. Positiv wird auch ein vom Bundesverkehrsministerium vorgeschlagenes neues Gesetz gesehen. Demnach sollen im Bereich von Kindergärten, Schulen und Altenheimen verkehrsberuhigte Zonen eingerichtet werden. Die Mitglieder des Ortsbeirates verabschiedeten diesen Tagesordnungspunkt einstimmig und baten den Gemeindevorstand, Kontakt mit Hessen Mobil und der Polizei aufzunehmen und eine Verkehrsschau durchzuführen. Auch beantragten sie die Versetzung des Ortsschildes von Gadernheim. Sollte dieses gelingen, wird angestrebt, dort eine Tempo-30-Zone einzurichten. Ein weiterer Punkt, der den Mitgliedern des Ortsbeirates am Herzen liegt, ist die Verkehrssicherheit an der Abzweigung von der Bundesstraße Richtung Brandau und an den in diesem Bereich befindlichen Bushaltestellen. "Dieser gesamte Bereich muss entschärft werden", so Ortsvorsteher Jürgen Machleid, der von zahlreichen "zum Glück" kleineren Unfällen weiß. Sicherungen mit Ampeln und Zebrastreifen könnten von den Behörden allerdings nur angeordnet werden, wenn eine bestimmt Anzahl Personen auf der Straße unterwegs ist. Die Zahlen werden in einer Ortschaft wie Gadernheim kaum erreicht werden können. Das ändere allerdings nichts an der Situation, gerade, wenn die Schulkinder unterwegs sind. Inzwischen konnte in Erfahrung gebracht werden, dass eine Ampelanlage 25 000 Euro und ein Zebra-Streifen 1500 Euro kosten würde. Diese Summen müssten wegen der - laut Vorgaben - geringen Zahl an Fußgängern von der Gemeinde übernommen werden. Der Ortsbeirat will am Ball bleiben. © Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 01.03.2016 http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/lautertal/schulweg-soll-fur-kindersicherer-werden-1.2665577
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